-
Vorrichtung zur Herstellung von Blechzylindern, vorzugsweise für die
Ummantelung von Rohrisolierungen Zusatz zur Anmeldung: R 27733 1
b/7 c Auslegeschrift 1190 909
Die Patentanmeldung R 27733 Ib/7c
(deutsche Auslegeschrift 1190909) bezieht sich auf ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Herstellung von Blechzylindern, vorzugsweise für die Ummantelung
von Rohrisolierungen. Es handelt sich hier um die Herstellung von entsprechenden
Blechabschnitten, die mit Rundsicken versehen und gleichzeitig gerundet werden.
Die Erfindung nach der Patentanineldung R 27733 Ib/7c besteht in erster Linie
darin, daß der mit Endsicken zu versehende Blechabschnitt zuvor quer zu seiner Förderrichtung
mit einer Längssicke versehen wird.
-
Hierdurch wird eine wesentliche Voraussetzung dafür geschaffen, daß
unter Fortfall der sonst am Montageort üblichen umfangreichen Handarbeit die Herstellung
der einzelnen Blechzylinder weitgehend mechanisiert werden kann. Die zunächst an
dem zugehörigen Blechzuschnitt anzubringende Längssicke dient dem Zweck, diesen
Blechabschnitt in sich zu versteifen, damit beim anschließenden Anbringen der Endsicken
und bei dem anschließenden Rundungsvorgang des Blechabschnittes keine unzulässigen
Deformierungen des Bleches eintreten können.
-
Die Erfindung hat die Aufgabe, den Gegenstand der Patentanmeldung
P, 27733 lb/7e weiterhin auszugestalten und zu verbessern durch eine entsprechende
Vorrichtung, die mit solchen Einrichtungen versehen wird, daß die Mechanisierung
des Herstellungsvorganges jedes einzelnen Blechzylinders mit noch größerer Genauigkeit
durchgeführt werden kann. Hierbei soll diese Vorrichtung nach der Erfindung auch
zusätzlich zu den Werkzeugen zur Herstellung der Endsicke und der Längssicke auch
noch Werkzeuge für die Anbringung von Löchern aufweisen, mit deren Hilfe bei Montage
eines solchen Blechzylinders eine Verschraubung desselben vorgenommen werden kann.
-
Demzufolge besteht die Erfindung in erster Linie darin, daß die Vorrichtung
zur Herstellung der Blechzylinder ein Gestell aufweist, in welchem in einer oder
mehreren Reihen quer zur Förderrichtung des Blechbandes Stanzstempel und Matrizen
zum gleichzeitigen Stanzen mehrerer Löcher geführt sind. In diesem Gestell ist aber
auch gleichzeitig eine Führung vorgesehen für einen Schlitten. Dieser Schlitten
ist mit Mitteln zur Erzeugung der Längssicken und außerdem mit Schneideinrichtungen
ausgerüstet. Wesentlich für die Erfindung ist hierbei, daß mit Hilfe einer Steuereinrichtung
zunächst die Stanzwerkzeuge und anschließend erst die Sickenabschneideeinrichtung
wirksam werden können. Das Stanzen, das Abschneiden und das Längssicken des in einem
Rahinengestell geführten Blechabschnittes erfolgt also in einem zusammenhängenden
Arbeitsvorgang.
-
Die gestanzten Löcher dienen zur Verbindung der beiden Kanten eines
Blechstückes nach dein Runden dieses Blechstückes zu einem Zylinder. Das abgeschnittene
Blechstück besitzt infolgedessen in der Querrichtung des Blechbandes eine entsprechende
Anzahl von Stanzlöchem für die Befestigungssehrauben. Das Stanzen dieser Löcher
erfolgt in dein vorgenannten Arbeitsrhythmus, bevor der einzelne Blechabschnitt
von der Blechbahn abgetrennt ist. Hier hat also der spätere Blechabschnitt noch
seine vollständige Führung im Zusammenhang mit der Blechbahn. Erst nachdem die Löcher
ausgestanzt sind, erfolgt die Anbringung der Längssicken und im Zusammenhang hiermit
auch die Abtrennung eines Blechabschnittes von der Blechbahn.
-
Oberhalb und unterhalb des Bleches wird nach dem Stanzvorgang der
Arbeitsschlitten bewegt, der das Blech schneidet und gleichzeitig parallel zur Oberfläche
des Blechrandes quer zu dessen Länggrichtung verschiebbar ist. Er trägt an sich
bekannte Sickenrollen sowie beiderseits der Sickenrollen Schneidmesser. Die Bahn
der Schneidmesser liegt vorzugsweise in der Mittellinie der parallelen Stanzwerkzeuge
bzw. in der Symmetrielinie zwischen den gestanzten. Löchern. Die Sickenrollen zur
Erzeugung zweier paralleler Sicken sind vorzugsweise derart angeordnet, daß die
Sicken in die Verbindungslinien der Stanzlöcher fallen.
-
Da der Arbeitsbereich des Schlittens mit deni Arbeitsbereich der Stanzwerkzeuge
zusammenfällt, sind
Mittel vorgesehen, welche die Stanzwerkzeuge
während der Bewegung des Schlittens aus dessen Arbeitsbereich entfernen. Diese Mittel
bestehen aus Hebe-bzw. Senkvorrichtungen, die beispielsweise aus Zahnrädern und
Zahnstangen bestehen können. Eine gemeinsame Steuerungseinrichtung bewirkt ein automatisches
Aufeinanderfolgen der einzelnen Arbeitsvorgänge und der Bewegungen der verschiedenen
Werkzeuge.
-
Es sind an sich Maschinen zum Lochen und Sicken von Blechen und zum
Runden solcher Bleche zu Blechzylindern im kontinuierlichen Durchlauf bekannt. Gemäß
der Erfindung kommt es darauf an, bei einer Vorrichtung zur Herstellung von Blechzylindem
vorzugsweise für die Ummantelung von Rohrisolierungen, also bei Blechzylindem mit
größeren Abmessungen, den automatischen Arbeitsablauf des Lochens, des Sickens,
des Abschneidens und des Rundens in eine solche Reihenfolge zu bringen, daß unzulässige
Deformationen bei den einzelnen Arbeitsvorgängen, insbesondere bei der Anbringung
der Endsicken und beim Rundungsvorgang vermieden werden, so daß auch die für die
Verschraubung des Blechzylinders erforderlichen Löcher in der vorgeschriebenen Lage
schließlich zwecks Verschraubung des Blechzylinders miteinander zur Deckung gebracht
werden können.
-
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden an Hand des
in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. In den Zeichnungen
zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei
welcher die Stanzwerkzeuge in Arbeitsstellung sind und der Schlitten nicht dargestellt
ist, F i g. 2 dieselbe Ansicht, wobei jedoch die Stanzwerkzeuge gehoben bzw.
abgesenkt sind und der Schlitten in Arbeitsstellung ist, F i g. 3 schematisch
den Schlitten mit den Sickenrollen und Schneidmessern, F i g. 4 eine Vorderansicht
der Vorrichtung und F i g. 5 eine Draufsicht.
-
Das zu bearbeitende Blechband 1 wird von einer Blechrolle 2
abgezogen und über einen Blechführungstisch 3, der mit nicht dargestellten
Führungsmitteln zur seitlichen Führung des Blechbandes 1
versehen ist, dem
Gestell 4 zugeführt. Im Gestell 4 sind mittels Zahnräder 5, 6 und Zahnstangen
7, 8
heb- bzw. senkbare Stanzwerkzeuge, Stempel 9, 10
und Matrizen
11, 12 in Stanzbalken 13, 14 angeordnet. Der Stanzbalken 14 weist
in Verlängung der Matrizen 11, 12 Durchbrechungen auf, durch welche das ausgestanzte
Material abgeleitet wird. Im Stanzbalken 13 ist eine durch eine Feder
15 elastisch gelagerte Druckleiste 16 vorgesehen, welche während des
Stanzvorganges das abrollende Blech in eine ruhende und ebene Lage preßt.
-
Für die Zuführung des Blechbandes und den Weitertransport der abgeschnittenen
Blechstücke sind, wie in F i g. 2 dargestellt, Führungsrollenpaare
17, 18 vorgesehen. Das Gestell 4 weist Führungsmittel, Schienen, Nuten
19, 20, 21 und 22 od. dgl. zur Führung eines Schlittens 23 auf. Dieser
Schlitten 23 ist während des Stanzvorganges (s. F i g. 4 bzw.
5)
zur linken oder rechten Seite der Blechbahn in Ruhestellung.
-
Aus der F i g. 3 ist ersichtlich, daß der Schlitten
23
an jedem Ende je ein Schneidmesser 24 bzw. 25
trägt, welche
zum Schneiden des Blechbandes quer zu dessen Längsrichtung dienen. Durch die Anordnung
je eines Schneidmessers 24 bzw. 25 an jedem Ende des Schlittens
23 kann der Schlitten bei jedem Gang, von links nach rechts und umgekehrt
in das Blech einschneiden, bevor die ebenfalls am Schlitten 23 angeordneten
Sickenräder 26 wirksam werden. Die Stanzbalken 13 und 14 tragen zwei
parallele Reihen von Stanzstempel bzw. Matrizen 9, 10, 11
und 12, die in einem
entsprechenden Abstand voneinander angeordnet sind. Dieser genannte Abstand beträgt
bei einem Ausführungsbeispiel 4 bis 5 cm und ist abhängig davon, in welchem
Abstand vom Rande des Bleches die Befestigungslöcher angebracht werden sollen. Die
Schneidmesser 24 und 25 sind vorzugsweise derart angeordnet, daß die Schnittlinie
in die Mittellinie zwischen die parallelen Reihen von Stanzlöchern fällt. Für den
Fall, daß eine größere überlappung der Längskanten des Blechrohres gewünscht wird,
ist es ohne weiteres möglich, die Schnittlinie auch asymmetrisch zur Mittellinie
der Stanzlöcherreihen anzubringen. Die Sickenräderpaare 26 und
27 werden in einem einstellbaren Ab-
stand angebracht, vorzugsweise
derart, daß die von ihnen erzeugten Längssicken in die Reihen der Stanzlöcher fallen.
Durch geeignete Veränderung des Ab-
standes der Sickenrollen ist es auch möglich,
die Längssicken zwischen den Stanzlöchem und der Schneidlinie bzw. auf der von der
nächsten Schnittlinie abgewandten Seite der Verbindungslinie der Stanzlöcher anzubringen.
Ebenso wie im Zusammenhang mit den Schneidmessern 24 und 25 erwähnt, kann
auch die Anbringung der Längssicken asymmetrisch zur Schnittlinie erfolgen.
-
Zur Steuerung der einzelnen Arbeitsvorgänge ist ein Getriebe
28 vorgesehen, welches in entsprechender Reihenfolge das Heben bzw. Senken
der Stanzwerkzeuge sowie den Transport des Schlittens bewirkt.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wirkt nun derart, daß das von der
Blechrolle 2 abgezogene Blechband 1 über den Blechführungstisch
3 dem Gestell 4 zugeführt wird. Dieses Gestell liegt quer zu dem Lauf des
Bleches und besitzt unterhalb und oberhalb des glatten Bleches (nicht dargestellte)
Führungsmittel. An diesem Gestell ist nun die auf dem Stanzbalken 13 und
14 mit den Stempeln 9 und 10 sowie den Matrizen 11 und 12 bestehende
Stanzvorrichtung angebracht. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel besteht diese
Stanzvorrichtung aus fünf Doppelstempeln und fünf Doppelmatrizen, die in einem Abstand
von 4 bzw. 5 cm stehen. Diese Stanzteile, die beispielsweise von oben die
Stempel und von unten die Matrize enthalten, werden mittels einer Bewegungsvorrichtung
(Zahnräder5, 6
und Zahnstangen 7, 8) von dem Getriebe 28 bewegt,
so daß sich die Stanzbalken 13 bzw. 14 heben und senken können. Die Stanzlöcher
werden nun zu beiden Seiten einer in einem nachfolgenden Arbeitsgang zu erzeugenden
Schnittlinie eingedrückt. Am Stanzbalken13 befindet sich noch eine Druckleiste16,
die das abrollende Blech in eine ruhende ebene Lage preßt. An den oberen und unteren
Querrahmen des Gestelles4 befinden sich Schlitten, die eine Ruhestellung zu beiden
Seiten des rollenden Bleches 1 haben. An diesem Schlitten befindet sich in
der Mitte eine Doppelsickenrille 26, 27 und vom und hinten je ein
Schneidmesser 24 und 25. Sobald
der Stanzvorgang beendet
ist, wird der Schlitten 23
angetrieben, das Blech 1 wird eingeschnitten
und an den beiden Seiten der Schnittlinie mit Längssicken versehen. Die an den Schlitten
23 angebrachten zwei Schneidvorrichtungen 24 und 25 bewirken, daß
der Schlitten 23 bei jedem Gang von links oder von rechts das Schneiden und
Sicken vollführen kann. Somit wird also jedes Gleiten des Schlittens zum Schneiden
und Sicken ausgenutzt und ein Leergang vermieden. Durch diese Arbeitsweise der Vorrichtung
erfolgt also das Stanzen vor dem Abschneiden. Bei bekannten Vorrichtungen, die meist
von Hand aus betrieben wurden, wurde zuerst ein entsprechendes Blechstück abgeschnitten
und dann gestanzt. Die abgeschnittenen, mit Stanzlöchem und Längssicken versehenen
Blechstücke werden mit Hilfe von Transportrollen 18
einer nachfolgenden, nicht
dargestellten Anordnung zugeführt, bei welcher mit Hilfe einer Sickenrolleneinrichtung
und einer Rundmaschine der mit Längssicken versehene Blechabschnitt gerollt und
mit Quersicken versehen wird.
-
Bei einer besonders vorteilhaften Ausbildung ist die erfindungsgemäße
Vorrichtung mit den nachfolgenden, dieSickenrolleneinrichtung und Rundmaschine enthaltenden
Maschinenteil mittels einer beide Maschinenteile verbindenden, mit einem unabhängigen
Antrieb versehenen, Fördereinrichtung verbunden.
-
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel,
beschränkt. So ist es beispielsweise ohne weiteres möglich, an Stelle der aus Zahnstange
und Zahnräder bestehenden Hebe-und Senkvorrichtung für die Stanzbalken hydraulische
Einrichtungen od. dgL zu verwenden. Ebenso kann der Schlitten mit hydraulischen
Antriebsmitteln versehen sein, wobei die Steuerung der einzelnen Arbeitsvorgänge
von einer unter Umständen entfernt vom Gestell angeordneten, Steuereinrichtung erfolgt.