DE1192392B - Verfahren und Vorrichtung zum thermischen Trennen mehrerer flach aufeinanderliegender Bahnen aus thermoplastischem Material - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

B29c

Deutsche KL: 39 a2-19/02

1192392
L28139X/39a2
17. Juli 1957
6. Mai 1965

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum thermischen Trennen mehrerer flach aufeinanderliegender Bahnen aus thermoplastischem Material mittels eines Heizdrahtes ohne Verschweißen der Bahnen an der Trennlinie.

Beim Heißschneiden von aufeinanderliegenden Bahnen aus thermoplastischem Material, insbesondere von flach liegenden Schläuchen, durch einen erhitzten Draht bewirkt bei den bekannten Vorrichtungen und Verfahren der Durchgang des Drahtes durch das Material, daß sich die aufeinanderliegenden Kanten entlang der Trennlinie miteinander verschmelzen. Soll dagegen eine derartige Verschmelzung der Kanten verhindert werden, so ist hierzu bei den bekannten Vorrichtungen erforderlich, daß die aufeinanderliegenden Bahnen des thermoplastischen Materials vor Annäherung an die Schneidvorrichtung auseinandergeführt werden.

Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, eine Vorrichtung zu schaffen, welche eine Schweißtrennung von aufeinanderliegenden Bahnen aus thermoplastischem Material mittels eines erhitzten Drahtes ermöglicht, ohne daß die Endkanten der aufeinanderliegenden Bahnen miteinander verschmelzen und ohne daß die Bahnen bei Annäherung an der Trennstelle durch zusätzliche Vorrichtungen auseinander gehalten werden müssen.

Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die mehrfach liegende Folienbahn über zwei sich parallel zur vorgesehenen Trennungslinie erstreckende Stützschienen gezogen und außerhalb der Stützschienen unterhalb von deren Oberkante eingespannt wird und daß anschließend in der mittig zwischen den Stützschienen liegenden Vertikalebene der Heizdraht parallel zur Folienfläche an diese herangeführt und. mit den Folienlagen nacheinander in Eingriff gebracht wird. Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann eine Vorrichtung verwendet werden, die sich dadurch auszeichnet, daß auf der einen Backe eine in ihrer Länge der Bahnbreite entsprechende U-förmige Druckschiene befestigt ist, deren offene Seite zur anderen Backe hin gekehrt und in der in Höhe unterhalb der U-Schenkelaußenkanten und parallel zu diesen der Heizdraht gespannt ist, und daß auf der anderen Backe zwei elastische Polster mit Abstand voneinander angeordnet sind, die auf ihren einander zugekehrten Seiten durch je eine an der Backe festgelegte starre Stützwand begrenzt sind, zwischen denen der Heizdraht bei zusammengepreßten Backen die durch die Einwirkung der Druckschienenschenkel auf die elastischen Druckkörper über die Stützwände gespannten Folienbahnen Verfahren und Vorrichtung zum thermischen
Trennen mehrerer flach aufeinanderliegender
Bahnen aus thermoplastischem Material

Anmelder:

Albert E. Luetzow, Milwaukee, Wis. (V. St. A.)

Vertreter:

Dipl.-Ing. H. W. Schöning, Patentanwalt,

Hamburg 1, Mönckebergstr. 31

Als Erfinder benannt:

Albert E. Luetzow, Milwaukee, Wis. (V. St. A.)

trennt. Mittels der neuen Vorrichtung wird die mehrfach liegende, im allgemeinen doppelt liegende Folienbahn im Bereich des Abschnittes, in dem die Trennung auszuführen ist, einer zusätzlichen, im wesentlichen senkrecht zur Trennlinie verlaufenden Spannung ausgesetzt. Dadurch wird erreicht, daß jede einzelne Folienbahn sofort nach dem Durchtrennen auseinanderklafft und daher nicht auf der darunterliegenden Folienbahn mit der anschließend hergestellten Trennkante in Verbindung tritt.

Die neue Vorrichtung bedeutet eine wesentliche Vereinfachung. Sollte bisher ein Verschweißen der Trennkanten vermieden werden, so mußte entweder eine mechanische Trennvorrichtung verwendet werden oder es mußten, wie bereits erwähnt, die aufeinanderliegenden Bahnen vor ihrer Annäherung an die Trennstelle auseinander geführt werden. Mit der neuen Vorrichtung kann das sehr einfache Verfahren des Schweißtrennens auch in diesem Fall angewendet werden, ohne daß die zusätzlichen Führungsmittel erforderlich sind. Die Erfindung kann mit besonderem Nutzen für eine Einrichtung verwendet werden, in der aus zwei fortlaufenden, aufeinanderliegenden Folienbahnen oder aus einem flach liegenden Folienschlauch Beutel hergestellt werden, die auf ihrem einen Ende offen, auf dem anderen geschlossen sind. Derartige Einrichtungen dienen insbesondere zum Herstellen von Überzügen für Kleidungsstücke, die auf Kleiderbügeln hängen und mit solchen Schutzüberzügen zum Versand kommen sollen.

Weitere Vorzüge und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt

509 568/411

F i g. 1 eine Trennvorrichtung nach der Erfindung mit durchlaufender doppelter Folienbahn in Ruhestellung,

F i g. 2 die gleiche Vorrichtung in Arbeitsstellung nach Durchtrennen der ersten Folienbahn und

F i g. 3 die gleiche Vorrichtung in Arbeitsstellung nach Durchtrennen der zweiten Folienbahn.

Der feststehende Teil der Schneid- und Trennvorrichtung besteht aus einem Grundteil 6 aus Metall mit zwei in Abstand angeordneten kanalförmigen Metallschienen 7, die an dem Teil 6 befestigt sind. Die Außenschenkel 8 der Schienen 7 haben eine geringere Höhe als die Innenschenkel. In den Schienen 7 ist je ein federndes Auflager 9 aus Gummi oder einem anderen nachgiebigen Material angeordnet. Es bildet beim Schneiden eine Auflage für das doppelt liegende Folienmaterial 1, 2, das im Falle der Herstellung von Hüllen für Kleidungsstücke z. B. auch Schlauchmaterial sein kann.

Der bewegliche Teil der Schneidvorrichtung besteht aus einem Grundrahmen 4, der den Quersteg der kanalförmigen Metallschiene 5 trägt, deren Seitenwände 10 so weit voneinander auf Abstand liegen, daß sie den Innenraum zwischen den Schienen 8 übergreifen. Wenn daher die Außenkanten 11 der Schiene 5 mit dem doppelt liegenden Folienmaterial in Berührung kommen und es gegen den feststehenden Teil der Schneidvorrichtung drücken, wird das Material über die Kanten der gegeneinandergekehrten Wände 12 der Schienen 7 gezogen und gleichzeitig in die Auflager 9 gedrückt, so daß das Material den Zwischenraum zwischen den Schienen 7 unter Spannung überbrückt. Ein Draht 3 zum Heißschneiden oder Schmelzen ist an dem beweglichen Teil 4 der Schneidvorrichtung in nicht dargestellter Weise mit federnder Verankerung zwischen Pfosten aufgehängt. Der Draht ist in bekannter Weise mit einer Stromzuführung verbunden, die über einen Schalter an eine Stromquelle angeschlossen werden kann, so daß der Draht 3 für den Schneidvorgang aufgeheizt wird.

Bezüglich der vom Grundrahmen 4 aus zum feststehenden Teil der Schneidvorrichtung hinragenden Seitenwände 10 der Schiene 5 ist der Draht 3 so angeordnet, daß er in der Schiene 5 etwas unterhalb der Außenkanten 11 dieser Seitenwände 10 gespannt liegt und daher nicht mit dem Material in Berührung kommt, bis dieses unter Spannung auf den beiden gegenüberliegenden Stützpolstern festgelegt ist.

Im Betrieb wird die abzutrennende Menge der doppelt liegenden Bahn 1, 2 von einem Vorrat, z. B. einer Vorratsrolle, abgezogen, wobei sie zwischen den geöffneten Teilen der Schneidvorrichtung hindurchgeführt wird. Darauf wird der bewegliche Teil der Schneidvorrichtung, der auf dem Rahmen 4 angeordnet ist, gegen den feststehenden, auf dem Teil 6 angeordneten Teil der Schneidvorrichtung zu bewegt. Dabei treten zunächst die Außenkanten 11 der Schiene 5 mit der doppelt liegenden Folienbahn 1, 2 in Eingriff und drücken diese so weit auf die Auflager 9, daß die Folienbahnen über die vorstehenden Kanten der Wände 12 der Schienen 1 gespannt liegen. Wegen der Nachgiebigkeit der Auflager 9 kann die Annäherungsbewegung der Teile der Schneidvorrichtung noch weiter fortgeführt werden. Während so das Material festgehalten ist, bringt die weitere Bewegung des Rahmens 4 den Heizdraht 3 in Berührung mit der obersten Lage 1 der aufeinanderliegenden Folienbahnen. Der Heizdraht zertrennt diese Folienbahn. Dabei sorgt die in den Bahnen vorhandene, durch das Eindrücken in die Lager 9 erzeugte Spannung dafür, daß die entstehenden Endkanten nach dem Zertrennen der ersten Lage der Bahn (F i g. 2) sofort auseinanderspringen. Darauf berührt der Draht die zweite Lage und brennt seinen Weg durch diese hindurch, worauf auch die Endkarsten dieser Lage auseinanderspringen, wie F i g. 3 zeigt.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum thermischen Trennen mehrerer flach aufeinanderliegender Bahnen aus thermoplastischer Folie ohne Verschweißen der entstehenden Kanten mit Hilfe eines Heizdrahtes, dadurch gekennzeichnet, daß die mehrfach liegende Folienbahn über zwei sich parallel zur vorgesehenen Trennungslinie erstreckende Stützschienen gezogen und außerhalb der Stützschienen unterhalb von deren Oberkante eingespannt wird und daß anschließend in der mittig zwischen den Stützschienen liegenden Vertikalebene der Heizdraht parallel zur Folienfläche an diese herangeführt und mit den Folienlagen nacheinander in Eingriff gebracht wird.

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Ansprach 1 mit zwei gegeneinander beweglichen Backen, von denen die eine den Heizdraht hält, dadurch gekennzeichnet, daß auf der einen Backe (4) eine in ihrer Länge der Bahnbreite (1, 2) entsprechende U-förmige Druckschiene (5) befestigt ist, deren offene Seite zur anderen Backe (6) hin gekehrt und in der in Höhe unterhalb der U-Schenkelaußen!cante:i (11) und parallel zu diesen der Heizdraht (3) gespannt ist, und daß auf der anderen Backe (6) zwei elastische Polster (9) mit Abstand voneinander angeordnet sind, die auf ihren einander zugekehrten Seiten durch je eine an der Backe festgelegte starre Stützwand (12) begrenzt sind, zwischen denen der Heizdraht bei zusammengepreßten Backen die durch die Einwirkung der Druckschienenschenkel auf die elastischen Druckkörper über die Stützwände gespannten Folienbahnen trennt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch die Anwendung bei einer Einrichtung zum Herstellen auf einem Ende offener Beutel und auf dem anderen Ende durch thermische Verschweißung geschlossener Beutel aus einem thermoplastischen Schlauch, insbesondere bei einer Maschine zum Herstellen von Überzügen über auf Kleiderbügeln hängende Kleidungsstücke.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 884 101;
USA.-Patentschriften Nr. 2 069 690, 2122 852,
962, 2 238 297, 2136 703, 2 726 706.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

509 568/411 4.65 © Bundesdruckerei Berlin