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Stromverteilungsvonichtung für die gleichzeitige übertragung von tonfrequenten
Strömen an mehrere tragbare Empfangsgeräte Bei bisher auf dem Markt befindlichen
elektrischen Anlagen zur Tonübertragung und -verteilung sind die einzelnen Empfangsgeräte
(Hörer), sofern die übertragung vom Sendegerät durch elektrische Leiter bei Vermeidung
von Lautsprechern erfolgt, durch ein bewegliches Hörkabel (Schnur) an dem empfangsseitigen
Endpunkt der vom Sender oder Verteiler her festverlegten Zubringerleitung entweder
unlösbar oder lösbar etwa durch Stecker angeschlossen. Dadurch ist die Zahl der
gleichzeitigen Nutznießer äußerst beschränkt; jede an der phonetischen übertragung
teilnehmende Person ist in engen Grenzen an einen bestimmten Platz gebunden. Das
kann sehr nachteilig sein, denn es gibt viele Gelegenheiten, z. B. auf Messen, bei
Ausstellungen, in Museen u. dgl., wo man ausgestellte Gegenstände, bildliche Darstellungen,
Nachahmung von Naturvorgängen oder sonstige Experimente phonetisch erläutert, nicht
nur um die Aufmerksamkeit der Augen des Beschauers auf das Dargestellte zu konzentrieren
und jede Ablenkung oder Unterbrechung, z. B. durch Lesen von Erläuterungen, zu vermeiden,
sondern auch um ihm zu ermöglichen, nach eigenem Ermessen Einzelheiten genauer zu
betrachten. Auch sollen bei solchen Gelegenheiten möglichst alle Besucher an den
Erläuterungen nach freier Wahl dessen, was sie interessiert, teilnehmen können,
ohne daß sie durch andauernde »Latitsprecherberieselung« verwirrt und ermüdet werden.
Will man das aber erreichen, so muß man dem Beschauer Bewegungsfreiheit geben. Sie
ist z. B. auf Ausstellungen auch zur Vermeidung unnützer Stauungen der Besucher
notwendig. Zu diesem Zweck hat man drahtlose Einrichtungen geschaffen, z. B. derart,
daß von jedem Ausstellungsgegenstand ein besonderer Kleinsender die Erläuterungen
sendet, sei es vermittels einer Induktionsschleife, die den betreffenden Stand und
den zugehörigen Betrachterraum umschließt, sei es unmittelbar mit auf die Kopfhörer
der Schauenden gerichteten Ultrakurzwellen oder mit anderen Mitteln. Derartige Anlagen
sind kostspielig, und die notwendige Abschirmung vieler solcher benachbarter Sendebezirke
gegeneinander stellt die architektonische Gestaltung vor hinderliche Zwangsforderungen.
Gilt das schon für die phonetische Verteilung in nur einer Sprache, so erst recht
dann, wenn gleichzeitig Texte in verschiedenen Sprachen gesendet werden sollen.
Diese Mißstände zu vermeiden und derartige Anlagen, bei denen die im Betrieb befIndlichen
Empfänger phonetischer übertragungen vor dem ausgestellten Gegenstand weiterbewegt
werden können, weniger aufwendig zu gestalten, ist die dem Gegenstand der vorliegenden
Erfindung zugrunde liegende Aufgabe.
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Die Erfindung geht von einer Stromverteilungsvorrichtung aus, die
mehrere gegeneinander isolierte Stromleiter aufweist, bei der lösbare Gleitkörper
vermittels mehrerer gegeneinander isolierter federnder Kontakte den Strom abnehmen.
Die genannte Aufgabe wird erfIndungsgemäß durch die Verwendung der aenannten Stromverteilungsvorrichtung
für die gleichzeitige übertragung von tonfrequenten Strömen an mehrere tragbare
Empfangsgeräte mit der Maßgabe gelöst, daß je zwei metallische Stromleiter
in symmetrischer Anordnung entweder die sich gegenüberliegenden Längsseitenwände
eines gemeinsamen Gleitschlitzes oder die Längsflächen eines gemeinsamen Isoliersteges
bilden.
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Grundsätzlich ist der Gedanke, von zwei sich gegenüber angeordneten,
parallel zueinander verlaufenden polverschiedenen Stromleitern vermittels an ihnen
entlang gleitender und/oder rollender Kontakte kontinuierlich elektrischen Strom
zu entnehmen und einem sich zugleich mit ihnen bewegenden Gerät, z. B. dem Antriebsmotor
einer aus dem Netz gespeisten elektrischen Bahn, zuzuführen, bekannt. Das gleiche
gilt auch für die Forderung nach jeder Zeit auf der ganzen Länge des Stromleiters
möglicher Lösung des Stromabnehmers vom Stromgeber. Es beruhen z. B. die bekannten
Anordnungen gemäß der deutschen Patentschrift 845 068 und der Zeitschrift
»Lichttechnik«, 9. Jg., Nr. 11/1957, S. 542 und 544 auf dem eingangs
erwähnten Grundgedanken, der aber durchweg auf das Sondergebiet der fest installierten
Starkstromanlagen in Gebäuden angewendet ist, wobei sich ganz bestimmte Sonderlösungen
ergeben. Analoges gilt, wenn man den oben angeführten
Grundgedanken
mit seinen, Forderungen nach 1. leichter Verschiebbarkeit der der Stromabnahme
dienenden Gleitkörper, 2. schneller Lösbarkeit dieser Gleitkörper, 3. einwandfreier
sicherer Kontaktgabe der Gleitkörper an den Stromleitern der Entwicklung von Tonübertragungsanlagen
zugrunde legt.
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Infolgedessen und wegen der mit den einzelnen Gebieten verbundenen
verschiedenartigen zusätzlichen Forderungen und Rücksichten unterscheiden sich auch
die Lösungen für die Kombination der gemeinsamen Grund- mit den Spezialforderungen
in den in ihren Grundfunktionen übereinstimmenden Elementen (z. B. Stromleiter,
Stromabnehmer). Bei der Anwendung des genannten Grundgedankens auf das Gebiet der
Tonübertragung stehen im Vordergrund Forderungen nach äußerster Beschränkung in
den Abmessungen von Stromverteiler- und Stromabnehmeranlage, nach ebenfalls äußerster
Beschränkung im Gewicht der Stromabnehmer, nach größter Anpassungsmöglichkeit der
gesamten Verteileranlage an die überall verschiedenen äußeren Gegebenheiten, nach
Variationsmöglichkeiten in der Anwendung im Interesse des ständig wechselnden Publikums
(gleiche Texte in mehreren Sprachen, gleichzeitige übertragung verschiedener, aber
sich wiederholender Texte unter Vermeidung von Stauungen des verschiedenartig zusammengesetzten
Publikums usw.). Ferner sind Forderungen nach Ausschaltung von übersprechen zwischen
den einzelnen Tonfrequenzkreisen, die Forderung nach äußerster Einfachheit usf.
vorhanden. Dies sind Forderungen, die den genannten bekannten Anordnungen fernliegen;
bei diesen ist es vordringlich, Sicherheit gegen die Gefahren zu schaffen, die mit
beweglichen und zugleich lösbaren Starkstromentnahmevorrichtungen besonders groß
sind. Das erfordert z. B. grundsätzlich Verlegung der Stromleiter in voneinander
getrennten Gleitschlitzen, ganz gleich, ob die Kontaktherstellung zwischen Gleiter
und Schlitz durch Einschieben am Kopf des Schlitzes oder durch frontales Einstecken
des Gleiters geschieht. Demgegenüber begnügt sich die Tonübertragung mit einem gemeinsamen
Gleitschlitz oder Gleitsteg. Zur Sicherung gegen Herausreißen der Gleiter aus den
Gleitschlitzen sind bei der erstgenannten bekannten Einrichtung Gleiter und Schlitz
verwinkelt ausgebildet; deswegen können die Gleiter dann nur an der Stirnseite der
Gleitschlitze in sie eingeführt oder von ihnen gelöst werden, während bei Anwendung
des Gleitkontaktprinzips auf Tonfrequenz-übertragung ein gewaltsames Herausreißen
des Gleiters durch unbeabsichtigtes Zerren an der Schnur dadurch vermieden wird,
daß die Hörerschnur einfach am Handgelenk des Hörenden gehaltert und der Gleiter
ständig von der Hand des Hörenden geführt wird.
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Im folgenden ist die Erfindung an Hand der F i g. 1
bis 12 an
Beispielen erläutert.
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Die beiden Ausgangspole der Quelle einer tonfrequenten Spannung leiten
diese Spannung auf zwei voneinander isolierte Stromleiter 1, 1 (F i
g. 1 und 2) bzw. 5, 5 (F i g 3 und 4), die entweder die beiden
Innenwände der einen Längsschlitz 2 (F i g. 1 und 2) bildenden Aussparung
eines Isolierkörpers 3 oder aber die Außenflächen des Längssteges
6 (F i g. 3
und 4) eines Isolierkörpers 7 bekleiden. Ein stromabnehmender
Gleiter 8 (F i g. 5 ) mit voneinander isolierten Außenkontakten
l' ist durch eine etwa armlange Schnur 9 (F i g. 5),
die z. B. am Handgelenk des Hörenden gehaltert werden kann, mit einem Kopfhörer
10 verbunden. Als Kopfhörer wird zweckmäßig eines der bekannten Modelle verwandt,
die ständig an der Ohrmuschel hängend mitgeführt werden können, damit der Hörende
immer eine Hand für andere Dinge frei hat. Der Gleiter ist so ausgebildet, daß er
in den Schlitz 2 (F i g. 1 und 2) paßt und mit zwei Fingern in ihm leicht
ohne Kontaktunterbrechung entlanggeführt werden kann. Im Falle der F i
g. 3 und 4 ist der Gleiter als eine den Steg umspannende Klammer
11 (F i g. 6) mit zwei gegeneinander isolierten Innenkontaktflächen
5' ausgebildet, und zwar so, daß er auf dem Längssteg 6 (F i
g. 3
und 4) ohne Kontaktunterbrechung an den Stromleitern entlanggeführt werden
kann. Schlitz und Steg 2 (F i g. 1) bzw. 6 (F i g. 3) können
rechtwinklig, keilförmig oder z. B. gewölbt so ausgebildet sein, daß der jeweilige
Gleiter mit der Hand leicht in die Kontaktstellung hinein und aus ihr herausgebracht
werden kann, jedenfalls aber so, daß er während des von der Hand des Teilnehmers
bewirkten Gleitens an den Stromleitern sicher entlanggeführt wird.
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Durch Mehrfachanordnung der oben beschriebenen Grundelemente der F
i g. 1 bis 4, z. B. nebeneinander (F i g. 7 und 8 bzw.
9 und 10), können zugleich mehrere Texte phonetisch übertragen und
an verschiedene Empfänger 4 (F i g. 7 und 9) ohne gegenseitige Störung
verteilt werden. Die F i g. 7 bis 10
zeigen solche Verteileranlagen
nach den beiden beschriebenen Grundsystemen für gleichzeitige, aber verschiedenartige
Tonsendungen.
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Durch die in Fig. 11 und 1.2 im Querschnitt dargestellten Anordnungen
der Stromleiter auf den in Fig. 1 und 3 gezeichneten Elementen eines
Isolierkörpers kann noch eine Vereinfachung der Schaltung und damit der Gestaltung
und Herstellung der Verleilerkörper erzielt werden; denn bei wiederholter längsparallelerAnordnung
derGrundelemente gemäß F i g. 7 und 8 sind jeweils die beiden zum
gleichen Gleitschlitz bzw. zum gleichen Gleitsteg gehörenden Stromleiter isoliert
voneinander und von sämtlichen anderen Stromleitern mit je einem der beiden
Ausgangspole nur einer Tonspannungsquelle (z. B. eines Tonwiedergabegerätes oder
einer Spur eines mehrspurigen Tonbandes) verbunden. Verbindet man dagegen jeweils
die beiden sich gegenüberliegenden Stromleiter eines gemeinsamen Schlitzes
1 (F i g. 7)
bzw. die beiden Stromleiter eines gemeinsamen Steges
5 (F i g. 9) leitend miteinander, so ergibt sich eine Stromzuführungsvereinfachung
gemäß den F i g. 11
und 12: Jeder der einen Steg voll umschließenden Stromleiter
12 (F i g. 11) bzw. einen Schlitz voll aus-füllenden
Stromleiter 12 (F i g. 12) ist zugleich mit je
einem Pol zweier benachbarter
Tonfrequenzgeber 15
und 15' (Fig. 11 und 12) verbunden;
je einer der beiden äußeren Stromleiter 13 bzw. 14 (F i
g. 11 und 12) ist jedoch nur an einem der beiden noch freien Pole des ersten
bzw. letzten Tonfrequenzgebers angeschlossen.
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Die Stomleiter, welche die Seitenwände der Gleitschlitze bzw. der
Gleitstege bedecken, können einfache Flachmetallbänder oder Winkelbänder
1
(F i g. 1) und 5 (F i g. 3) sein. Sie können auch als
blanke
Metalldrähte oder Rundstäbe an den Schlitzwänden bzw. Stegseitenflächen des Isolierkörpers
entlanggeführt werden. Als U-Profile ausgebildet, erfüllen sie, wie oben gezeigt.
zugleich die Funktion einer leitenden Verbindung für die erwähnte vereinfachte Zuführungsleitung.
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Eine die Verteilerkörper tragende Balustrade kann geradlinig oder
auch aus kurzen Teilstrecken im WinkeI oder auch in Kurven verlaufen und somit den
je-
weiligen Bedürfnissen angepaßt werden.
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Durch Begrenzung der Hörschnur auf etwa Armlänge und ihre Halterung
am Handgelenk oder an der Hand des Besuchers ist gewährleistet, daß eine gegenseitige
Behinderung verschiedener Beschauer durch die Drahtverbindung nicht stattfindet;
andererseits hat der an der übertragung Teilnehmende den am freien Ende der Hörschnur
an-ebrachten Gleiter immer in Griffnähe. Steht einem Besucher ein anderer Besucher
im Wege, so kann er diesen unter Herausnahme seines Gleitkontaktes aus der Schiene
leicht umgehen und sich an anderer Stelle wieder in die Schiene einschalten. übrigens
brauchen die einzelnen Kontaktschienen nicht alle in einer horizontalen Ebene nebeneinander
zu verlaufen, sie können auch in senkrechter oder geneigter Ebene übereinander oder
in jeder beliebigen sonstigen Lage je nach Zweckmäßigkeit angeordnet werden.
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Die vorstehend angeführten Einzellösungen sind untereinander abgestimmt
und erwachsen aus der Analyse der Gesamtaufgabe: Schaffung einer optimalen ortsveränderlichen
elektrischen Tonübertragung und -verteilung mittels leitender Verbindung für bestimmte
eingangs genannte Zwecke. Insofern ist die Lösunc, der Gesamtaufgabe ein Ganzes
und erbringt einen Fortschritt gegenüber dem bisherigen Stand der Technik.