DE1190710B - Anordnung zur Fuehrung von schnellaufenden bandfoermigen Aufzeichnungstraegern - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

Deutsche Kl.: 43 a-41/03

St 18466IX c/43 a
24. Oktober 1961
8. April 1965

Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Führung von schnellaufenden bandförmigen Aufzeichnungsträgern, bei denen der Aufzeichnungsträger in einem gewissen Winkelbereich um gekrümmte Abtastköpfe geführt wird. Solche Aufzeichnungsträger, wie beispielsweise Magnetbänder usw., werden vorzugsweise als Speicher für elektronische Rechenanlagen verwendet.

Es ist bekannt, den Aufzeichnungsträger in Bandgeräten von einer Aufspulvorrichtung über Umlenkrollen zu den Abtastköpfen und über weitere Umlenkrollen zu einer zweiten Aufspulvorrichtung oder umgekehrt zu bewegen.

Bei Geschwindigkeiten des Aufzeichnungsträgers, die über die bei Tonaufnahme- und Wiedergabegeräten bekannten (etwa 80 cm · see"¹) hinausgehen, kann infolge verschiedener Ursachen ein unregelmäßiger Lauf des Aufzeichnungsträgers zwischen den Umlenkrollen und den Köpfen, ein sogenanntes Flattern, auftreten. Dies ist sehr störend, da dadurch Schieflauf des Bandes, teilweise Abheben des Bandes von den Köpfen, ruckartige Änderung der Bandspannung sowie Geschwindigkeitsänderungen auftreten.

Es ist Zweck der Erfindung, eine Anordnung anzugeben, bei der dieses Flattern nicht auftritt.

Gemäß der Erfindung ist die Führung von schnelllaufenden bandförmigen Aufzeichnungsträgern, bei denen der Aufzeichnungsträger in einem gewissen Winkelbereich um die gekrümmten Abtastköpfe geführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahnkurve der die Abtastköpfe einschließenden Gleitbahn sich stetig ändernd gekrümmt ist.

Die Bahnkurve kann als beliebige mathematische Kurve, die eine stetig sich ändernde Krümmung aufweist, ausgeführt werden. So kommen z. B. als Lösungen die Cornusche-Spirale, die Sici-Spirale und viele andere Kurven in Frage.

Die Oberfläche der Bahnkurve ist sorgfältig fein bearbeitet, gehärtet und poliert, so daß keine wesentliehe Beeinträchtigung der Bewegung des Aufzeichnungsträgers eintritt.

Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen in Verbindung mit der folgenden Beschreibung und den Figuren. Es zeigt

F i g. 1 eine bekannte Anordnung zur Führung von bandförmigen Aufzeichnungsträgern,

F i g. 2 einen Teil der Bewegungsbahn der bekannten Anordnung,

Fig. 3 eine Anordnung zur Führung von bandförmigen Aufzeichnungsträgern gemäß der Erfindung.

Anordnung zur Führung von schnellaufenden
bandförmigen Aufzeichnungsträgern

Anmelder:

Standard Elektrik Lorenz Aktiengesellschaft,

Stuttgart-Zuffenhausen, Hellmuth-Hirth-Str. 42

Als Erfinder benannt:

Hans-Joachim Scholz, Stuttgart-Mühlhausen --

In Fig. 1 ist eine Führung gezeigt, die bekannt ist und allgemein verwendet wird. Der Aufzeichnungsträger 1 läuft bei der gezeichneten Bewegungsrichtung aus der Kassette 13 an der Förderwelle 11 und der im Ruhezustand befindlichen Andrückrolle 12 vorbei über die Geradführung 10 zur Rolle 8, an die er mit der Bremse 9 angedrückt wird, und von dort zum Aufnahme-Wiedergabe-Kopf 7. Die Weiterführung bis zur aufnehmenden Kassette erfolgt entsprechend. Die Andrückwelle 3 drückt den Aufzeichnungsträger an die sich drehende Förderwelle 2 und bewegt auf diese Weise den Aufzeichnungsträger. Derartige Anordnungen sind für Bandgeräte geeignet, die mit Bandgeschwindigkeiten bis etwa 80 cm · see"¹ arbeiten. Bei Bandgeräten für digitale Speicheraufgaben werden aber Bandgeschwindigkeiten bis zu 600 cm · see"¹ verlangt, und es tritt dann ein Flattereffekt auf den freien Weglängen, z. B. zwischen der Rolle 8 und dem Kopf 7, auf.

Dieser Effekt wird nun an Hand der F i g. 2 erklärt, die einen Ausschnitt aus der F i g. 1 zeigt. Das Band ist durch die Wirkung der Bremse 9 und der antreibenden Welle zwischen der Rolle 8 und dem Kopf 9 straff gespannt. Das auf die Rolle 8 auflaufende Band hat vor der Rolle den Krümmungsradius ρ = oo (Krümmung <x = 0), in dem Winkelbereich X₁ den Krümmungsradius ρ = r₈, der dem Radius der Rolle 8 entspricht. Zwischen Rolle und Kopf ist wieder der Krümmungsradius ρ = oo und am Kopf ρ = γ₇ gegeben. Das elastische Band ist also während seiner Bewegung auf seiner ganzen Länge fortwährend und vor allem — da sich das Band sehr schnell bewegt — sprungartigen Änderungen seiner Krümmung unterworfen, d. h., das Band wird abwechselnd gekrümmt und wieder geradegebogen. Da das Band keine unendliche Elastizität aufweist, kann es diesen Krümmungsänderungen nicht schlagartig folgen, es ist vielmehr bestrebt, die jeweilige Krümmung beizubehalten. Das Band

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will also etwa die in F i g. 2 gestrichelt gezeichnete Bewegung ausführen, kommt dadurch ins Flattern und hebt sich z. B. vom Kopf 7 ab, so daß es sich nicht mehr im Bereich des Luftspaltes am Kopf befindet und damit auch keine Aufnahme oder Wiedergäbe möglich ist.

Betrachtet man dazu noch die Evolute der Bandbahn, so sieht man, daß diese nur aus Punkten und Unendlichkeitsstellen besteht.

Diese Nachteile vermeiden Führungen des Auf-Zeichnungsträgers gemäß der Erfindung. Ein Beispiel ist in F i g. 3 gezeigt. Das Band 1 wird hier im Gegensatz zu den F i g. 1 und 2 auf einer Bahn 19 bewegt. Damit wird erreicht, daß der Übergang der Krümmung kontinuierlich erfolgt und daß keine Sprungstellen auftreten. Die Krümmung nimmt vom Wert Null bis zu einem bestimmten Wert nach einem mathematischen Gesetz zu, um dann wieder entsprechend bis zum Wert Null abzunehmen. Die Evolute der Führungskurve wird damit zu einer voll- so ständigen Kurve, d. h. zu einer Kurve ohne Unstetig- keitsstellen der Krümmung. Mit dieser Anordnung wird das Band nicht schlagartig beansprucht und auf diese Weise das Flattern und Schlagen verhindert.

Für die Führung des Aufzeichnungsträgers kön- nen auch andere mathematische Kurven verwendet werden, sofern sie nur die Bedingung erfüllen, daß ihre Evolute eine vollständige Kurve ist. Es ist auch möglich, die Führung aus verschiedenen Kurven zusammenzusetzen.

Soll der Aufzeichnungsträger so geführt werden, daß sich ein Wendepunkt in der Kurve befindet, so kann keine geschlossene Bahn mehr gebildet werden. In diesem Falle können feststehende Umlenkbolzen vorgesehen werden, deren Gleitflächen den konti- nuierlichen Krümmungsübergang bewirken.

Die Anordnung gemäß der Erfindung ist auch für solche Führungen verwendbar, bei denen zwischen Führung und Aufzeichnungsträger ein Luftpolster auftritt.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Anordnung zur Führung von Schnellauf enden bandförmigen Aufzeichnungsträgern, bei denen der Aufzeichnungsträger in einem gewissen Winkelbereich um gekrümmte Abtastköpfe geführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahnkurve der die Abtastköpfe einschließenden Gleitbahn sich stetig ändernd gekrümmt ist.

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtastköpfe als Führung verwendet werden.

3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung bezüglich einer senkrecht zur Bewegungsrichtung stehenden durch den Luftspalt gehenden Ebene spiegelsymmetrisch ist.

4. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, bei der der Aufzeichnungsträger sich auf einer Kurve bewegt, die einen oder mehrere Wendepunkte aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Nähe der Wendepunkte liegenden Umlenkbolzen oder sonstige Führungen so ausgebildet sind, daß ein sich stetig ändernder Krümmungsübergang an den Wendepunkten auftritt.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 877 210;
USA.-Patentschriften Nr. 1 638 393, 2 213 250.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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