-
Zahnbürste mit umlaufendem Bürstenteil Die Erfindung geht von einer
zur täglichen Zahnpflege bestimmten Zahnbürste mit einer umlaufenden Walzenbürste
und im Handgriff untergebrachtem Antriebsmechanismus aus und beschäftigt sich mit
ihrer zahnmedizinisch verbesserten Ausgestaltung.
-
Zahnbürsten mit vom Handgriff her in Drehung versetzter Walzenbürste
sind an sich bekannt. Hierbei sind die Bürstenelemente radial an einer in Verlängerung
der Handgrifflängsachse angeordneten Trägerwelle angeordnet, und die Zahnbürste
besitzt ungefähr Stabform. Diese Zahnbürsten sind vom zahnmedizinischen Standpunkt
aus gesehen unvollkommen, da es praktisch unmöglich ist, mit ihnen die Schneide-und
Eckzähne beider Kiefer auf der Zungenseite vorschriftsmäßig zu bearbeiten, weil
Mundöffnung und Zahnbogen das Einführen der Stabbürste erschweren.
-
Eine optimale Zahnpflege, mit der insbesondere Zahnkaries und Paradentose
bekämpft werden kann, verlangt das Bestreichen der Zähne mit der Bürste in Richtung
vom Zahnfleisch zur Zahnkrone hin unter gleichzeitiger Schleimhautmassage. Diese
Forderung läßt sich mit den vorstehend beschriebenen, stabförmigen Walzenbürsten
nicht erfüllen.
-
Es ist auch eine rotierende Zahnbürste bekannt, deren Bürstenelemente
auf der Flachseite eines scheibenförmigen Trägers angeordnet sind, der um eine zur
Handgrifflängsachse senkrechte Drehachse umläuft. Auch mit dieser bekannten Scheibenbürste
läßt sich die vorstehend angegebene, optimale Zahnpflege nicht durchführen, da die
Bürstenelemente die Zahnflächen nicht lotrecht, sondern kreisförmig überstreichen.
-
Es ist bereits bei rotierenden Zahnbürsten bekannt, auf der Seite
der Bürste, die nicht die Zähne bearbeitet, eine Abdeckkappe zum Schutze des Backen-,
Gaumen- oder Zungenfleisches vorzusehen.
-
Es sind weiterhin Zahnbürsten bekannt, die eine umlaufende Walzenbürste,
Abdeckplatte und einen im Handgriff untergebrachten Antriebsmechanismus aufweisen,
bei denen die Drehachse der Walzenbürste zur Handgrifflängsachse winklig angeordnet
ist. Bei diesen bekannten Bürsten macht die Schrägstellung der Bürstenachse etwa
20 bzw. 900 gegen die Handgrifflängsachse aus. Diese Zahnbürsten haben den Nachteil,
daß nicht alle Zähne sicher erreicht und insbesondere an der Zungenseite nur unvollkommen
gereinigt werden.
-
Es sind fernerhin Zahnbürsten bekannt, die den normalen mit Bürstenbüscheln
besetzten Bürstenkopf aufweisen, bei denen der Kopfteil mit Hilfe eines Kugellappengelenks
am Handgriff befestigt ist und durch eine den Handgriff durchsetzende Verstellvorrichtung
auf verschiedene Schrägstellungen dem Handgriff gegenüber eingestellt werden kann.
Da
diese keine umlaufende Walzenbürste besitzt, ist sie wie jede andere normale Bürste
bezüglich der Zahnreinigung unvollkommen.
-
Von diesen bekannten Zahnbürsten unterscheidet sich die Zahnbürste
mit im Handgriff untergebrachtem Antriebsmechanismus und mit einer umlaufenden Walzenbürste,
die auf der Nichtarbeitsseite von einer Schutzhaube abgedeckt ist und deren Drehachse
schräg zur Handgrifflängsachse steht nach der Erfindung in erster Linie dadurch,
daß die Walzenbürste aus der Schrägstellung, insbesondere unter einem Winkel von
450, in die Querstellung, also rechtwinklig zur Handgrifflängsachse umsteck- oder
einstellbar verschwenkbar am Handgriff gehaltert ist.
-
In der rechtwinklig abgeknickten Stellung dient die Bürste zum optimalen
Bestreichen der unteren und oberen Frontzähne und der Eckzähne von der Zungenseite
her, wobei ihre begrenzte Querdimension das Heranbringen an diese Zahnflächen ermöglicht.
-
Der Antrieb der Bürste erfolgt in an sich bekannter Weise durch einen
im Handgriff untergebrachten Feder- oder Elektromotor, der mittels Batterie oder
vorzugsweise aus dem Netz gespeist wird. Um die jeweils zahnmedizinisch richtige
Bestreichrichtung vom Zahnfleisch zur Zahnkrone hin zu erreichen, wird im Getriebe
in an sich ebenfalls bekannter Weise ein Drehrichtungswechsler eingebaut, der mittels
Druckknopf oder Schieber von Hand aus eine und ausschaltbar ist.
-
Beispielsweise können an der Stelle des Handgriffs, an der der Zeigefinger
des Gerätebenutzers aufliegt, drei Schaltknöpfe vorgesehen werden, von denen der
eine den Bürstenumlauf in der einen und der andere in der Gegenrichtung auslöst,
während der Dritte das Anhalten bewirkt. Es können aber auch Schieber-oder Wippschalter
verwendet werden.
-
Um den Bürstenumlauf in beiden Stellungen zu erreichen, ist vorzugsweise
ein Kegelradgetriebe vorgesehen, das aus einem um die Handgrifflängsachse rotierenden
Antriebskegelrad und zwei auf der Bürstenachse angeordneten Abtriebsrädern besteht,
von denen das eine eine Kegel- und das andere eine Stirnverzahnung besitzt. Beide
Abtriebsräder sind vorzugsweise in der Bürstenmitte angeordnet, zumindest eines,
z. B. das Stirnrad, kann sich aber auch an einem Ende der Bürste befinden. In diesem
Falle steht dann die Bürste in voller Länge vom Handgriff frei ab. Die Bürste kann
in an sich bekannter Weise entweder fest oder abnehmbar am Handgriff gehaltert sein.
Im ersten Fall muß ein Knickgelenk vorgesehen sein, dessen Schwenkachse etwa durch
die Spitze des Verzahnungskegels verläuft. Im zweiten Fall kann der Bürstenkörper
beispielsweise mit einer Aufsteckhülse als Halterung versehen sein.
-
Im Sinne der Erfindung liegt es auch, zwei austauschbar ansetzbare
Walzenbürsten vorzusehen, von denen die eine in an sich bekannter Weise nur mit
Mitteln zum Antrieb in Querstellung und die andere in an sich bekannter Weise nur
mit Mitteln zum Antrieb in Schrägstellung versehen ist.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 eine schematische Aufsicht auf den Unterkiefer mit eingefiihrter
Zahnbürste, Fig. 2 eine Seitenansicht in teilweisem Schnitt des Gerätes mit quergestellter
Walzenbürste, Fig. 3 eine Teilseitenansicht ähnlich Fig. 2 mit schräggestellter
Walzenbürste, Fig. 4 einen Querschnitt längs der Linie IV-IV der Fig. 2 und Fig.
5 einen Querschnitt längs der LinieV-V der Fig. 2.
-
Wie insbesondere aus Fig. t ersichtlich ist, hat die rotierende Zahnbürste
solche Querabmessungen, daß sie in den Raum hinter den Vorder- und Eckzähnen des
Gebisses eingeführt und an die Rückseite dieser Zähne herangebracht werden kann.
Die übrigen Zahnflächen einschließlich der der Backenzähne werden mit aus der Quer-
in die Schräglage umgesetzter Bürste gereinigt.
-
In den Fig. 2 bis 5 ist schematisch eine Zahnbürste in diesen beiden
Arbeitsstellungen dargestellt.
-
Das Zahnbürstengerät weist den an sich bekannten Grundaufbau aus
Handgriff H und am Handgriffvorderende gehaltertem Bürstenkopf B auf. Während aber
bei den bisher bekannten Ausführungsformen die Walzenbürste eine zumeist vergleichsweise
beträchtliche Länge besitzt und sich mit ihrer Drehachse in Verlängerung der Handgriffachse
befindet, steht bei dem Gerät gemäß Erfindung die Walzenbürste, entweder, wie in
Fig. 2 dargestellt ist, praktisch rechtwinklig (a 900) oder gemäß Fig. 3 in einem
Winkel ß von praktisch 450 zur Handgriffachse t.
-
Im Innern des Handgriffs H ist der Antriebsmotor und gegebenenfalls
ein Untersetzungsgetriebe untergebracht, das die Motordrehzahl in die für die wirksame
Zahnreinigung geeignete Drehzahl der Walzenbürsten umwandelt. Beim Ausführungsbeispiel
wird der Motor über das Verbindungskabel V mittels Netzstrom gespeist. Der Handgriff
H endet in einem verjüngten Kopfende 2, durch das die Antriebswelle 3 - staub- und
flüssigkeitsgeschützt - hindurchragt, die an ihrem freien Ende ein Kegelrad 4 trägt.
-
Der Bürstenkopf B weist als Hauptbestandteile die Aufsteckfassung
5, den Bürstenträger 6 mit Getriebe-
kammer 7 und die Walzenbürste 8 auf. Die Aufsteckfassung
5 besitzt einen rohrförmigen Halsteil 9, mit dem sie klemmend auf das Handgriffkopfende
2 aufgesetzt werden kann, und einen etwa halbkugelschaligen Sitzteil 10 für den
Bürstenträger 6.
-
Der Bürstenträger 6 besteht aus der Getriebekammer 7, deren Außenfläche
die gleiche Schalenkrümmung wie der Sitzteil 10 der Aufsteckfassung 5 besitzt, und
dem Verbindungsbügel 11 zum kopfseitigen Lager 12 für die Welle 13 der Walzenbürste
8. Das handgriffnahe Ende der Welle 13 ragt staub- und flüssigkeitsdicht durch die
Abschluß wand 14 der Getriebekammer 7 hindurch und trägt ein Kegelrad 15 und ein
Stirnrad 16, deren Zahnteilung der des Antriebskegelrades 4 entspricht.
-
Wie insbesondere aus Fig. 5 ersichtlich ist, ist der Bürstenträger
6 mittels Lagerzapfen 17 in der Aufsteckfassung 5 schwenkbar gelagert, wobei die
Schwenkachse 18 durch die - gedachte - Spitze 19 des Antriebskegelrades 4 verläuft.
Diese Spitze 19 ist auch der Mittelpunkt der Lagerpfanne 10 der Aufsteckfassung
5. Die Bürstenwelle 13 und die auf ihr befestigten Antriebsräder 15 und 16 sind
ebenfalls so auf die Spitze 19 des Antriebskegelrades 4 ausgerichtet, daß in der
in Fig. 1 dargestellten Querstellung des Bürstenkopfes B das Kegelrad 15 und in
der in Fig. 2 dargestellten Schrägstellung des Bürstenkopfes B das Stirnrad 16 mit
dem Antriebskegelrad 4 im Eingriff steht.
-
Auf der Außenseite der Getriebekammer 7 ist z. B. in einer Schlitzführung
20 eine Schutzhaube 21 gehaltert, die in bezug auf den Umfang der Walzenbürste 8
jeweils in die Lage eingebracht wird, in der sie die nicht mit der zu reinigenden
Zahnpartie in Berührung stehenden Bereiche der Walzenbürste abdeckt, damit die Zunge
oder andere Mundteile geschützt werden. Bei den bekannten Walzenbürsten mit in Richtung
der Handgriffachse verlaufenden Bürstenachse sind bereits fest angeordnete Schutzhauben
verwendet worden. Um die Schutzhaube 21 nach Gebrauch des Gerätes von der Walzenbürste8
abschwenken zu können, ist es längsgeteilt und weist nahe seiner Halterung 20 ein
Klappgelenk 22 auf.
-
Der Benutzer kann durch einfachen Handdruck den Bürstenkörper B entweder
in die in Fig. l dargestellte Querlage oder in die in Fig. 2 dargestellte Schräglage
bringen, deren Endstellung sich durch die Berührung der Räder 15 bzw. 16 mit dem
Antriebskegelrad 4 von selbst ergibt. Das Einbringen der Schutzhaube21 in die jeweils
richtige Lage läßt sich z. B. mittels des Zeigefingers der haltenden Hand, selbst
bei laufender Bürste, durchführen.
-
Das Ein- und Ausschalten des Motors und die Einstellung der gewünschten
Drehrichtung der Bürste erfolgt mit am Handgriff angebrachten Schaltmitteln.
-
Die gezeichnete Ausführungsform ist einfach konstruiert.
-
Es wäre beispielsweise auch möglich, das Antriebskegelrad4 in der
Getriebekammer 7 zu lagern und zwischen ihm und der Antriebswelle 3 im Handgriff
H z. B. Klauenkupplung anzuordnen. Dann ist das Kippgetriebe 4, 15, 16 zu einer
Einheit verbunden, und die Getriebekammer 7 kann mit einem hygienisch einwandfreien
Schmiermittel, z. B. Vaselin, gefüllt werden.