DE1189704B - Verfahren und Vorrichtung zum Entgasen von thermoplastischen Kunststoffmassen in Schneckenpressen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

B29f

Deutsche Kl.: 39 a4 - 3/00

Nummer: 1189 704

Aktenzeichen: R26815X/39a4

Anmeldetag: 27. November 1959

Auslegetag: 25. März 1965

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entgasen der Masse bei Schneckenpressen für die Verarbeitung thermoplastischer Kunststoffe mit zwei koaxial in einem gemeinsamen Zylinder hintereinander angeordneten Schnecken, zwischen denen eine Drosselstelle und ein an diese anschließender Expansionsraum mit Vakuumanschluß vorgesehen ist, sowie Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens.

Für die Verarbeitung von plastifizierbaren Massen mittels Schneckenpressen hat man schon die Anordnung von zwei Förderschnecken vorgeschlagen, um gleichzeitig verschiedene Massen dem Spritzkopf zuzuführen. Hierbei kann entweder ein einziger Schnekkenkörper vorgesehen sein, welcher je einen inneren und äußeren Schneckengang trägt und in einem Zylindermantel angeordnet ist, oder es sind zwei in je einem Zylindermantel koaxial ineinanderlaufende Schneckenspindeln vorhanden, welche je einen äußeren Schneckengang tragen. Diese bekannten Anordnungen werden vorzugsweise zur Verarbeitung verschiedenartiger oder verschieden gefärbter plastischer Massen benutzt.

Da aber bei diesen bekannten Anordnungen der koaxial ineinander drehbaren Schnecken der Nachteil auftritt, daß die Massen zwischen die Innenwandungen der äußeren Schnecke und Außenwandung des die innere Schnecke umgebenden Zylindermantels eintreten und rückwärts fließen, hat man zur Behebung dieser Schwierigkeit auch schon den Vorschlag gemacht, daß die äußere Preßschnecke auch einen inneren Schneckengang aufweist, welcher im Bereich der Aufgabevorrichtung für die äußere Schnecke durch Öffnungen im Körper der äußeren Preßschnecke ebenfalls mit der Aufgabevorrichtung in Verbindung steht, so daß diese inneren Schneckengänge ebenso wie die äußeren Schneckengänge auf dem gleichen Schneckenkörper die Aufgabe erfüllen, das Preßgut nach dem Spritzkopf hin zu fördern.

Bei der vorliegenden Erfindung ist die Aufgabe gestellt, die Massen unter Anwendung von wenigstens zwei koaxial angeordneten und gegeneinanderlaufenden Schneckenspindeln vor dem Eintritt in den Spritzkopf, jedoch nach Beendigung der Plastifizierung zu entgasen. Axial hintereinander angeordnete und jede für sich mit verschiedenen Drehzahlen betreibbare Schneckenpressen sind an sich bekannt. Die Hintereinander- und koaxiale Anordnung derartiger Schnekken dient jedoch nicht dem Zweck der Entgasung, da eine besondere Entgasungskammer an der Übergangsstelle zwischen den beiden Schnecken nicht vorgesehen ist.

Zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe wird

Verfahren und Vorrichtung zum Entgasen von
thermoplastischen Kunststoffmassen
in Schneckenpressen

Anmelder:

Reifenhäuser K. G.,

Troisdorf (Bez. Köln), Frankfurter Str. 46

Als Erfinder benannt:

Friedrich Reifenhäuser, Troisdorf (Bez. Köln) - -

in der Weise vorgegangen, daß von den getrennt angetriebenen Schnecken die zweite, der Förderung dienende Schnecke, mit einer höheren Drehzahl als die erste Schnecke angetrieben wird, so daß die zweite Schnecke das Material unter Erzeugung eines Unterdruckes schneller weitertransportiert als die erste Schnecke dasselbe zuliefert, so daß im Grenzgebiet zwischen den koaxial hintereinandergeschalteten Schnecken ein die Entgasung und die Trocknung bewirkender Unterdruck entsteht. Dieser Unterdruck kann beliebig durch die Differenz der Drehzahlen variiert werden.

Eine geignete Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht darin, daß ein Schaft der zweiten Schnecke in einer Bohrung der ersten davorliegenden Schnecke von gleichem Gangdurchmesser gelagert und der Hohlkern der ersten Schnecke am Ende trichterförmig bis auf den Zylinderdurchmesser erweitert ist, wobei in dieser Erweiterung Durchbredrangen angeordnet sind, aus welchen die Masse in den Expansionsraum einführbar ist. Aus diesem Expansionsraum können dann die Gase abgesaugt werden.

In weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens reichen die Fördergänge der zweiten Schnecke ein Stück in die Bohrung der hohlzylindrischen ersten Schnecke hinein, wobei zweckmäßig diese Fördergänge auf dem Schaft der zweiten Schnecke angebracht sind.

Statt dessen können aber auch gemäß der Erfindung die Fördergänge auch in dem Innenmantel der ersten Schnecke eingeschnitten sein, wobei vorteilhaft diese Fördergänge sich über die ganze Länge des inneren Zylindermantels der ersten Schnecke erstrecken. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung beispielsweise veranschaulicht. Die Ab-

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bildung zeigt einen senkrechten Schnitt durch den Zylinder 3 einer Schneckenpresse mit koaxial angeordneten Schneckenspindeln 4, 5, bei welcher die in den Hohlzylinder der äußeren Schnecke 4 hinein ragenden Schneckengänge 7 auf dem Kern aufgebracht sind und die im gleichen Sinne fördern wie die Gänge der Schnecke 4, so daß kein Material zurückfließen kann. Der hohlzylindrische Kern der äußeren Schnecke 4 ist an der dem Spritzkopf zugewandten Seite trichterförmig verbreitert, so daß ein Abschluß des Förderraumes gegenüber dem Förderraum der nachfolgenden inneren Schnecke erfolgt. Diese trichterförmige Erbreiterung8 ist mit Düsen 8 α beauf schlagt, durch welche das von den Schneckengängen der Schnecke 4 geförderte plastifizierte Material unter hohem Staudruck hindurchgepreßt wird und hierbei in den Expansionsraum 9 gelangt. In diesem Expansionsraum findet eine starke Druckentlastung und da mit verbunden eine Entgasung der Masse statt. Diese Gase können durch eine öffnung 2 im folgenden Zylinderraum abgesaugt werden. Die entgaste Masse wird dann von den Schneckengängen 5 α der inneren Schnecke 5, deren Durchmesser dem der Schneckengänge der Schnecke 4 entspricht, weiter zum Spritzkopf hin transportiert. Die Schnecke 5 kann mit einer höheren Drehzahl als die Schnecke 4 angetrieben werden, damit beim Übergang von der Schnecke 4 auf die Schnecke 5 ein einstellbarer Unterdruck erreicht wird.

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Entgasen der Masse bei Schneckenpressen für die Verarbeitung thermoplastischer Kunststoffe mit zwei koaxial in einem gemeinsamen Zylinder hintereinander angeordneten Schnecken, zwischen denen eine Drosselstelle und ein an diese anschließender Expan sionsraum mit Vakuumanschluß vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß von den getrennt angetriebenen Schnecken die zweite, der Förderung dienende Schnecke (5 a) mit einer höheren Drehzahl als die erste Schnecke (4) betrieben wird, so daß die zweite Schnecke das Material unter Erzeugung eines Unterdruckes schneller weitertransportiert als die erste Schnecke dasselbe zuliefert.

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schaft (5) der zweiten Schnecke (5 a) in einer Bohrung der ersten davorliegenden Schnecke (4) von gleichem Gangdurchmesser gelagert und der Hohlkern der ersten Schnecke (4) am Ende trichterförmig bis auf den Zylinderdurchmesser erweitert ist, wobei in diese Erweiterungen Durchbrechungen (8 a) angeordnet sind und die Masse in den Expansionsraum (9) einführbar ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördergänge (7) der zweiten Schnecke (5 a) ein Stück in die Bohrung der hohlzylindrischen ersten Schnecke (4) hineinreichen.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördergänge (7) auf dem Schaft (5) der zweiten Schnecke (5 a) aufgebracht sind.

5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenzeichnet, daß die Fördergänge auch in dem Innenmantel der ersten Schnecke (4) eingeschnitten sind.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördergänge sich über die ganze Länge des inneren Zylindermantels der ersten Schnecke erstrecken.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Schweizerische Patentschrift Nr. 319 320;
französische Patentschrift Nr. 1 114 195;
USA.-Patentschriften Nr. 1 156 096, 2 595 455, 653 351, 2 774 105.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

509 520/409 3.65 © Bundesdruckerei Berlin