DE1193527B - Verfahren zum Entkohlen von Oberflaechen-zunder aufweisendem Blech aus Eisenlegierungen - Google Patents

Verfahren zum Entkohlen von Oberflaechen-zunder aufweisendem Blech aus Eisenlegierungen

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DE1193527B
DE1193527B DE1959P0022222 DEP0022222A DE1193527B DE 1193527 B DE1193527 B DE 1193527B DE 1959P0022222 DE1959P0022222 DE 1959P0022222 DE P0022222 A DEP0022222 A DE P0022222A DE 1193527 B DE1193527 B DE 1193527B
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calcium
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steel
decarburizing
scale
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DE1959P0022222
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Giles Frederick Carter
Alden Johnson Deyrup
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EIDP Inc
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EI Du Pont de Nemours and Co
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D3/00Diffusion processes for extraction of non-metals; Furnaces therefor
    • C21D3/02Extraction of non-metals
    • C21D3/04Decarburising

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacturing Of Steel Electrode Plates (AREA)

Description

  • Verfahren zum Entkohlen von Oberflächenzunder aufweisendem Blech aus Eisenlegierungen Unerwünschte Überschüsse an Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Schwefel und Phosphor werden aus Eisenlegierungen herkömmlicherweise entfernt, während sich das Metall im geschmolzenen Zustand befindet. Nach der Verformung des Metalls zum Blech, zum Band, zur Platte oder zu sonstigen dünnen Körpern wurde Zunder durch Beizen in einem Säurebad, wie verdünnter Schwefelsäure, entfernt. Zur Entfernung von Zunder ist auch eine schärfere Behandlung angewendet worden, bei der das Metall in eine Natriumhydrid enthaltende Natriumhydroxydschmelze getaucht und dann abgeschreckt und mit Säure gespült wird.
  • Geschmolzener Stahl läßt sich verhältnismäßig leicht auf etwa 0,02°/o Kohlenstoff bringen. Die weitere Verringerung des Kohlenstoffgehalts ist kostspieliger und wird technisch erreicht, indem man das dünne (0,36 bis 0,64 mm starke) kaltgewalzte Produkt in feuchtem Stickstoff kontinuierlich wärmebehandelt. Für einige Verwendungszwecke ist jedoch die Entfernung des Kohlenstoffs aus warmgewalztem Stahl erwünscht. Dieses Material ist dick (2,03 mm stark) und daher einer kontinuierlichen Wärmebehandlung, die mehr als eine Stunde erfordern würde, nicht zugänglich. Eine absatzweise Wärmebehandlung führt, besonders bei Siliziumstahl, leicht zum Zurückbleiben eines sehr widerstandsfähigen reduzierten Zunders auf der Oberfläche, dessen Entfernung recht schwierig ist. Die übliche Säurebeize versagt oft, und selbst die Reinigung mit Schleifmitteln ist oft schwierig. Ferner beträgt der niedrigste Kohlenstoffgehalt, der unter technischen Bedingungen bei der Reinigung von 0,36 mm dicken Siliziumstahl nach dieser Methode erhältlich ist, noch etwa 0,003 0/0. Für beispielsweise elektrische Verwendungszwecke, wie Transformatorbleehe usw., bei denen ein höherer Kohlenstoffgehalt zu einer Verstärkung des elektrischen Leistungsverlustes führt, ist aber ein noch geringerer Kohlenstoffgehalt erforderlich.
  • Nach einem bekannten Verfahren zur Herstellung reinen Stahls wird das Ausgangsmetall in feinteiligem oder granuliertem Zustand in einer Wasserstoffatmosphäre erhitzt, wobei gegebenenfalls metallisches Aluminium, Kalzium, Magnesium oder Silizium zugegen sein können, um die aus den Verunreinigungen des Stahls mit dem Wasserstoff entstehenden Verbindungen, wie Kohlenmonoxyd, Kohlendioxyd, Schwefelwasserstoff oder Wasserdampf, zu zersetzen und den Wasserstoff wieder in Freiheit zu setzen.
  • Nach einem anderen bekannten Verfahren können Verunreinigungen, wie Kohlenstoff, Schwefel, Phosphor und Sauerstoff, aus Eisenlegierungen entfernt werden, indem die Legierungen in einer freien Wasserstoff enthaltenden Atmosphäre in Gegenwart eines Stoffes, der aus den Umsetzungsprodukten des Wasserstoffs den Wasserstoff wieder in Freiheit setzt, wie Aluminiumsilizid, Kalziumsilizid, Magnesiumsilizid, Bariumsilizid oder Strontiumsilizid, auf eine Temperatur zwischen 800° C und dem Schmelzpunkt erhitzt wird.
  • Es ist auch bekannt, Bleche aus Eisenlegierungen durch Glühen bei etwa 900° C in einer Wasserstoffatmosphäre zu entkohlen, wobei der bei der Entkohlung unter Bildung von Methan verbrauchte Wasserstoff mit Hilfe von metallischem Kalzium, welches gegebenenfalls als Pulver auf die zu entkohlenden Bleche aufgestreut wird, regeneriert wird.
  • Gemäß der Erfindung erfolgt die Entkohlung der Eisenlegierungen in Blechform nicht durch die reduzierende Wirkung einer Wasserstoffatmosphäre, sondern durch unmittelbare Einwirkung von Kalziumfolie oder einer zerkleinerten Kalzium-Aluminium-Legierung auf die Oberfläche des Bleches in der Hitze. Das erfindungsgemäße Verfahren zum Entkohlen von Oberflächenzunder aufweisendem Blech aus Eisenlegierungen ist dadurch gekennzeichnet, daß das Blech in Abwesenheit von Wasserstoff in mehreren Schichten mit Kalziumfolie oder mit einer zerkleinerten Kalzium-Aluminium-Legierung mit einem Kalziumgehalt von etwa 42 bis 800110 zwischen benachbarten Schichten angeordnet und das Ganze unter unmittelbarer Berührung der Blechoberfläche mit der Kalziumfolie bzw. der Kalzium-Aluminium-Legierung auf eine Temperatur zwischen 700 und 1200° C erhitzt wird.
  • Die Gegenwart einer geringen Menge von feinzerteiltem Titandioxyd verhindert dabei die Bildung von Kalziumkarbid oder anderen störenden Metallkarbiden und gestattet die Erzielung eines Kohlenstoffendgehalts von weniger als 0,0030/a.
  • Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren in einer inerten Atmosphäre aus Argon oder Helium durchgeführt. Wenn der Schmelzpunkt der Kalzium-Aluminium-Legierung über der Entkohlungstemperatur liegt, kann die Legierung als Pulver zur Anwendung kommen. Zum Beispiel schmilzt die Verbindung CaA12 bei etwa 1079° C, während es erwünscht sein kann, die Entkohlung bei 900° C durchzuführen. Ein Sintern der Legierung kann, wenn notwendig, verhindert werden, indem man die Legierung, vorzugsweise in einer Korngröße unterhalb 840 M, mit gepulvertem Mg0,. C110, SrO oder Ba0 vermischt.
  • Die Behandlung erfolgt am einfachsten, indem man das elementare Kalzium oder die Kalziumlegierung, die geschmolzen werden sollen, zwischen die Lagen eines Eisenblechstapels oder einer dicht gewickelten Rolle derselben bringt und das Ganze erhitzt. Zwischen den Blechlagen ist auf diese Weise ein genügender Druck erzielbar, um zwischen ihnen bis auf eine kleine Menge alles Gas auszuschließen. Bei dieser Behandlung kann die Anwendung einer Sonderatmosphäre überflüssig sein. Wenn eine solche Atmosphäre jedoch .benötigt wird, kann man Edelgase verwenden. Wenn..das Stahlblech genügend dicht gewickelt ist, kann man unter diesen Bedingungen jedes beliebige, gegen den Stahl inerte Gas verwenden. So können Stickstoff, Luft Kohlenmonoxyd usw. geeignet sein. Das zwischen den Lagen zu verteilende Behandlungsmittel kann auch in der Form zur Anwendung kommen, die man erhält, wenn man Kalziumchlorid zwischen zwei dünne Kalziumfolien bringt und die Ränder- des Gebildes abdichtet. Man kann auch mit Kalziumfolien von 0,013 bis 0,13 mm Dicke ohne Verwendung von Kalziumchlorid oder anderen Flußmitteln arbeiten. Die Kalzium-Aluminium-Legierung läßt sich leichter als Kalzium auf eine ausreichende Kornfeinheit zerkleinern, was wiederum wirtschaftlicher ist, als aus dem Kalzium eine Folie zu walzen. Man kann Kalzium-Aluminium-Legierungen mit einem' Ca-Gehalt von 42 bis etwa 8011/o verwenden; ein Kalziumgehalt von 50 bis 75% wird bevorzugt.
  • Bei der erfindungsgemäßen Behandlung wird der Zunder reduziert, und das Reduktionsprodukt verbleibt an der Oberfläche des behandelten Bleches, während gleichzeitig der Gehalt an Kohlenstoff und anderen Verunreinigungen auf einen zulässigen Wert verringert wird. Im allgemeinen läßt sich mit 0,54 bis 2,15 g Kalzium-Aluminium-Legierung in Pulverform je Quadratdezimeter -behandelter Oberfläche der ganze Zunder reduzieren und die Oberfläche von handelsüblichem Stahl von den meisten Verunreinigungen befreien. Hierbei findet nur eine unbedeutende Aufnahme oder Abscheidung von Aluminium statt. Vorzugsweise arbeitet man mit 1 bis 1,94 g der Legierung je Quadratdezimeter, und derartige bevorzugte Mengen werden auch in den nachfolgenden Beispielen verwendet. Größere Mengen an Legierung werden nur dann benötigt, wenn eine sehr dicke Zunderschicht vorhanden ist.
  • Temperatur und Dauer der Behandlung richten sich nach der Legierung, der Zundermenge und der erwünschten Behandlungstiefe. Für Siliziumstahl, der dann vollständig aus der n-Phase besteht, sind Temperaturen unterhalb 9l.0° C am besten geeignet, wobei die Kohlenstoffdifhasion rascher als bei dem austenitischen Eisen erfolgt, das sich bei höheren Temperaturen bildet. Bei anderen Metallen, wie austenitischem rostfreiem Stahl, können höhere Temperaturen im Interesse einer kürzeren Behandlungsdauer erwünscht sein.
  • Nach einer bevorzugten Arbeitsweise wird das Behandlungsmittel auf die zu behandelnde Metalloberfläche aufgebracht, worauf man das Metall wie bei der Wärmebehandlung erhitzt. So kann man warmgewalztes Bandmaterial unter Verteilung von Behandlungsmittel zwischen den Metallschichten aufstapeln oder zu einer Rolle wickeln. Das Bandmaterial wird dann in der üblichen Weise, z. B. 1 bis 5 Stunden oder mehr bei 900' C, wärmebehandelt. Dabei wird in einem Arbeitsgang das Metall wärmebehandelt und gereinigt und Oxydzunder chemisch reduziert. Das Metall wird dann abgekühlt und gespült. Wenn kein Flußmittel Verwendung findet, haftet der reduzierte Zunder sehr fest und löst sich bei der nachfolgenden Kaltreduzierung des Stahls nicht ab. Auf diese Weise kann die kostspielige Entzunderung, die oft in einer Schleifmittelbehandlung und anschließenden Säurebeize besteht, vermieden werden. Soll aber der reduzierte Zunder zu besonderen Zwecken entfernt werden oder ist ein Flußmittel verwendet worden, so kann dies durch Beizung mit verdünnter Salpetersäure und Fluorwasserstoffsäure geschehen. Der Sauerstoff wird dem Zunder bei Verwendung von Kalzium unter Bildung von Kalziumoxyd und bei Verwendung einer Kalzium-Aluminium-Legierung durch Verbindung mit dem Aluminium entzogen. Der dem Metall entzogene Kohlenstoff verbindet sich mit dem Kalzium zu Kalziumkarbid. Beim Spülen des Metalls entwickelt sich daher Azetylen. Bei der technischen Durchführung läßt sich dies durch Zusatz von Titandioxyd zum Kalzium vermeiden. Eine Titandioxydmenge, die theoretisch zur Verbindung mit dem Kohlenstoff unter Bildung von TiC ausreicht, verhindert die Kalziumkarbidbildung.
  • Oft ist eine nur Oberflächenentkohlung von Eisenlegierungen erwünscht. So kann man die Eigenschaften von Kohlenstoffstahl für Lackierzwecke durch die erfindungsgemäße Behandlung unabhängig von der Metalldicke verbessern. Wenn gewünscht, kann die Behandlung auf die Oberfläche beschränkt werden. Ein Sonderanwendungszweck der Erfindung liegt in der Einsatzentkohlung von rostfreiem Stahl, die zur Verhinderung einer Korrosion an Schweißstellen dient. Beim Schweißen von austenitischem rostfreiem Stahl wird gewöhnlich, insbesondere beim langsamen Abkühlen, an den Korngrenzen in der Nähe der Schweißnaht, Chromkarbid ausgefällt. Hierdurch wird der rostfreie Stahl so sensibilisiert, daß eine Korrosion viel rascher als vor dem Schweißen auftritt. Eine vorherige Entfernung von Kohlenstoff aus einer dünnen Oberflächenhaut des austenitischen Stahls nach dem erfindungsgemäßen Verfahren reicht aus, um diese Chromkarbidausfällung zu verhindern, und beseitigt das Korrosionsproblem.
  • In den folgenden Beispielen, die der Erläuterung spezieller Ausführungsformen der Erfindung dienen, sind Teile, wenn nicht anders angegeben, Gewichtsteile. Beispiel 1 2,03 mm dicke, warmgewalzte, dick mit Oxydzunder bedeckte Platten aus einem Stahl mit hohem Siliziumgehalt werden unter Zwischenschaltung einer Schicht aus einem Gemisch aus 20 Teilen Kalziumchlorid als Flußmittel und 30 Teilen einer pulverförmigen Legierung aus 73-% Kalzium und 2711/o Aluminium zwischen jedem Plattenpaar zu einem Stapel aufgeschichtet. Der Stapel wird in Argon im Verlauf von 5 Stunden auf 9000 C erhitzt und dann langsam abgekühlt. Der Walzzunder wird hierbei zu Eisen reduziert, welches sich leicht durch Abschleifen oder Beizen entfernen läßt. Das Produkt enthält an den Rändern 0,0035% und im Inneren 0,0024% Kohlenstoff. Eine ähnliche Probe, die in vollständiger Abwesenheit von Kalziumchlorid entkohlt wird, enthält 0,0024 bzw. 0,0014% Kohlenstoff, d. h., die Ergebnisse sind in Abwesenheit des Flußmittels im allgemeinen besser. Es zeigt sich, daß während der Behandlung eine vernachlässigbare Menge Aluminium in den Stahl eintritt. Beispiel 2 Für bestimmte Verwendungszwecke können die erfindungsgemäß verwendeten Entkohlungsmittel bequem während einer Wärmebehandlung von dünnen Blechen oder von Stanzlingen vom Elektrostahlverbraucher angewendet werden. Zum Beispiel kann man Stahlkörper mit einem überschuß gepulverter Ca-Al-Legierung umgeben und in einer inerten Atmosphäre erhitzen. Dabei erfolgt eine Entkohlung, aber auch oft Sinterung des Ca-AI-Pulvers, was seine Wiederverwendung verhindert. Um das Sintern zu vermeiden, wird um Proben aus Siliziumstahl ein Gemisch aus 75 Gewichtsteilen C110 und 25 Gewichtsteilen eines Ca-AI-Pulvers aufgefüllt und das Ganze in Argon 5 Stunden auf 850° C erhitzt. Dabei erfolgt keine Sinterung; die Proben werden auf einen Kohlenstoffgehalt von 0,006 % entkohlt. Beispiel 3 Zwischen aufgestapelten Siliziumstahlproben kann als Entkohlungsmittel auch ein Gemisch aus C110 und Ca-AI-Pulver (7311/o Ca; 2711/o Al) Verwendung finden. Zwischen Blechstücke von 6 - 6 cm aus 2,0 mm dickem Siliziumstahl werden etwa 1,5 g des gleichteiligen Gemisches eingebracht; das Ganze wird in Argon 6 Stunden auf 850° C erhitzt. Die Proben werden dabei auf einen Kohlenstoffgehalt von 0,0024% entkohlt. Ein Vorteil eines Gemisches aus C110 und Ca-Al liegt darin, daß eine gleichmäßigere Schicht des Entkohlungsmittels aufgebracht werden kann. Dies gilt besonders für Blechstärken unterhalb 2,0 mm, für die nur kleine Behandlungsmittelmengen je Flächeneinheit erforderlich sind. MgO kann ebenso wie C110 Verwendung finden; so wird z. B. bei der Entkohlung aufgestapelter Proben mit einem Gemisch aus 75 Teilen Ca-Al-Legierung und 25 Teilen MgO bei einer ähnlichen Behandlung wie oben eine Entkohlung erzielt.
  • Beispiel 4 Eine mit Zunder überzogene, 5 - 5 cm große Siliziumstahlprobe wird gleichmäßig mit 0,5 g Ca-Al-Pulver (7311/o Ca; 27% Al) bedeckt und 1 Stunde auf 900° C erhitzt. Nach dieser Behandlung wird eine weitgehende Entkohlung festgestellt, und der Zunder ist reduziert worden. Die gleichmäßige Verteilung des Legierungspulvers läßt sich erreichen, indem man die Oberfläche des Stahls zunächst mit einem dünnen Ölfilm überzieht, so daß das Pulver an der geölten Oberfläche anhaftet.
  • In den Beispielen wurde leicht ein durchschnittlicher Kohlenstoffgehalt von 0,007% oder weniger erhalten, wenn man verhältnismäßig dickes (2,03 mm starkes), warm- oder kaltgewalztes Blech ohne vorherige Entzunderung mit Erdalkalimetall in Form einer Legierung behandelt, und im Falle von Siliziumstahl erreicht man einen Kohlenstoffgehalt von weniger als 0,002%. Der Kohlenstoffgehalt von dünnem (0,36 mm starkem) Siliziumstahl wird rasch auf weniger als 0,002 % verringert, während bei dickem (2,03 mm starkem) Siliziumstahl eine schärfere Behandlung erforderlich ist, um derart niedrige Werte zu erreichen. Die Gegenwart von Titandioxyd erhöht den Wirkungsgrad der Behandlung und verhindert eine Kalziumkarbidbildung.
  • Bei Verwendung von Flußmittel wird der Zunder zu einer Form reduziert, in der er ohne Schwierigkeit entfernt werden kann. In denjenigen Beispielen, in denen kein Flußmittel verwendet wird, wird der Zunder zu einer Form reduziert, die für anschließende Behandlungen, wie das Kaltwalzen, nicht entfernt zu werden braucht. Dieser reduzierte Zunder haftet an dem Stahl und löst sich beim Kaltwalzen des Stahls nicht ab. Er wird jedoch leicht durch eine kurze Säurebeize, vorzugsweise in verdünnter wäßriger Salpetersäure und Fluorwasserstoffsäure, entfernt. In den Beispielen, in denen ein Flußmittel Verwendung findet, wird ein reduzierter Zunder erhalten, der weniger stark haftet und während der Kaltwalzung abgehoben wird. Dieser weniger haftende Zunder ist dann vorteilhaft, wenn seine Entfernung erfolgen soll, dagegen unerwünscht, wenn keineEntfernung gewünscht wird. Stoffe wie Kalziumoxyd und Magnesiumoxyd stellen keine Flußmittel dar.
  • In den Beispielen ist zwar die beste Arbeitsweise zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert, aber dem Fachmann werden sich zahlreiche Abänderungen anbieten. So sind höhere Temperaturen bis zu etwa 1300° C gut geeignet; sie erlauben im allgemeinen eine kürzere Behandlungzeit. Niedrigere Temperaturen bis herab zu etwa 700° C sind ebenfalls anwendbar.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum Entkohlen von Oberflächenzunder aufweisendem Blech aus Eisenlegierungen, dadurch gekennzeichnet, daß das Blech in Abwesenheit von Wasserstoff in mehreren Schichten mit Kalziumfolie oder mit einer zerkleinerten Kalzium-Aluminium-Legierung mit einem Kalziumgehalt von etwa 42 bis 80 °lo zwischen benachbarten Schichten angeordnet und das Ganze unter unmittelbarer Berührung der Blechoberfläche mit der Kalziumfolie bzw. der Kalzium-Aluminium-Legierung auf eine Temperatur zwischen 700 und 1200° C erhitzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Kalzium-Aluminium-Legierung in einer Korngröße von weniger als 840 ,u.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Erhitzen in einer Atmosphäre aus Argon oder Helium erfolgt. In Betracht gezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschrift Nr. 224 471; französische Patentschriften Nr. 801028, 844,651, 872 294, 916 780; britische Patentschrift Nr. 260 646; USA.-Patentschrift Nr. 2 254 328. Bei der Bekanntmachung der Anmeldung sind zwei Prioritätsbelege ausgelegt worden.
DE1959P0022222 1958-02-13 1959-02-13 Verfahren zum Entkohlen von Oberflaechen-zunder aufweisendem Blech aus Eisenlegierungen Pending DE1193527B (de)

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