DE119129C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES 7k

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf Bücherschränke, welche aus getrennten Abtheilungen bestehen, die so eingerichtet sind, dafs sie, auf einander gestellt, eine einzige Regalreihe, und, neben einander gestellt, einen Schrank mit mehreren Regalreihen bilden. Ein Mangel, welcher Bücherschränken dieser Art, wie sie" jetzt hergestellt werden, anhaftet, ist der, dafs, wenn die Abtheilungen neben einander angeordnet werden, die Scheidewände doppelt sind, indem sie aus den anstofsenden Wänden der neben einander liegenden Abtheilungen bestehen.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, diesen Mangel zu beseitigen durch Anordnungen, bei welchen die Wände einer senkrechten Abtheilungsreihe in die Wände der anstofsenden Reihe so einspringen, dafs die Scheidewand zwischen den senkrechten Reihen nur die Dicke einer einfachen Wand besitzt.

Fig. ι ist eine Vorderansicht eines aus Abtheilungen bestehenden Bücherschrankes nach der vorliegenden Erfindung,

Fig. 2 ein waagrechter Schnitt durch denselben,

Fig. 3 ein Querschnitt,

Fig. 4 eine schaubildliche Ansicht einer der Abtheilungen, aus welchen der Schrank zusammengesetzt ist.

Fig. 5 und 6 sind schau bildliche Ansichten der Endstücke und

Fig. 7 ist ein Schaubild, durch welches eine Anzahl dieser Abtheilungen mit einander verbunden dargestellt sind.

Jede Abtheilung 1 des Schrankes ist zusammengesetzt aus einem Rückenstück 2 und einem Boden, welcher aus zwei gleich' gerichteten Latten 3 und 4 besteht, die von einander durch einen Raum 5 getrennt sind, und endlich aus einem Deckstück 6 aus dünnem Fournirholz oder ähnlichem . Material. Ein Ende der Latte 3 besitzt eine vorspringende Nase 7 und das entsprechende Ende der Latte 4 hat einen ähnlichen Vorsprung 8. Die entgegengesetzten Enden der Latten haben Einkerbungen 9, welche zur Aufnahme der Vorsprünge 7 und 8 einer anstofsenden Abtheilung dienen. Quer über jede Abtheilung ist eine Latte 10 gelegt, welche in den Raum 5 zwischen den Latten 3 und 4 der darüber liegenden . Abtheilung pafst. Ein Ende der Latte 10 ist mit dem Boden der Abtheilung durch eine senkrechte Endlatte .11 verbunden, deren Kanten vom Boden nach aufwärts sich verengen und keilförmig gestaltet sind. An dem anderen Ende der Abtheilung sind zwei senkrechte Endlatten 12 und 13, welche an dem Boden der Abtheilung und an der Latte 10 befestigt sind, und zwischen denen ein keilförmiger Raum 14 liegt, welcher der Gestalt nach mit der Latte 11 übereinstimmt. Die rückwärtige Fläche der Latte 4 ist an dem Rückenstück 2 befestigt, und die Vorderflä'che der Latte 13 endigt in einer Linie, mit der Vorderfläche der Bodenlatte 8 und wird am besten abgerundet, wie bei 15 dargestellt. Die gegen den Raum 14 gewendeten Flächen der Latten 12 und 13 sind so geneigt, dafs sie in die keilförmigen Flächen der Latte 11 passen. Die Endstücke 16 und 17 (Fig. 5 und 6) schliefsen die Enden des ganzen Schrankes ab. Das Endstück 16, welches an das Ende des

Schrankes pafst, besitzt eine mittlere keilförmige Rippe 18, die in den Raum 14 hineinpafst, und an welcher eine rechteckige Platte 19 aus dünnem Fournirholz oder anderem Material befestigt ist, die an ihren unteren Ecken Vorsprünge 20 und 21, ähnlich den Vorsprüngen 7 und 8 besitzt, welche in die Einkerbungen der Latten 3 und 4 hineinpassen. Die Vorderfläche des Streifens 19 besitzt auch den Endpfeiler 22, welcher die abgerundete Vorderfläche 15 der Latte 13 bedeckt, so dafs, wenn das Endstück 16 an die Abtheilungen angelegt wird, die Platte 19 am Verschieben gehindert und ein verzierender Abschlufs gebildet wird. Das andere Endstück 17 hat zwei Rippen 23 und 24 von derselben Form, wie die Latten 12 . und 13; dieselben sind durch eine rechteckige Platte 25 aus Fournirholz oder anderem dünnen Material verbunden. Zwischen den Rippen 23 und 24 ist ein keilförmiger Raum 26, welcher in Gröfse und Gestalt mit der Endplatte 11 übereinstimmt. Die Ecken der Latten 23 Und 24 sind eingekerbt, wie bei 27 und 28 dargestellt, ähnlich den eingekerbten Theilen 9 der Latten 3 und 4, um die Vorsprünge 7 und 8 aufzunehmen.

Die Vereinigung oder Verbindung der Theile des beschriebenen Bücherschrankes wird wie folgt vorgenommen:

Um einen aus einer einzigen senkrechten Abtheilungsreihe bestehenden Schrank zu bilden, werden die Abtheilungen 1 über einander gestellt, wobei die obere Latte 10 einer Abtheilung in den Raum 5 zwischen den unteren Latten 3 und 4 der zunächst darüber liegenden Abtheilung hineinpafst. Die Endstücke 16 und 17 werden an die entsprechenden 'Abtheilungen angelegt, wobei die Rippe 18 in den Raum 14 an einem Ende und die Rippe 11 in den Raum 26 am entgegengesetzten hineingleitet, und die Vorsprünge 20 und 21, sowie 7 und 8 in die Einkerbungen 9, 27 und 28 hineinpassen. Wenn die Abtheilungen in der gewünschten Höhe aufgebaut sind, kann ein geeignetes Dachstück oder ein Zierath zur Verwendung gelangen. Die Pfeiler 22 und 29 bilden ■ einen Abschlufs an den Enden des Schrankes.

Wenn der Schrank aus mehreren senkrechten Abtheilungsreihen neben einander bestehen soll, pafst die Rippe 11 jeder Abtheilung einer Reihe in den Raum 14 der anstofsenden Abtheilung der nächsten Reihe, und infolge der keil- - und schwalbenschwanzförmigen Gestalt der Rippen 11 findet ein Ineinandergreifen der anstofsenden waagrechten Abtheilungen statt. Trotzdem trennt nur eine einzige senkrechte Scheidewand die beiden anstofsenden senkrechten Reihen. Auf diese Weise kann irgend eine Anzahl von senkrechten Abtheilungsreihen verbunden werden, wobei die Endstücke 16 und 17 nur an den Enden der äufseren Abtheilungen zur Verwendung kommen.

So kann ein Schrank von irgend einer Anzahl von senkrechten und waagrechten Abtheilungsreihen leicht gebildet werden, da die verschiedenen Abtheilungen fest verbunden sind, ohne dafs man sieht, dafs der Schrank aus getrennten Theilen zusammengesetzt ist.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Ein aus einzelnen getrennten Abtheilungen zusammensetzbarer Bücherschrank, dadurch gekennzeichnet, dafs jeder Einzeltheil an einer Seite eine keil- und schwalbenschwanzförmige Endlatte und an der anderen Seite ein Paar senkrechte, durch einen keil- und schwalbenschwanzförmigen Raum von einander getrennte Endlatten trägt, so dafs beim Zusammenstofsen zweier Einzeltheile die eine Endlatte eines Stückes in den Raum zwischen den beiden Endlatten des anderen tritt, wodurch beide Abtheilungen zugleich fest mit einander verbunden werden, zum Zwecke, eine

. doppelte Zwischenwand zwischen je zwei in waagrechter Richtung benachbarten Abtheilungen zu vermeiden.

2. Eine Ausführungsform des'Bücherschrankes nach Anspruch i, bei welcher zum seitlichen Abschlufs den Wandflächen der

. Einzeltheile entsprechend gestaltete Platten verwendet werden, welche an der Aufsenseite mit Fournirholz oder ähnlichem dünnen Material versehen sind und Verzierungen der Vorderseite tragen können.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.