DE1198498B - Verfahren zur Herstellung von metallischen Bloecken nach dem Tuetengussverfahren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von metallischen Bloecken nach dem Tuetengussverfahren

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DE1198498B DEF39487A DEF0039487A DE1198498B DE 1198498 B DE1198498 B DE 1198498B DE F39487 A DEF39487 A DE F39487A DE F0039487 A DEF0039487 A DE F0039487A DE 1198498 B DE1198498 B DE 1198498B
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
B22d
Deutsche Kl.: 31 c -15/02
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
1198 498
F 39487 VI a/31 c
13. April 1963
12. August 1965
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von metallischen Blöcken, insbesondere aus Leichtmetallen und Leichtmetallegierungen, nach dem Tütengußverfahren.
Das vor etwa 25 Jahren zur industriellen Reife entwickelte Tütengußverfahren ist in der schweizerischen Patentschrift 221650 beschrieben worden. Über seine geschichtliche Entwicklung, seine theoretischen Grundlagen und die Praxis seiner Verwendung haben A. Beck und K. E. Mann in einem Aufsatz in der Zeitschrift »Aluminium«, 29. Jahrgang (1953) berichtet. Eine Weiterentwicklung über den dort beschriebenen Stand der Technik hinaus ist anscheinend nicht erfolgt; und neben den hochentwickelten Stranggießverfahren hat das Tütengußverfahren trotz seiner vorteilhaften Ergebnisse bis heute keine wirtschaftliche Bedeutung erlangen können.
Das Verfahren wird in der Weise durchgeführt, daß das in einer dünnwandigen Kokille, der sogenannten Tüte, deren Wandstärke zweckmäßig Vioo bis Vso des Durchmessers des herzustellenden Gußblocks beträgt, befindliche, in Blockform überzuführende flüssige Metall durch eine Relativbewegung zwischen einem Kühlmittelbad und der Kokille allmählich in vertikaler Aufwärtsrichtung zur Erstarrung gebracht wird, wobei das oberhalb des Kühlmittelspiegels in der Kokille befindliche Metall durch diese umgebende Heizungsmittel in völlig flüssigem Zustand gehalten wird. Die Kokille wird entweder auf einem absenkbaren Gestell allmählich in das Kühlmittelbad eingefahren, oder der Spiegel des Kühlmittelbades wird allmählich relativ zu der feststehenden Kokille angehoben. Im ersten Falle bleibt der Ofen bei der Abwärtsbewegung der Kokille stehen, im letzteren Falle wird er entsprechend dem Steigen des Kühlmittelspiegels gehoben.
Das erfindungsgemäße Verfahren bezweckt die Herstellung von metallischen Blöcken, insbesondere aus Leichtmetallen und Leichtmetallegierungen, mit hohen und richtungsunabhängig gleichmäßigen Festigkeitseigenschaften, insbesondere Dehnungswerten, für die spanlose Formgebung. Diese Blöcke sollen insbesondere für die Herstellung von Gesenkpreßteilen und Schmiedestücken dienen. Wenn bei der Herstellung dieser Halbzeuge aus den Gußblöcken nur eine schwache Verformung stattfindet oder die Halbzeuge unterschiedliche Querschnitte aufweisen, findet keine genügende Durchknetung des Gußgefüges statt. Daher weisen solche Halbzeuge insbesondere in der vertikalen Richtung des Gußgefüges unbefriedigende Dehnungswerte auf. Es ist daher ein Ziel der Erfindung, Blöcke zu erzeugen, Verfahren zur Herstellung von metallischen
Blöcken nach dem Tütengußverfahren
Anmelder:
Fa. Otto Fuchs, Meinerzhagen (Westf.)
Als Erfinder benannt: .
Dr. phil. Karl Ernst Mann, Meüierzhagen (Westf.)
die hohe und richtungsunabhängig gleichmäßige Festigkeitseigenschaften, insbesondere Dehnungs-
ao werte aufweisen, die denen von Freiformschmiedestücken nahekommen. Die Knetverformung eines solchen Gußblocks kann dann hauptsächlich nur noch zur gewünschten Formgestaltung des Gesenk-■ preßteils oder Schmiedestücks dienen.
as Im Stranggußverfahren hergestellte metallische Blöcke mit gerichteter Erstarrung weisen in Gießrichtung und senkrecht dazu unterschiedliche Festigkeitseigenschaften auf; die Fachleute haben sich aber mit den Ursachen dieser Unterschiede nicht befaßt.
Amerikanische Forscher haben den Einfluß der Gußstruktur auf die mechanischen Eigenschaften enier 4% Kupfer enthaltenden Aluminiumlegierung aus Reinstaluminium untersucht. Sie haben sich dabei einer mit einem Stahlmantel umkleideten Sandgußform bedient, die eine Höhe von 15 cm und einen lichten Durchmesser von 8,6 cm besaß und unten durch eine Kupferscheibe mit einem Durchmesser von 15 cm abgeschlossen war. Während des Erstarrungsvorgangs war das Metall durch eine über der Kokille angebrachte Strahlungsheizung gegen Abkühlung durch die Luft geschützt. Die Erstarrung wurde dadurch bewerkstelligt, daß Wasser gegen den Boden der Kupferscheibe gespritzt wurde. Bei hohen Gießtemperaturen wurden Stengelkristalle erhalten, bei niedrigen Gießtemperaturen feinkörnige Globulite. Festigkeitsprüfungen an Blöcken mit ausgesprochener Stengelkristallisation ergaben hohe Festigkeitswerte, insbesondere Dehnungswerte, in der Längsrichtung der Erstarrung und dagegen sehr niedrige Werte in senkrechter Richtung dazu. Die amerikanischen Forscher haben durch Schliffproben festgestellt, daß diese unterschiedlichen Festigkeitseigen-
3 4
schäften durch eine zeilige Anordnung von Gas- lung von Gaslunkern und intermetallischen Verbin-
lunkern längs der Stengelkristalle verursacht sind. düngen erzeugt wird.
Bei eigenen Versuchen des Erfinders, bei denen Für Gußblöcke bestimmter Abmessungen aus unter Anwendung des Tütengußverfahrens Blöcke einer Legierung bestimmter Zusammensetzung könaus einer Aluminiumlegierung der Gattung AlZnMgCu 5 nen die genauen Bedingungen für die Erzeugung des mit Gehalten an Chrom, Eisen und Mangan herge- beschriebenen Ubergangsgefüges auf empirischem stellt wurden, konnten die Ergebnisse der amerika- Wege durch fachmännische Versuche, mikroskonischen Forscher bestätigt werden. Außer den Gas- pische Prüfungen und die Feststellung der Festiglunkern waren auch die in diesem Falle vorhandenen keitswerte in allen Richtungen des Gußblocks er-Aluminide zeilig längs der Stengelkristalle, also par- io mittelt werden.
allel zur Erstarrungsrichtung, angeordnet. Soweit Die Gießtemperatur, d. h. die Temperatur, bei der
diese Aluminide auch nach einer Homogenisierungs- das oberhalb der Erstarrungszone in der Kokille be-
glühung noch ungelöst bleiben, bewirken sie ähnlich findliche noch flüssige Metall zu halten ist, muß da-
wie Lunker eine Erniedrigung der Dehnungswerte. bei im allgemeinen derart bemessen werden, daß sie
Fachmännische Überlegungen hätten nun erwarten 15 um so höher über der Liquidustemperatur liegt, je
lassen können, daß richtungsabhängig unterschied- größer die Anzahl der Kristallisationskeime in der
liehe Festigkeitseigenschaften vermieden werden, Schmelze ist.
wenn man ein von Stengelkristallen freies Gußgefüge Als keimbildendes Mittel kommt in bekannter
aus feinen Globuliten erzeugt. Weise ein kornfeinend wirkender Zusatz zur Schmelze
Bei weiteren in dieser Richtung angestellten Ver- 20 in Frage, wie z. B. Titan, Titankarbid, Borkarbid für suchen des Erfinders mit der genannten Legierung, Aluminiumlegierungen und Zirkonium für Alumidie überdies einen Gehalt von 0,1% Titan aufwies, niumlegierungen und Magnesiumlegierungen oder wurden Tütengußblöcke mit einem feinkörnigen andere äquivalente bekannte Zusätze,
globulitischen Gefüge erhalten. Gefügeuntersuchun- Eine Keimbildung in der Schmelze kann aber auch, gen und Festigkeitsprüfungen führten aber zu dem 25 gegebenenfalls in Verbindung mit den genannten Ergebnis, daß die Gaslunker und die Aluminide nun- kornfeinend wirkenden Zusätzen zur Schmelze, durch mehr zeilig senkrecht zur Erstarrungsrichtung aus- Rühren derselben erfolgen. Eine optimale Ausbilgerichtet waren und bessere Festigkeits- und insbe- dung des Ubergangsgefüges nach dem erfindungssondere Dehnungswerte senkrecht zur Erstarrungs- gemäßen Verfahren wird vorteilhaft durch ein Ruhrichtung und niedrige Werte in der Erstarrungsrich- 30 ren der Schmelze parallel zur Erstarrungsrichtung ertung vorlagen. zielt, wenn elektromagnetische Wechselfelder, insbe-
Zeilig angeordnete Gaslunker, die während der sondere Induktionsströme, auf die Schmelze zur EinErstarrung insbesondere durch in molekularer Form wirkung gebracht werden.
entbundenen Wasserstoff entstehen, und ebenso an- Die auf das oberhalb des Kühlmittelspiegels in der geordnete Aluminide, wie Eisenaluminid, die in 35 Kokille befindliche flüssige Metall angewendete BeLeichtmetallegierungen technischer Reinheit auch heizung kann in bekannter Weise eine Widerstandsnach einer Lösungsglühung noch vorhanden sind, heizung sein. Bei Anwendung einer elektroinduktiven sind also in beiden Fällen, wobei die zeilige Ausrich- Heizung, gegebenenfalls in Verbindung mit einer tung der Textur in dem einen Fall genau um 90° Widerstandsheizung, kann das Ausmaß der vertigegenüber dem anderen Fall verschoben ist, die Ur- 40 kalen Rührung der Schmelze und damit das Aussache von richtungsabhängig ungleichmäßigen Festig- maß der Keimbildung in der Schmelze zweckentsprekeitseigenschaften, insbesondere Dehnungswerten, in chend bemessen werden.
den Gußblöcken. Der Erfindung liegt nun die Er- Da Gaslunker und intermetallische Verbindungen
kenntnis zugrunde, daß die Gaslunker und die inter- bekanntermaßen Fehlstellen sind, die auf Grand
metallischen Verbindungen hinsichtlich der Erlan- 45 einer Kerbwirkung die Festigkeitseigenschaften herab-
gung hoher und gleichmäßiger Festigkeitseigenschaf- setzen, ist ihre Wirkung natürlich um so größer, je
ten weitgehend unschädlich sind, wenn sie in einer zahlreicher sie sind und je größer die Dimensionen
feinen und regellosen Verteilung vorliegen. Wie ge- der einzelnen Gaslunker und intermetallischen Ver-
funden wurde, kann eine solche feine und regellose bindungen sind.
Verteilung der Gaslunker und der intermetallischen 50 Das erfindungsgemäße Verfahren bringt daher um Verbindungen durch Erzeugung eines Übergangs- so bessere Ergebnisse, Je gasfreier die Schmelze übergefüges zwischen Stengelkristallen und Globuliten haupt ist. Aber selbst wenn eine Charge im Schmelzerreicht werden. Für die Erzeugung eines solchen ofen sorgfältig entgast worden ist, liefert sie nach der Ubergangsgefüges ist es wesentlich, daß die Schmelze Umfüllung in die Kokille eine schlechte Vakuumkurz vor der Erstarrung gerade nur so viele Kristal- 55 probe, da eine erneute Gasaufnahme beim Umfüllen lisationskeime enthält, daß einerseits die Stengel- in die Kokille und durch Reaktion des Metalls mit kristallisation unterbunden ist, andererseits aber der Kokillenschlichte erfolgt. Es empfiehlt sich daher, auch keine feinkörnigen Glabulite entstehen. die Schmelze in der Tüte in bekannter Weise einer
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur wiederholten Entgasungsbehandlung, z. B. durch
Herstellung von metallischen Blöcken, insbesondere- 60 Chlorieren, zu unterwerfen. Wie Prüfungen zeigten,
aus Leichtmetallen und Leichtmetallegierungen, war die Vakuumprobe nach dem Chlorieren einwand-
nach dem Tütengußverfahren, welches dadurch ge- frei, das Ultraschallbild des hergestellten Blocks war
kennzeichnet ist, daß durch eine aufeinander abge- wesentlich verbessert, und im Schliffbild war die
stimmte Regelung der Gießtemperatur und der Gieß- Zahl der Lunker geringer, was im übrigen dann auch
geschwindigkeit einerseits und der Keimbildung in 65 in einer deutlichen Verbesserung der Festigkeitswerte
der Schmelze andererseits ein Übergangsgefüge zwi- des Blocks zum Ausdruck kam.
sehen Stengelkristallen und Globuliten mit einer Das erfindungsgemäße Verfahren kann aber weiter
feinen und richtungsunäbhängig regellosen Vertei- dadurch ausgestaltet werden, daß der über dem
Metallspiegel befindliche Raum in der Kokille während der fortschreitenden Erstarrung des Gießgutes unter Vakuum oder dem Überdruck eines inerten Gases, wie z. B. Argon, steht. Da dann nur eine geringe Anzahl überhaupt noch vorhandener kleinster Gaslunker durch die erfindungsgemäße Arbeitsweise in einer richtungsunabhängig regellosen Verteilung vorliegt, kommt man zu optimalen Ergebnissen hinsichtlich gleichmäßig hoher Festigkeitswerte im Block. ίο
Nach einem nicht vorveröffentlichten Vorschlag wird das Tütengußverfahren in der Weise durchgeführt, daß unter Fortfall einer Heizmuffel keine Relativbewegung zwischen den elektrischen Heizungsmittelaggregaten und der Kokille stattfindet. Vorteilhaft wird der Spiegel des Kühlmittelbades allmählich relativ zu der feststehenden Kokille und den feststehenden Heizungsmittelaggregaten angehoben, da bei dieser Arbeitsweise Hebe- bzw. Absenkvorrichtungen für die Kokille und die Heizungsmittelaggregate überhaupt entfallen können.
Die Kokille steht mit den sie umgebenden Heizungsmittelaggregaten auf einem in dem Kühlmittelbassin angeordneten Sockel; die Hebung des Kühlmittelspiegels erfolgt durch regelbaren Zulauf des Kühlmittels über dessen vor dem Beginn des Erstarrungsvorgangs vorhandenes Niveau in der Höhe des Sockels.
Die Anwendung dieser Arbeitsweise auf das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn der Erstarrungsvorgang, wie beschrieben, unter Vakuum oder dem Überdruck eines inerten Gases durchgeführt wird, da die Vakuumbzw. Druckleitungen zu einem auf die Tüte aufgeflanschten Deckel starr angeordnet werden können, wenn die Tüte ihre Stellung während des Erstarrungsvorgangs nicht ändert.
Der Erläuterung der Erfindung dienen die nachstehend beschriebenen Vergleichsversuche zur Herstellung von Tütengußblöcken aus einer Aluminiumlegierung mit 4,6«/»Zink, 3,3Vo-Magnesium, 0,65% Kupfer, 0,32% Eisen, 0,30% Mangan, 0,17% Silicium und 0,18% Chrom, wobei ein Gußgefüge mit Stengelkristallen (Beispiel 1), mit feinkörnigen GIobuliten (Beispiel 2) und das erfindungsgemäße Übergangsgefüge (Beispiel 3) erzeugt wurde.
Beispiel 1
Ein bei einer Gießtemperatur von 660° C mit einer Absenkgeschwindigkeit von 25 mm in der Minute vergossener Block mit einem Durchmesser von 145 mm und einer Länge von 300 mm aus der vorstehend genannten Aluminiumlegierung zeigt ein Gußgefüge mit ausgesprochener Stengelkristallisation. Die Fig. 1 zeigt das Makrogefüge im Maßstab 1:1. Der Pfeil bezeichnet die Erstarrungsrichtung.
Diesem Block wurden Prüfstäbe entnommen, die einerseits parallel zur Erstarrungsrichtung, also parallel zu den Stengelkristallen, und andererseits senkrecht zur Erstarrungsrichtung lagen. Die Prüfstäbe wurden einer Lösungsglühung (14 Stunden bei 46O0C und darauf 14 Stunden bei 4800C) unterworfen, in Wasser abgeschreckt und einerseits einer 7tägigen Raumtemperaturlagerung unterworfen, andererseits 14 Stunden bei 145° C warm ausgehärtet. Die gemessenen Festigkeitswerte dieser Prüfstäbe sind zusammengestellt in der nachfolgenden Tabelle 1.
Tabelle 1
Kalt ausgehärtet 30,5 Warm ausgehärtet 43,6
Prüfstäbe 25,4 Prüf stäbe 43,2
parallel !senkrecht 3,5 parallel !senkrecht 1,5
zur zur
Erstarrungsrichttmg Erstarrungsrichtung
ffB(kp/mm2).. 42,2 46,3
öO,2(kp/mmä) 29,3 42,7
(55(%) 16 6
Beispiel 2
Unter den gleichen Gießbedingungen wie im Beispiel 1 wurde ein Block aus der Aluminiumlegierung der genannten Zusammensetzung hergestellt, die aber zusätzlich noch einen Titangehalt von 0,1% aufwies. Dieser Block zeigt ein feinkörniges globulitisches Gefüge. Die Fig. 2 zeigt das Makrogefüge im Maßstab 1:1, wobei der Pfeil wiederum die Erstarrungsrichtung andeutet.
Die diesem Block parallel und senkrecht zur Erstarrungsrichtung entnommenen Prüfstäbe wurden den gleichen Warmbehandlungen unterworfen wie im Beispiel 1. Die gemessenen Festigkeitswerte dieser Prüfstäbe sind ersichtlich aus der nachfolgenden Tabelle 2.
Tabelle 2
du öB(kp/mm2).. Kalt ausgehärtet 36,1 Warm ausgehärtet 48,2
σ 0,2 (kp/mm2) Prüfstäbe 25,8 Prüfstäbe 46,1
parallel !senkrecht 7 parallel !senkrecht 1,5
zur zur
35 Erstarrungsrichtung Erstarrungsrichtung
33,2 47,0
25,7 45,6
4 1
Beispiel 3
Unter den gleichen Gießbedinguagen wie im Beispiel 1 wurde ein Block aus der genannten titanfreien Aluminiumlegierung unter induktiver Badbewegung während des Erstarrungsvorgangs vergossen. Die F i g. 3 im Maßstab 1:1 zeigt das Makrogefüge eines solchen Blocks, das die erfindungsgemäße Ausbildung aufweist. Der Pfeil in Fig. 3 bezeichnet wiederum die Erstarrungsrichtung.
Die dem Block parallel und senkrecht zur Erstarrungsrichtung entnommenen Prüfstäbe wurden wieder den gleichen Warmbehandlungen, wie in den Beispielen 1 und 2 beschrieben, unterworfen. Die gemessenen Festigkeitswerte dieser Prüfstäbe sind zusammengestellt in der nachfolgenden Tabelle 3.
Tabelle 3
Kalt ausgehärtet 35,8 Warm ausgehärtet 46,0
Prüfstäbe 27,1 Prüfstäbe 39,0
parallel !senkrecht 15,5 parallel !senkrecht 9
zur zur
Erstarrungsrichtung Erstarrungsrichtung
aB(kp/mm2).. 37,9 47,0
öO,2(kp/mm2) 23,8 42,8
(35(%) 14,5 6,5
Aus den Tabellen I3 2 und 3 ist folgendes ersichtlich: Bei dem Block mit ausgesprochener Stengelkristallisation (Beispiel 1, Tabelle 1) werden sowohl im kalt als auch im warm ausgehärteten Zustand Dehnungswerte erhalten, die in Erstarrungsrichtung deutlich höher als senkrecht dazu liegen. Das Mikrogefüge gemäß Fig. 4 in 5Ofacher Vergrößerung, wobei der Pfeil wiederum die Erstarrungstemperatur andeutet, zeigt die zeilige Anordnung der Lunker und der intermetallischen Verbindüngen in der Erstarrungsrichtung.
Bei dem feinkörnigen globulitischen Gefüge gemäß Fig. 2 weisen die Blöcke senkrecht zur Erstarrungsrichtung höhere Werte als in der Erstarrungsrichtung auf. Das Mikrogefüge gemäß Fig. 5, wo- bei der Pfeil wiederum die Erstarrungsrichtung andeutet, zeigt die bandförmige Anordnung der Lunker in diesem feinkörnigen Gefüge senkrecht zur Erstarrungsrichtung.
Der Block mit dem erfindungsgemäßen Übergangsgefüge gemäß Fig. 3 besitzt im kalt ausgehärteten Zustand praktisch gleiche Dehnungswerte in der Erstarrungsrichtung und senkrecht dazu. Auch im warm ausgehärteten Zustand ist die Bruchdehnung dieser Blöcke gleichmäßiger und wesentlich höher als bei der Gefugeausbildung mit Stengelkristallen oder feinkörnigen Globuliten. Das in der Fig. 6 in 5Ofacher Vergrößerung wiedergegebene Mikrogefüge, wobei der Pfeil wiederum die Erstarrungsrichtung andeutet, zeigt die regellose und feine Verteilung der Lunker in einem Block mit dem erfindungsgemäßen Ubergangsgefüge.

Claims (9)

Patentansprüche 35
1. Verfahren zur Herstellung von metallischen Blöcken mit hohen und richtungsunabhängig gleichmäßigen Festigkeitseigenschaften, insbesondere aus Leichtmetallen und Leichtmetallegierungen, für die spanlose Formgebung, insbesondere für die Herstellung von Gesenkpreßteilen und Schmiedestücken, nach dem Tütengußverfahren, bei dem das in einer dünnwandigen Kokille befindliche, in Blockform überzuführende flüssige Metall durch eine Relativbewegung zwischen einem Kühlmittelbad und der Kokille allmählich in vertikaler Aufwärtsrichtung zur Erstarrung gebracht und das oberhalb des Kühlmittelspiegels in der Kokille befindliche Metall durch diese umgebende Heizungsmittel in völlig flüssigem Zustand gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine aufeinander abgestimmte Regelung der Gießtemperatur und die Gießgeschwindigkeit einerseits und der Kennbildung in der Schmelze andererseits ein Ubergangsgefüge zwischen Stengelkristallen und Globuliten mit einer feinen und richtungsunabhängig regellosen Verteilung von Gaslunkern und intermetallischen Verbindungen erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des über der jeweiligen Erstarrungszone befindlichen flüssigen Metalls durch die Heizungsmittel um so höher über der Liquidustemperatur gehalten wird, je größer die Anzahl der Kristallisationskeime in der Schmelze ist.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als keimbildendes Mittel ein kornfeinend wirkender Zusatz der Schmelze zugegeben wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Keimbildung in der Schmelze durch Rühren erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Rühren der Schmelze in vertikaler Richtung durch Einwirkung von elektromagnetischen Wechselfeldern, insbesondere Induktionsströmen, auf die Schmelze bewerkstelligt wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der über dem Metallspiegel befindliche Raum in der Kokille während der fortschreitenden Erstarrung des Gießgutes unter Vakuum steht.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der über dem Metallspiegel befindliche Raum in der Kokille während der fortschreitenden Erstarrung des Gießgutes unter dem Überdruck eines inerten Gases, z.B. Argon, steht.
8. Verfahren" nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß während der Erstarrung keine Relativbewegung-zwischen den elektrischen Heizungsmittelaggregaten und der Kokille stattfindet.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Spiegel des Kühlmittelbades relativ zu der feststehenden Kokille und den feststehenden Heizungsmittelaggregaten angehoben wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
509 630/300 8.65 © Bundesdruckerei Berlin
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