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Brennkraftmaschine, insbesondere Zweitaktmaschine Zusatz zum Zusatzpatent:
1164 155 Die Erfindung bezieht sich auf eine Brennkraftmaschine, insbesondere
Zweitaktmaschine, mit einer Einrichtung zur Anreicherung des Brennstoffanteils beim
Anlassen und mit einer Vorrichtung, mit der dem Triebwerksraum zur Schmierung des
Triebwerkes Brennstoff und Schmiermittel als eine in der Zusammensetzung von der
Belastungseinstellung abhängig geregelte Mischung zugeführt und nach Patent 1164155
das Schmiermittel von einer Pumpe mit verstellbarem Hub in die Brennstoffleitung
hinter der Brennstoffhauptdüse des Vergasers eingeführt wird.
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Während des Anlassens wird der Brennkraftmaschine mit der Einrichtung
zur Anreicherung des Brennstoffanteils ein an Brennstoff sehr reiches Gemisch zugeführt.
Die Maschine erhält so auch bei kaltem Wetter ein zündfähiges Gemisch. Da beim Kaltstartvorgang
einer Maschine nach Patent 1164155 nur der kleinste Hub der Frischölpumpe mit etwa
0,1 mm eingestellt und die Drehzahl und damit die Hubzahl der Pumpe sehr gering
ist, wird dem Brennstoff nur eine ebenso kleine Ölmenge wie beim Leerlauf der Maschine
zugesetzt. Durch diese geringe Ölmenge wird der Motor bei normaler Temperatur im
Leerlauf ausreichend mit Öl versorgt und andererseits die unerwünschte Qualmbildung
des Auspuffs beseitigt.
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Wird nun die Einrichtung zur Anreicherung des Brennstoffanteils betätigt,
dann wird über die angesaugte Luft viel reiner Brennstoff aus der Schwimmerkammer
zugeführt. Ein noch in der Maschine vorhandener Ölfilm kann abgewaschen werden,
und es besteht dann eine erhöhte Korrosionsgefahr für den Triebwerksraum .der Maschine.
Auch der Ölfilm in den Dichtstellen der Kurbelwellenlager kann ausgewaschen werden.
Das Öl in diesen Hauptlagern kann verdünnt und gegebenenfalls mit der Zeit ausgespült
werden.
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Die geschilderten Mißstände treten bei richtiger Bedienung der Kaltstartvorrichtung
nicht auf, jedoch kommen erfahrungsgemäß Fehlbedienungen - z. B. zu langes Betätigen
der Einrichtung zur Anreicherung des Brennstoffanteils beim Anlassen - vor, und
für diese Fälle soll die Erfindung Abhilfe schaffen.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch, daß ein zur Regelung der
Schmiermittelmenge dienendes Verstellglied durch die Verstellvorrichtung der Anreicherungseinrichtung
im Sinne einer Erhöhung der Schmiermittelmenge mitnehmbar ist.
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Beim Anlassen mit betätigter Einrichtung zur Anreicherung des Brennstoffanteiles
erhält die Maschine dadurch ein mit Öl z. B. im Mischungsverhältnis für den
Vollastbetrieb zusammengesetztes Brennstoff-Öl-Gemisch. Ein Auswaschen des Triebwerkraumes
ist dann mit Sicherheit vermieden.
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Bei Brennkraftmaschinen mit Druckumlaufschmierung ist es bekannt,
.daß die Verstellvorrichtung der Anreicherungseinrichtung ein Verstellglied betätigt,
das beim Anlassen im Sinne einer Erhöhung der Schmiermittelmenge mitnehmbar ist.
Bei diesen. bekannten Maschinen handelt es sich jedoch um Druckumlaufschmiersysteme,
bei denen eine zusätzliche Menge Schmiermittel über besondere Leitungen in das Ansaugrohr
bzw. an die Zylinderlaufbahnen der Maschine geleitet wird. Bei einer dieser bekannten
Einrichtungen wird auch bei der Vollaststellung des Belastungseinstellorgans zusätzlich
Schmiermittel an die Zylinderlaufbahnen geleitet. Die zusätzliche Zufuhr von Schmiermittel
geschieht demnach nur bei bestimmten Stellungen des Belastungseinstellorgans, und
der Durchfluß für die zusätzliche Menge ist entweder geöffnet oder geschlossen.
Eine Mengenregelung in Abhängigkeit von der Belastungseinstellung ist bei diesen
bekannten Systemen im Gegensatz zum Erfindungsgegenstand nicht vorgesehen.
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Nach einem einfachen Ausführungsbeispiel der Erfindung kann das zur
Regelung der Schmiermittelmenge dienende Verstellglied ein auf der Drosselklappenwelle
des Vergasers drehbar gelagerter Hebel sein, der zur Mitnahme einen Ansatz trägt,
der mit einem Ende des die als Starterklappe ausgebildete Anreicherungseinrichtung
betätigenden Hebels zusammenwirkt.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus der Zeichnung und der
Beschreibung dazu hervor.
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In dem Vergaser 1 sind Mischkammer und Schwimmerkammer und alle Teile
für die Aufbereitung des Brennstoff-Luft-Gemisches angeordnet. Der
Vergaser
wird mit seinem Flansch 2 an das Ansaugrohr des Motors angeschraubt. Oberhalb des
Flansches 2 liegt die Drosselklappenwelle 3, die durch den Drosselklappenhebel4
betätigt wird. Dieser trägt einen Stift 6, mit dem er an den Teil 7 eines
Hebels 5 angreift, der auf der Drosselklappenwelle 3 drehbar gelagert ist. Der Hebel
5 trägt einen Stift 8, in den ein Draht 9 eingehängt ist, der zur Verstellung der
Ülpumpe dient. Im rechten Winkel zu der Drosselklappenwelle 3 ist die Welle 10 einer
Einrichtung 11 zur Anreicherung des Brennstoffanteils beim Anlassen angebracht.
Die Welle 10 ist durch einen die Anreicherungseinrichtung betätigenden Hebel
12 über einen Draht 13 schwenkbar, der in einer Hülle 14 geführt ist. Eine Feder
15 führt den Hebel 12 jeweils in die Ausgangsstellung zurück. Der Hebel 5 trägt
einen Ansatz 16, der mit einem Ende 18 eines Armes 17 am Hebel 12 zusammenwirkt.
Der Arm 17 ist rechtwinklig etwa. U-förmig von dem Hebel 12 abge-bogen.
In der Leerlaufstellung kann zwischen dem Ansatz 16 und dem Ende 18 ein Abstand
20 vorgesehen sein. Das gekrümmte Ende 18 des Armes 17 greift auf einer Gleitfläche
19 des Ansatzes 16 derart an, daß die Gleitfläche 19 im wesentlichen nur in Schwenkrichtung
des Hebels 5 belastet ist. Die Feder 15 zieht den Hebel 12 gegen den Widerstand
des Drahtes 13 in die Hülle 14 zurück, wenn der Knopf zur Betätigung der Einrichtung
zur Anreicherung des Brennstoffanteiles beim Anlassen losgelassen wird.
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Wird beim Betätigen der Zugstange 21, die in bekannter Weise mit dem
Gaspedal verbunden ist, der Drosselklappenhebel 4 derart geschwenkt, daß
er die Drosselklappe öffnet, dann nimmt er mit dem Stift 6 der Mitnehmereinrichtung
den Hebel 5 mit und verändert so über den Draht 9 die Höhe des Hubes der Ölpumpe.
Beim Loslassen des Gaspedals wird der Drosselklappenhebel 4 nebst dem Hebel
5 in die gezeichnete Ausgangsstellung zurückgezogen. Bleibt das Fahrzeug eine Weile
mit dem in dieser Stellung verbliebenen Vergaser bei kalter Temperatur stehen und
wird dann durch Betätigen der Einrichtung zur Anreicherung des Brennstoffanteiles
beim Anlassen über den Draht 13 und den Hebel 12 die Welle 10 betätigt, dann verringert
sich zunächst der Abstand 20 so lange, bis das gekrümmte Ende 18 des Hebels
12 auf der Gleitfläche 19 des Ansatzes 16 am Hebel 5 anliegt,
wobei sich die Einrichtung 11 in der Warmstartstellung befindet.
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Bei weiterem Ziehen des Knopfes zur Betätigung der Einrichtung
11 und dementsprechend fortschreitender Schwenkbewegung des gekrümmten Endes
18 wird der Hebel 5 um die Drosselklappenwelle 3 geschwenkt. Dabei
löst sich der Teil 7 des Hebels 5 vom Stift 6 am Drosselklappenhebel 4, da dieser
mit der Drosselklappenwelle 3 stehenbleibt. Durch das Nachuntenschwenken des Hebels
5 mit dem Ansatz 16 wird der Draht 9 über den Stift 8 mitgezogen und vergrößert
den Hub der Kolbenpumpe, so daß dem Brennstoff eine ausreichende Menge Öl für den
Kaltstartvorgang beigemischt wird. Nach Loslassen des Knopfes zur Betätigung der
Einrichtung 11 zieht die Feder 15 den Hebel 12 wieder in die Ausgangsstellung
zurück. Der nun nicht mehr durch das gekrümmte Ende 18 belastete Hebel
5 kehrt ebenfalls in die gezeichnete Ausgangslage durch Federwirkung
zurück und verstellt dabei über den Draht 9 den Hub der Ölpumpe so, wie es die Stellung
des Stiftes 6 bzw. des Drosselklappenhebels 4 zuläßt.
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Soll die Maschine im kalten Zustand warmlaufen, dann wird der Knopf
zur Betätigung der Einrichtung 11 nur in die sogenannte Warmlaufstellung
gezogen und damit über den Draht 13 und die Hülle 14 der Hebel
12 mit dem gekrümmten Ende 18 bis kurz vor oder zum Anliegen auf der
Gleitfläche 19 am Hebel 5
gebracht. Beim Kaltstart und ganz herausgezogenem
Knopf zur Betätigung der Einrichtung 11 erhält die Maschine also über die
Vorrichtung 11 einen mit verhältnismäßig hohem Ölanteil gemischten Brennstoff,
während sie in der Warmlaufstellung bei nur etwas, z. B. bis zur Hälfte gezogenem
Knopf über die Einrichtung 11 nur reinen Brennstoff erhält.