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Verfahren und Vorrichtung zum Regeln der Beschickung einer Rohrmühle Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Regeln der Beschickung einer Rohrmühle und geht vom Gegenstand der österr. Patentschrift Nr. 218836 aus, das ein Regelverfahren bei einer Rohrmühle zum Gegenstand hat, der im Sinne des Mahlgutflusses eine die Mahlbarkeit des Gutes testende und in Abhängigkeit von der Mahlbarkeit die Beschickung dosierende Vorrichtung vorgeordnet ist. Bei i diesem Regelungsverfahren wird eine charakteristische im Kennwert der Mahlbarkeit auf die Beschickungsmenge der Rohrmühle bezogene Betriebsgrösse der durch eine Schlagmühle gebildeten Testvorrichtung als Regelgrösse in einen geführten Regler eingespeist, dessen Führungsgrösse ein dem Belastungszustand der Rohrmühle entsprechender Wert ist.
Bei einer Rohrmühlenbeschickung mit Direktaustrag aus einem Bunker oder aus einem sonstigen, mit einer dosierend austragenden Vorrichtung versehenen Behälter fehlt die vorzerkleinernde Schlagmühle.
Die Erfindung bezweckt, auch für eine solche Mühlenanlage einen geeigneten Regelkreis zu schaffen.
Gemäss der Erfindung wird nun zum Regeln der Beschickung einer Rohrmühle aus einem Bunker od. dgl. mit fortlaufender Testung des Mahlgutes auf Mahlbarkeit, das Gewicht des Belages einer horizontalfördernden Austragsvorrichtung des Bunkers durch einen Regler konstant gehalten und die Stellgrösse des Reglers, aus dem Regelkreis austretend, mindestens einer zweiten, eine Austragsmenge beein- flussenden Vorrichtung als Störgrösse zugeführt.
In einer zweckmässigen Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens kann das Gewicht des Belages einer Hilfs-Austragsvorrichtung durch einen Regler konstant gehalten und die aus dem Regelkreis austretende Stellgrösse einer wesentlich leistungsfähigeren Haupt-Austragsvorrichtung zugeleitet werden, wo sie je eine proportionale Veränderung der Transportgeschwindigkeit und der Belagdicke des Austragsgutes bewirkt.
Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung wäre es auch möglich. das Regelverfahren in der Weise durchzuführen, dass das Gewicht des Belages eines für das Verfahren einzigen Austragsbandförderers durch radioaktivestrahlen gemessen und konstant gehalten wird, und dass die im Regelkreis wirksame Stellgrösse den Drosselschieber und die aus dem Regelkreis austretende Stellgrösse den drehzahlveränderlichen Bandantrieb betätigt. Statt dessen wäre es auch möglich, so zu verfahren, dass das Gewicht des Belages eines für das Verfahren einzigen Austragsbandförderers gravimetrisch gemessen wird, und dass die im Reglerkreis wirksame Stellgrösse den Drosselschieber und die aus dem Regelkreis austretende Stellgrösse den drehzahlveränderlichen Bandantrieb betätigt.
Die Erfindung erstreckt sich auch noch auf besonders zweckmässige Ausgestaltungen einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Regelverfahrens, wobei vor allem vorgesehen ist, dass an die Bunkermündung nahe benachbart eine mit einem Konstantmengenregler versehene Hilfs - Austrags - vorrichtung und eine durch deren Stellgrösse quadratisch gesteuerte, wesentlich leistungsfähigere HauptAustragsvorrichtung angeschlossen sind. Die Haupt-Austragsvorrichtung kann dabei einen schieber- und drehzahl gesteuerten Bandförderer besitzen, wobei der Drosselschieber und das Wechselgetriebe von der Stellgrösse je proportional beaufschlagt sind.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die Vorrichtung auch so ausgebildet sein, dass an
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die Bunkermündung ein schieber- und drehzahlgesteuerter Bandförderer angeschlossen ist, und dass der
Bandförderer eine aus einem Gammastrahler und einem Zählrohr bestehende Durchstrahlungsvorrichtung des Bandbelages besitzt, wobei die Stärke der Bestrahlung des Zählrohres Regelgrösse eines Regelkreises ist, dessen Stellglied der Drosselschieber für den Bandförderer ist.
Es wäre aber auch möglich, einen an I die Bunkermündung angeschlossenen, schieber- und drehzahlgesteuerten Bandförderer zu verwenden, der eine vorzugsweise auf Druckmessdosen gelagerte Gruppe von Wägewalzen besitzt, deren Summe der Ge- wichtsmessungen Regelgrösse eines Regelkreises ist, dessen Stellglied der Drosselschieber für den Bandför- derer ist.
In der Zeichnung ist die Erfindung an Beispielen erläutert. Es zeigen Fig. l schematisch eine Anord- nung entsprechend Fig. 1 der österr. Patentschrift Nr. 218836, bei der jedoch an die Stelle der Schlagmühle eine sich schon in deraustragsvorrichtung schliessende Regelstrecke tritt und eine wägende Dosiereinrich- tung den Regler enthält, Fig. 2 schematisch eine Anordnung entsprechend Fig. l, bei der jedoch eine mit einem Gammastrahler versehene alleinige Austragsvorrichtung den Regler enthält, Fig.3 eine die Austra- gung bewirkende Einrichtung entsprechend dem Schema nach Fig. l, Fig. 4 eine die Austragung bewirken- de Einrichtung entsprechend dem Schema nach Fig. 2 und Fig.
5 eine die Austragung bewirkende gravi- metrisch geregelte Einrichtung entsprechend dem Schema nach Fig. 2.
UnterVerwendung derSymbole und Bezugszeichen gemäss der österr. Patentschrift Nr. 218836 besagen
Fig. l und 2, dass ein aus einem Mahlgutbunker 1 ausfliesendes Mahlgut durch eine Rohrmühle 3 geführt wird. Der Inhalt des Bunkers 1 ist bereits so-feinkörnig, dass eine Vorzerkleinerung vor der Rohrmühle ent- fällt. Vor der Rohrmühle liegt eine durch einen Regler 4 gesteuerte Austrags- bzw. Beschickungsvorrich- tung 5, z. B. ein gleichmässig durchlaufendes Förderband mit verstellbarem Drosselschieber. Der Austrag der Rohrmühle 3 führt über einen Elevator 8 zu einer Klassiervorrichtung 6, beispielsweise einem Windsichter. Der in der Klassiervorrichtung anfallende Rückstand wird über einen Kanal 7 zum Eingang der Rohrmühle zurückgeführt. 9 ist der Austrag des Fertiggutes.
X, Y und W sind Reglerleitungen.
In Fig. l ist das Symbol der Beschickungsvorrichtung 5, wie noch erläutert wird, eine Haupt-Aus- tragsvorrichtungi 5'ist eine Hilfs-Austragsvorrichtung. Ferner ist in Fig. 1 die Linie 10 ein in den Rohrmühleneingang mündender Abführkanal für die die Hilfs-Austragsvorrichtung durchfliessende Mahlgutmenge. Die Anschlüsse der Haupt-Austragsvorrichtung und der Hilfs-Austragsvorrichtung am Bunker liegen so eng nebeneinander, dass sich in den beiden Austragsvorrichtungen gleichzeitig Mahlgut gleicher Mahlbarkeit befindet. Die Hilfs-Austragsvorrichtung entnimmt dem Bunker eine im Regler 4, der baulich ein Bestandteil der Hilfs-Austragsvorrichtung ist, fest eingestellte Menge, gemessen in kg/h.
Diese Menge ist die Regelgrösse X. Da die die Hilfs-Austragsvorrichtung durchfliessende und über den Kanal 10 der Rohrmühle 3 zugeführte Konstantmenge Q'eine additiv dem Beschickungsstrom überlagerte und daher störende Grösse ist, hält man sie vernachlässigbar klein. Man kann sie auch in den Bunker zurückführen. Dies ist aber in Anbetracht dessen, dass Beschickungsfehler sich in der Führungsgrösse W auswirken, im allgemeinen nicht notwendig.
Theoretisch liegen folgende Verhältnisse vor : Der Kennwert der Mahlbarkeit, der in der österr. Patentschrift Nr. 218836 mit L/Q bezeichnet wurde, wird hier als Q'/Q geschrieben. Der Kennwert L/Q ist nämlich an eine zerkleinernde Testvorrichtung, z. B. eine der Rohrmühle vorgeordnete Schlagmühle gebunden. Anderseits ist der Kennwert der Mahlbarkeit keine Stoffkonstante, sondern eine an die Art einer Mahlanlage gebundene interne Vergleichgrösse.
Dass Q'/Q Kennwert der Mahlbarkeit sein kann, beruht auf der Feststellung, dass der Kennwert der Mahlbarkeit eines steinigen Gutes in der Art von gebranntem Kalk, Zement, Dolomit u. dgl. sich proportional mit dem Raumeinheitsgewicht des Mahlgutes ändert. Demnach ist eine Vorrichtung, die im Beschickungsstrom der Rohrmühle fortlaufend das jeweilige Raumeinheitsgewicht des Beschickungsgutes misst, geeignet, Testvorrichtung im Regelverfahren nach der österr. Patentschrift Nr. 218836 zu sein. Das Raumeinheitsgewicht wird z. B. in einer selbsttätigen und in den verschiedensten Arten bekannten Dosier- und Austragsvorrichtung eines Bunkers festgestellt ; dennderRegler einer solchen Vorrichtung erfüllt immer die Funktion V'y = Q'= const aus.
EineAbweichungvony ist darin die Störgrösse Z des Reglers, der auf Grund der Störung umgekehrt proportional das Austragvolumen V'z. B. durch Verstellung eines Drosselschiebers der Austragsvorrichtung 5'verändert. Zur Verbindung der so testenden Hilfs-Austragsvorrichtung mit der Haupt-Austragsvorrichtung wird die y -abhängige Stellgrösse Y als ebenfalls mit Y bezeichnete Steuergrösse aus dem Regelkreis herausgeführt und der Haupt-Austragsvorrichtung 5 zugeleitet.
Dann besteht folgende Beziehung
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Darin ist ausser den schon erläuterten Grössen K eine die Nenn-Austragsleistungen und die Gattungen der beiden Austragsvorrichtungen berücksichtigende Proportionalitätskonstante ; Q'0 und V'0 sind Werte der
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die Gleichung (1) schreiben als
Q = K V' (2) wenn ferner das V'. das Q* und das Q'in die Konstante K einbezogen werden.
Q kann als Produkt aus dem auf die Zeiteinheit bezogenen Volumen der Haupt-Austragsvorrichtung und'dem Raumeinheitsgewicht des Mahlgutes, das gemäss obigem Q'/V ist, geschrieben werden. Damit wird aus Gleichung (2) V Q'/V'-= K V'.
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inauf die Zeiteinheit bezogene Bunker-Austragsvolumen, das gleich dem Nettobeschickungsvolumen der Rohrmühle ist (gemessen in ms/h), quadratisch mit einer Änderung von V'ändert.
Betrachtet man im Sinne vorstehender Erläuterung das Schema nach Fig. 1, so ist darin der durch die LinienX und Y gebildete und durch eine gestrichelte Linie 11 angedeutete Kreis der Regelkreis der Mahlanlage. In den Regler 4 tritt wie beim Ausführungsbeispiel der oben genannten Patentschrift die Führungsgrösse W ein, die entweder vom Antrieb der Rohrmühle 3 oder vom Antrieb des Elevators 8 kommt. Die Führung- grösse verändert den Sollwert derRegelgrCsseX in Zeitabständen im Sinne einer Erhöhung oder einer Minde- rung des dem momentanen Mahlgut entsprechenden Kennwertes der Mahlbarkeit (5. weiter unten).
In dem Schema nach Fig. 2, in dem nur eine einzige und im Zusammenhang mit Fig. 4 weiter unten beschriebene Austragsvorrichtung verwendet wird, ist der Regler 4 zur Darstellung des durch den Linienzug 12 angedeuteten Regelkreises X-Y, wie in Fig. 1 aus dem Symbol 5 herausgezeichnet, obwohl er baulich Bestandteil derAustragsvorrichtung ist. Da die einzige Austragsvorrichtung die Funktion der Hilfsund Haupt-Austragsvorrichtung mit übernimmt, kann sie als Zusammenschluss einer Hilfs-und einer Haupt-Austragsvorrichtung zu einem einzigen Aggregat zusammengefasst werden. In einer solchen Lesart nimmt das K in Gleichung (3) den Wert 1 an und aus V wird V. Aus Gleichung (3) wird damit V = V .
Da eine solche Schreibweise aber mathematisch nicht angängig ist, werden Indices angeschrieben, so dass aus Gleichung (3) wird
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Gleichung (4) besagt, dass der Regler zur Ausregelung einer Störung, d. h. einer Änderung des Raumeinheitsgewichtes das VQ, umgekehrt proportional der Änderung des Raumeinheitsgewichtes verändert. Die Proportionalverstellung geschieht durch den Drosselschieber der auf das Förderband mündenden Bunker- öffnung. Der Belag des Bandes wird dadurch mehr oder weniger dick. Die Stellgrösse Y wird zugleich dem Wechselgetriebe des Förderbandes mitgeteilt und bewirkt dabei ebenfalls eineProportionalverstellung. Die Transportgeschwindigkeit des Bandes wird dadurch mehr oder weniger gross.
Die beiden Proportionalverstellungen zusammen ergeben die quadratische Veränderung des auf die Zeiteinheit bezogenen Gesamttransportvolumens des Förderbandes.
Somit ist auch die Anordnung nach Fig. 2 geeignet, mit dem geführten Regelkreis 12 die Regelung nach der genannten Patentschrift zu verwirklichen. Es ist unbeachtlich, dass dabei die Hilfsaustragsmenge Q'nicht nach aussen in Erscheinung tritt.
Die für die Durchführung des Regelschemas nach Fig. l geeignete, in Fig. 3 gezeigte Einrichtung besitzt unterhalb einer Bunkeraustragsmündung 20 eine Haupt-Austragsvorrichtung 21, die dem Symbol 5 derFig. l entspricht. DieHaupt-Austragsvorrichtung21 besteht aus einem Bandförderer 22 mit stufenlosem Wechselgetriebeantrieb 23 und mit einemd ? psselschieber 24. Der Austragsmündung 20 möglichst engbenachbart Ist eine Mündung 25, die zu einer Hilfs-Austragsvorrichtung 26 führt.
Die Hilfs-Austragsvorrichtung besteht aus einem Bandförderer 27 mit nicht gezeichnetem Antrieb konstanter Drehzahl und mit einem Drosselschieber 28 ; sie besteht ferner aus einem über eine Schurre 29 dem Förderer 27 nachgeordneten und auf einer Waage 30 aufgebauten, mit konstanter Drehzahl betriebenen zweiten Bandförde-
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rer 31 und aus einem Regler 32, der dem Symbol 4 der Fig. 1 entspricht. Die Schurre 33 entspricht dem
Kanal 10 in Fig. 1. Der gestrichelte, geschlosseneLinienzug 34 entspricht dem Linienzug 11 der Fig. 1 und stellt den Regelkreis dar. Der Mahlgutstrom 35 führt zum Rohrmühleneingang.
Die Wirkungsweise der Einrichtung nach Fig. 3 ist folgende : Eine Störgrösse Z, z. B. ein höheres Raumeinheitsgewicht des momentan zum Austrag anstehenden
Mahlgutes wird mit der Waage 30 erkannt ; denn der Belag des Bandes 31 ist schwerer geworden. Die Ge- wichtsmessung der Waage 30 gelangt in den Regler 32, der über die Stellgrösse Y den Drosselschieber 28, der in Richtung des Drosselpfeiles verstellbar ist, um soviel abwärts bewegt, bis die Waage 30 das ur-
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sseren Drosselschiebers 24 proportional und gleichsinnig zur Verstellung des Drosselschiebers 28 sowie zugleich eine Verstellung des Wechselgetriebes 23 in dem Sinne, dass die Bandgeschwindigkeit reziprok proportional der Vergrösserung von y kleiner wird.
Die beiden Proportionalverstellungen der Teile 23 und 24 bewirken, dass das auf die Zeiteinheit bezogene Volumen des Mahlgutstromes 35 quadratisch zur Ver-
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menden Mahlgutes. Der Kennwert ist hier grösser geworden, weil bei konstantem Zähler des Quotienten der Nenner kleiner geworden ist.
Wird alsdann der Regler 32 durch einen Führungsimpuls W angesprochen, der eine zu grosse Antriebsleistung des Motors der Rohrmühle mitteilt, so beeinflusst der Regler den Vorgabewert X in dem Sinn, dass das Sollgewicht des Belages des Bandes 31 kleiner wird. Daraufhin sprechen die Verstellteile 23,24 und 28 an und verkleinern das Q35 so, dass derQuotientQ/Q, wieder den vorigen Wert erhält. Der Quotient bleibt konstant, weil das Mahlgut sich währenddessen ja nicht verändert hat. Der Eingriff des Führungs- impulses geschah nur demSinne nach so, als ob der Kennwert der Mahlbarkeit grösser geworden wäre.
Wird der Kennwert der Mahlbarkeit mit kleiner werdendemZ kleiner, oder zeigt der Führungsimpuls W eine Unterbelastung des Rohrmühlenamriebes an, so ist der Regel- bzw. Steuervorgang analog derart umgekehrt gerichtet, dass Q 35 grösser wird.
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besitzt unterhalb einer Bunkeraustragsmündung 40 eine Austragsvorrichtung 41. die dem Symbol 5 der Fig. 2 entspricht. Die Austragsvorrichtung 41 besteht aus einem Bandförderer 42 mit stufenlosem Wechsel- getriebeantrieb 43 und mit einem Drosselschieber 44. Unterhalb des oberen Förderbandtrums des Bandförderers 42 ist ein Gammastrahler 45 z. B. ein Iridiumisotop am Gestell des Bandförderers befestigt.
Oberhalb desselben, u. zw. in einem Abstand, der so gross ist, dass keine Berührung mit dem Belag 46 des Förderbandes stattfindet, ist an dem Gestell ein Geiger-Müller Zählrohr 47 befestigt, 48 ist ein geführter Regler, der dem Symbol 4 der Fig. 2 entspricht. Die Reglerleitung X (Regelgrösse) führt zum Zählrohr 47. Die Reglerleitung Y (Stellgrösse) führt zum Drosselschieber 44 und die Reglerleitung Y'zum Wech- selgetriebe 43. W kommt vom Antriebsmotor der Rohrmühle, in die hinein der Mahlgutstrom 49 führt.
Der gestrichelte Linienzug 50 entspricht dem Linienzug 12 der Fig. 2 und stellt den Regelkreis dar.
Die Wirkungsweise der Einrichtung nach Fig. 4 ist folgende : Eine Störung Z z. B ein höheres Raumeinheitsgewicht des momentan zum Austrag anstehenden Mahlgutes wird durch das Zählrohr 47 erkannt.
Da sich die Absorption des durchstrahlten -Bandbelages46 nämlich proportional mit dem Raumeinheitsgewicht des Mahlgutes ändert, wird entsprechend umgekehrt proportional die Bestrahlungsstärke E des Zählrohres 47 kleiner. Zur Ausregelung der Abnahme der Bestrahlungsstärke veranlasst die Stellgrösse Y des Reglers den Drosselschieber 44, die Auslassöffnung etwas zu verengen. Damit wird die Dicke des Bandbelages 46 kleiner, womit die Abnahme der Bestrahlungsstärke E des Zählrohres 47 wieder kompensiert wird. Damit wäre die Funktion einer auf Q = konstant regelnden Dosiervorrichtung erfüllt.
Um die Austragsvorrichtung 41 aber geeignet zu machen, die Mühlenbeschickung nach dem Kennwert der Mahlbarkeit Q'/Q zu regeln, führt die aus dem Regelkreis 50 herausgeführte Stellgrösse Y'zum Wechselgetriebe, um dieses zu veranlassen, ebenfalls eine Proportionalverstellung gleichsinnig zum Drosselschieber 44 durchzuführen. Verändert wird damit die Bandgeschwindigkeit. Da Bandgeschwindigkeit und Belagdicke Koordinaten des sich daraus integrierenden Fördervolumens sind, wird mit dem beschriebenen Regelvorgang erreicht, dass die Zunahme des Raumeinheitsgewichtes des Mahlgutes quadratisch eine Abnahme des Volumens des Mahlgutstromes 49 zur Folge hat.
Damit ist die Gleichung (4) erfüllt, in der VQ das auf die Zeiteinheit bezogene Volumen des Mahl-
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gutstromes49 ist undVQ, das Fördervolumen bei der jeweiligen Schieberstellung und bei einer bestimmten Bandgeschwindigkeit ist, u. zw. der, die der Förderer beim Austrag der Konstantmenge Q' (s. Erläuterung zu Gleichung (1)) haben würde. Der Förderer hat diese Bandgeschwindigkeit in Wirklichkeit nicht, sondern eine davon um das Verhältnis VQ/VQ, abweichende Geschwindigkeit. Es ist unbeachtlich, dass Q* hier nicht gemessen wird ; denn statt Q'wird die vom Regler konstant gehaltene Bestrahlungsstärke E des Zählrohres 47 gemessen, was in der Wirkung gleichbedeutend ist.
Statt Q'/Q kann hier der Kennwert der Mahlbarkeit also als E/Q geschrieben werden.
Entspricht das momentan zur Beschickung gelangende Mahlgut im Kennwert der Mahlbarkeit dem Vergleichsmahlgut, so nimmt ausser dem Wechselgetriebe 43 auch der Drosselschieber 44 eine bestimmte
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Die Austragsvorrichtung nach Fig. 4 kann, wenn sie statt des Wechselgetriebes einen Konstantantrieb hat, alsHilfs-Austragsvorrichtung die wägende Vorrichtung 26 der Fig. 3 ersetzen. Da sie aber in der Lage ist, unter Verwendung des Wechselgetriebes zugleich Haupt-Austragsvorrichtung zu sein. ist es im allge- meinen vorteilhafter, sie mit der Funktion nach Fig. 4 zu betrauen. Die Führungsgrösse W braucht im Gegen- satz der Verwendung einer Schlagmühle als Testvorrichtung hier nicht unbedingt in den Regler 32 bzw. 48 eingeführt zu werden. Man kann sie in denAntriebsmotor des Wechselgetriebes 23 bzw. 43 einführen. Das Wechselgetriebe bestände dann z.
B. aus einem regelbaren Gleichstrommotor und aus einem von ihm ange- triebenen stufenlos regelbaren mechanischen Getriebe, also aus einer Hintereinanderanordnung zweier dreh- zahlregelbarer Aggregate. Eine solche Massnahme hat den Vorteil, dass der Regelkreis 34 bzw. 50 von der Führungsgrösse W unberührt bleibt, also ruhiger arbeiten kann, weil er nicht durch Aufschaltgrössen gestört wird. In der Gesamtwirkung bleibt bei dieser Massnahme der Regler ein geführter Regler.
Wenn auch vorstehend der Teil 45 mit Gammastrahler bezeichnet wurde, so schliesst dies nicht aus, dafür einen andern Strahler zu verwenden, der geeignet ist, das den Strahlungsbereich passierende Gut nach dem Raumeinheitsgewicht zu testen. So z. B. kann der Strahler auch ein Ultraschallstrahler sein, der mit Durchstrahlung oder Reflexion arbeitet. An die Stelle des Zählrohres tritt dann entsprechend ein Ultraschallempfänger.
Bei der Einrichtung nach Fig. 5 ist ebenfalls eine sowohl als Haupt- als auch als Hilfsaustragsvorrich- tung wirkende Austragsvorrichtung vorhanden, die hier mit 51 bezeichnet ist. Dabei wird als Messgerät zur Bestimmung der Regelgrösse X eine Gruppe von Wägewalzen 52 benutzt. Die Walzen tragen den über ihnen befindlichen Abschnitt des Bandes und des Bandbelages 46. Die Walzen 52 sind so gelagert, dass ihr Lagerdruck messbar ist. Eine besonders einfache Lagerung dieser Art ist die Lagerung auf hydraulischen oder elektrischenDruckmessdosen. DieSumme aller Messungen dieser Messdosen ist die Regelgrösse X. Die Wirkungsweise entspricht völlig derjenigen der Einrichtung nach Fig. 4.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Regeln der Beschickung einer Rohrmühle aus einem Bunker od. dgl. mit fortlaufender Testung des Mahlgutes auf Mahlbarkeit, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewicht des Belages einer horizontalfördernden Austragsvorrichtung (21,41, 51) des Bunkers durch einen Regler konstant gehalten wird, und dass die Stellgrösse (Y') des Reglers, aus dem Regelkreis austretend, mindestens einer zweiten, eineAustragsmenge beeinflussenden Vorrichtung (23 oder 43) alsStörgrösse zugeführt wird.