DE1190673B

DE1190673B - Regelverfahren fuer die Fertigsinterproduktion von Bandsinteranlagen

Info

Publication number: DE1190673B
Application number: DES88691A
Authority: DE
Inventors: Werner Friedewald
Original assignee: Metallgesellschaft AG
Current assignee: GEA Group AG
Priority date: 1963-12-12
Filing date: 1963-12-12
Publication date: 1965-04-08
Also published as: LU47320A1; BE656806A; AT254533B; GB1096296A; NL6414322A

Description

Regelverfahren für die Fertigsinterproduktion von Bandsinteranlagen Die Erfindung bezieht sich auf ein Regelverfahren, mit dem es bei Bandsinteranlagen möglich ist, die Fertigsinterproduktion in bestimmten Grenzen zu beeinflussen. Es wird dabei ausgegangen von einem Sinterband, dessen Laufgeschwindigkeit so geregelt ist, daß der Durchbrennpunkt am Bandende liegt. Die Fertigsinterproduktion solcher Anlagen ist bei einer bestimmten Schichthöhe der Sintermischung auf dem Band abhängig von der Bandgeschwindigkeit und der Menge des anfallenden Rückgutes. Der Rückgutanfall hängt ab von der Menge des eingesetzten Rückgutes und von dem auf Erz bezogenen Koksanteil in der Sintermischung.
Aus betrieblichen Gründen muß über längere Zeitabschnitte im Mittel die Menge des eingesetzten Rückgutes gleich der Menge des angefallenen Rückgutes sein. Es kann aber in bestimmten Grenzen der Rückgutanfall verringert werden, wenn der Koksanteil vergrößert wird, und umgekehrt ein größerer Rückgutanfall erreicht werden, wenn entsprechend weniger Koks eingesetzt wird.
Im praktischen Betrieb ist es schwierig, die Menge des anfallenden Rückgutes zu messen, da dieses eine sehr hohe Temperatur besitzt. Mit einem diskontinuierlichen Verfahren wurde bisher eine bestimmte Menge Rückgut abgezweigt und gewogen. Das Meßergebnis steht hierbei erst nach Ablauf einer relativ großen Verzögerungszeit zur Verfügung. Bei dem Regelverfahren nach der Erfindung kann auf eine direkte Messung des Rückgutanfalles verzichtet werden.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Regler den Rückguteinsatz nach dem Gewicht oder dem Stand im Rückgutbunker als Meßgröße entsprechend einem Sollwert einstellt und die Stehgröße Rückguteinsatz bzw. der Sollwert des über eine Bandwaage gemessenen Rückguteinsatzes, bezogen auf die Erzmenge, einem weiteren Regler als Meßgröße zugeführt ist, der den Kokseinsatz entsprechend einem nach der gewünschten Fertigsinterproduktion einstellbaren Sollwert für den Rückgutanfall regelt. Um den Sollwert einzustellen, wird zweckmäßig ein Rechner vorgesehen, der die Fertigsinterproduktion aus der Bandgeschwindigkeit und der Höhe der Sintermischung auf dem Band unter Berücksichtigung des dem eingestellten Kokseinsatz entsprechenden Rückgutanfalls ermittelt. Damit der Regler nur solche Kokssätze einstellt, die für den praktischen Betrieb sinnvoll sind, wird eine Begrenzungseinrichtung vorgesehen, die zu kleine und zu große Kokssätze, bezogen auf die Erzmenge, nicht zuläßt. Bei Erreichen der Sollwertgrenze kann ein Signal ausgelöst werden, oder es wird unmittelbar die Verstellvorrichtung betätigt, welche die Schichthöhe der Erzmischung auf dem Sinterband verändert, so daß wieder die Sollwertarenzen für den Rückgutanfall erreicht werden.
Ein schematisch gehaltenes Ausführungsbeispiel der Erfindung soll an Hand der Zeichnung näher erläutert werden. Um die Aufgabemischung für das Sinterband herzustellen, werden in den Bunkern 10 und 11 zwei verschiedene Erzsorten und im Bunker 12 der Koks bereitgehalten. Das Rückgut wird im Bunker 5 gesammelt. Über Bandwaagen BI bis B.1, deren Ausgabewert von dem Gebergerät 9 vorgeschrieben wird. werden die einzelnen Bestandteile Erz I, Erz 1I, Koks und Rückgut auf Förderbänder 2 bzw. 13 gegeben und über eine Mischtromme114 dem Mischgutbunker 15 zugeführt. Der Sollwert für die Summe der Komponenten, aus denen das Mischgut zusammengesetzt ist, wird vom Rechner 8 vorgegeben. Über einen Regler R3 wird vom Gewicht des Mischgutbunkers 15 ein Impuls abgeleitet, der ein Maß für die Menge des durch den Bunker laufenden Mischgutes ist. Dieser Impuls wird mit dem vom Rechner 8 vorgegebenen Sollwert verglichen und bei Abweichungen ein entsprechendes Stehkommando auf das Gebergerät 9 übertragen, so daß die Aufgabemischung verringert oder vergrößert wird. Vom Gebergerät 9 werden die Anteile der einzelnen Komponenten vorgegeben und auf die eingesetzte Erzmenge bezogen. Der Anteil für den aufzugebenden Koks kann vom Stehorgan 7 des Koksreglers R, und der für das aufzugebende Rückgut vom Stellorgan 6 des Reglers R1 verstellt werden.
Vom Mischbunker 15 gelangt die Mischung über den Aufgabebunker auf das eigentliche Sinterband 1. In bekannter Weise wird vorher aus dem Bunker 16 der Rostbelag übertragen. Mit einer Einrichtung h kann die Schichthöhe der Sintermischung auf dem Band eingestellt werden. Der Wert der Schichthöhe wird außerdem in den Rechner 8 übertragen. Die Geschwindigkeit des Sinterbandes 1 wird mittels einer nicht dargestellten Regeleinrichtung in bekannter Weise so eingestellt, daß der Durchbrennpunkt der Sintermischung am Bandende liegt. Die Sinterbändgeschwindigkeit wird außerdem mit einer Tachometermaschine T gemessen und der Meßwert in den Rechner 8 übertragen. Der vom Sinterband an dessen Ende abgeworfene Sinter läuft über einen Brecher auf das Sieb 4, welches das heiße Rückgut durchtreten läßt und die übrige Mischung in einen Kühler 17 weitergibt. Der aus dem Kühler austretende Sinter wird über ein weiteres Sieb 18 geleitet. Hierbei fällt wieder Rückgut an, das auf das Förderband 19 gelangt, während der Fertigsinter, der über das Sieb hinweggelaufen ist, zum Hochofen abgeführt wird. Das Rückgut vom Band 19 wird in nicht dargestellter Weise einem Förderwerk, z. B. einem Becherförderwerk, zugeführt, das es in den Rückgutbunker 5 abwirft.
Im Beispiel der Zeichnung ist angenommen, daß über entsprechende Meßeinrichtungen, z. B. Druckmeßdosen, das Gewicht des Rückgutbunkers bestimmt und als Meßgröße dem Regler R, zugeführt wird. Statt dessen kann auch, wie bereits erwähnt, die Schichthöhe des Rückgutes innerhalb des Bunkers (Bunkerstand) mit bekannten Meßeinrichtungen ermittelt und diese in den Regler R1 gegeben werden. Entsprechend der Abweichung von einem eingestellten Sollwert S1 verstellt der Regler R1 mit seinem Stellorgan 6 den Rückguteinsatz, und dieser wird auf den vom Regler R1 ausgegebenen Wert eingestellt. Die Mengenwerte für den Rückguteinsatz und den Koksanteil werden jeweils auf die eingesetzte Erzmenge bezogen.

Die Stellgröße Rückguteinsatz wird außerdem dem Regler RE als Meßgröße zugeleitet und hier mit einem eingestellten Sollwert S, für den Rüekgutanfall verglichen. Der Regler R, verstellt mit seinem Stellorgan 7 den Koksanteil, der wieder über eine Bandwaage zugemessen wird. Es ist vorteilhaft, als Regler R1 für den Rückguteinsatz einen proportional wirkenden Regler und als Regler R2 für den Kokseinsatz einen proportional-integral wirkenden Regler zu verwenden. Der Sollwert SE für den Regler R, wird zweckmäßig von einem Rechner 8 vorgegeben und aus der gewünschten Fertigsinterproduktion unter Berücksichtigung der eingestellten Schichthöhe h und der vorhandenen Bandgeschwindigkeit (Tachometermaschine T) ermittelt. Der Rechner verarbeitet die Beziehung F=Av-h-RA

(A Konstante, v Bandgeschwindigkeit, h Schicht-

höhe, RA Rückgutanfall, bezogen auf die Erzmenge).

Für den Sollwert S= wird zweckmäßig eine Begren-

zungseinrichtung vorgesehen, die den Sollwert für

den Rückgutanfall, z. B. auf Sollwerte zwischen 0,3

und 1, bezogen auf die Erzmenge, begrenzt. Bei An-

sprechen der Begrenzungseinrichtung wird z. B. ein

Signal ausgelöst und dem Bedienungspersonal ange-

zeigt, daß die gewünschte Fertigsinterproduktion mit

sinnvollen Kokssätzen nicht erreicht werden kann.

Es kann aber auch unmittelbar eine Verstellung der Schichthöhe der Sintermischung auf dem Sinterband vorgenommen werden, indem z. B. die Einstellvorrichtung für die Schichthöhe so beeinflußt wird, daß der vom Rechner geforderte Rückgutanfall die Sollwertgrenzen wieder erreicht.

Zweckmäßig wird eine Einrichtung vorgesehen, die bewirkt, daß der integrale Anteil des Koksreglers abgeschaltet wird, wenn die Grenzwerte erreicht werden. Hierdurch wird eine Überregelung vermieden, wenn die Regelabweichung verschwindet.
Im praktischen Betrieb kommt es vor, daß das Sinterband in Störungsfällen stillgesetzt werden muß. Es ist zweckmäßig, dann auch die Regler R1 und R, abzuschalten und die Sollwerte für den Rückguteinsatz und den Koks zu speichern. Wenn das Sinterband wieder eingeschaltet wird, sorgt ein Zeitrelais dafür, daß während einer voreinstellbaren Zeit, z. B. 15 Minuten, mit den vor Abschalten des Bandes vorhandenen Sollwerten weitergefahren wird. Erst nach Ablauf des Zeitrelais werden die Regler dann wieder zugeschaltet.

Claims

Patentansprüche: 1. Regelverfahren für die Fertigsinterproduktion von Bandsinteranlagen mit einem Sinterband, dessen Laufgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der Lage des Durchbrennpunktes geregelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Regler den Rückguteinsatz nach dem Gewicht oder dem Stand im Rückgutbunker als Meßgröße entsprechend einem Sollwert einstellt und die Stehgröße Rückguteinsatz bzw. der Sollwert des über eine Bandwaage gemessenen Rückguteinsatzes, bezogen auf die Erzmenge, einem weiteren Regler als Meßgröße zugeführt ist, der den Kokseinsatz entsprechend einem nach der gewünschten Fertigsinterproduktion einstellbaren Sollwert für den Rückgutanfall regelt.
2. Regelverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sollwert für den Rückgutanfall in dem Regler für den Kokseinsatz von einem Rechner nach der geforderten Fertigsinterproduktion entsprechend der Beziehung F=Av-h-RA (A Konstante, v Bandgeschwindigkeit, h Schichthöhe, RA Rückgutanfall) eingestellt wird.
3. Regelverfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß für den Sollwert Rückgutanfall eine einstellbare Begrenzungseinrichtung vorgesehen ist, die den Sollwert begrenzt, z. B. auf Sollwerte zwischen 0,3 und 1 Gewichtsanteil Rückgut, bezogen auf die Erzmenge.
4. Regelverfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß für den dem Koksregler vorgegebenen Sollwert eine einstellbare Begrenzungseinrichtung vorgesehen ist, die den Sollwert auf Kokssätze von z. B. 6 bis Solo, bezogen auf die Erzmenge, begrenzt.
5. Regelverfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Erreichen der Sollwertgrenze ein Signal ausgelöst wird.
6. Regelverfahren nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß beim Ansprechen der Begrenzungseinrichtung die Einstellvorrichtung für die Schichthöhe der Sintermischung auf dem Sinterband derart beeinflußt wird, daß der vom Rechner vorgegebene Sollwert für den Rückgutanfall die Grenzen wieder erreicht.
7. Regelverfahren nach Anspruch 3 und folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß bei Erreichen der Grenzwerte der integrale Anteil des Koksreglers abgeschaltet wird. B. Regelverfahren nach Anspruch 1 und folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Stillsetzen des Sinterbandes die Regler für den Rückguteinsatz und für den Kokseinsatz abgeschaltet und ihre Sollwerte gespeichert werden und daß nach Wiedereinschalten des Bandes die Regler erst nach Ablauf einer z. B. mittels eines Zeitrelais einstellbaren Zeit wieder eingeschaltet werden.