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Fallschirm Die Erfindung bezieht sich auf einen Fallschirm mit gegebenenfalls
mehreren konzentrisch zueinander angeordneten Schirmflächen, in dessen tragender
Schirmfläche mehrere Luftdurchtrittsöffnungen verteilt angeordnet sind.
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Fallschirme mit zentralen Luftdurchtrittsöffnungen sind bekannt. Ebenso
weisen andere bekannte Fallschirme verteilt angeordnete einfache Öffnungen auf.
Bei einem mit zwei Schirmflächen versehenen bekannten Fallschirm besitzt die äußere
Schirmfläche eine zentrale Luftausströmöffnung, während die innere Fallschirmfläche
eine Reihe von einfachen Durchbrechungen enthält. Dabei ist die innere Fallschirmfläche
im zentralen Bereich stulpenartig nach außen gezogen und nochmals mit der äußeren
Fallschirmfläche am Rande der Luftausströmöffnung verbunden. Dadurch bildet die
untere Fallschirmfläche einen verlängerten Kamin, durch den die Luft hindurchgeführt
und durch die Luftausströmöffnung ins Freie geleitet wird. Diejenige Luft, welche
durch die verteilt angeordneten Öffnungen strömt, bildet im Raum zwischen den beiden
Fallschirmflächen ein Luftpolster, das sich nicht mehr ergänzt, sobald die Luft
in diesem Polster einen gewissen Druck erreicht, weil von dort die Luft nicht nach
außen abströmen kann. Man will dadurch lediglich erreichen, daß der Fallschirm eine
gesteigerte Kaminwirkung besitzt und daß durch die durch die Öffnungen einströmende
Luft die äußere Fallschirmfläche nach außen prall gedrückt wird. Ist aber nach kurzer
Zeit diese Wirkung erreicht, dann wirkt der Fallschirm nur durch seinen Kamin. Er
besitzt keine bessere Funktion als ein einflächiger Fallschirm mit einer zentralen
Luftausströmöffnung.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Fallschirm so zu gestalten,
daß einerseits die Nachteile bekannter Ausführungen vermieden werden und andererseits
bei besonders guter Strömungsstabilität eine Vergrößerung der Tragkraft bzw. gegenüber
bekannten Formen bei gleicher Tragkraft eine Verringerung der Fallschirmgröße erzielt
wird.
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Es konnte überraschenderweise gefunden werden, daß man die erfindungsgemäße
Aufgabe dadurch lösen kann,-.indem die verteilt angeordneten Luftdurchströmöffnungen
venturirohrartig ausgebildet sind, derart, daß ihr Querschnitt sich nach oben verjüngt.
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Wendet man die Erfindung bei dem eingangs geschilderten Fallschirm
mit zwei konzentrisch übereinanderliegenden Schirmflächen an, wobei lediglich deren
Ränder miteinander verbunden sind, so daß sich ein im Schnitt sichelförmiger Hohlraum
zwischen beiden Schirmflächen ergibt, dann wird die geschilderte nachteilige Wirkung
der Bildung eines konstanten Luftpolsters vermieden.
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Die Luft, welche durch die erfindungsgemäßen venturirohrartigen Düsen
in dem Raum zwischen beide Fallschirmflächen einströmt, wird dort nicht etwa festgehalten,
sondern sie gelangt durch die zentrale Luftausströmöffnung der äußeren Fallschirmfläche
ins Freie. Man erreicht auf diese Weise eine gesteigerte Abbremswirkung des fallenden
Fallschirmes, die ihn vor allen Dingen dafür geeignet machen, schwere Lasten zu
tragen. Außerdem wird durch den erfindungsgemäßen Fallschirm die Pendelwirkung eines
sinkenden Fallschirmes wesentlich gemindert.
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Die Ursache für diese Wirkung ist in der Profilierung der venturirohrartigen
Durchströmöffnungen zu sehen, weshalb es im Sinne der Erfindung sich als zweckmäßig
erweist, diese Ausbildung und Verteilung der Durchströmöffnungen überall dort anzuwenden,
wo es auf eine große Tragkraft, geringe Sinkgeschwindigkeit oder/und Stabilisierung
des freien Falles bei weitgehendem Vermeiden des Pendelns ankommt. Die Erfindung
ist daher nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt.
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In der Zeichnung ist die Erfindung schematisch und beispielsweise
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 einen Vertikalschnitt durch einen Fallschirm mit
zwei Stirnflächen und F i g. 2 und 3 perspektivische Ansichten von zwei Durchströmöffnungen
für die tragende Schirmfläche. F i g. 1 zeigt im Schnitt einen Fallschirm 1', bei
dem zwei Schirmflächen 18, 19 gleichachsig mit geringem Abstand voneinander angeordnet
sind, wobei die Ränder der beiden Schirmflächen 18, 19 miteinander luftdicht verbunden
sind. Hierbei ist die obere Schirmfläche 18, deren zentrale Luftausströmöffnung
nicht notwendigerweise mit einem regelbaren Ventil 20 versehen zu sein braucht,
mit Hilfe eines die beiden Schirmränder verbindenden zylindrischen Rand-
Streifens
21 mit der unteren Schirmfläche 19 verbunden. Im Gegensatz zur oberen Schirmfläche
18 besitzt die untere Schirmfläche 19 keine große einzelne Zentralöffnung (Venti120),
sondern eine Vielzahl kleiner, z. B. mit kurzen Düsen 22 versehener Luftaustrittsöffnungen
23. Durch die gleichmäßige Verteilung dieser kleinen Luftaustrittsöffnungen 23 über
die untere Schirmfläche 19 wird die von unten in den Zwischenraum 24 zwischen
den Schirmflächen 18
und 19 eintretende Luft 25 dem Luftkissen, auf dem der
Schirm 1' mit seiner unteren Fläche 19 aufliegt, gleichmäßig entnommen, und sie
strömt unterhalb der oberen Schirmfläche 18 gleichmäßig zu deren zentral angeordneter
Luftausströmöffnung (Ventil 20). Der Durchmesser des Fallschirmes richtet sich nach
seinem Verwendungszweck (Sicherheits- oder Lastenfallschirm).
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Das in F i g. 1 gezeigte Ausführungsbeispiel eines Fallschirmes 1'
kann z. B. bei einem Durchmesser von etwa 5 m und bei einem Abstand 24' von
etwa 0,6 m zwischen den beiden Schirmflächen 18,19 auf seiner unteren Schirmfläche
19 etwa 300 Düsenrohre 22, deren Gestalt im einfachsten Fall gemäß F i g. 2 einem
einfachen Becher 26 entspricht. Es können aber auch Düsenrohre 22 gemäß F i g. 3
angewendet werden, deren Gestalt einem stumpfen Kegel 27 mit einem am kleinen
Durchmesser angesetzten kurzen Zylinderfortsatz 28 entspricht, wobei der kleine
Durchmesser des Kegelstumpfes 27 etwa 3 cm und der große Durchmesser etwa 5 cm betragen
kann. Eine derartige Bemessung ergibt zusammen mit einem regelbaren Ventil eine
zwischen 2 m/sec. und 6 m/sec. einstellbare Fallgeschwindigkeit. Diese Zahlenangaben
sind nur als Hinweisbeispiele zu werten; die jeweiligen Abmessungen sind eine Funktion
der erwünschten Fallgeschwindigkeitsgrenzen.
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Es ist nicht unbedingt nötig, die beiden Schirmflächen 18,19 mittels
einer zylindrischen Fläche 21 luftdicht miteinander zu verbinden, oder die in F
i g. 1 dargestellte Schirmgestalt einzuhalten. Die Verbindung der Ränder der beiden
Schirmflächen 18, 19 kann auch mittels einer gewölbten Fläche erfolgen oder es können
die Schirmflächenränder unmittelbar miteinander verbunden werden, wenn die beiden
Schirmflächen 18, 19 eine voneinander etwas abweichende Größe und Gestalt aufweisen,
so daß sich zwischen ihnen im Mittel ein Abstand in der Größenordnung von etwa 1/1o
des Schirmdurchmessers ergibt. Wesentlich ist vielmehr, daß in der tragenden Schirmfläche
die venturirohrartig ausgebildeten Luftdurchtrittsöffnungen 22 vorgesehen sind.