Im Gesenk oder freiformgeschmiedeter Gegenstand zur Herstellung geschweisster Konstruktionen Zur Verbindung von Konstruktionsteilen mitein ander dienen bekanntlich in der Regel Schrauben oder Nieten. Die modernen Fxtigungsverfahren verwenden hierfür vielfach Idas Schweissen. An derartige Verbin dungen werden hinsichtlich ihrer statischen, dynami schen und korrosiven Beanspruchung. -n hohe Anforde rungen gestellt.
Bei der Berechnung von Schweisskon struktionen wird von der Annahm,-- eines isotropen Stoffaufibaues ,ausgegangen. Daher ist biAang stets dafür Sorge getragen worden, :
dass ein solcher Zuseand, also die grösste Regellosigkeit ider Kristalle vorhanden ist, wenn geschweisst werden soll, und es ist für manche Schweisskonstruktionen vorgeschrieben,
dass der Werk stoff in allen Richtungen gleichartig verformbar sein soll. Die Prüfjung für das Vorhandensein dieser Be dingung geschieht beispielsweise auf Untersuchungen [der Zipfelbildung.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf im Ge senk oder freiformgeschmiedete Gegenstände zur Her- stellung geschweisster Konstruktionen aus Aluminium legierungen der Typen AlZi#Mg oder AlMgSi, wie z. B.
Halbzeuge in Form von Profilen, Stangen und Rohren, sowie Presstefi#12. Die erfindungsgemässen Gegenstände weisen die für ein Verschweissen erforderlichen metallur gischen Eigenschaften. auf. Insbesondere liegen die Fe- atigkeiten der zwischen solchen Gegenständen gefertigten Schwesssverbiüdungen bei Raumtemperatur nahezu bei gleichen Werten, wie sie dem Metall der Gegenstände selber eigen sind.
Dabei wird von der Erkenntnis uus- gegangen, @dass der verformle Gegenstand in ;
bestimmten Richtungen praktisch keine festigkeitsmässige Beanspru- chung erfährt, während in anderem .Richtungen beträcht liche Fesdlgkeitiwerte erforderlich sind.
Dicerfindungsgemässen zu verschweissenden Geigen- stände. sind idadurch gekennzeichnet, dass ihre Kristalle eine Vorzugsorientierung aufweisen.
Die Orientierung der Kristalle nach bestimmten Vorzugsrichtungen bzw. nach Kombinationen solcher Vorzugsrichtungen erweist sich überraschenderweise als besonders günstig in bezug auf das mechanische und chemische Verhalten der Gegen stände nach dem Verschweissen, wobei sich dieses Verhal ten sowohl auf den Grundwerkstoff der Gegenstände als auch auf die Schweissnaht selbst und die üb rgangs- bereiche zu,demselben .erstreckt.
Als vorteilhaft hat es sich .erwiesen, dass idie emfin- dungsgemäss,en Gegenstände eine doppelte Faserfaextur aufweisen, deren eine Komponente mit der [100]-Rich- tung parallel zur Verformungsrichiung orientiert ist,
während als zweite Vorzugsrichtung eine [533]-O.rien- tierung auftritt. Der .Anteil der beenden Komponenten ist möglicherweise verschileden "gross, während .der regellose Anteil der Kristalle mit Vorteil klein gehalten ist.
Zweckmässig sollte der Anteil der [533]-Vorzugsorien- tierung überwiegen. Weiterhin hat es sich gezergt, dass die günstige Wirkung der Doppelfasertextur erhalten bleibi,
wenn entweder die [533]-Textur oder teilweise durch eine [111]-Orien- tierung ersetzt wind.
Eine besonders günst'i'ge @orzwgs- orientrierung stellt sich @dann ein, wenn die Verknetung bei hohen Temperaturen stattfindet. Zweckmässig be trägt der Anteil der nach einer Vorzugsrichtung orientier ten Kristalle über 10 %.
Zu,(12n in Frage kommenden Aluminiumlee,g@erungen mit der Basis A1ZnMg gehören bevorzugt solche folgen der Zusammensetzung: 3,5 bis 6,5% Zink, <B>0,8</B> bis 3,0% Magnesium, 0,01 bis 2,0 % iKupfer, 0,01 bis 1,0% Mangan, 0,01 bis 0,4% Chrom, bis 5 X 10-' % Beryllium. 0,01 bis 1,0<B>1</B> % Eisen.
Als Legierungen vom Typ AlMgSi .eignen sich be vorzugt solche d e,r Zusammensetzung: 0,5 bis 1,5 % Magnesium, 0,5 bis 1,5 %Siliz1um, 0,01 blls 1,0 % Kupfer, 0,01 bis 1;
5 % Mangan, 0,01 bis 0,4 % Chrom, 0,01 bis 0,7 % Eisen. Überraschenderweise hat sich herausgest llt, dass mit Legierungen solcher Art eine besonders günstige Wir kung bei Verknetung von mindestens<B>50'</B> unter der jeweiligen Sol'iduslinie auftritt, wobei vorzugsweise Tem peraturen von 460 bis 570 C Anwendung findzn. Das Optimum bewegnisich um 500 30 C.
Es besteht die Möglichkeit, das Verkneten im vor erwähnten Temperaturbereich ganz oder teilweise durch eine zusätzliche oder gemeinsame Glühbehandlung in dem vorerwähnt -m Temperaturgebiet vor rund nachdem Verkneten zu ersetzen.
Die in diesem Falle vorge nommenen Verknetungen erstrecken sich über 0,5 bis zu etwa 50 Stunden, wobei ein Optimum bei solchen Glüh- temperaturen auftritt, dic länger dauern als allgemein üblich, beispielsweise 5 bis 24 Stunden.
Gegenstände nach der Erfindung lassen sich da- durch dass man idie verkneteten Formteile abkühlt, nach dem Abkühlen gegebenenfalls richtet und auslagert, anschliessend zwischen 490 und 540 C lösungsglüht, danach abschreckt und schliesslich ver gütet.
Die nach dem erfindungsgemässen Verfahren be handelten und anschliessend verschweissten Gegenstände weisen nach dem Schweissen höhere statische und dyna mische Festigkeitaswerte in der B. _anspruchungsrichtung auf.
Sie haben ferner einen höheren Elastizitätsmodulund sind gegenüber korrosiven Angriffen, wie z. B. gegen über der Spannungskorrosion und auch der Schicht korrosion wesentlich unempfindlicher als die bisher üblichen Gegenstände mit regelloser Kristallorientierung.
Das Schweissen zur Verbindung der Halbzeuge bzw. Werkstücke umfasst das übliche Verfahren des Kalt schweissens, der Wiiderstandsschweissung, des Schmelz schweissens auf autogener oder elektrischer Basis mit oder ohne Schutzgas, ferner auch d,-- Punktschweissung und solche Verfahren, bei denen die Werkstoffe mittels eines dem Schweissen ähnlichen Verfahrens, wie z. B. dem Schneiden oder Brennschneiden, bearbeitet werden.
Aus den Halbzeugen werden Konstruktionsteile her gestellt, die miteinander verschweisst werden. Hierzu zählen u. a. Brückenteile, Tragkonstruktionen für ver- schied. ne Bauten und Maschinenteile, ausserdem Fahr zeugaufbauten, Ausrüstungen für Schiffe, Teile für Be hälter, in denen flüssige oder feste Stoffe bei hohen oder tiefen Temperaturen befördert werden sollen, sowie Schwimmkörper aller Art in Süss- und Salzwasser. Zur Erläut rung des Erfindungsgedankens dienen die nach folgenden Beispiele: 1.
Eine A1ZnMg-Legierung folgender Zusammen setzung: 1,3 % Magnesium, 4,6 % Zink, 0,05% Kupfer, <B>0,25%</B> Eisen, 0,257o Silizium, 0,25% Mangan, 0,2 % Chrom, 0,05 % Titan, 0,5 X 10-s % Beryllium, Rest:
Aluminium, mit den üblichen Verunreinigungen bis 1 wird im Stnangguss zu Rundbarren vergossen. Nach Odem Glühen derselben bei 510 C während. iner Dauer von 15 Stunden erfolgt ein Abkühlen und anschliessend eine Erwärmung innerhalb weniger Minuten auf induktivem Wege auf enne Presstemperatur von 490 + 20 C.
Die Verknetung erfolgt m einer Strangpressc, deren Rezi pient auf etwa gleicher Temperatur wie der Barren gehalten ist. Das Pressverhältnis beträgt etwa 25:1.
Die Pre!ssgeschwindigkeit bewegt sich um 20 sec/m. Der austretende Profilstrang wird sofort nach d= Ver lassen der Matrize in Wasser abgekühlt, anschliessend gerichtet und gereckt und etwa 3 Tage lang bei Raum temperatur ausgelagert. Danach werden Freiform- oder Gesenkschmiedestüake bei 490 + 20 C .gefertigt .und beschleunigt abgekühlt. Nunmehr erfolgt das Lösungs glühen unter Verwendung eines Salzbades während der Dauer von 5 Stunden bei 490 C.
An diese Glüh behandlung schliesst sich ein Abschrecken und danach wieder eine Glühu:ng in Stufen @an, bei der 15 Stunden lang bei 80 C und danach nochmals 15 Stunden lang bei 120 C geglüht und anschliessend ausgehärtet wird. In diesem Zustand weist das Pressprofil eine doppelte Fascrtextur aus etwa 60% [533], 30% [100], 5% [111]- Kristallvorzugsorientierung und 5% regellose Kristall- orientierung auf.
Sie stellt einen Mittelwert über den gesamten Querschnitt und die Länge des Profils dar.
Die Verteilung der Kristallorientierung kann zwi schen Pressanfang und Pressende sowie zwischen Press- oberfläche und Pressmittc etwas variieren.
Das Profil hat in der Hauptachse & r Fasertextur folgende me chanischen Werte: Streckgrenze 39 kp/mm= Zugfestigkeit 45 kp/mme Dehnung ä5 11<B>70</B> B,rinellhärt,
3 130 kp/mm= Elastizitätsmodul 7600 kp/mm= Kerbschlagzähi.gkeit 6 mkp/cm2 Derartige beispielsweise nach dem Argonarc-V r- fahren verschweisste Profile zeichnen sich durch hohe Festigkeit des geschweissten Gegenstandes hinsichtlich der ,dynamischen und statischen Beanspruchungen aus.
Die Schweissnaht besitzt nach 30 bis 90 Tagen Lagerung 4 s Gegenstandes bei Raumtemperatur fastgleiche Fe stigkeit wie die Aluminiumlegierung. Die geschweissten Profile s#lnd ferner bei korrosiver Beanspruchung frei von Schichtkorrosion, die bei den normalen Legierungen zu einem blätterteigartigen Zerfall der beeinflusst n Schweissnahtzone führt. Die Teile sind ferner auch frei von Spannungskorrosion. 2.
Eine AlMgSi-Legierung, die aus 0,9 % Magnesium, 1,0 % .Silizium, 0,05 % .Kupfer, 0;8 % Mangan, 0,1 % Chrom, <B><I>0,05%</I></B> Titan, Rest: Aluminium, 99 %, mit den üblichen Verunreinigungen bis <B>1</B>75 #h2st'eht, wird im Strangguss zu einem Rundbarren ver gossen, oder anschliessend 20 Stunden lang bei 540 C ,geglüht, abgekühlt und im Induktionsofen auf 530 C er wärmt und bei 500 C verpresst wird.
Der Verpressungs- ,graad beträgt etwa 30:1. Das Presserzeugnis ist eine Stange. Die Abkühlung erfolgt unmittelbar hinter dsr Presse: idurch Abschrecken in Wasser oder mittels eines Wasser-Luftt.Gemnsches. Die Strange erfährt dann eine Zwischenlagerung bei Raumtemperatur.
Hierauf werden. Freiform- oder Gesenkschmiedestücke bei 490 -I- 20 C gefertigt und beschleunigt abgekühlt. Danach wird noch mals 45 Minuten lang in einem Salzbad von 540 C geglüht und abgeschreckt. Nunmehr erfolgt möglichst rasch die Warmaushärtung. Sie kann beispielsweise so durchgeführt werden, dass die Stücke einem 20stündigen Glühen bei 160 C unterworfen werden.
Das Material weist folgende mechanische Werte auf: Streckgrenze 40 kp/mm2 Zugfestigkeit 44 kp/mm2 Dehnung d5 11 Brinellhärte 128 kp/mm2 Elastizitätsmodul 7800 kp/mm2 Kerbschlagzähigkeit 6 mkp/cm2 Beobachtet wurde eine Kristallorientierung aus 30 ö [111]-, 50 % [100]-, 15 % [533]-Doppelfasertextur und 5 % regelloser Textur. Nach dem Schweissen werden die Teile tunlichst durch Lagerung bei Raumtemperatur oder einem, zusätzlichen Vergüten nachbehandelt.