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Angetriebene Zahnbürste Die Erfindung betrifft eine angetriebene Zahnbürste,
bei der die im Handgriff untergebrachte Antriebsvorrichtung mit zwei je mit einer
Bürste versehenen, parallel zueinander verlaufenden Stielen gekuppelt ist, wobei
die Bewegungen der Bürsten entgegengesetzt gerichtet sind.
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Es sind bereits mechanisch angetriebene Zahnbürsten bekannt. In vielen
Fällen handelt es sich um Zahnputzvorrichtungen, bei denen eine einzige, an einem
Stiel angeordnete Bürste mittels einer Antriebsvorrichtung eine rotierende Bewegung
erfährt.
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Für eine gute hygienische Putzweise ist es notwendig, daß sich die
Bürste vom Zahnfleisch her längs der Schneide- oder Backenzähne parallel zu deren
Trennflächen bewegt. Um dies zu erreichen, muß die Bewegung umkehrbar sein, woraus
sich eine zur Verwirrung führende Verwicklung für den Gebraucher ergibt. Weiterhin
besteht die Möglichkeit, daß die Arbeitsfläche der Bürste sich nicht nur längs der
Zähne, sondern auch längs der anderen Mundteile bewegt; dies kann wiederum eine
Beschädigung oder Irritierung zur Folge haben.
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Es ist bereits bekannt, den Stiel nicht rotieren zu lassen, sondern
ihm eine solche Bewegung zu erteilen, daß die Arbeitsfläche der Bürste sich nur
in der Arbeitsilächenebene hin- und herbewegt und also nicht mit den neben den Zähnen
liegenden Mundteilen, wie der Innenseite der Backe, in Berührung kommen kann. Dies
beeinträchtigt dann aber ein hygienisch verantwortliches Putzen, da die obenerwähnte
Anforderung überhaupt nicht erfüllt wird (bei hin- und hergehender Bewegung längs
einer Reihe von Schneide- oder Backenzähnen) oder sogar ein Teil der Bewegung von
einer Zahnseitenfläche zum Zahnfleisch hin verläuft (z. B. ellipsenförmige Bewegung).
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Es ist auch bereits bekannt, zwei mit Rundbürsten versehene Stiele
etwa parallel zueinander auf einer Antriebsvorrichtung zu montieren und die Bürsten
auf den Stielen in entgegengesetzten Richtungen umlaufen zu lassen. Zwar braucht
die Bewegung in diesem Fall nicht mehr umgekehrt zu werden; es bleibt aber immerhin
möglich, die Zahnbürste unrichtig in den Mund einzuführen; auch ist eine Beschädigung
der Mundhaut nicht ausgeschlossen, es sei denn, man schirmt die Bürsten an einer
Seite durch Anbringung einer Schirmkappe ab, wodurch die in den Mund zu bringende
Vorrichtung aber wieder umfangreicher wird.
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Es ist schließlich auch bekannt, eine Bürste an zwei umlaufenden
Stielen anzuordnen. Die an zwei exzentnschen Endteilen der Stiele befestigte gemeinsame
Bürste führt dann eine kreisförmige trans-
latorische Bewegung aus. Diese Bürste
neigt aber infolge dieser Bewegung zum unbeabsichtigten Wanden, wobei die Wanderrichtung
weitgehend willkürlich ist und wieder die Gefahr einer Verletzung der Mundhaut besteht.
Auch diese Bürste ist deshalb mit einer Schutzkappe versehen. Ein weiterer Nachteil
dieser Bürste besteht darin, daß ihre Bewegungsrichtung beim Übergang auf eine andere
Mundseite und beim Wechseln von einer Zahnreihe auf die andere umgekehrt werden
muß, damit das Bürsten nicht etwa in der verkehrten Richtung erfolgt. Die richtige
Benutzung der Bürste verlangt vom Benutzer mithin ein erhebliches Einfühlungsvermögen.
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Die erwähnten Nachteile der bekannten mechanisch angetriebenen Zahnbürsten
sind bei einer angetriebenen Zahnbürste, die aus einer Antriebsvorrichtung und zwei
Bürsten besteht, die an parallel zueinander verlaufenden Stielen angeordnet sind,
deren Bewegungen entgegengesetzt gerichtet sind, dadurch vermieden, daß gemäß der
Erfindung die Arbeitsflächen der jeweils an einer Seitenfläche eines Bürstenstieles
angebrachten Bürsten jede für sich in an sich bekannter Weise eine senkrecht zur
Längsachse
der Bürstenstiele gerichtete translatorische Bewegung
längs einer in sich geschossenen Umlaufbahn ausführen, wobei die Bürsten an jener
Seite der durch die Längsachsen der Bürstenstiele hindurchgehenden Ebenen liegen,
an der die Bewegungsrichtungen der Bürsten aufeinander zu gerichtet sind.
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Daraus ergibt sich der Vorteil, daß die Zahnbürste immer die richtige
Lage im Mund einnimmt. Die Zahnbürste muß derart in den Mund gebracht werden, daß
die Bürsten mit den Zähnen in Berührung kommen können; aber die Bewegung der Bürste,
die mit der Seite der Zähne in Berührung kommt, hat dann immer die gewünschte Richtung.
Die rückgehende Bewegung der Bürste erfolgt in einem bestimmten Abstand vom zu putzenden
Teil des Gebisses, wobei höchstens der Stiel selbst, aber nie die Bürste mit der
Innenseite der Backe oder einem anderen Mundteil in Berührung kommt. Es kann also
über die richtige Lage der Zahnbürste im Mund keine Verwirrung entstehen. Eine Raum
beanspruchende und daher nachteilige Schutzkappe ist, ebenso wie ein Mechanismus
zum Umkehren der Bewegung, überflüssig geworden.
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Eine günstige Ausführungsform der Zahnbürste weist das Kennzeichen
auf, daß der Winkel zwischen den Arbeitsflächen der Bürsten einstellbar ist.
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Somit ist es möglich, erfahrungsgemäß denjenigen Winkel einzustellen,
der am günstigsten ist, z. B. einen Winkel von 900, wodurch zwei angrenzende Zahnflächen
gleichzeitig von den Bürsten gereinigt werden.
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Das nicht mit der Bürste versehene Ende des Bürstenstiels greift
in einem exzentrischen Loch an, das in einem rotierenden Antriebsrad der Antriebsvorrichtung
vorgesehen ist. Der Stiel reicht durch eine elastische Membrane in einer zu dieser
im wesentlichen senkrechten Richtung und wird dadurch an einer Stelle zwischen dem
angetriebenen Ende und der Mitte klemmend umfaßt, wobei die Membrane einen Teil
der Umhüllung der Antriebsvorrichtung bildet.
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Auf diese Weise wird erreicht, daß die Bewegung der Bürste in der
Längsachse in einfacher Weise aus einer Rotation des Antriebsrads erzielt wird,
wobei die elastische Membrane für einen in sämtlichen Richtungen gelenkigen Drehpunkt
sorgt.
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Eine günstige Ausführungsform weist das Kennzeichen auf, daß die
geschlossene Kurve in dritter Annäherung einen wenigstens einseitig abgeplatteten
Kreis mit der größeren Achse parallel zur Arbeitsfläche der Bürste darstellt.
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Daraus ergibt sich der Vorteil, daß gerade in der Richtung, in der
der Raum am beschränktesten ist, nämlich zwischen den Zähnen und der Innenseite
der Backe, die Ablenkung der Bürste am kleinsten ist, wodurch der Gebrauch im Mund
erleichtert wird.
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Es ist denkbar, die Antriebsmittel derart auszubilden, daß das Ende
des Stiels eine vorgeschriebene Bahn beschreibt und der Bürste eine ellipsenartige
Bewegung mit der langen Achse parallel zur Arbeitsfläche der Bürste erteilt. Eine
einfache Lösung wird aber erreicht, wenn der Bürstenstiel wenigstens teilweise als
ein elastisch biegsamer Körper mit einer Vorzugsbiegungsmöglichkeit in einer zur
Arbeitsfläche der Bürste senkrechten Richtung ausgebildet ist.
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Die Erfindung wird an Hand des in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Seitenansicht der Zahnbürste,
F i g. 2 eine Draufsicht auf die Zahnbürste mit der von den Bürsten beschriebenen
Bahn, Fig. 3 die Wirkung der Bürsten auf einen Zahn, F i g. 4 einen Querschnitt
durch die Antriebsvorrichtung, F i g. 5 einen Querschnitt gemäß der Linie V-V der
F i g. 4, der in einer flachen Ebene dargestellt ist, F i g. 6 eine Seitenansicht
der Antriebsvorrichtung mit der Befestigung der Bürstenstiele und F i g. 7 eine
Draufsicht der Antriebsvorrichtung nach Fig. 6.
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Die Zahnbürste besteht aus einem Gehäuse 1, welches einen Antriebsmechanismus
enthält und auf dem zwei mit Bürsten 2, 3 versehene Stiele 4, 5 der üb; lichen Art
derart gelenkig angebracht sind, daß die angetriebenen Bürsten 2, 3 eine kreisförmige
Bahn beschreiben.
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Die Arbeitsflächen 6 und 7 der Bürsten behalten ihre ursprüngliche
Richtung während der Bewegung und schließen einen Winkel von etwa 900 miteinander
ein, wobei die ihren Weg in entgegengesetzter Richtung durchlaufenden Bürsten an
jener Seite einer durch die Burstenstiele hindurchgehenden Ebene liegen, an der
die Bürsten sich aufeinander zubewegen.
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Zahnbürste wird derart in den Mund gebracht, daß z. R. die Bürste
2 eine Seitenfläche des Zahns 8 bearbeitet. Die Bewegung der Bürste 2 ist dann derart,
daß die Zahnfläche in einer Richtung vom Zahnfleisch 9 her längs des Zahns 8 geputzt
wird. Die rückgehende Bewegung der Bürste 2, um wieder beim Zahnfleisch 9 das Gebiß
zu erreichen, erfolgt in kurzem Abstand vom Zahn 8. Dabei kann sich der Stiel 4
entweder längs der Innenseite der Backe oder einer der Lippen bewegen. Besonders
wenn die Zahnbürste derart hantiert wird, daß sich die Bürsten parallel zu den Fugen
zwischen den Zähnen bewegen, ergibt sich eine medizinisch und hygienisch günstige
und erwünschte Putzweise, da keine Schmutzreste zwischen den Zahn 8 und das Zahnfleisch
9 geraten können, auch die Zahnfugen gut gereinigt werden und das Zahnfleisch nicht
zurückgebürstet wird. Gleichzeitig mit der Bewegung der Bürste 2 bewegt sich die
Bürste 3 in einer zu dieser senkrechten Richtung, also längs der Oberfläche des
Zahns 8, die also in gleicher Weise gereinigt wird. Wird die Zahnbürste eine Viertelumdrehung
gedreht, so wird die noch nicht behandelte dritte Zahnfläche des Zahns 8 von der
Bürste 3 in gleicher Weise gereinigt, also wieder vom Zahnfleisch 9 her nach oben.
Dabei macht sich also der Vorteil der entgegengesetzten Bewegung und des gegenseitigen
Abstandes der Bürsten stark bemerkbar. Auf ähnliche Weise ist nachweisbar, daß die
Zahnbürste nie derart in den Mund gestellt werden kann, daß die Bewegung einer der
Bürsten längs des Zahns auf das Zahnfleisch zu gerichtet ist.
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Von einem Elektromotor werden über die im Handgriffgehäuse 1 untergebrachte
Antriebsvorrichtung (Zahnradgetriebe) die beiden Bürsten 2, 3 in entgegengesetzte
Bewegung versetzt.
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Die nicht mit den Bürsten 2, 3 versehenen Bürstenstielenden greifen
an der Stirnfläche des Gehäuses 1 in exzentrische Löcher 21 ein, die in rotierenden
Zahnrädern 15, 33 der Antriebsvorrichtung vorgesehen sind. Die Stiele 4, 5 reichen
durch eine elastische Membrane 27, die einen Teil des Gehäuses 1
bildet,
senkrecht hindurch und werden dadurch je an einer Stelle zwischen dem angetriebenen
Ende und der Mitte klemmend umfaßt.