DE1191354B - Verfahren zur Konzentrierung von alkoholhaltigen Formaldehydloesungen - Google Patents
Verfahren zur Konzentrierung von alkoholhaltigen FormaldehydloesungenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
Nummer:
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Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
C07c
Deutsche Kl.: 12 ο-7/01
1191354
P28471IVb/12o
22. Dezember 1961
22. April 1965
P28471IVb/12o
22. Dezember 1961
22. April 1965
Die Erfindung will die Aufgabe lösen, alkoholhaltige Formaldehydlösungen, die Alkohole mit 1 bis
5 Kohlenstoffatomen enthalten, durch Entfernung von Alkohol und Wasser auf destillativem Wege zu
konzentrieren.
Man kann zwar durch Destillation aus verhältnismäßig verdünnten Formaldehydlösungen fast reinen
Alkohol entfernen; beim Erreichen einer gewissen Formaldehydkonzentration in der Lösung geht aber
der Formaldehyd in großem Ausmaße mit dem Alkohol über. In der Gewinnungsanlage bilden sich Formaldehydpolymerisate.
Diese Verluste an Formaldehyd werden wahrscheinlich dadurch verursacht, daß der als Halbacetal vorliegende Formaldehyd in der Dampfphase
in Formaldehyd und Alkohol dissoziiert und der freie Formaldehyd mit dem Alkohol abdestilliert.
Wenn beispielsweise eine 65 %ige methanolische Formaldehydlösung destilliert wird, kann man fast reines
Methanol entfernen, bis das Gut über 65% Formaldehyd enthält. Die weitere Trennung wird dann auf
Grund der Neigung des Formaldehyds, überzudestillieren und in der Destillationskolonne zu polymerisieren,
schwierig. Andererseits sind für den Einsatz bei der Polymerisation von Formaldehyd und
für andere bekannte Verwendungen alkoholische Formaldehydlösungen erwünscht, die 70 bis 90%
Formaldehyd enthalten.
Nach der britischen Patentschrift 737 023 destilliert man eine wäßrige Paraformaldehydlösung zur Bildung
von Formaldehyddampf, welcher Wasser enthält. Den Formaldehyddampf mischt man mit Alkoholdampf,
beispielsweise Methanoldampf, welcher das Wasser aufnimmt und mit diesem in erster Stufe kondensiert
wird, während ein Teil des Formaldehyddampfes erst später mit weiterem Methanol in einer zweiten Stufe
zu einem Produkt kondensiert wird, welches eine hohe Formaldehydkonzentration, nämlich von 70% oder
mehr, aufweist.
Dieses bekannte Verfahren ist sehr kompliziert. Die Möglichkeit, den Wasserdampf durch Zugabe
von Methanoldampf und Kondensation vom Formaldehyd abzutrennen, erfordert eine umständliche
Vorrichtung. Um das Wasser abzutrennen, kühlt man nämlich die alkoholhaltige Dampf mischung auf 650C
und erhält so eine verdünnte wäßrig-methanolische Lösung des Formaldehyds in der Blase. Wenigstens
die Hälfte, vorzugsweise 80 bis 90% des in den Dämpfen enthaltenen Alkohols wird dabei kondensiert.
Wieviel Formaldehyd in diesem ersten Kondensationsschritt kondensiert wird, ist in der britischen
Patentschrift zwar nicht angegeben. Es muß sich hierbei jedoch um eine beachtliche Menge handeln.
Verfahren zur Konzentrierung von
alkoholhaltigen Formaldehydlösungen
alkoholhaltigen Formaldehydlösungen
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. W. Abitz, Patentanwalt,
München 27, Pienzenauer Str. 28
Als Erfinder benannt:
Carl Harding Manwiller,
John Brockway Thompson, Wilmington, Del.
(V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 22. Dezember 1960
(77499)
V. St. v. Amerika vom 22. Dezember 1960
(77499)
Man erhält so zwar im zweiten Kondensationsschritt eine hochkonzentrierte Formaldehydlösung in
Alkohol, jedoch ist die Ausbeute verhältnismäßig gering. Da der größte Anteil des Alkohols in der
ersten Kondensationsstufe abgetrennt wird, muß man weiteren Alkohol zu dem nichtkondensierten Teil
des Formaldehyds hinzufügen.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die Gegenwart bestimmter Basen oder basischer Salze
in dem Dampf-Kondensat-Gemisch in der Kolonne bei der Destillation von alkoholhaltigen Formaldehydlösungen
die Konzentration des Formaldehyds im Destillat stark herabsetzt. Diese Wirkung dürfte sich
dadurch erklären, daß der Zusatz der Basenkatalysatoren die Bildung des Hemiacetals aus Formaldehyd,
der aus der Dampfphase in die Kondensatphase durch »Lösung« eingeht, katalysiert. Als Folge der Katalysatorwirkung
wird der gelöste Formaldehyd rasch in das Hemiacetal umgewandelt, wodurch sich eine
weitere Menge des verdampften Formaldehyds in dem Kondensat lösen kann. Die erfindungsgemäß bevorzugt
verwendeten Katalysatoren besitzen eine solche Wirksamkeit, daß im wesentlichen der gesamte
durch die destillierende Lösung freigesetzte Formaldehyd wieder in dem Kondensat gelöst wird, das
in die destillierende Lösung zurückfließt, so daß das Destillat nur Spuren an Formaldehyd oder des Hemi-
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acetals enthält und hauptsächlich von dem Alkohol gebildet wird.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Konzentrierung von alkoholhaltigen Formaldehydlösungen,
die Alkohole mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen enthalten, auf eine Formaldehydkonzentration von
über 70%, sofern methanolische Formaldehydlösungen konzentriert werden, durch Destillation in
einer Kolonne. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Lösung durch eine Kolonne
destilliert, die als Katalysator eine organische oder anorganische Base mit einem pK& bei 25 0C von mehr
als 5,15 oder ein Metallsalz einer Säure mit einem pKo bei 25°C von mehr als 3,0 enthält.
Erfindungsgemäß ist demnach lediglich eine einfache Destillation einer alkoholhaltigen Formaldehydlösung
unter Verwendung eines bestimmten Katalysators in der Destillierkolonne notwendig, um hochkonzentrierte
Formaldehydlösungen in Alkohol als Destillationsrückstand ohne größere Formaldehyd-Verluste
zu erhalten.
Unter Base ist jede Verbindung zu verstehen, die beim Zusammenkommen mit Wasser Hydroxylionen
freisetzt oder deren Freisetzung bewirkt. pK ist der negative Logarithmus der Dissoziationskonstante,
bestimmt bei 25°C; für Basen wird er an Hand der Formel pK& = 14,00 + log K errechnet, worin K
die Dissoziationskonstante bedeutet. (Es gibt natürlich Basen und Säuren, die in mehr als einer Stufe dissoziieren,
wobei sich in der ersten Stufe eine höhere Dissoziationskonstante als in jeglicher folgenden
Stufe ergibt; für die Zwecke der Erfindung braucht lediglich bei irgendeiner der Dissoziationen den vorgenannten
pK-Werten genügt zu werden.) Die pK-Werte und/oder Dissoziationskonstanten vieler basischer
Verbindungen, wie sie gemäß der Erfindung als Katalysator eingesetzt werden, sind in den »International
Critical Tables« und anderen Veröffentlichungen zu finden und im übrigen für den Fachmann
leicht durch die vertrauten Bestimmungen bei 25 0C ermittelbar. Die Indizes »α« und »b« zeigen die saure
oder basische Natur der Dissoziationskonstante.
Das Verfahren der Erfindung läßt sich auf die Abtrennung einer großen Zahl von Alkanolen, in denen
der Formaldehyd löslich ist, von Formaldehyd verwenden, beispielsweise Methanol, Äthanol, n-Propanol,
Isopropanol, n-Butanol, sek.-Butanol, n-Amylalkohol,
sek.-Amylalkohol und tert.-Amylalkohol.
Es eignet sich besonders für die Abtrennung von Alkanolen, deren Normalsiedepunkt unterhalb etwa
130° C hegt, insbesondere für Methanol. Methanolische
Formaldehydlösungen fallen bei der Formaldehydsynthese an, und die Lösungen des Formaldehyds
in den niederen Alkanolen werden technisch im breitesten Maßstab angewandt. Im Falle der höheren
Alkanole wird die Destillation vorzugsweise bei Unterdruck durchgeführt.
Man arbeitet vorzugsweise bei genügend hohen Rücklaufverhältnissen, um ein angemessen reines
Alkanolkondensat zu erhalten. Die Temperatur der siedenden Lösung ändert sich mit der Konzentration
des Formaldehyds und auch mit dem verwendeten Alkanol. Bei methanolischen Lösungen bei Atmosphärendruck
liegt die Temperatur zwischen 65 (dem Siedepunkt des Methanols) und etwa 1200C, dem
Siedepunkt hochkonzentrierter Formaldehydlösungen. Für dieses Gemisch wird die Temperatur am Kolonnenkopf
vorzugsweise so nahe beim Siedepunkt des Methanols gehalten, wie es wirtschaftlich möglich
ist. Vorzugsweise arbeitet man bei einer Kopftemperatur von 65 bis 80, insbesondere 68 bis 7O0C (bei
Atmosphärendruck).
Die Ausgangskonzentration des Formaldehyds in der einzuengenden Lösung ist nicht bedeutend.
Sie hängt in einem beträchtlichen Grade vom Alkanol ab. Bei Methanol beträgt die Ausgangskonzentration
gewöhnlich weniger als 70%» und das erhaltene Konzentrat hat stets eine Konzentration von mehr als
70%· Bei n-Butanol wird die Formaldehydkonzentration gewöhnlich von unter 35 auf über 35 % erhöht,
bei Isopropanol und n-Propanol von unter 60 auf über 60%· Wenn gewünscht, kann man gemäß der Erfindung
stärker konzentrierte Ausgangslösungen weiter einengen, beispielsweise eine methanolische Lösung
mit einer Formaldehydkonzentration von 71 % auf eine solche von 85 % bringen.
Die erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren lassen sich in drei Klassen unterteilen, die sich in
ihrer Löslichkeit in der alkoholischen Formaldehydlösung und ihrer Flüchtigkeit unterscheiden:
a) Feststoffe oder Flüssigkeiten, die in der Lösung löslich sind und sich mit den Lösungsdämpfen
verflüchtigen. Sie werden vorzugsweise der zu destillierenden Lösung zugesetzt.
b) Feststoffe oder Flüssigkeiten, deren Löslichkeit (a) entspricht und die über der Destillationstemperatur
sieden. Diese Katalysatoren werden vorzugsweise kontinuierlich am Kolonnenkopf zugesetzt,
die Kolonne nach unten durchströmen gelassen und dann abgezogen und im Kreislauf zurückgeführt.
c) Unlösliche Feststoffe; sie werden vorzugsweise mit der Kolonnenfüllung in die Kolonne eingegeben.
(»Löslich« umschließt alle Verbindungen, die in mindestens katalytischer Konzentration
löslich sind, was das einzige wichtige Löslichkeitskriterium für die Zwecke der Erfindung darstellt.)
Die erfindungsgemäß verwendeten unlöslichen, festen Katalysatoren ergeben den geringsten effektiven
katalytischen Kontakt, da die katalytische Reaktion in der Kondensatphase erfolgt. Solche Katalysatoren
werden vorzugsweise als Überzug auf die Kolonnenfüllung aufgebracht oder in anderer zweckentsprechender
Weise in der Kolonne unterstützt angeordnet.
Es ist wesentlich, daß der Katalysator unabhängig von seiner Art in der Destillationskolonne selbst und
nicht lediglich in der zu destillierenden Lösung vorliegt. Die gemäß der Erfindung als Katalysatoren
eingesetzten Metallsalze sind Salze schwacher, organischer Säuren, so daß durch den Zusatz des Salzes
zum System im Gesamteffekt eine basische Umgebung erhalten wird.
Da die gemäß der Erfindung verwendeten Katalysatoren so viele verschiedene Formen haben (einschließlich
Niederschlägen, die sich beim Einführen von Lösungen der Metallsalze auf der Kolonnenfüllung
bilden können), kann die Wirkkonzentration der Katalysatoren sehr verschiedene Werte haben.
Wenn der Katalysator in dem Kondensat gelöst ist, in welchem der verdampfte Formaldehyd absorbiert
wird, setzt man ihn vorzugsweise in einer Menge zwischen etwa 0,001 und 10 Gewichtsprozent, bezogen
auf die alkoholische Formaldehydlösung, zu.
i 191
Beispiele für geeignete flüchtige Katalysatoren gemäß a) sind Methylamin, Äthylamin, n-Butylamin,
Isobutylamin, n-Hexylamin, Cyclohexylamin, Dimethylamin, Diäthylamin, Di-n-butylamin, N-Methylcyclohexylamin,
Trimethylamin, Triäthylamin, Trin-propylamin, Ν,Ν'-Dimethylcyclohexylamin, Pyrrolidin,
Pyridin, 2-Methylpyridin, Piperidin, N-Ätliylpiperidin.
Lösliche, nichtflüchtige Katalysatoren gemäß b) sind Natriumacetat, Natriumpropionat, Kaliumbutyrat,
Magnesiumdiacetat, Natriumtetraborat, Natriumzitrat, Natriumformiat, Bariumhydroxyd,
Kaliumhydroxyd, Aluminiumacetat, Chromacetat, Kobaltacetat, Bleiacetat, Manganacetat, Zinkacetat, Triäthylendiamin,
Natriurnhydroxyd. Feste, unlösliche Katalysatoren gemäß c) können beispielsweise basische
Ionenaustauschharze, wie Polyamine, Harze vom Typ des quartären Ammoniums, die bei Einsatztemperaturen
wirksam sind, die den bei dem Verfahren der Erfindung angewandten Kolonnentemperaturen
entsprechen, oder Aluminiumoxyd sein. Die Aktivität von Aluminiumoxyd als Katalysator läßt
sich durch die Bildung von basischen Aluminiumformiat auf der Aluminiumoxydoberfläche beim
Zusammenkommen mit den alkoholischen Formaldehydlösungen erklären). Vorzugsweise arbeitet man
mit organischen Aminen als Katalysator. Tertiäre Amine werden besonders bevorzugt, da sie eine hohe
Wirksamkeit entfalten und keine Nebenreaktionen mit Formaldehyd eingehen.
Beim Arbeiten mit primären oder sekundären Aminen können solche Nebenreaktionen auftreten.
Das Verfahren der Erfindung ist in Gegenwart von Wasser durchführbar, und man kann daher
stark konzentrierte Lösungen von Formaldehyd in Wasser und Alkanol, insbesondere Methanol, gewinnen.
Das bei der Destillation solcher Lösungen anfallende Destillat enthält entsprechend Wasser wie
auch Alkanol. Bei wasserhaltigen Lösungen wird der Wassergehalt vorzugsweise unter 30 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gesamtgemisch, gehalten (was sich leicht durch Zusatz von Methanol zu der zu destillierenden
Lösung erreichen läßt).
Die erfindungsgemäß hergestellte konzentrierte Formaldehydlösung kann als Ausgangsstoff für
die Herstellung von Polyoxymethylen verwendet werden.
Das Verfahren der Erfindung wird durch die Werte der folgenden Tabellen näher erläutert. Die Werte
der Tabellen sind unter Verwendung einer Kolonne von 20 mm Innendurchmesser und 40 cm Länge erhalten
worden, die Glasspiralen von 3,2 mm Durchmesser als Füllkörper enthielt; die Siedegeschwindigkeit
betrug 3,0 ml/Min. Soweit nicht anders angegeben, sind alle Destillationen bei Atmosphärendruck durchgeführt
worden. Prozentangaben beziehen sich, wenn nicht anders angegeben, auf das Gewicht des beteiligten
Gesamtgutes. Die Siedegeschwindigkeit und das Rücklaufverhältnis wurden nach den üblichen
Methoden der Destillationstechnik eingestellt und gelenkt. Die Tabellen nennen die Zusammensetzung
des Destillates bei bestimmten Formaldehydkonzentrationen der destillierenden Lösungen, bestimmt an
während der Destillation genommenen Proben. Die Tabellen zeigen ferner die Zusammensetzung des
Destillates beim Arbeiten ohne Katalysator und erläutern auf diese Weise die Aktivität der erfindungsgemäß
eingesetzten basischen Katalysatoren. Die großen Formaldehydmengen, die im Destillat bei
gewöhnlicher Destillation erhalten werden, zeigen die unwirtschaftlichen Ergebnisse des Versuchs, methanolische
Formaldehydlösungen destillativ ohne Katalysatoren zu konzentrieren. Diese Werte zeigen außerdem,
daß selbst bei Verwendung der Katalysatoren die Formaldehydkonzentration des Destillates mit
höherwerdenden Formaldehydkonzentrationen zunimmt. Beim Arbeiten mit den Destillationskatalysatoren
ist die Konzentrationszunahme jedoch wesentlich kleiner. Die Erhöhung des Formaldehydgehaltes
des Destillates kann auch durch Erhöhung des Rücklaufverhältnisses oder Durchführung der
Destillation bei vermindertem Druck vermindert werden. Die geeignetsten Rücklaufverhältnisse und
Arbeitsdrücke sind eine Frage der Wirtschaftlichkeit und richten sich nach den Gegebenheiten des Einzelfalls,
in dem die katalytische Destillation gemäß der Erfindung eingesetzt wird.
Die Beispiele 2 bis 7 der Tabelle I zeigen die Verwendung flüchtiger basischer Katalysatoren, die der
destillierenden Lösung zugesetzt werden, im Vergleich mit dem katalysatorlosen Vergleichsversuch 1. Beispiel
6 zeigt die Anwendung eines Katalysators, dessen pKs außerhalb des beanspruchten Bereichs liegt. Die
Beispiele 4 und 5 zeigen die Auswirkung der Konzentration der Base, und Beispiel 7 zeigt, daß leicht eine
sehr hohe Formaldehydkonzentration erhalten werden kann.
Katalysator | Konzentration in der Destillier |
Tabelle I | HCHO im Destillat, | 1:1 | 3:1 | { | 14,1 | 5:1 | BasiVität | |
I Art |
vorrichtung | 36,2 | 31,4 | 18,8 | des Kata lysators |
|||||
Beispiel | Mol je Liter | 26,8 | 24,0 | |||||||
Gewichtsprozent bei einem Rücklaufverhältnis von |
34,2 | 17,6 -3,0 |
<0,2 | PK6**) | ||||||
0,013 | — | 3,0 | —· | |||||||
1 | 0,033 | —· | 3,3 ' | —■ | 10,75 | |||||
2 | 0,040 | 35,1 | 4,8 I | 12,0 | 10,41 | |||||
3 | 0,010 | — | — | 10,70 | ||||||
4 | Triäthylamin | 0,090 | 10,70 | |||||||
5 | N-äthylpiperidin ' | 0,031 | 5,15 | |||||||
6 | Tri-n-propylamin | 10,41 | ||||||||
7 | Tri-n-propylamin | |||||||||
Pyridin | HCHO in der |
|||||||||
N-Äthylpiperidin | Destillier vorrichtung |
|||||||||
Gewichts | ||||||||||
prozent | ||||||||||
73 | ||||||||||
73 | ||||||||||
73 | ||||||||||
73 | ||||||||||
73 | ||||||||||
73 | ||||||||||
78,5 | ||||||||||
*) Rücklaufverhältnis 4:1.
**) pKb = !4,00 — log K, worin K die Dissoziationskonstante bedeutet.
**) pKb = !4,00 — log K, worin K die Dissoziationskonstante bedeutet.
Die Tabelle II erläutert die Ergebnisse, die man mit festen Katalysatoren erhält, die in dem Kondensat
nicht löslich sind. Bei den der Tabelle II zugrunde liegenden Destillationsversuchen wurden der Füllung
aus Glasspiralen von 3,2 mm Durchmesser 10 g Ionenaustauscherharz zugesetzt. Vor dem Einsatz
bei der Destillation wurden die gefüllten Kolonnen
entsprechend der von den Harzherstellern empfohlenen Behandlung mit Natronlauge behandelt und gewaschen,
um das Vorliegen der Harze in der basischen Form sicherzustellen. Im Falle des Aluminiumoxyds
5 wird die Kolonne mit 3,2-mm-Kügelchen aus Aluminiumoxyd gefüllt. Beispiel 8 stellt einen Vergleichsversuch ohne Katalysator dar.
, Füllung | HCHO in der | HCHO im Destillat | |
Beispiel | Destillier vorrichtung, |
(Rücklaufverhältnis 3:1) |
|
Glas (Kontrollversuch) | Gewichtsprozent | Gewichtsprozent | |
8 | Polyamin-Ionenaustauschharz, das primäre, sekun | 73 | 31,4 |
9 | däre und tertiäre Amingruppen an ein Styrol- | 72 | 15,9 |
Divinylbenzolcopolymerisat gebunden enthält, auf | |||
Glas | |||
desgl. | |||
10 | Aluminiumoxyd | 72 | 25,8 |
11 | 72 | 13,2 | |
Tabelle III erläutert die Verwendung nichtflüchtiger am Kolonnenkopf mit einer Geschwindigkeit von
Katalysatoren. Die Katalysatorlösungen, deren Kon- 0,65 ml/Min, zugeführt. In Beispiel 12 wird der Kolonne
zentration in derTabelle genannt ist,werden dem System 30 nur reines Methanol zugeführt (Vergleichsversuch).
Katalysatorbeschickungsstrom | Katalysatorkonzentration J TJ "i ■ 1 |
HCHO in der | HCHO im Destillat | |
Bei
spiel |
der Beschickung am Kolonnenkopf |
Destilliervorrichtung | (Rücklaufverhältnis 3:1) | |
— (reines Methanol) | Mol je Liter | Gewichtsprozent | Gewichtsprozent | |
12 | Natriumacetat | 0 | 73 | 25,2 |
13 | Natriumtetraborat | 0,1 | 73 | 0,1 |
14 | Natriumzitrat | 0,1 | 73 | <0,l |
15 | Natriumformiat | 0,01 | 73 | 5,7 |
16 | Bariumhydroxyd | 0,1 | 73 | <0,l |
17 | Chromacetat | 0,1 | 73 | 1,0 |
18 | Kobaltacetat | 0,1 | 73 | 4,6 |
19 | Bleiacetat | 0,1 | 73 | <0,l |
20 | Manganacetat | 0,1 | 73 | <0,l |
21 | Zinkacetat | 0,1 | 74 | 2,2 |
22 | Triäthylendiamin *) | 0,1 | 74 | 0,09 |
23 | Natriumhydroxyd | 0,5 | 73 | 2,2 |
24 | Natriumhydroxyd | 0,5 | 73 | 0,02 |
25 | reines Methanol, Kolonne | 0,5 | 78,5 | 9,8 |
26 | überzogen**) | 0 | 73 | 3,9 |
reines Methanol, Kolonne | ||||
27 | überzogen***) | 0 | 76 | 5,9 |
*) pKi-Werte, K1 = 7,60 und AT2 = 3,95.
**) Mit dem von Kobaltacetat abgeschiedenen Rückstand (Beispiel 19).
***) Mit dem von Bariumhydroxydlösung abgeschiedenen Rückstand (Beispiel 17).
***) Mit dem von Bariumhydroxydlösung abgeschiedenen Rückstand (Beispiel 17).
Tabelle IV erläutert im Beispiel 28 die Gewinnung spiel 32 und 33, daß die erfindungsgemäß verwendeten
einer 76°/oigen methanolischen Formaldehydlösung 65 Katalysatoren bei der wäßrigen Destillation von
aus einer 52,7°/Oigen Lösung, Beispiel 29 bis 31 die Formaldehyd wirksam, aber bei der Destillation von
Anwendung des Verfahrens der Erfindung auf andere methanolischem Formaldehyd wesentlich wirksamer
Alkanole, Tabelle IV zeigt ferner an Hand von Bei- sind.
10
Lösungs | Druck | Katalysator | Katalysator | HCO in der | am | Temperatur der | am | HCHO | Rücklauf | |
mittel | mm Hg | konzentration | Destillier | Schluß | Destillier | Schluß | im | verhältnis | ||
Bei | in der | vorrichtung | 76,6 | vorrichtung | 109,4 | Destillat | ||||
spiel | N-Äthyl- | Destillier | Gewichtsprozent | 0C | df | |||||
Methanol | 760 | piperidin | vorrichtung | anfäng | — | anfäng | — | UC- wichts- |
0,5:1 | |
Tri-n-pro- pylamin N-Äthylpi- |
Mol je Liter | lich | 52,3 | lich | 104,3 | prozent | bis 4: 1 | |||
28 | n-Butanol | 376 | peridin | 0,02 | 52,7 | 95,1 | 4 bis 10 | 5:1 | ||
Isopropa- | 758 | N-Äthylpipe- | — | — | 1: 1 | |||||
29 | nol | ridin | 0,02 | 32,5 | 105,1 | 23 | bis 2: 1 | |||
30 | n-Propanol | 762 | keiner | 0,02 | 33,8 | — | 96,8 | — | 2,0 | 4:1 |
Triäthylamin | — | — | ||||||||
31 | Wasser | 374 | 0,02 | 52,2 | 113,4 | 19,9 | 3: 1 | |||
Wasser | 374 | 3:1 | ||||||||
32 | — | 39,6 | 83,6 | 15,1 | ||||||
33 | 0,06 | 40,0 | 83,3 | 13,9 | ||||||
Tabelle V erläutert die gleichzeitige Dehydratisierung und Einengung einer Methanol-Wasser-Formaldehyd-Lösung.
Der Sumpf wird dabei zu Anfang mit der genannten Lösung beschickt. Das Beschickungsgut wird
langsam und kontinuierlich der Kolonnenmitte zugeführt; das Destillat wird kontinuierlich abgezogen. Man
läßt das Produkt sich in dem Sumpf ansammeln und gewinnt es am Versuchsende. Das mit der Beschickung zugeführte
Wasser tritt im entwässerten Produkt nur in einer Menge gleich etwa einem Achtel in Erscheinung.
Es wurden weiter diskontinuierliche Entwässerungen von Lösungen durchgeführt, die Wasser in geringerer
Menge als das Beschickungsgut bei Tabelle V enthielten. Hierbei wurde eine methanolische Formaldehydlösung
von einem Wassergehalt von 0,85 auf 0,05 °/o entwässert. Gleichzeitig wurde die Lösung
von einer Formaldehydkonzentration von 53°/o auf eine solche von 77% gebracht. In ähnlicher
Weise wurde eine isopropanolische Formaldehydlösung von 0,33 auf 0,020% Wasser entwässert,
während die Formaldehydkonzentration von 34 auf 52% erhöht wurde. Beide Versuche wurden bei 1 at
Druck mit N-Äthylpiperidin als Katalysator durchgeführt.
Formaldehyd
Wasser Methanol Komponente
Ameisensäure
Triäthylamin
Kohlendioxyd
insgesamt
Anfangscharge
Gewichtsprozent
Gramm
Gewichtsprozent
Gramm
Beschickungsstrom
Gewichtsprozent
Gramm
Gewichtsprozent
Gramm
Destillat
Gewichtsprozent
Gramm
Gramm
Aus Sumpf gewonnenes Produkt
Gewichtsprozent
Gramm
Gesamtgewinn (oder -verlust)
Gramm
Mol
Gewinn (Verlust) durch
Nebenreaktion*)
Nebenreaktion*)
Gramm
Mol
Nicht erfaßter Gewinn (Verlust), g
59,7 266,3
44,6 102,6
10,0 22,6
72,3 304,4
(41,9) (1,4)
(41,9) (1,4)
0,11 0,5
28,5 65,5
19,67 44,4
2,03 8,6
(13,0) (0,72)
(8,5) (0,47)
(4,5)
39,19 174,7
25,2 58,0
68,57 155,0
25,01 105,3
27,6 0,86
29,7 0,93 0,1
0
0
0,14
0,3
0,3
0,41
0,9
0,9
0,06
0,2
0,2
0,8
0,017
0,017
0
0
0
(2,1) 0,8
*) Nebenreaktion: 3 HCHO -t- H2O —2 CH3OH - CO,.
Die Berechnungen für die Nebenreaktion basieren auf der Formaldehydmenge.
1,0
4,5
1,56
3,6
3,6
1,35
3,1
3,1
0,60
2,5
2,5
(2,5)
0
0
0
(2,5)
— ; 446
— j 230
— '< 226
— : 421
— ! (29)
20,7
0,47
0,47
0 (8,3)
509 540/409
Claims (3)
1. Verfahren zur Konzentrierung von alkohol haltigen Formaldehydlösungen, die Alkanole mit
1 bis 5 Kohlenstoffatomen enthalten, auf eine Formaldehydkonzentration von über 70 %>
sofern methanolische Formaldehydlösungen konzen triert werden, durch Destillation in einer Kolonne,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Lösung durch eine Kolonne destilliert, die als
Katalysator eine organische oder anorganische Base mit einem pK& bei 25° C von mehr als 5,15
oder ein Metallsalz einer Säure mit einem pK« bei
bei 250C von mehr als 3,0 enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß man das Verfahren mit einem or-
ganischen Amin, besonders einem tertiären Amin als Katalysator, durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man methanolische Formaldehydlösung
bei einer Kolonnenkopftemperatur zwischen 65 und 8O0C, besonders zwischen 68 und 70°C,
destilliert.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 470 267;
deutsche Auslegeschrift Nr. 1 057 086;
belgische Patentschrift Nr. 585 851;
britische Patentschrift Nr. 737 023;
USA.-Patentschriften Nr. 2 256 497, 2 798 033;
J. F. Walker, Formaldehyd, 1953, S. 111, 112;
Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, 7, 1956, S. 667.
509 540/409 4.63 0 Bundesdruckerei Berlin
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