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Die Erfindung betrifft eine Elektroinstallationseinheit und ein Verfahren zum Anschluss zumindest einer Elektroinstallationseinheit an ein Kabel, insbesondere ein Rundkabel, Flachbandkabel oder eine Stegleitung, wobei die Elektroinstallationseinheit zumindest ein Anwendungsmodul und zumindest einen Gehäuseteil umfasst.
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Elektroinstallationseinheiten sind im Stand der Technik bekannt. Diese können beispielsweise Steckdosen, Schalter, Bewegungsmelder oder andere Arten von Elektroinstallationseinheiten sein. Derartige Elektroinstallationseinheiten werden auf Putz oder unter Putz in oder auf Wänden, Böden und Decken von Räumen angeordnet. Je nach dem, um was für eine Art von Elektroinstallationseinheit es sich handelt, wird diese zur Stromversorgung oder zur Versorgung mit Daten an ein Kabel bzw. Leitungs- oder Bussystem angeschlossen. Hierfür werden üblicherweise die Enden eines solchen Kabels zunächst abgemantelt und nachfolgend die Enden der Adern bzw. Leiter des Kabels ebenfalls abisoliert, um eine Kontaktierung der entsprechenden Kontakte der Elektroinstallationseinheit vornehmen zu können. Das Kabelende bzw. die Enden der Leiter von diesem werden in das Gehäuse einer solchen Steckdose eingeführt und die Leiterenden an die entsprechenden Kontakte der Steckdose angeschlossen. Ggf. können die Leiterenden auch nicht abisoliert in entsprechende Leiteraufnahmen eingelegt und diese durch Verschwenken und dabei In-Berührung-bringen mit Schneidkontakten kontaktiert werden. Ein solches Prinzip ist beispielsweise von der Firma Simon S. A., Spanien, bekannt. Dieses wird unter der Bezeichnung „SIMON 500 CIMA” angeboten.
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Als nachteilig bei den Lösungen des Standes der Technik erweist es sich, dass eine Kontaktierung lediglich an Kabelenden vorgenommen werden kann. Im Stand der Technik kann eine Elektroinstallationseinheit nicht ohne Weiteres in ein bestehendes Kabel integriert werden, da die nach Durchtrennen des Kabels zur Verfügung stehenden Leitungslängen meist nicht lang genug sind, um eine Installation in dem Gehäuse der Elektroinstallationseinheit vorzunehmen, also z. B. die Steckdose mit dem Kabel zu kontaktieren. Üblicherweise werden daher zwei Dosen bzw. Gehäuse mit einem zwischengesetzten Verlängerungsstück für das Kabel bzw. die Leitung vorgesehen, um eine Elektroinstallationseinheit in ein fest verlegtes bestehendes Installationskabel integrieren zu können.
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Aus der
DE 199 325 61 C2 ist es bekannt, eine Steckdose, insbesondere eine mehrpolige Steckdose, mit ein oder mehreren Kontaktaufnahmen für Kontaktstifte eines in die Steckdose einsteckbaren Steckers und mit ein oder mehreren mit den Kontaktaufnahmen verbundenen elektrisch leitenden Anschlusseinrichtungen für an die Steckdose anschließbare elektrische Leitungen zu versehen, bei der die Anschlussleitungen als gabelförmige Schneidklemmen mit einander zugeordneten Schneidklemmenschenkeln für die elektrischen Leitungen ausgebildet sind. Die gabelförmigen Schneidklemmen werden auf die elektrischen Leitungen aufgesteckt, wobei die elektrischen Leitungen hierfür parallel zueinander angeordnet sind. Die Abstände zwischen den Leitungen sind an die Abstände zwischen den Schneidklemmen angepasst. Die in diesem Stand der Technik offenbarte Steckdose kann dementsprechend nur mit parallel verlaufenden Leitungen, die in einer ganz speziellen Art und Weise zuvor angeordnet werden, verwendet werden. Ein Kontaktieren der Leiter eines Rundkabels, bei dem die Leiter verdrillt sind, lässt sich mit einer solchen Steckdose nicht durchführen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Elektroinstallationseinheit sowie ein Verfahren zum Anschluss einer solchen an ein beliebiges Kabel, wie ein Rundkabel, Flachbandkabel oder eine Stegleitung, vorzusehen, wobei auf einfache Art und Weise eine sichere Kontaktierung der Leiter jeglicher Art von Kabel bzw. Leitung möglich sein soll.
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Die Aufgabe wird für eine Elektroinstallationseinheit nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass das zumindest eine Anwendungsmodul rückseitig mit unterbrechungsfrei an einem Kabel angreifbaren Kontakten versehen ist, der Gehäuseteil Führungseinrichtungen zum Führen von Leitern des Kabels aufweist und zumindest eine Verbindungseinrichtung zum Verbinden des Anwendungsmoduls mit dem Gehäuseteil vorgesehen ist. Für ein Verfahren zum Anschluss zumindest einer Elektroinstallationseinheit an ein Rundkabel, wobei die Elektroinstallationseinheit zumindest ein Anwendungsmodul und zumindest einen Gehäuseteil umfasst, wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass das Rundkabel in einem Abschnitt seiner Längserstreckung abgemantelt und Leiter des Rundkabels vereinzelt, die Leiter des Rundkabels in rückseitig an dem Anwendungsmodul angeordnete Kontakte eingelegt werden und der Gehäuseteil gegen die Kontakte des Anwendungsmoduls gedrückt wird, wodurch die Leiter kontaktiert werden. Für ein Verfahren zum Anschluss zumindest einer Elektroinstallationseinheit an ein Flachbandkabel oder eine Stegleitung, wobei die Elektroinstallationseinrichtung zumindest ein Anwendungsmodul und zumindest einen Gehäuseteil umfasst, wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass das Kabel oder die Leitung mit seinem/ihren Leiter auf rückseitig an dem Anwendungsmodul angeordnete Kontakte aufgelegt und der Gehäuseteile gegen die Kontakte des Anwendungsmoduls gedrückt wird, wodurch die Adern kontaktiert werden. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Dadurch werden eine Elektroinstallationseinheit sowie ein Verfahren zu deren Anschluss an ein beliebiges Kabel, wie beispielsweise ein Rundkabel oder ein Flachbandkabel oder eine Stegleitung, vorgesehen, bei dem das Anwendungsmodul selbst auf seiner Rückseite mit Kontakten versehen ist, die ohne ein Durchtrennen des Kabels bzw. von dessen Leiter entlang von dessen Längserstreckung angreifen und die Leiter des Kabels kontaktieren können. Bevorzugt sind die Kontakte als Schneidklemmkontakte ausgebildet. Zum Kontaktieren insbesondere eines Rundkabels wird zunächst dessen Ummantelung in dem Abschnitt, in dem die Elektroinstallationseinheit auf dieses aufgesteckt werden soll, entfernt. Nachfolgend wird die Verdrillung der einzelnen Leiter des Kabels bzw. der Leitung aufgehoben, somit die einzelnen Leiter des Kabels vereinzelt. Die vereinzelten Leiter werden sodann auf die Kontakte, insbesondere Schneidklemmkontakte, des Anwendungsmoduls aufgelegt und der Gehäuseteil auf das Anwendungsmodul so aufgefügt, dass hierbei die einzelnen Leiter des Kabels von den Kontakten kontaktiert werden. Es wird also nicht wie beim Stand der Technik der
DE 199 325 561 A1 das Anwendungsmodul mit seinen Schneidklemmkontakten auf die in einem Leitungskanal liegenden Leitungen gedrückt, sondern die Leiter des Kabels werden auf die Kontakte, insbesondere Schneidklemmkontakte, des Anwendungsmoduls aufgelegt und die Kontaktierung durch Auffügen des Gehäuseteils auf das Anwendungsmodul und dementsprechend auch die Kontakte, insbesondere Schneidklemmkontakte, vorgenommen. Diese durchtrennen hierbei eine äußere Ummantelung der Leiter und kontaktieren den innenliegenden Draht bzw. die innenliegende Litze der Leiter. Die zumindest eine Verbindungseinrichtung dient zum Verbinden des Anwendungsmoduls und des Gehäuseteils. Insbesondere kann sie als Rasteinrichtung ausgebildet sein, wobei an dem Anwendungsmodul zumindest ein Rastelement und an dem Gehäuseteil zumindest ein Rastgegenelement angeordnet ist, die ineinander verrasten und somit Gehäuseteil und Anwendungsmodul aufeinander fixieren können.
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Um das Kontaktieren der Leiter des Kabels bei Auffügen des Gehäuseteils auf das Anwendungsmodul zu unterstützen und eine optimale Kontaktierung vorzunehmen, ist weiter vorteilhaft zumindest ein Hebelelement vorgesehen, das zum Aneinanderdrücken des Gehäuseteils und des Anwendungsmoduls und dementsprechend zum Eindrücken der Leiter des Kabels in die Kontakte, insbesondere Schneidklemmkontakte, und zum Verbinden des Anwendungsmoduls mit dem Gehäuseteil ausgebildet und/oder angeordnet ist. Durch das Vorsehen eines solchen Hebelelementes kann auch die Kraft gesteuert werden, mit der die Leiter auf die Kontakte gedrückt werden bzw. zwischen die Schneiden von Schneidklemmkontakten. Hierdurch kann auch sichergestellt werden, dass die Leiter nicht beim Zusammenfügen von Gehäuseteil und Anwendungsmodul aus den Kontakten herausgleiten oder schräg angeschnitten werden. Vielmehr kann ein wiederholbar genaues Kontaktieren der einzelnen Leiter eines Kabels sichergestellt werden.
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Da die einzelnen Leiter des Kabels auf die Kontakte, insbesondere Schneidklemmkontakte, des Anwendungsmoduls aufgelegt werden und nachfolgend durch Auffügen des Gehäuseteils die Kontaktierung der Leiter erfolgt, ist es nicht erforderlich, Leiteraufnahmen mit vorbestimmten und auf den Abstand der Kontakte, insbesondere Schneidklemmkontakte des Anwendungsmoduls angepasste Leiteraufnahmen im Gehäuseteil vorzusehen. Gleichwohl kann der Gehäuseteil mit Kanälen, Nuten oder Ausnehmungen versehen sein, in denen beim Zusammendrücken von Gehäuseteil und Anwendungsmodul die Leiter liegen können. Nach dem Kontaktieren der Leiter liegen diese in den Kontakten des Anwendungsmoduls, insbesondere in den Schneidklemmkontakten, so dass derartige Kanäle, Nuten etc. im Gehäuseteil dann nicht unbedingt erforderlich sind.
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Als weiter vorteilhaft erweist es sich, wenn an dem Gehäuseteil und/oder an dem Anwendungsmodul zumindest eine Öffnung zum Eintritt des Kabels und zumindest eine Öffnung zum Austritt des Kabels vorgesehen sind und die Öffnungen zudem zum Abfangen der äußeren Ummantelung bzw. des Kabelmantels des Kabels dienen. Da der Kabelmantel in dem Abschnitt des Kabels, an dem die Elektroinstallationseinheit angebracht werden soll, entfernt wird, erweist es sich als vorteilhaft, den Kabelmantel kurz vor dieser Trennstelle, also im Übergangsbereich zu dem Abschnitt des Kabels, in dem keine Ummantelung mehr vorgesehen ist, festzuhalten, was durch die und in der Öffnung im Gehäuseteil und/oder Anwendungsmodul erreicht werden kann.
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Als weiter vorteilhaft erweist es sich, wenn rückseitig an dem Anwendungsmodul Kammern, Nuten oder Ausnehmungen vorgesehen sind, in denen die einzelnen Kontakte, insbesondere Schneidklemmkontakte, angeordnet sind, und in die die Leiter des Kabels vor, während und nach dem Kontaktieren aufgenommen werden können.
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Das Anwendungsmodul kann in unterschiedlichster Art und Weise ausgestaltet sein. Beispielsweise kann es als Einfach- oder Mehrfachsteckdose, Schalter, Taster, Bewegungsmelder, Dimmer, Vorschaltgerät, Busankoppler, Aktor, Sensor oder Melder ausgebildet sein oder eine Kombination aus einer oder mehreren der vorstehend genannten Komponenten umfassen. Entsprechend kann das Kabel, auf das die Elektroinstallationseinheit aufgefügt und deren Anwendungsmodul mit dem Kabel kontaktiert wird, ein Rundkabel, Flachbandkabel, eine Stegleitung oder auch eine Bus-Leitung sein. Fernern kann das Kabel ein Bussystem bzw. Energiebus, Datenbus, Informationsbus etc. bzw. ein Installationskabel sein. In der Elektroinstallationseinheit kann lediglich ein Anwendungsmodul vorgesehen sein oder auch mehrere. Ferner ist es möglich, mehrere Elektroinstallationsgeräte miteinander zu koppeln, dementsprechend diese hintereinander bzw. nebeneinander auf dem Kabel anzuordnen und dessen Leiter mit diesen zu kontaktieren.
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Die Elektroinstallationseinheit kann nicht nur in Verbindung mit Rundkabeln, sondern selbstverständlich auch auf Flachbandkabeln bzw. Stegleitungen oder Busleitungen verwendet werden, wie vorstehend erläutert. Bei einem Flachbandkabel ist es nicht erforderlich, den Abschnitt des Kabels, auf den die Elektroinstallationseinheit aufgesetzt werden soll, zuvor abzumanteln. Vielmehr kann die Kontaktierung der Leiter des Flachbandkabels durch Auflegen desselben auf die Kontakte, insbesondere Schneidklemmkontakte, des Anwendungsmoduls erfolgen. Durch Auffügen des Gehäuseteils der Elektroinstallationseinheit auf das Anwendungsmodul wird die äußere Ummantelung des Flachbandkabels durch die Schneidklemmkontakte eingeschnitten und zugleich die einzelnen Leiter des Flachbandkabels kontaktiert.
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Bei Verwenden der Elektroinstallationseinheit ist es somit nicht erforderlich, ein Installationskabel zunächst aufzutrennen, um eine Kontaktierung der Elektroinstallationseinheit vorzunehmen. Vielmehr ist bezüglich des Kabels eine unterbrechungsfreie Kontaktierung von diesem möglich. Dementsprechend kann die Elektroinstallationseinheit auf einem beliebigen bereits installierten Kabel nachgerüstet werden ohne Verwenden einer oder mehrerer Installationsdosen. Es ist somit sowohl eine Aufputz- als auch eine Unterputzmontage der Elektroinstallationseinheit möglich. Ferner kann die Elektroinstallationseinheit auch an einem neu zu installierenden bzw. verlegenden Kabel vorkonfektioniert werden, also ein oder mehrere Elektroinstallationseinheiten entlang dem Kabel angeordnet und das so mit den Elektroinstallationseinheiten vorkonfektionierte Kabel zum Verlegen auf eine Baustelle geliefert werden. Es kann somit an jeder beliebigen Stelle entlang dem Kabel eine jeweilige Elektroinstallationseinheit problemlos montiert werden, wobei bei einem Rundkabel bzw. einem Kabel mit verdrillten Leiter zunächst der Abschnitt der Kabelummantelung, in dem die Elektroinstallationseinheit angeordnet werden soll, abgemantelt, eine eventuelle Verdrillung der einzelnen Leiter zum Vereinzeln von diesen zumindest teilweise aufgehoben, die vereinzelten Leiter auf die Kontakte, insbesondere Schneidklemmkontakte, des Anwendungsmodul der Elektroinstallationseinheit aufgelegt und der Gehäuseteil der Elektroinstallationseinheit auf das Anwendungsmodul unter Einschließen der Leiter im Inneren der so geschaffenen (geschlossenen) Elektroinstallationseinheit aufgefügt wird. Nach dem Auffügen des Gehäusteils auf das Anwendungsmodul sind die Leiter von außen unzugänglich im Inneren der Elektroinstallationseinheit aufgenommen, wobei kein weiteres Gehäuse als Ummantelung erforderlich ist, sondern dieses im Prinzip durch den Gehäuseteil und das Anwendungsmodul gebildet wird. Die Leiter sind im Bereich ihrer Kontaktierungsstellen somit gegen unerwünschten Zugriff von außen im Inneren der so geschaffenen Elektroinstallationseinheit sicher aufgenommen.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird im Folgenden ein Ausführungsbeispiel von dieser näher anhand der Zeichnungen beschrieben. Dies zeigen in:
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1 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Elektroinstallationseinheit in Form einer Einfachsteckdose,
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2 eine seitliche Ansicht der Elektroinstallationseinheit gemäß 1,
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3 eine Detailansicht der Schneidklemmkontakte der Elektroinstallationseinheit gemäß 1, und
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4 eine perspektivische Detailansicht der Schneidklemmkontakte der Elektroinstallationseinheit gemäß 1 mit darin aufgenommen drei Leiter eines Kabels.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Elektroinstallationseinheit 1, die in Form einer Einfachsteckdose ausgebildet ist. Die umfasst ein Anwendungsmodul 2 in Form der eigentlichen Steckdose mit einem Stecktopf 29 und einen Gehäuseteil 3. Durch die Elektroinstallationseinheit 1 erstreckt sich ein Kabel 4 hindurch, das im Inneren der Elektroinstallationseinheit 1 ohne seine äußere Ummantelung 40 mit vereinzelten Leitern 41, 42, 43 angeordnet ist. Die Leiter 41, 42, 43 umfassen jeweils eine äußere Ummantelung 44 und eine innenliegende Litze 45 bzw. einen innenliegenden Draht. Wie aus 1 ersichtlich, wird die äußere Ummantelung 40 des Kabels 4 in einer jeweiligen Öffnung 23 bzw. 32 der Elektroinstallationseinheit 1 aufgenommen. Die äußere Ummantelung 40 des Kabels 4 wird somit in diesen beiden Öffnungen 23, 32 abgefangen. Die beiden Öffnungen 23, 32 werden durch entsprechende Aussparungen in den Seitenwandungen 20, 30 bzw. 21, 31 von Anwendungsmodul 2 und Gehäuseteil 3 gebildet. In 1 sind alle äußeren Wandungen 20, 21, 22, 122 bzw. 30, 31, 32, 133 der Elektroinstallationseinheit transparent gezeigt, um das Innere derselben zu veranschaulichen. Hieraus sowie aus den 2, 3 und 4 ist ersichtlich, dass das Anwendungsmodul 2 auf seiner Rückseite 24 mit drei Schneidklemmkontakten 5, 6, 7 versehen ist. Diese sind direkt mit den im Inneren des Anwendungsmoduls 2 vorhandenen leitenden Kontaktelementen 26, 27, 28 verbunden. Die Schneidklemmkontakte 5, 6, 7 sind elektrisch leitend mit den elektrisch leitenden Kontaktelementen 26, 27, 28 des Anwendungsmoduls 2 verbunden. Dies kann insbesondere den 3 und 4 entnommen werden.
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Die Vorderseite 25 des Anwendungsmoduls 2 ist in der in 1 gezeigten Ausführungsform in Form einer Steckdose mit dem Stecktopf 29 ausgebildet. Die Vorderseite des Anwendungsmoduls und dementsprechend auch deren elektrisch leitende Kontaktelemente können bei anderen Anwendungsmodulen selbstverständlich anders ausgebildet werden, wobei stets die Schneidklemmkontakte 5, 6, 7 auf der Rückseite 24 des Anwendungsmoduls 2 an dort vorgesehene oder vorhandene elektrisch leitende Kontaktelemente 26, 27, 28 des Anwendungsmoduls angegliedert bzw. elektrisch leitend mit diesen verbunden sind. Beispielsweise kann das Anwendungsmodul auch als Mehrfachsteckdose ausgebildet sein oder als Schalter, Taster, Bewegungsmelder, Dimmer, Vorschaltgerät, Busankoppler, Aktor, Sensor oder auch als Melder, wobei auch eine beliebige Kombination dieser verschiedenen Anwendungsmodule in einer Elektroinstallationseinheit vorgesehen werden und mit dem Kabel 4 über die Schneidklemmkontakte 5, 6, 7 verbunden werden können. Ferner können bei 5adrigen Kabeln selbstverständlich fünf Schneidklemmkontakte vorgesehen sein. Dementsprechend kann das Kabel 4 drei oder auch mehr als drei Leiter umfassen, insbesondere fünf, die durch eine entsprechend angepasste Anzahl von Schneidklemmkontakten kontaktiert werden können.
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Zum Kontaktieren der einzelnen Leiter 41, 42, 43 des Kabels 4, also zur Montage der Elektroinstallationseinheit 1 bzw. von deren Anwendungsmodul 2 an dem Kabel 4 wird zunächst das Kabel 4 in dem gewünschten Anordnungsbereich der Elektroinstallationseinheit 1 abgemantelt, also die äußere Ummantelung 40 dort entfernt. Sofern die im Inneren des Kabels angeordneten Leiter 41, 42, 43 verdrillt sind, wird diese Verdrillung zumindest teilweise aufgehoben und die Leiter so weit vereinzelt, dass diese auf die Schneidklemmkontakte 5, 6, 7 auf der Rückseite 24 des Anwendungsmoduls 2 aufgelegt werden können. Nach dem Auflegen der Leiter 41 bis 43 auf die Schneidklemmkontakte 5 bis 7 wird der Gehäuseteil 3 rückseitig auf das Anwendungsmodul 2 aufgefügt (s. Pfeile P1 in 1), so dass die Leiter 41 bis 43 im Inneren der hierdurch gebildeten Elektroinstallationseinheit 1 aufgenommen sind.
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Der Gehäuseteil 3 weist in dem Bereich, in dem die Schneidklemmkontakte 5, 6, 7 und dementsprechend die Leiter 41, 42, 43 angeordnet sind, Elemente oder Einrichtungen auf, mittels derer die Leiter 41, 42, 43 in die Schneidklemmkontakte 5 bis 7 eingedrückt werden können. Derartige Elemente oder Einrichtungen können Nuten, Überhöhungen oder anderweitig an die Formgebung der Leiter und/oder der Schneidklemmkontakte angepasste Elemente sein. Auch die Schneidklemmkontakte 5, 6, 7 können auf der Rückseite 24 des Anwendungsmoduls 2 in entsprechenden Nuten, Ausnehmungen oder Kanälen liegen, in denen die Leiter 41, 42, 43 vor der Kontaktierung und selbstverständlich auch nach dieser sich aufgenommen sind. Die Kontaktierung der Leiter 41, 42, 43 erfolgt durch bloßes Gegendrücken des Gehäuseteils 3 gegen die rückseitig an dem Anwendungsmodul 2 angeordneten Schneidklemmkontakte 5, 6, 7 mit einer Kontaktierungskraft F1.
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Um ein reproduzierbar genaues, auch von der Kraftausübung reproduzierbares Andrücken des Gehäuseteils 3 gegen die Schneidklemmkontakte bzw. das Anwendungsmodul 2 zu ermöglichen, kann beispielsweise eine Hebelmimik, insbesondere ein Hebelelement, vorgesehen werden, mittels dessen das eigentliche Andrücken des Gehäuseteils 3 gegen die Rückseite des Anwendungsmoduls 2 bzw. die Schneidklemmkontakte 5, 6, 7 erfolgt. Ein solches Hebelelement ist jedoch in den 1 bis 4 nicht gezeigt. Beispielsweise kann es außenseitig an der Elektroinstallationseinheit 1 an der Außenseite von Anwendungsmodul 2 und/oder Gehäuseteil 3 angeordnet werden oder sein.
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Neben den im Vorstehendem beschriebenen und in den Figuren gezeigten Ausführungsvarianten von Elektroinstallationseinheiten, die zumindest ein Anwendungsmodul mit einer Vorderseite und einer Rückseite und zumindest ein Gehäuseteil aufweisen, sowie Verfahren zum Anschluss einer solchen Elektroinstallationseinheit an ein Kabel, wie ein Rundkabel oder Flachbandkabel oder eine Stegleitung, insbesondere eine Bus-Leitung, können noch zahlreiche weitere gebildet werden, auch beliebige Kombinationen der genannten Varianten, bei denen jeweils das zumindest eine Anwendungsmodul rückseitig mit Kontakten versehen ist, die ohne ein Durchtrennen des Kabels, an dem die Elektroinstallationseinheit angeordnet werden soll, dessen Leiter kontaktieren, wie beispielsweise Schneidklemmkontakten, und der Gehäuseteil und/oder das Anwendungsmodul Führungseinrichtungen zum Führen der Leiter des Kabels aufweist und ferner zumindest eine Verbindungseinrichtung zum Verbinden von Anwendungsmodul und Gehäuseteil vorgesehen ist. Zum Anschließen der Elektroinstallationseinheit an einem Rundkabel wird zunächst die äußere Ummantelung desselben entfernt und die Leiter des Kabels vereinzelt, sodann auf die Kontakte, insbesondere Schneidklemmkontakte, des Anwendungsmoduls aufgelegt und durch Aufbringen einer Druckkraft F1 in Richtung der Schneidklemmkontakte des Anwendungsmoduls, die von dem bzw. über den Gehäuseteil aufgebracht wird, die Leiter kontaktiert. Zum reproduzierbar genauen Aufbringen der Druckkraft kann zusätzlich eine Hebelmimik oder ähnliches vorgesehen werden, das den Gehäuseteil gegen die Rückseite des Anwendungsmoduls und somit die dort vorgesehenen und mit den Leitern des Kabels versehenen Kontakte bzw. Schneidklemmkontakte drückt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Elektroinstallationseinheit
- 2
- Anwendungsmodul
- 3
- Gehäuseteil
- 4
- Kabel
- 5
- Schneidklemmkontakt
- 6
- Schneidklemmkontakt
- 7
- Schneidklemmkontakt
- 20
- Seitenwandung
- 21
- Seitenwandung
- 22
- Wandung
- 23
- Öffnung
- 24
- Rückseite
- 25
- Vorderseite
- 26
- elektrisch leitendes Kontaktelement
- 27
- elektrisch leitendes Kontaktelement
- 28
- elektrisch leitendes Kontaktelement
- 29
- Stecktopf
- 30
- Seitenwandung
- 31
- Seitenwandung
- 32
- Öffnung
- 33
- Wandung
- 40
- äußere Ummantelung
- 41
- Leiter
- 42
- Leiter
- 43
- Leiter
- 122
- Wandung
- 133
- Wandung
- P1
- Pfeil
- F1
- Kontaktierungskraft
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19932561 C2 [0004]
- DE 199325561 A1 [0007]