DE1191369B - Verfahren zur Herstellung von O, O-Dialkyl-thionophosphorsaeurechloriden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von O, O-Dialkyl-thionophosphorsaeurechloriden

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DE1191369B
DE1191369B DEK50811A DEK0050811A DE1191369B DE 1191369 B DE1191369 B DE 1191369B DE K50811 A DEK50811 A DE K50811A DE K0050811 A DEK0050811 A DE K0050811A DE 1191369 B DE1191369 B DE 1191369B
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phosphorus pentasulfide
alcohol
chlorine
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inert solvent
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DEK50811A
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Dipl-Chem Dr Hermann Niermann
Dipl-Chem Dr Joseph Cremer
Dipl-Chem Dr Heinz Harnisch
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Knapsack AG
Original Assignee
Knapsack AG
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F9/00Compounds containing elements of Groups 5 or 15 of the Periodic Table
    • C07F9/02Phosphorus compounds
    • C07F9/06Phosphorus compounds without P—C bonds
    • C07F9/16Esters of thiophosphoric acids or thiophosphorous acids
    • C07F9/165Esters of thiophosphoric acids
    • C07F9/20Esters of thiophosphoric acids containing P-halide groups

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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
C07f
Deutsche Kl.: 12 ο - 23/03
Nummer. 1191 369
Aktenzeichen: K 50811IV b/12 ο
Anmeldetag: 13. September 1963
Auslegetag: 22. April 1965
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von O^-Dialkylthionophosphorsäurechloriden der allgemeinen Formel
Verfahren zur Herstellung von O,O-Dialkylthionophosphorsäurechloriden
RO — P- OR
Cl
worin R einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeutet.
Es ist bekannt, in einem Zweistufenverfahren O^-Diäthylthionophosphorsäurechlorid herzustellen, wobei in einer ersten Verfahrensstufe Phosphorpentasulfid mit Äthanol gemäß der Gleichung
P2S5+ 4 C2H5OH
C2H5Ov
'C2H5O'
H2S I
zu Ο,Ο-Diäthyldithiophosphorsäure und Schwefelwasserstoff umgesetzt wird, und in einer zweiten Verfahrensstufe die isolierte Ο,Ο-Diäthyldithiophosphorsäure in einem geeigneten Lösungsmittel mit Chlorgas gemäß Gleichung II unter Bildung von O,O - Diäthylthionophosphorsäurechlorid chloriert wird.
2 (C2H5O)2 — P(S)SH + 3 Cl2
> 2 (C2Hs)2PSCl + 2 HCl + S2Cl2 II
Das nach der bekannten Verfahrensweise hergestellte 0,0-Diäthylthionophosphorsäurechlorid wird in einer maximalen Ausbeute von 70%, bezogen auf die in der ersten Verfahrensstufe entstandene Menge an Ο,Ο-Diäthyldithiophosphorsäure, erhalten.
Vorerwähntes Verfahren besitzt verschiedene Nachteile, die darin bestehen, daß erstens der in der ersten Verfahrensstufe als Nebenprodukt entstehende Schwefelwasserstoff durch Anwendung besonderer Maßnahmen unschädlich gemacht werden muß, zweitens die Aufarbeitung des in der zweiten Verfahrensstufe anfallenden Dischwefeldichlorids umständlich und aufwendig ist und drittens die ChIorierungsreaktion gemäß Gleichung II stark exotherm und zuweilen explosionsartig verläuft, so daß stets für eine gute Kühlung des Reaktionsgemisches gesorgt werden muß.
Die vorerwähnten Nachteile werden durch die Erfindung überwunden, indem eine Aufarbeitung anfallender Nebenprodukte entfällt und auf eine Anmelder:
Knapsack-Griesheim Aktiengesellschaft,
Knapsack bei Köln
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Chem. Dr. Hermann Niermann, Brühl;
Dipl.-Chem. Dr. Joseph Cremer,
Hermülheim bei Köln;
Dipl.-Chem. Dr. Heinz Harnisch,
Lövenich bei Köln
besondere Kühlung des Reaktionsgemisches verzichtet werden kann. Außerdem erfolgt die Durchführung des Verfahrens in einer Verfahrensstufe unter Verwendung von leicht zugänglichen Ausgangsprodukten.
Erfindungsgemäß läuft das Verfahren zur Herstellung von 0,0-Dialkylthionophosphorsäurechloriden der allgemeinen Formel
RO-P —OR
Cl
worin R einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeutet, vorwiegend nach folgender Reaktionsgleichung
P2S5 + 4 ROH + 3 Ck
> 2 (RO)2PSCl + 6 HCl + 3 S HI
ab und ist dadurch gekennzeichnet, daß man in eine Suspension von Phosphorpentasulfid in einem inerten Lösungsmittel bei einer Temperatur zwischen etwa O und etwa 1500C unter Zutropfen eines Alkohols mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen gleichzeitig einen Chlorstrom einleitet und nach beendeter Reaktion aus dem Reaktionsgemisch das Ο,Ο-Dialkylthionophosphorsäurechlorid durch Destillation gewinnt.
Bei Ermittlung der geeigneten Reaktionsbedingungen für das Verfahren der Erfindung wurde als zweckmäßig erkannt, das als Ausgangsprodukt
509 940/424
dienende Phosphorpentasulfid mit einem entsprechenden Alkohol und Chlorgas in einem bestimmten Molverhältnis von 1 : 4 bis 4,4 : 2,8 bis 3,2 umzusetzen. Hierbei kommt der vorbezeichneten Chlormenge von 2,8 bis 3,2 Mol pro Mol Phosphorpentasulfid eine besondere Bedeutung zu, da außerhalb dieses Bereiches die Ausbeute an Ο,Ο-DiaIkylthionophosphorsäurechloriden abfallt.
Es hat sich weiterhin gezeigt, daß die Ausbeute an Ο,Ο-DialkyIthionophosphorsäurechloriden von der in der Zeiteinheit in die Phosphorpentasulfidsuspension zugegebenen Menge an Alkohol und Chlor beeinflußt wird. Die besten Ausbeuten werden erzielt, wenn man das Chlorgas in dem Maße in die Suspension einleitet, daß nach Zugabe der gesamten Alkoholmenge etwa die Hälfte der berechneten Chlormenge zugeführt wurde. Die restliche Chlormenge wird im Anschluß daran ohne Unterbrechnung bei gleichbleibender Einleitungsgeschwindigkeit in die Suspension eingebracht. Leitet man das Chlorgas entweder nach Zugabe der gesamten Alkoholmenge in die Suspension ein oder gibt es ebenso schnell wie den Alkohol zu, so werden die erzielten Ausbeuten geringer.
Schließlich wurde eine Temperaturabhängigkeit der erfindungsgemäßen Reaktion im Hinblick auf die erzielbaren Ausbeuten erkannt, wobei in dem interessierenden Bereich von zwischen etwa 0 bis etwa 1500C das Einhalten einer Reaktionstemperatur von zwischen etwa 70 und 900C am vorteilhaftesten ist.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht in der Verwendung eines inerten Lösungsmittels zur Herstellung der erforderlichen Suspension mit Phosphorpentasulfid. Als solches kommen z. B. Toluol, Xylol, Tetrachlorkohlenstoff oder das als Verfahrensprodukt anfallendeC^O-Dialkylthionophosphorsäurechlorid in Frage.
Als geeignete Alkohole zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens seien Methanol, Äthanol, Propanol, Isopropanol, n-Butanol, Isobutanol, Amylalkohol und Hexylalkohol genannt.
Die Durchführung des Verfahrens der Erfindung erfolgt im allgemeinen in der Weise, daß man Phosphorpentasulfid und das inerte Lösungsmittel in etwa gleichen Gewichtsmengen in ein geeignetes Reaktionsgefäß einbringt und der durch Rühren gebildeten Suspension nach und nach einen entsprechenden Alkohol und Chlorgas zuführt, wobei das Einleiten des Chlorgases in dem Maße erfolgt, s0 daß nach Zugabe der gesamten Alkoholmenge in die Suspension etwa die Hälfte der berechneten Chlormenge zur Umsetzung gebracht wurde. Das Einleiten der restlichen Chlormenge erfolgt im Anschluß an die Alkoholzugabe unter Beibehaltung der Ursprungliehen Strömungsgeschwindigkeit. Die Reaktionstemperatur wird während der gesamten Reaktionszeit durch schwaches Anheizen oder gegebenenfalls durch geringfügiges Kühlen auf beispielsweise 700C gehalten. Nach beendeter Chlorzuführung wird aus dem Reaktionsgemisch zunächst das inerte Lösungsmittel abgetrieben und anschließend das Ο,Ο-Dialkylthionophosphorsäurechlorid, vorzugsweise unter vermindertem Druck, abdestilliert. Hierbei kann die Sumpftemperatur bis auf etwa 1500C ansteigen. Der zurückbleibende flüssige Sumpf wird beim Abkühlen fest und besteht überwiegend aus elementarem Schwefel.
Die erfindungsgemäße Arbeitsweise bietet verschiedene charakteristische Vorzüge gegenüber den bisher bekannten Verfahren: Einmal ist es möglich, die Verfahrensprodukte in einer Verfahrensstufe herzustellen, wobei die erforderlichen Ausgangsprodukte leicht zugänglich sind. Außerdem verläuft die Umsetzung des Phosphorpentasulfids mit Alkohol und Chlorgas schwach exotherm, so daß das Verfahren ohne Kühlung und ohne Explosionsgefahr durchgeführt werden kann. Weiterhin kann auf eine technisch aufwendige Aufarbeitung oder Vernichtung von Nebenprodukten verzichtet werden, indem der als Destillationsrückstand anfallende Schwefel einer weiteren Verwendung zugeführt werden kann. Schließlich wird das hergestellte Dialkylthionophosphorsäurechlorid in einer Ausbeute von über 90%. bezogen auf die als Zwischenprodukt entstehende Ο,Ο-Dialkyldithiophosphorsäure, erhalten und übertrifft somit die Ausbeute der bekannten Verfahren beträchtlich.
Beispiel 1
1,11 kg Phosphorpentasulfid wurden in 1 1 Toluol, das in einen 4-1-Vierhalskolben eingebracht wurde, unter Rühren suspendiert und in die Suspension im Verlauf von 100 Minuten 1,285 Liter Äthanol sowie 532 g, das ist die Hälfte der erforderlichen Menge Chlorgas, eingeleitet. Nach beendeter Alkoholzugabe wurden weitere 532 g Chlorgas mit dem inzwischen in Lösung gegangenen Phosphorpentasulfid umgesetzt. Die Temperatur wurde während der gegesamten Reaktionszeit durch schwaches Erwärmen oder gegebenenfalls durch geringfügiges Kühlen auf 700C eingestellt. Nach beendeter Chlorzugabe wurde aus dem entstandenen Reaktionsgemisch das Toluol abgetrieben und anschließend im Vakuum bei 680C und einem Druck von 8 mm Quecksilbersäule das Ο,Ο-Diäthylthionophosphorsäurechlorid abdestilliert. Der verbleibende flüssige Destillationsrückstand wurde zunächst bis auf eine Sumpftemperatur von 1500C weitererhitzt und anschließend abgekühlt, wobei der aus überwiegend elementarem Schwefel bestehende Rückstand erstarrte.
Es wurden 1360 g O.O-Diäthylthionophosphorsäurechlorid mit einem Brechungsindex von nf — 1,4690 erhalten, was einer Ausbeute von 73%, bezogen auf die verwendete Menge Phosphorpentasulfid, entspricht. Durch gaschromatographische Analyse wurde für das Verfahrensprodukt ein Reinheitsgrad von 99,3% ermittelt.
Beispiel 2
Analog der Arbeitsweise im Beispiel 1 wurden 222 g Phosphorpentasulfid in einem 1-1-VierhalsrundkoIben unter Rühren in 194 ml Toluol suspendiert und im Verlauf von 100 Minuten 178 ml Methanol zugetropft. Während der Methanolzugabe wurden 107 g Chlorgas eingeleitet und anschließend in weiteren 100 Minuten abermals 107 g Chlor zugeführt. Die Reaktionstemperatur betrug während der Umsetzung etwa 70° C. Nachdem die erforderliche Menge Chlorgas eingeleitet war, wurde aus dem Reaktionsgemisch das Toluol abgetrieben und anschließend unter einem Druck von 16 mm Quecksilbersäule das Ο,Ο-Dimethylthionophosphorsäurechlorid bei einer Temperatur von 6I0C abdestilliert. Es wurden 210 g Ο,Ο-Dimethylthionophosphorsäurechlorid, entsprechend einer Ausbeute von 65%,
bezogen auf die verwendete Menge Phosphorpentasulfid, erhalten. Das Verfahrensprodukt besaß einen Brechungsindex von ng = 1,4805.
Beispiel 3
Analog der Arbeitsweise im Beispiel 1 wurden 222 g Phosphorpentasulfid in einem l-l-Vierhalsrundkolben unter Rühren in 194 ml Toluol suspendiert und im Verlauf von 100 Minuten 404 ml n-ButanoI zugetropft. Während der Butanolzugabe wurden 107 g Chlorgas eingeleitet und anschließend in weiteren 100 Minuten abermals 107 g Chlorgas zugeführt. Die Reaktionstemperatur betrug ungefähr 900C. Anschließend wurde aus dem Reaktionsgemisch das Toluol abgetrieben und danach das 0,0-Dibutylthionophosphorsäurechlorid bei einem Druck von 5 mm Quecksilbersäule und einer Siedetemperatur von 107° C abdestilliert. Es wurden 293 g 0,0 - Dibutylthionophosphorsäurechlorid, entsprechend einer Ausbeute von 60%, bezogen auf die verwendete Menge Phosphorpentasulfid, erhalten. Das Verfahrensprodukt besaß einen Brechungsindex von n2D = 1,4670.

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von O,O-DiaIkylthionophosphorsäurechloriden der allgemeinen Formel
Il
RO — P — OR
Cl
worin R einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeutet, durch Umsetzung von Phosphorpentasulfid mit Alkoholen und Chlorierung des Reaktionsproduktes, dadurch gekennzeichnet, daß man in eine Suspension von Phosphorpentasulfid in einem inerten Lösungsmittel bei einer Temperatur zwischen etwa 0 und etwa 1500C unter Zutropfen eines Alkohols mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen gleichzeitig einen Chlorstrom einleitet und nach beendeter Reaktion aus dem Reaktionsgemisch das Ο,Ο-Dialkylthionophosphorsäurechlorid durch Destillation gewinnt.
ίο
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als inertes Lösungsmittel Toluol, Xylol, Tetrachlorkohlenstoff oder das als Verfahrensprodukt anfallende Ο,Ο-Dialkylthionophosphorsäurechlorid verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Phosphorpentasulfid mit einem Alkohol und Chlorgas im Molverhältnis 1 : 4 bis 4,4 : 2,8 bis 3,2 umsetzt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung des Phosphorpentasulfids mit einem Alkohol und Chlorgas bei einer Temperatur von zwischen etwa 70 und 90° C durchführt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man das Chlorgas in dem Maße in die Suspension des Phosphorpentasulfids in einem inerten Lösungsmittel einleitet, daß nach Zugabe der gesamten Alkoholmenge etwa die Hälfte der berechneten Chlormenge der Suspension zugeführt wurde.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man Phosphorpentasulfid und das inerte Lösungsmittel in etwa gleichen Gewichtsmengen verwendet.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man 0,0-DiaIkylthionophosphorsäurechlorid aus dem Reaktionsgemisch im Vakuum abdestilliert.
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