DE1196638B - Verfahren zur Herstellung von Dicarbamaten von Diolen mit miteinander nicht identischen Carbamatgruppen (unsymmetrischen Dicarbamaten) - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Dicarbamaten von Diolen mit miteinander nicht identischen Carbamatgruppen (unsymmetrischen Dicarbamaten)Info
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C271/00—Derivatives of carbamic acids, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atom not being part of nitro or nitroso groups
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
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- C07C68/00—Preparation of esters of carbonic or haloformic acids
- C07C68/02—Preparation of esters of carbonic or haloformic acids from phosgene or haloformates
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
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Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
C07c
Deutsche Kl.: 12 ο-17/01
1196 638
O8583IVb/12o
27. Februar 1962
15. Juli 1965
O8583IVb/12o
27. Februar 1962
15. Juli 1965
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von sich von Diolen herleitenden Dicarbamaten mit miteinander
nicht identischen Carbamatgruppen, welche Verbindungen im folgenden kurz unsymmetrische
Dicarbamate genannt werden. Unter unsymmetrischen Dicarbamaten sind hierbei sowohl solche zu verstehen,
deren eine Carbamatgruppe nicht substituiert ist. während die andere durch einen geradkettigen
oder verzweigten aliphatischen Rest substituiert ist. als auch solche Dicarbamate, deren Dicarbamatgruppen
durch zwei verschiedene gerade oder verzweigte aliphatische Reste substituiert sind.
Die sich von 2-Methyl-2-n-propyl-1.3-propandiol herleitenden unsymmetrischen Dicarbamate. insbesondere
N-Isopropyl^-methyl^-n-propyl-U-propandiol-dicarbamat.
das als Arzneimittel verwendet wird, haben in den letzten Jahren erhebliche Bedeutung
erhalten; die Herstellung der unsymmetrischen Dicarbamate war bisher umständlich und
gab nur mäßige Ausbeuten, da die Bildung von unerwünschten Nebenprodukten sich nicht vermeiden
ließ. Die Erfindung ermöglicht nun die Herstellung von unsymmetrischen Dicarbamaten auf einfache
Weise und mit guten Ausbeuten, da die Bildung von Nebenprodukten praktisch völlig vermieden wird.
Erfindungsgemäß werden sich von Diolen herleitende Dicarbamate mit miteinander nicht identischen
Carbamatgruppen (unsymmetrische Dicarbamate) auf die Weise hergestellt, daß man aus 1 Mol eines
Dichlorcarbonats, das in bekannter Weise durch Umsetzung von 2 Mol Phosgen mit 1 Mol des Diols
erhalten worden ist, und 1 Mol eines tertiären Amins eine Anlagerungsverbindung herstellt, in der die eine
Chlorcarbonatgruppe des Dichlorcarbonats durch das tertiäre Amin in ihrer Reaktionsfähigkeit herabgesetzt
(blockiert) ist. daß man dann 1 Mol des gebildeten Anlagerungsproduktes unter so milden
Reaktionsbedingungen mit 2 Mol Ammoniak oder eines ein reaktionsfähiges WasserstofFatom enthaltenden
aliphatischen Amins umsetzt und wobei 1 Mol als säurebindendes Mittel dient, daß nur die nicht
durch das tertiäre Amin blockierte Chlorcarbonatgruppe reagiert, worauf man dann unter energischeren
Bedingungen die zweite, d. h. die durch das tertiäre Amin blockierte Chlorcarbonatgruppe des
Dichlorcarbonats durch Umsetzung mit 2 MoI eines ein reaktionsfähiges Wasserstoffatom enthaltenden
aliphatischen Amins oder Ammoniak und wobei wieder 1 Mol als säurebindendes Mittel dient, in eine
von der ersten Carbamatgruppe verschiedene Carbamatgruppe umwandelt, wobei, wenn zur Bildung
der ersten Carbamatgruppe Ammoniak angewandt Verfahren zur Herstellung von Dicarbamaten von
Diolen mit miteinander nicht identischen
Carbamatgruppen (unsymmetrischen
Dicarbamaten)
Carbamatgruppen (unsymmetrischen
Dicarbamaten)
Anmelder:
Orgamol S. A., Evionnaz (Schweiz)
Vertreter:
Dr.-Ing. A. van der Werth
und Dipl.-Chem. Dr. F. Lederer, Patentanwälte,
Hamburg-Harburg 1, Wilstorfer Str. 32
Als Erfinder benannt:
Dr.-Ing. Chem. Frangois Molnar, Martigny;
Dipl.-Chem. Albert Lachavanne,
Martigny-Bourg (Schweiz)
Dr.-Ing. Chem. Frangois Molnar, Martigny;
Dipl.-Chem. Albert Lachavanne,
Martigny-Bourg (Schweiz)
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 2. März 1961 (2502)
worden ist, für die Bildung der zweiten Carbamatgruppe ein aliphatisches Amin mit einem reaktionsfähigen
Wasserstoffatom angewandt wird und wobei, wenn für die Bildung der ersten Carbamatgruppe
ein aliphatisches Amin mit einem reaktionsfähigen Wasserstoffatom angewandt worden ist. für die
Bildung der zweiten Carbamatgruppe Ammoniak oder ein von dem ersten aliphatischen Amin verschiedenes
aliphatisches Amin mit reaktionsfähigem Wasserstoffatom angewandt wird.
Zur Veranschaulichung der Erfindung dient das nachstehende Reaktionsschema.
In den verschiedenen Formeln bedeutet Ri einen geraden oder verzweigten aliphatischen Rest mit
1 bis 6 Kohlenstoffatomen. Ra Wasserstoff oder einen
geraden oder verzweigten aliphatischen Rest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, R3 Wasserstoff oder einen
geraden oder verzweigten aliphatischen Rest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, A ein tertiäres, aliphatic
sches oder aliphatisch aromatisches Amin, wie Diäthyl- oder Dimethylanilin oder insbesondere
Triäthylamin.
Das als Ausgangsmaterial dienende Dichlorcarbonat des Diols wird auf bekannte Weise hergestellt.
Das Diol wird mit einem etwa lO°/oigen Überschuß
von Phosgen zur Umsetzung gebracht, vorzugsweise
509 600/421
bei niedriger Temperatur, z. B. in einer auf O0C
gekühlten Chloroformlösung. Zwecks Bindung des bei der Reaktion abgespaltenen Chlorwasserstoffes
können beliebige säurebindende Mittel verwendet werden. Am einfachsten ist, weil man dann in homogener
Lösung arbeiten kann, die Anwendung einer tertiären organischen Base, z. B. Diäthylanilin, als
säurebindendes Mittel. Da bei der Reaktion 2MoI Chlorwasserstoff abgespalten werden, müssen bekanntlich
2 MoI der tertiären Base Anwendung finden. Vorzugsweise führt man die Reaktion so
aus, daß man ein Steigen der Temperatur in der Reaktionslösung auf über 50C vermeidet. Hierdurch
erzielt man, daß praktisch genommen keine Nebenreaktionen auftreten. Bei der Herstellung von Chlorcarbonaten
bzw. Dichlorcarbonaten aus einem Alkohol bzw. einem Diol und Phosgen in Gegenwart
einer Base handelt es sich um eine bekannte Reaktion (vgl. zum Beispiel The Journal of the American
Chemical Society, Bd. 47 [1925], S. 2609/2610).
Wenn man die Dichlorcarbonatherstellung in Chloroform durchfuhrt, destilliert man zweckmäßigerweise
nach abgeschlossener Reaktion einen großen Teil des Chloroforms ab und extrahiert den Rückstand
mit kaltem Wasser, wodurch man das gebildete Diäthylanilin-hydrochlorid entfernt. Die zurückbleibende
Chloroformlösung wird dann mit wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und einer fraktionierten
Destillation unterworfen. Das Chloroform destilliert man bei gewöhnlichem Druck ab, worauf
man dann bei einem Druck von 12 mm Quecksilbersäule das Dichlorcarbonat des 2-Methyl-2-n-propyI-1,3-propandiols
mit einem Siedepunkt von 140 bis 145°C bei 12 mm Quecksilbersäule in etwa 95°/oiger
Ausbeute erhält.
Anstatt daß man die Herstellung des Dichlorcarbonats in Chloroformlösung vornimmt, kann
man sie auch in einem aromatischen Lösungsmittel, wie Toluol, durchführen. Da das Chlorhydrat des
Diäthylanilins in Toluol unlöslich ist, fällt es in dem Maß. wie es gebildet wird, aus und kann nach abgeschlossener
Reaktion abfiltriert werden. Aus der Reaktionslösung kann dann ebenfalls durch fraktionierte
Destillation das reine Dichlorcarbonat des 2-Methyl-2-n-propyl-l,3-propandiols gewonnen werden,
aber die Reaktionslösung ist praktisch frei von Nebenprodukten, so daß sie direkt, d. h. ohne vorherige
Isolierung des Dichlorcarbonats des 2-Methyl-2-n-propyl-l,3-propandiols,
für die weiteren Reaktionsstufen verwendet werden kann.
Das Dichlorcarbonat führt man dann erfindungsgemäß in eine Anlagerungsverbindung mit 1 Mol
eines tertiären Amins über. In der erhaltenen Anlagerungsverbindung ist eine der beiden Dichlorcarbonatgruppen
weitgehend in ihrer Reaktionsfähigkeit herabgesetzt, d. h. blockiert, damit sie unter
milden Bedingungen nicht mit Ammoniak oder einem organischen Amin mit reaktionsfähigem Wasserstoffatom
reagiert; damit sie aber unter energischeren Reaktionsbedingungen dann doch zur Reaktion mit Ammoniak bzw. dem organischen
Amin gebracht werden kann, ist es notwendig, daß man ein tertiäres Amin mit genügender Basizität
und mit genügend hohem Molekulargewicht anwendet. Als geeignet erwiesen sich vor allem Dimethyl-
und Diäthylanilin und ganz besonders Triäthylamin. Die Anlagerungsverbindungen aus 1 Mol eines Dichlorcarbonats
eines Diols und 1 Mol einer tertiären Base sind nicht vorbekannt gewesen und vor allem
ist es auch als überraschend anzusehen, daß hierdurch eine Herabsetzung der Reaktivität einer der beiden
Chlorcarbonatgruppen des Dichlorcarbonats erfolgt. Auch die Bildung der Additionsverbindung aus
dem Dichlorcarbonat und 1 Mol eines tertiären Amins erfolgt vorteilhafterweise unter Verwendung
von halogenieren aliphatischen Kohlenwasserstoffen, z. B. Chloroform oder Trichloräthylen, als Lösungsmittel.
Noch vorteilhafter kann die Durchführung der Reaktion in einem aromatischen Kohlenwasserstoff,
z. B. Toluol, sein. In diesem sind sowohl die Dichlorcarbonate als auch die angewandten tertiären
Amine löslich, während die Additionsprodukte aus diesen beiden Komponenten unlöslich sind und aus
der Lösung in Form eines gummiartigen Niederschlags ausfallen.
Die Bildung der Additionsverbindung aus 1 Mol Dichlorcarbonat und 1 Mol tertiären Amins erfolgt
ίο zweckmäßigerweise bei etwa Zimmertemperatur,
z. B. zwischen 10 und 200C. Wenn man in einem Lösungsmittel, wie Toluol, arbeitet, in dem das
Anlagerungsprodukt unlöslich ist. so erreicht man, daß ausschließlich ein je 1 Mol der beiden Komponenten
enthaltendes Anlagerungsprodukt gebildet wird. Aber auch bei der Durchführung der Bildung
des Anlagerungsproduktes in einem Lösungsmittel, das das Anlagerungsprodukt löst, z. B. halogenierte
Kohlenwasserstoffe, ist die Bildung unerwünschter Nebenprodukte äußerst gering
Bei der anschließenden Reaktionsstufe, durch die die erste Carbamatgruppe gebildet wird, läßt man
2 Mol Ammoniak oder eines aliphatischen Amins auf die Anlagerungsverbindung unter milden Bedingungen
wirken. Hierbei reagiert dann nur die nicht durch das tertiäre Amin blockierte Chlorcarbonatgruppe;
das eine Mol Ammoniak oder aliphatischen Amins wird zur Bildung der Carbamatgruppe
verbraucht, während das andere als säurebindendes Mittel dient. Das gebildete Monocarbamat
ist in dem angewandten organischen Lösungsmittel, vorzugsweise in niedrigen aromatischen Kohlenwasserstoffen,
wie Toluol, löslich, während das gebildete Ammoniumchlorid bzw. Hydrochlorid des
angewandten aliphatischen Amins ausfallt. Wenn man den aus der Toluollösung ausfallenden gummiartigen
Niederschlag aus 1 Mol Dichlorcarbonat und 1 Mol tertiären Amins für die weitere Reaktion
verwendet, so geht dieser gummiartige Niederschlag in dem Maß, wie die Umsetzung mit Ammoniak
bzw. dem organischen Amin fortschreitet, in Lösung. Nachdem man in der eben beschriebenen Reaktionsstufe
die erste Carbamatgruppe gebildet hat, kann man gleich anschließend in der folgenden
Reaktionsstufe die zweite Carbamatgruppe bilden, dadurch, daß man unter energischeren Reaktionsbedingungen das Reaktionsprodukt, das eine Carbamatgruppe
und eine durch ein tertiäres Amin blockierte Chlorcarbonatgruppe enthält, mit Ammoniak
bzw. einem ein reaktionsfähiges Wasserstoffatom enthaltenden aliphatischen Amin umsetzt,
wobei man, da man ja ein unsymmetrisches Dicarb-. amat erhalten will, in den beiden Reaktionsstufen
nicht dieselbe Base verwenden kann, d. h. wenn man in der ersten der beiden Reaktionsstufen Ammoniak
verwendet hat, muß man in der zweiten der beiden Reaktionsstufen ein organisches Amin verwenden,
oder, umgekehrt, wenn man in der ersten der beiden
Reaktionsstufen ein organisches Amin angewandt hat, kann die Umsetzung in der folgenden Reaktionsstufe mit Ammoniak erfolgen. Im letzterwähnten
Fall ist es aber auch möglich, in der folgenden Reaktionsstufe ein organisches Amin zu verwenden,
das mit dem in der vorangehenden Reaktionsstufe angewandten organischen Amin nicht identisch ist.
Da man in der zweiten der beiden Reaktionsstufen die durch das tertiäre Amin blockierte Chlorcarbonatgruppe
zur Reaktion bringen will, muß man, wie schon gesagt, energischere Reaktionsbedingungen
anwenden. Dies kann dadurch geschehen, daß man die Reaktion unter Druck ausführt. Eine andere
Möglichkeit besteht darin, daß man die Reaktion bei höherer Temperatur als in der vorangehenden '5
Reaktionsstufe durchführt. Während in der ersten der beiden Reaktionsstufen die Temperatur von 200C
nicht zu überschreiten ist, kann man in der zweiten der beiden Reaktionsstufen so arbeiten, daß man
zuerst die Komponenten zwischen 10 und 200C miteinander
zur Umsetzung bringt, dann aber die Reaktionstemperatur auf 500C steigert.
Bei der Umsetzung der durch das tertiäre Amin blockierten Chlorcarbonatgruppe wird das tertiäre
Amin freigesetzt. Aus der Reaktionslösung extrahiert man zuerst mit Wasser das Ammoniumchlorid bzw.
Hydrochlorid des angewandten Amins, dann engt man die Lösung ein, wobei nicht nur Toluol, sondern
auch das frei gewordene tertiäre Amin abdestilliert. Aus der eingeengten Lösung kristallisiert dann das
gewünschte unsymmetrische Dicarbamat aus.
Die erfindungsgemäße Arbeitsweise kann in erheblichem Umfang variiert werden, da man in der
ersten oder in der zweiten der beiden Reaktionsstufen Ammoniak anwenden kann, wobei im ersten Fall in
der zweiten der beiden Reaktionsstufen und im zweiten Fall in der ersten der beiden Reaktionsstufen
ein organisches Amin mit reaktionsfähigem Wasserstoifatom anzuwenden ist.
Die folgenden Beispiele dienen zur näheren Veranschaulichung der Erfindung:
a) Herstellung des als Ausgangsstoff dienenden
Dichlorcarbonats des 2-Methyl-2-n-propyl-
1,3-propandiols
45
1 Mol 2-Methyl-2-n-propyl-l,3-propandiol werden in 40OmI Chloroform gelöst und zu der Lösung
2 Mol Diäthylanilin zugegeben. Diese Lösung wird dann langsam zu einer auf 00C gekühlten Lösung
von 2,2 Mol Phosgen in Chloroform zugegeben, wobei die Zugabe so reguliert wird, daß die Temperatur
nicht über 5°C steigt. Nach abgeschlossener Reaktion wird ein großer Teil des Chloroforms abdestilliert
und die auf 00C gekühlte Lösung zwecks Entfernung des Diäthylanilin-chlorhydrats mit 300 ml
kaltem Wasser extrahiert.
Die abgetrennte Chloroformlösung wird mit wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und das Chloroform
bei gewöhnlichem Druck abdestilliert. Danach erhält man durch Vakuumdestillation bei 12 mm
Quecksilbersäule das Dichlorcarbonat des 2-MethyI-2-n-propyl-l,3-propandiols
vom Kp.12 =140 bis 145°C in 95%iger Ausbeute.
b) N-Isopropyl^-methyl^-propyl-1,3-propandioldicarbamat
Zu einer Toluollösung eines Mols 2 - Methyl-2-n-propyl-l,3-propandiol-dichlorcarbonat
wird langsam eine Toluollösung eines Mols Triäthylamin zugesetzt und die Reaktionstemperatur zwischen 10 und
200C gehalten. Die gebildete Additionsverbindung scheidet sich in Form eines gummiartigen Niederschlages
ab.
Der erhaltene gummiartige Niederschlag wird mit 2 Mol gasförmigen Ammoniaks langsam zur Umsetzung
gebracht, wobei darauf geachtet wird, daß die Reaktionstemperatur nicht über 200C steigt. Hierbei
reagiert nur die durch das tertiäre Amin nicht blokkierte Chlorcarbonatgruppe des Anlagerungsproduktes.
Das Monocarbamat geht hierbei in dem als Lösungsmittel zugesetzten Toluol in Lösung, während
das gleichzeitig gebildete Ammoniumchlorid ausfällt. Das Ammoniumchlorid wird dann abfiltriert.
Die erhaltene Toluollösung, die 1 Mol eines Monocarbamats enthält, das außerdem noch eine
durch ein tertiäres Amin blockierte Chlorcarbonatgruppe aufweist, wird in einem geschlossenen Druckgefäß
mit 2,2 Mol Isopropylamin versetzt. Während der Isopropylaminzugabe wird die Temperatur des
Reaktionsgemisches auf 10 bis 200C gehalten; danach wird aber zwecks Vollendung der Reaktion die
Temperatur im Laufe einer Stunde auf 500C gesteigert. Nach Entnahme des Reaktionsgemisches aus
dem Druckgefäß wird aus der Toluollösung das gebildete Isopropylamin-chlorhydrat durch Extraktion
mit Wasser entfernt.
Die verdünnte Toluollösung wird dann eingeengt, wobei nicht nur Toluol, sondern auch das frei gewordene
Triäthylamin abdestilliert. Aus der heißen Toluollösung kristallisiert beim Abkühlen das N-Isopropyl-2-methyl-2-propyl-1,3-propandiol-dicarbamat
aus. Das erhaltene Produkt ist sehr rein. Der Schmelzpunkt ist 93°C und die erzielte Ausbeute 90%.
Bei der Durchführung der Reaktion unter Verwendung des Anlagerungsproduktes aus 1 MoI Diäthylanilin
an 1 Mol des Dichlorcarbonats erhält man nur eine weniger günstige Ausbeute des unsymmetrischen
Dicarbamats wie bei Anwendung des Anlagerungsproduktes aus 1 Mol Triäthylamin und
1 Mol Dichlorcarbonat.
Wenn man die letzte Stufe des Beispiels 1 so modifiziert, daß man an Stelle von 2,2 Mol Isopropylamin
2,2 Mol n-Butylamin anwendet, sonst aber in gleicher Weise arbeitet, so erhält man mit 93% Ausbeute das
bei 51 bis 52 0C schmelzende N-n-Butyl-2-methyl-2-n-propyl-1,3-propandiol-dicarbamat.
Reaktionsschema Herstellung des als Ausgangsmaterial angewandten Dichlorcarbonats des Diols
H3C\ /CH2-OH
/ C- ν
H3C\ /CH2- O — COCl
+ 2ClCOCl ,C,
+ 2ClCOCl ,C,
Ri-
^CH2 — OH
/ \γη..—η—
CH2-O- COCl
Herstellung des Anlagerungsproduktes aus dem Dichlorcarbonat und einer tertiären Base
H3Cx /CH2 — O — COCl
r/ ^CH2-O-COCl
r/ ^CH2-O-COCl
H3Cx /CH2-
+ A ► )c'
R/ XCH2
0 —COCl
O —COCl
O —COCl
H3Cx /CH2-0 —COCl
Ri^ ^CH2-O-COCl
Ri^ ^CH2-O-COCl
Einführung der ersten Carbamatgruppe
H3Cx /CH2-O-CO-NHR2
+ 2 R2NH2 > )C( + R2NH2 · HCl
+ 2 R2NH2 > )C( + R2NH2 · HCl
m. K.. XVi ν_*Γ12 KJ LUCl
Einführung der zweiten Carbamatgruppe
H3Cx / CH2 — O — CO — NHR2
;C(
x XCH2 —O —
x XCH2 —O —
CH2 —O —COCl
2R3NH2
e. R.
e. R.
/CH2
■ O — CO — NHR2
+ R3NH2 · HC1+A CH2-O-CO-NHR3
m. R. = milde Reaktionsbedingungen.
e. R. = energischere Reaktionsbedingungen.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von Dicarbamaten von Diolen mit miteinander nicht identischen
Carbamatgruppen (unsymmetrischen Dicarbamaten), dadurch gekennzeichnet, daß
man aus 1 Mol eines Dichlorcarbonats. das in bekannter Weise durch Umsetzung von 2 Mol
Phosgen mit 1 Mol des Diols erhalten worden ist. und 1 Mol eines tertiären Amins eine Anlagerungsverbindung herstellt, in der die eine Chlorcarbonatgruppe
des Dichlorcarbonats durch das tertiäre Amin in ihrer Reaktionsfähigkeit herabgesetzt
(blockiert) ist, daß man dann 1 Mol des gebildeten Anlagerungsproduktes unter so milden
Reaktionsbedingungen mit 2 Mol Ammoniak oder eines ein reaktionsfähiges Wasserstoffatom
enthaltenden aliphatischen Amins umsetzt und wobei 1 Mol als säurebindendes Mittel dient, daß
nur die nicht durch das tertiäre Amin blockierte Chlorcarbonatgruppe reagiert, worauf man dann
unter energischeren Bedingungen die zweite, d. h. die durch das tertiäre Amin blockierte Chlorcarbonatgruppe
des Dichlorcarbonats durch Umsetzung mit 2 Mol eines ein reaktionsfähiges Wasserstoffatom enthaltenden aliphatischen Amins
oder Ammoniak und wobei wieder 1 Mol als säurebindendes Mittel dient, in eine von der
ersten Carbamatgruppe verschiedene Carbamatgruppe umwandelt, wobei, wenn zur Bildung der
ersten Carbamatgruppe Ammoniak angewandt worden ist, für die Bildung der zweiten Carbamatgruppe
ein aliphatisches Amin mit einem reaktionsfähigen Wasserstoffatom angewandt wird
und wobei, wenn für die Bildung der ersten Carbamatgruppe ein aliphatisches Amin mit einem
reaktionsfähigen Wasserstoffatom angewandt worden ist, für die Bildung der zweiten Carbamatgruppe
Ammoniak oder ein von dem ersten aliphatischen Amin verschiedenes aliphatisches Amin
mit reaktionsfähigem Wasserstoffatom angewandt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 1 Mol des Dichlorcarbonats
durch Umsetzung mit entweder 1 Mol eines tertiären aliphatisch-aromatischen Amins, wie
Dimethyl- oder Diäthylanilin. oder 1 Mol eines tertiären aliphatischen Amins, vorzugsweise Triäthylamin.
in ein Dichlorcarbonat mit einer blockierten Chlorcarbonatgruppe überführt.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Umsetzung in einem halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoff oder einem aromatischen
Kohlenwasserstoff, vorzugsweise Toluol, als Lösungsmittel durchführt.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Umsetzung der nicht blockierten Chlorcarbonatgruppe des Dichlorcarbonats mit Ammoniak oder
einem ein reaktionsfähiges Wasserstoffatom ent-
haltenden aliphatischen Amin bei einer 2O0C
nicht übersteigenden Temperatur durchführt.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man
bei der Umsetzung der blockierten Chlorcarbonat-
ss gruppe des Dichlorcarbonats mit Ammoniak oder
einem ein reaktionsfähiges Wasserstoffatom enthaltenden aliphatischen Amin unter Druck arbeitet
und die Reaktionstemperatur allmählich auf etwa 500C steigert.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die unter Chlorwasserstoffabspaltung vor sich gehenden
Reaktionen in Gegenwart eines säurebindenden Mittels durchführt.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die nach der unter milden Bedingungen durchgeführte
Reaktion von 1 Mol des Dichlorcarbo-
9 10
nats mit 1 Mol Ammoniak oder 1 Mol eines ein führung der blockierten Chlorcarbonatgruppe in
reaktionsfähiges Wasserstoff enthaltenden alipha- eine von der ersten Carbamatgruppe verschiedene
tischen Amins erhaltene Lösung der eine Carb- Carbamatgruppe ohne vorherige Isolierung der
amatgruppe und eine blockierte Chlorcarbonat- eine Carbamatgruppe und eine blockierte Chlorgruppe
enthaltenden Verbindung für die unter 5 carbonatgruppe enthaltenden Verbindung anenergischeren
Bedingungen erfolgende über- wendet.
509 £00/421 7.65 O Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1196638X | 1961-03-02 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1196638B true DE1196638B (de) | 1965-07-15 |
Family
ID=4562456
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEO8583A Pending DE1196638B (de) | 1961-03-02 | 1962-02-27 | Verfahren zur Herstellung von Dicarbamaten von Diolen mit miteinander nicht identischen Carbamatgruppen (unsymmetrischen Dicarbamaten) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1196638B (de) |
-
1962
- 1962-02-27 DE DEO8583A patent/DE1196638B/de active Pending
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