DE1196115B - Wurzelwidrige Baustoffe, insbesondere Dichtungs- und Isoliermassen auf der Grundlage bituminoeser Bindemittel - Google Patents
Wurzelwidrige Baustoffe, insbesondere Dichtungs- und Isoliermassen auf der Grundlage bituminoeser BindemittelInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES '/WIW>
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
C08h
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Deutsche KL: 8© b-25/13
1196115
F34544IVc/80b
27. Juli 1961
1. Juli 1965
F34544IVc/80b
27. Juli 1961
1. Juli 1965
Die vorliegende Erfindung betrifft Baustoffe und Isoliermassen, die gegen das Einwachsen von Wurzeln
geschützt sind. Durch das Eindringen von Wurzeln, z.B. bei Abwasserleitungen, treten Schäden und Verstopfungen
ein. Bei unterirdisch verlegten Rohrleitungen und Eisenkonstruktionen verursachen Wurzeln,
die die meist bituminöse Isolierung durchdringen, Korrosionsschäden. Auch Schutzanstriche und Fugenvergußmassen
auf Teerpech- und Bitumenbasis sowie zementhaltige Abdichtungen können durch das Eindringen
von Wurzeln zerstört oder wenigstens porös werden.
Zur Verhütung solcher Schäden hat man schon den Baustoffen wurzelwidrige Wirkstoffe zugesetzt.
So ist z. B. bei bituminösen Dichtungen und Vergußmassen die Verwendung von Arsenverbindungen, von
Pentachlorphenol oder von anderen Phenolen, gegebenenfalls in Kombination mit an sich kaum wirksamen
wasserunlöslichen organischen Kupfersalzen, üblich. Gegen eine allgemeine Anwendung der Arsen-Verbindungen
spricht jedoch ihre starke Giftigkeit, während die phenolischen Verbindungen so stark
flüchtig sind, daß bei der Heißverarbeitung damit versetzter Bitumen- oder Teerpechmassen hohe Verluste
unvermeidbar sind.
Einen wesentlichen Fortschritt demgegenüber bringt die neuerdings bekanntgewordene Verwendung von
Veresterungsprodukten des Pentachlorphenole mit höheren Carbonsäuren oder mehrbasischen Säuren,
von Salzen des Pentachlorphenole oder von Verbindungen, in denen Pentachlorphenol über ein
mehrbasisches Metallatom mit einem höhermolekularen Säurerest verbunden ist, sowie die Verwendung
von Herbiziden mit hormonalem Wirkungsmodus, z. B. von herbizid wirksamen, halogenierten Phenoxyfettsäuren,
ihren Estern und Salzen, in bituminösen Baustoffen.
Nun sind aber Wirkstoffe dieser letztgenannten Art mit zunehmend größeren organischen Resten, z. B.
Resten höherer Alkohole, zwar schwer flüchtig, aber Wurzelwidrige Baustoffe, insbesondere
Dichtungs- und Isoliermassen auf der Grundlage
bituminöser Bindemittel
Dichtungs- und Isoliermassen auf der Grundlage
bituminöser Bindemittel
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
Leverkusen
Leverkusen
Als Erfinder benannt:
Dr. Otto Pauli, Krefeld-Bockum
in gleichem Maße weniger gut wirksam gegen das Einwachsen von Wurzeln als die doch noch leichter
flüchtigen Vertreter dieser Stoffklasse.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind nun wurzelwidrige Baustoffe, Isolier- und Dichtungsmassen
auf der Grundlage bituminöser Bindemittel mit einem Gehalt an nicht nur besonders wenig flüchtigen,
sondern zugleich auch besonders wirksamen Herbiziden. Es wurde gefunden, daß diese Forderungen
durch Umsetzungsprodukte herbizid wirksamer Phenoxyfettsäuren mit mehrwertigen Alkoholen, insbesondere
Polydiolen, bzw. mit Diaminen oder Polyaminen als Wirkstoffe in den Baustoffen, Isolier- und
Dichtungsmassen erfüllt werden.
Dabei ist es besonders überraschend, daß ζ. Β. Umsetzungsprodukte der genannten Phenoxyfettsäuren
mit mehrwertigen Alkoholen erheblich wirksamer sind als die entsprechenden Umsetzungsprodukte mit
höheren Monoalkoholen ähnlich hohen Molekulargewichts, die hinsichtlich ihrer Schwerflüchtigkeit mit
den erfindungsgemäß zu verwendenden Stoffen in etwa gleich zu setzen sind. Dies zeigt die nachstehende
Zusammenstellung. Die darin angegebene Wirksamkeit ist nach DIN 4038 in Bitumen vom Typ 85/40
bestimmt. Die Versuchsdauer betrug 6 bis 8 Wochen.
Wirkstoff
Dosierung
Wirksamkeit
Zahl der
eingedrungenen
Wurzeln
Zahl der
eingedrungenen
Wurzeln
Eindringtiefe
a) Pentachlorphenol
b) Pentachlorphenyl-vorlauffettsäureester
1,5%
2,0%
3,0%
2,0%
3,0%
1,0%
3,0%
4
3
+25
32
22
32
22
+35
12
12
5 bis 8 mm
4 bis 6 mm
2 bis 3 mm
4 bis 6 mm
2 bis 3 mm
6 bis 8 mm
4 bis 5 mm
4 bis 5 mm
509 598/390
3 | Dosierung | X | 4 | Wirksamkeit | Ein |
Zahl der eingedrungenen |
dringtiefe | ||||
Wirkstoff | 1,0% 3,0% |
}*{ | Wurzeln | 6 bis 8 mm 4 bis 5 mm |
|
3,0% 5,0% |
5 2 |
+32 24 |
6 bis 8 mm 4 bis 5 mm |
||
c) Pentachlorphenyl-isooctylcarbonat i | 1,0% 1,6% |
6 3 |
+ 18 + 12 |
6 bis 8 mm 4 bis 5 mm |
|
d) Pentachlorphenyl-zinknaphthenat J | 1,0% 2,0% |
} 4 { | +28 +20 |
5 bis 6 mm 3 bis 5 mm |
|
0,8% | +26 18 |
2 bis 3 mm | |||
e) p-Chlorphenyl-dimethylharnstoff (CMU) j | 1,0% | 3 | 10 | 6 bis 8 mm | |
f) Isopropyl-3-chloφhenylcarbaminat i | +22 | ||||
g) 2,4,5-Trichlorphenoxyessigsäure-butylglykolester . | 0,6% | 1 bis 3 mm | |||
h) 2,4,5-Trichlorphenoxyessigsäure-n-dodecylester .. | V5V / U | 16 | |||
i) 2,4,5-Trichlorphenoxyessigsäure-trimethylol- | 0,9% | 2 bis 3 mm | |||
propanester | v/)-' /O | 25 | |||
k) 2-Methyl-4-chlorphenoxypropionsäure-butyl- | 1,2 7n | 5 | 6 bis 8 mm | ||
glykolester | +20 | ||||
1) 2-Methyl-4-chlorphenoxypropionsäure-n~dodecyl- | 0 3% | 1 bis 3 mm | |||
ester | 18 | ||||
m) 2 - Methyl - 4- chlorphenoxypropionsäure - polydiol- | 0,4% | 0,5 bis 1 mm | |||
200-ester | "5 * / U | 16 | |||
n) 2- Methyl - 4 - chlorphenoxypropionsäure - polydiol- | 0,4% | 1 bis 4 mm | |||
200-ester | 22 | ||||
o) 2 - Methyl - 4 - chlorphenoxypropionsäure - polydiol- | 0,55% | 0,5 bis 1 mm | |||
400-ester | 12 | ||||
p) 2 - Methyl - 4- chlorphenoxypropionsäure - polydiol- | |||||
400-ester | |||||
X bedeutet die Anzahl Wurzeln, die die 10 mm starke Bitumenplatte völlig durchwachsen haben.
Außerdem ist angegeben, wieviel Wurzeln überhaupt eingedrungen sind und bis zu welcher Tiefe. Die in
der Tabelle angegebenen Zahlenwerte stellen je die Summe aus drei Einzelversuchen dar.
Als herbizid wirksame Phenoxyfettsäuren, aus denen die erfindungsgemäß zu verwendenden Wirkstoffe
hergestellt sein können, seien z. B. genannt: 2,4-Dichlorphenoxy-essigsäure^^Dichlorphenoxy-propionsäure
oder 2,4-DichIorphenoxy-buttersäure, 2,4,5-Trichlorphenoxy-essigsäure,
2,4,5-Trichlorphenoxy-propionsäure und 2-Methyl-4-chlorphenoxy-essigsäure bzw.
-propionsäure.
Geeignete mehrwertige Alkohole, aus denen die erfindungsgemäß zu verwendenden Wirkstoffe hergestellt
sein können, sind z. B. Glykol, Diglykol, Triglykol und die aus Äthylenoxyd bzw. Propylenoxyd
erhältlichen Polydiole, ferner die endständigen Diole, wie 1,6-Hexandiol, ferner Glycerin, Trimethylolpropan,
Pentaerythrit und Sorbit.
An die Stelle der mehrwertigen Alkohole können, wie erwähnt, auch Di- und Polyamine treten, z. B.
Äthylendiamin, Ν,Ν'-Dimethyläthylendiamm, Diäthylentriamin
und 1,6-Hexamethylendiamin.
An geeigneten Wirkstoffen seien im besonderen beispielsweise die folgenden genannt: Bis-(2,4-dichlorphenoxyessigsäure
>glykolester, Tris-(2,4-dichlorphenoxybuttersäure>glycerinester,
Bis-(2,4,5-trichlorphenoxyessigsäure)-diglykolester, Bis-(2-methyl-4-chlorphenoxyessigsäure)
- triglykolester, Tris - (2 - methyl-4 - chlorphenoxypropionsäure) - trimethylolpropanester
sowie die Veresterungsprodukte der genannten Säuren mit Polyglykolen vom Molgewicht 200 bis 2000, Bis-(2,4-dichlorphenoxyessigsäure)-äthylendiamid
und Bis-
(2,4,5 - trichlorphenoxyessigsäure) -1,6 - hexamethylendiamid.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Wirkstoffe können nach bekannten Verfahren, z. B. durch Erhitzen
der betreffenden Säure bzw. ihres Chlorids mit einem mehrwertigen Alkohol bzw. einem Di-
bzw. Polyamin der erwähnten Art, hergestellt sein. Sie stellen in der Regel viskose öle bis wachsartige
oder kristalline Stoffe dar. So ist z. B. das Umsetzungsprodukt von 82 Gewichtsteilen 2,4,5-TrichlorphenoxyessigsäuremitlS^GewichtsteilenTrimethylolpropan
ein viskoses Öl vom spezifischen Gewicht 1,48 und einer Verseifungszahl von etwa 180 (theoretisch
186,5), das Umsetzungsprodukt aus 90 Gewichtsteilen 2-Methyl-4-chlorphenoxypropionsäure mit 80 Gewichtsteilen
Polyglykol mit einem mittleren Molekulargewicht 400 ebenfalls ein viskoses öl vom spezifischen
Gewicht 1,19 und einer Verseifungszahl 135 (theoretisch 141).
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Wirkstoffe setzt man den erwähnten Massen, sofern diese
schmelzbar sind bzw. über die Schmelze verarbeitet werden, den Schmelzen zu und verteilt diese darin
durch gutes Rühren.
über die zweckmäßig den Massen zuzusetzenden
Mengen an Wirkstoffen und die entsprechenden Eigenschaften, die den Stoffen durch diese Zusätze
Claims (1)
- 5 6in bezug auf wurzelabweisende Wirkung verliehen daß sie Umsetzungsprodukte herbizid wirksamerwerden, gibt die obige Tabelle bereits Auskunft. Phenoxyfettsäuren mit mehrwertigen Alkoholen,insbesondere Polydiolen, bzw. mit Diaminen oder Patentanspruch: Polyaminen enthalten.5Wurzelwidrige Baustoffe, Isolier- und Dichtungs- In Betracht gezogene Druckschriften:massen auf der Grundlage bituminöser Binde- Deutsche Auslegeschriften Nr. 1089103, 1108 833,mittel mit einem Gehalt an schwer flüchtigen, 1109294;herbizid wirksamen Phenoxyfettsäurederivaten als deutsche Patentanmeldung C 8017X11/47 f, (beWirkstoff, dadurch gekennzeichnet, io kanntgemacht am 11.11.1954).509 598/390 6.65 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF34544A DE1196115B (de) | 1961-07-27 | 1961-07-27 | Wurzelwidrige Baustoffe, insbesondere Dichtungs- und Isoliermassen auf der Grundlage bituminoeser Bindemittel |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF34544A DE1196115B (de) | 1961-07-27 | 1961-07-27 | Wurzelwidrige Baustoffe, insbesondere Dichtungs- und Isoliermassen auf der Grundlage bituminoeser Bindemittel |
US235105A US3231398A (en) | 1962-11-02 | 1962-11-02 | Root-proof and root-repellant, bituminous jointing and sealing compounds |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1196115B true DE1196115B (de) | 1965-07-01 |
Family
ID=25975060
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DE (1) | DE1196115B (de) |
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