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Regelvorrichtung für ein hydrostatisches Wechselgetriebe für Fahrzeuge,
insbesondere für Schlepper Die Erfindung betrifft eine Regelvorrichtung für ein
hydrostatisches Wechselgetriebe für Fahrzeuge, insbesondere für Schlepper, bei der
die Taumelscheibe einer Axialkolbenpumpe des hydrostatischen Wechselgetriebes mittels
eines gegenüber dem Gestell verstellbaren Fahrhebels zum Ändern des Übersetzungsverhältnisses
verschwenkbar ist, wobei der Fahrhebel in eine Mittellage einstellbar ist, in der
die Druckseite mit der Saugseite der Pumpe verbunden wird.
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Bei einer bekannten Regelvorrichtung dieser Art ist ein Drehschieber
vorgesehen, durch den Pumpe und hydrostatischer Motor kurzgeschlossen werden können.
Durch Drehen des Drehschiebers wird ein Wechsel der Geschwindigkeiten bei Rechts-
oder Linkslauf der Abtriebswelle des Fahrzeuges bewirkt, wobei sich bestimmte Öffnungen
für Rechtslauf und andere Öffnungen für Linkslauf allmählich schließen sowie korrespondierende
öffnungen entsprechend allmählich frei werden. Je nach Größe der öffnungen kann
ein Teil der geförderten Flüssigkeit unter Umgehung des hydrostatischen Motors direkt
zur Flüssigkeitspumpe zurückfließen, während der Rest durch den hydrostatischen
Motor strömt, der dann bei Mittelstellung der Öffnungen stillsteht. Hierdurch wird
die Leerlaufstellung erreicht. Der hydrostatische Motor kann sich auch entsprechend
der ihm zugeführten Flüssigkeitsmenge langsamer oder schneller in beiden Drehrichtungen
drehen. Das übersetzungsverhältnis des Getriebes wird dadurch eingestellt, daß eine
entsprechende Menge der durch die Pumpe geförderten Flüssigkeit von der Abfuhrseite
der Pumpe direkt zur Saugseite geleitet wird. Hierzu muß der Schieber gedreht werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache Verstellmöglichkeit
der Regelvorrichtung über den Fahrhebel zu schaffen und Verluste, die bei den bekannten
Regelvorrichtungen auftreten, zu vermeiden.
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Erfindungsgemäß ist dazu bei einer Regelvorrichtung der eingangs erwähnten
Art der Fahrhebel zum Verbinden der Druckseite mit der Saugseite der Pumpe in einer
Richtung verstellbar, die einen Winkel mit der Richtung einschließt, in der der
Fahrhebel zum Ändern des Übersetzungsverhältnisses des Wechselgetriebes schwenkbar
ist.
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Durch diese Anordnung wird einerseits verhindert, daß das Wechselgetriebe
falsch eingestellt werden kann, und andererseits wird nur in der Leerlaufstellung
eine Verbindung zwischen Einlaß und Auslaß der Pumpe hergestellt. Die Betätigung
der Regelvorrichtung ist daher gegenüber bekannten Regelvorrichtungen für hydrostatische
Wechselgetriebe betriebssicherer, und andererseits werden Verluste vermieden.
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Zweckmäßig ist der Fahrhebel zum Ändern des Übersetzungsverhältnisses
des hydrostatischen Wechselgetriebes in an sich bekannter Weise um eine Achse schwenkbar
und in einer Richtung parallel zu der Achse verstellbar gelagert, wobei die Saugseite
und Druckseite der Pumpe durch ein Regelventil verbunden wird.
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Es ist an sich bekannt, den Fahrhebel auf einer Achse anzuordnen,
derart, daß er in beiden Fahrtrichtungen geschwenkt werden kann. Bei dieser Anordnung
entspricht die eine Schwenkrichtung einer Fahrtrichtung, während. die andere Schwenkrichtung
der anderen Fahrtrichtung entspricht.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung ist der Fahrhebel in an sich
bekannter Weise auf einer zur Längsrichtung des Fahrzeuges senkrechten oder nahzu
senkrechten am Fahrzeug befestigten Achse angebracht, wobei ein Anschlag angeordnet
ist, der in der Mittelstellung des Fahrhebels ein Schwenken des Fahrhebels um die
Achse aus der Ruhelage verhindert. Weiterhin ist der Fahrhebel zweckmäßig zum Schwenken
in einer Richtung nach links und zum Schwenken in der entgegengesetzten Richtung
nach rechts auf der Achse verschiebbar.
Nach einem weiteren Merkmal
der Erfindung weist das Regelventil einen in einem Zylinder angeordneten Kolben
auf, der mittels des Fahrhebels in dem Zylinder verschiebbar ist, während der Zylinder
mittels einer Leitung mit einem zweiten Zylinder gekuppelt ist, in dem ein kolbenartiger,
abgesetzter Teil angeordnet ist, der während des Betriebes eine mit der Druckseite
der Pumpe gekuppelte Leitung abschließt.
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In den Zeichnungen ist ein in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutertes Ausführungsbeispiel der Regelvorrichtung nach der Erfindung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 einen Schnitt durch ein hydrostatisches Wechselgetriebe mit Pumpe
und Motor, F i g. 2 eine Draufsicht auf einen Schlepper, F i g. 3 eine Seitenansicht
des Schleppers nach F i g. 2, F i g. 4 den das hydrostatische Wechselgetriebe verstellenden
Fahrhebel mit einem am Schlepper angebrachten Regelventil, F i g. 5 einen Schnitt
nach der Linie V-V in F i g. 4, F i g. 6 eine Draufsicht auf den Fahrhebel mit Regelventil
gemäß F i g. 5, F i g. 7 den drehbaren Sitz des Schleppers in vergrößerter Darstellung,
F i g. 8 die Verbindung zwischen der Hochdruckseite und der Niederdruckseite des
hydrostatischen Wechselgetriebes mit dem Regelventil.
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Das hydrostatische Wechselgetriebe gemäß F i g. 1 enthält eine hydrostatische
Pumpe 1 und einen hydrostatischen Motor 2. Die Pumpe hat ein Gehäuse 3, in
dessen Bohrungen 5 die Kolben 4 beweglich angeordnet sind. Das Gehäuse ist mit einer
Welle 6 einstückig hergestellt. Es wird von Lagern 7 und 8 abgestützt, derart, daß
das Lager 7 dem Gehäuse und das Lager 8 der Welle 6 zugeordnet ist.
Beide Lager sind in einem Getriebegehäuse 9 angeordnet, das die Pumpe umgibt.
Innerhalb des durch das Getriebegehäuse 9 gebildeten Raumes ist eine Taumelscheibe
10 mit einem Stützglied 11 angeordnet, in dem ein von einem Rollenlager 12
abgestützter Ring 13 angebracht ist. Die Kolben 4 stützen sich auf einer
Steuerfläche 14 des Ringes 13 ab.
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Für die Zuleitung und Ableitung der von der Pumpe 1 geförderten Flüssigkeit
sind im Gehäuse 3 Kanäle 22 vorgesehen, die sich von einer Gleitfläche
23 bis in die Bohrungen 5 erstrecken. Auf der Gleitfläche 23 ruht
eine Gleitfläche 24 einer flachen Steuerscheibe 25 auf, die in einer
zu den Gleitflächen senkrechten Richtung beweglich ist. Mittels Tellerfedern
26, die zwischen der Steuerscheibe 25 und einem Zwischenstück 27 angeordnet
sind, wird die Gleitfläche 24 der Steuerscheibe 25 gegen die Gleitfläche
23 des Gehäuses 3 gedrückt. Auf der Welle 6 ist ein Zahnrad 28 befestigt.
An dem Zwischenstück 27, das fest mit dem Getriebegehäuse 9 verbunden ist, ist ein
zweites Getriebegehäuse 29 angeordnet, in dessen Innenraum der hydrostatische Motor
2 untergebracht ist. Der hydrostatische Motor 2 ist mit einem Gehäuse
30 versehen, in dem Kolben 31 in Bohrungen 32 verschiebbar angeordnet
sind. Das Gehäuse 30 ist einstückig mit einer Welle 33 hergestellt. Es wird
von zwei im Getriebegehäuse 29 befindlichen Lagern 34 bzw. 35 abgestützt.
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Der hydrostatische Motor enthält eine Taumelscheibe 36. Die
Taumelscheibe wird von einem Stützglied 37 &ebildet, in dem ein von einem Rollenlager
38 abgestützter Ring 39 angeordnet ist. Die Kolben 31 ruhen auf einer Steuerfläche
40 des Ringes 39.
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Für die Zuleitung und Ableitung der den hydrostatischen Motor antreibenden
Flüssigkeit sind im Gehäuse 30 Kanäle 49 vorgesehen, die sich von einer Gleitfläche
50 bis in die Bohrungen 32 erstrecken. Auf der Gleitfläche 50 ruht eine Gleitfläche
51 einer flachen Steuerscheibe 52, die in einer zu den Gleitflächen senkrechten
Richtung beweglich ist. Zwischen der Steuerscheibe 52 und dem Zwischenstück 27 sind
Tellerfedern 53 angeordnet, welche die Gleitfläche 51 der Steuerscheibe 52 gegen
die Gleitfläche 50 des Gehäuses 30 drücken. In der Steuerscheibe 25 sind Ausnehmungen
vorgesehen, die die Verbindung zwischen der das Gehäuse 3 berührenden Steuerfläche
der Steuerscheibe und der von dem Gehäuse abgewendeten Fläche der Steuerscheibe
herstellen.
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Das Gehäuse 3 der Pumpe 1 ist mit der Welle 6 um die Drehachse 65
in bezug auf die Taumelscheibe 10 drehbar, während das Gehäuse
30 des hydrostatischen Motors 2 um die Drehachse 66 in bezug auf die Taumelscheibe
36 drehbar ist. Die beiden Drehachsen 65 und 66 liegen in Flucht.
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Das hydrostatische Wechselgetriebe ist mit einer hydraulisch arbeitenden
Verstellvorrichtung 87 versehen. Die Verstellvorrichtung 87 enthält einen Kolben
89, der in einem während des Betriebes flüssigkeitsbeaufschlagten Zylinder 88 beweglich
ist, sowie eine Regelstange 91, die in einer Bohrung 90 im Kolben 89 verschiebbar
ist. Die dem Flüssigkeitsdruck unterliegende Oberfläche 92 des Kolbens ist kleiner
als die gegenüberliegende Oberfläche 93, die ebenfalls dem Flüssigkeitsdruck ausgesetzt
ist.
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Der Zylinder 88 ist durch einen Deckel 103 abgeschlossen,
durch den die Regelstange 91 geführt ist. Am anderen Ende des Zylinders ist
durch die Zylinderwand 104 eine Verlängerung 105 des Kolbens geführt. Diese Verlängerung
ist durch ein am Zylinder 88 befestigtes muldenförmiges Lager 106
abgestützt. Auf der Verlängerung 105 ist eine Zahnstange 107 befestigt, die in ein
Ritzel 86 eingreift.
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In der Wandung des Zylinders 88 ist eine Bohrung 108 vorgesehen,
die an eine im Zwischenstück 27 vorgesehene Bohrung 109 anschließt. Die Bohrung
108 mündet in einen Raum 110 des Zylinders, der durch den Kolben 89
von einem Raum 111 getrennt wird. Im Kolben 89 ist ein Kanal 112 vorgesehen, der
den Raum 110 mit der Bohrung 90 im Kolben 89 verbindet.
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Die Arbeitsweise des hydrostatischen Wechselgetriebes ist wie folgt:
Die Pumpe 1 kann über das Zahnrad 28 mit einer Antriebsmaschine, z. B. einer Brennkraftmaschine,
gekuppelt werden. Hierdurch wird die Welle 6 und mit ihr das Gehäuse 3 der Pumpe
1 um die Fahrachse 65 in Drehung versetzt.
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Nimmt die Taumelscheibe 10 der Pumpe die in F i g. 1 dargestellte
Mittellage ein, wobei die Steuerfläche 14 senkrecht zur Drehachse 65 ist, so werden
die durch die Taumelscheibe 10 gesteuerten Kolben 4 nicht in den Bohrungen 5 verschoben.
Es wird also auch keine Flüssigkeit von den Bohrungen 5 nach den Bohrungen 32 des
Gehäuses 30 des hydrostatischen Motors verdrängt. Der hydrostatische Motor 2 wird
daher nicht angetrieben. Wird die Taumelscheibe 10 in Richtung des Pfeiles A gedreht,
so bildet die Steuerfläche 14 einen Winkel mit der zur
Drehachse
65 senkrechten Ebene. Wird nun das Gehäuse der Pumpe um die Drehachse 65 in Drehung
versetzt, so führen die Kolben 4 eine Hin- und Herbewegung in den Bohrungen 5 aus
und verdrängen dadurch Flüssigkeit. Diese Flüssigkeit wird in Richtung des hydrostatischen
Motors 2 gedrückt. Wenn das Gehäuse 3 um die Drehachse 65 in Richtung des Pfeiles
B gedreht wird, so pressen die Kolben 4 die Flüssigkeit durch die Ausnehmungen in
dem Zwischenstück 27 in Richtung auf den hydrostatischen Motor 2, so daß die Kolben
31 bewegt werden und das Gehäuse 30 des hydrostatischen Motors im gleichen Drehsinn
angetrieben wird wie das Gehäuse 3 der Pumpe. Wird die Taumelscheibe 10 weiter in
Richtung des Pfeiles A gedreht, so nimmt die Drehzahl des hydrostatischen Motors
zu. Die dem hydrostatischen Motor zugeführte Flüssigkeit fließt zur Pumpe durch
Ausnehmungen in dem Zwischenstück 27 zurück.
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Wenn die Taumelscheibe 10 in Richtung des Pfeiles C gedreht wird und
der Drehsinn der Welle 6 gleichbleibt, so strömt die Flüssigkeit in umgekehrter
Richtung durch den hydrostatischen Motor und er dreht sich im entgegengesetzten
Sinne zur Pumpe 1.
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Wenn die im Zwischenstück 27 gelagerte Welle 75 über das Ritzel 86
gedreht wird, werden die Taumelscheiben 10 und 36 ebenfalls gedreht, wobei die Winkeldrehung
der Steuerfläche 14 größer ist als die Winkeldrehung der Steuerfläche 40 bei Bewegung
der Taumelscheibe 10 aus ihrer Mittellage. Je weiter die Taumelscheibe 10 aus ihrer
Mittellage gedreht wird, um so kleiner ist der Unterschied der Winkeldrehungen der
beiden Taumelscheiben. Im Bereich der Endlage der Taumelscheibe 10 der Pumpe, bei
der der Hub der Kolben 4 am größten ist, ist die Winkeldrehung der Taumelscheibe
10 kleiner als die Winkeldrehung der Taumelscheibe 36.
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Die Änderung des Übersetzungsverhältnisses des Wechselgetriebes durch
Drehen der Taumelscheiben 10 und 36 ist in einfacher Weise durch die hydraulisch
betätigte Verstellvorrichtung 87 auszuführen. Bei Verschiebung des Kolbens 89 verschiebt
sich auch die an der Verlängerung 105 des Kolbens befestigte Zahnstange 107, so
daß das Ritzel 86 und damit die Welle 75 gedreht wird.
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Die Wirkungsweise der hydraulisch betätigten Verstellvorrichtung ist
wie folgt: Durch die Bohrungen 108 und 109 wird Flüssigkeit, z. B. Öl, unter Druck
zugeführt. Dieses Öl übt eine Kraft auf die Oberfläche 92 des Kolbens 89 aus, so
daß dieser bestrebt ist, sich nach rechts zu bewegen. Da der gegenüberliegende Raum
111 ebenfalls mit Öl gefüllt ist, wird dieses Öl zusammengepreßt. Die Kolbenfläche
93, die also von diesem Öldruck beaufschlagt wird, ist größer als die gegenüberliegende
Kolbenfläche. Es stellt sich daher ein Gleichgewicht ein, bei dem der Druck im linken
Raum 110 des Zylinders höher ist als im rechten Raum 111. Wird nun die Regelstange
91 in Richtung auf die Pumpe verschoben, so werden die beiden Räume 110 und
111 in offene Verbindung miteinander gebracht, und der Druck in diesen beiden
Räumen gleicht sich aus. Da die beaufschlagten Oberflächen des Kolbens verschieden
groß sind, so bewegt sich der Kolben ebenfalls in Richtung der Pumpe. Wird die Regelstange
91 in einer bestimmten verschobenen Lage festgehalten, so verschiebt sich der Kolben
89 so weit in Richtung der Pumpe, daß wieder Gleichgewicht eintritt. Bei Verschieben
der Regelstange in umgekehrter Richtung wird der rechte Raum 111 über eine Bohrung
in der Stange 91 mit dem hohlen Teil 121 in Verbindung gebracht, so daß das
Öl in die Sammelkammer 122 fließen kann. Hierbei wird der Kolben nach rechts verschoben.
Wird die Regelstange 91 stillgesetzt, so tritt wieder Gleichgewicht ein.
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Durch Wahl der Größe der verschiedenen Verbindungsöffnungen und Kanäle,
durch die das Öl fließt, kann die Maximalgeschwindigkeit der Kolbenverschiebung
eingestellt werden. Hierdurch ist auch die größte Drehgeschwindigkeit der Welle
75 regelbar. Bei entsprechender Dimensionierung der Kanäle und Ausnehmungen kann
die Taumelscheibe 10 nicht in ihre Mittellage gebracht werden, wenn der hydrostatische
Motor sich noch mit großer Geschwindigkeit dreht. Dies ist besonders vorteilhaft.
Wenn nämlich die Taumelscheibe der Pumpe ihre Mittellage einnimmt, können die Kolben
des hydrostatischen Motors keine Flüssigkeit mehr zur Pumpe führen. Der hydrostatische
Motor und die von ihm angetriebenen Teile würden daher plötzlich zum Stillstand
gebracht werden, wenn die Taumelscheibe der Pumpe im Betrieb plötzlich in die Mittellage
gebracht würde. Hierbei könnten sehr große Kräfte auftreten und das Wechselgetriebe
beschädigt werden.
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Falls der Öldruck in der Verstellvorrichtung nachläßt, kann der Kolben
89 trotzdem mit der Regelstange 91 verschoben werden, da eine Relativbewegung zwischen
der Regelstange und dem Kolben nur möglich ist, bis Tellerfedern des Kolbens vollständig
zusammengedrückt sind. Bei weiterer Verschiebung der Regelstange wird daher der
Kolben 89 mitgenommen.
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Der linke Raum 110 der Verstellvorrichtung ist durch ein Rücklaufventil
123 mit einer Kammer 124 verbunden, die mit Öl gefüllt ist. Wenn die Zufuhr von
Öl durch die Bohrungen 108 und 109 aufhören sollte und sich der Kolben nach rechts
bewegt, könnte in dem linken Raum 110 des Zylinders 88 ein Unterdruck entstehen,
so daß der Kolben bestrebt ist, sich zurückzubewegen, sobald die Regelstange 91
gelöst wird. Hierdurch könnte sich das Wechselgetriebe nicht mit dem bestimmten
eingestellten übersetzungsverhältnis weiterdrehen. Um das Auftreten eines solchen
Unterdruckes zu verhindern, ist das Rücklaufventi1123 vorgesehen.
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In den F i g. 2 und 3 ist ein Schlepper dargestellt, bei dem das beschriebene
hydrostatische Wechselgetriebe verwendet werden kann. Das Wechselgetriebe ist in
dem Rahmen 202 des Schleppers 201 untergebracht. Der Rahmen stellt
die Verbindung zwischen der Antriebsmaschine 203 und den nicht lenkbaren Hinterrädern
204 und 205 her. Der Schlepper hat ein lenkbares Vorderrad 206. Er ist weiterhin
mit einer hydraulischen Hebevorrichtung 207 und einem Anbaubalken 208 versehen.
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An dem Schlepper ist ein Fahrhebel 209 angeordnet, der über ein biegsames
in einer Schutzhülle 211 geführtes Kabel 210 mit einem zweiten Hebel 212 verbunden
ist.
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Der Hebel 212 ist auf einer Welle 213 befestigt, die mit der Regelstange
91 (F i g. 1) über ein Ritzel gd. dgl. verbunden ist. Der Fahrhebel 209 liegt
im Griffbereich des Fahrers am Sitz 214. Dieser Sitz ist um eine senkrechte Achse
schwenkbar und in ver-;chiedenen Einstellungen feststellbar.
An
dem Schlepper ist ein als Anschlag wirkendes Gehäuse 217 vorgesehen. Wie
aus den F i g. 4 und 5 ersichtlich ist, ist innerhalb des Gehäuses 217 eine Achse
218 befestigt. Der Fahrhebel 209 ist um die senkrecht zur Längsrichtung
des Schleppers angeordnete Achse 218 drehbar und längs dieser Achse verschiebbar.
Die Verbindung zwischen dem Fahrhebel 209 und der Achse 218 ist durch
eine am Fahrhebel 209 befestigte Buchse 219 hergestellt. An der Buchse
219 sind zwei rechtwinklig zueinander liegende Arme 220 bzw. 221 befestigt.
Der Fahrhebel 209 ist über den Arm 220 mit dem biegsamen Kabel 210 verbunden.
Der Fahrhebel 209 ist in den miteinander verbundenen Schlitzen 222, 223 und
224 bewegbar (F i g. 6). Die Schlitze 222 und 223 verlaufen mit Abstand voneinander
jeweils in derselben Richtung und sind über den Schlitz 224 miteinander verbunden,
der oberhalb der Achse 218 und parallel zu dieser verläuft. Das Gehäuse
217 bildet im Bereich des Schlitzes 224 einen Anschlag, durch den
eine Schwenkung des Fahrhebels 209 verhindert werden kann.
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Wie aus F i g. 5 ersichtlich ist, ist die Achse 218 zu beiden Seiten
der Buchse 219 von Federn 225
bzw. 226 umgeben, die den Fahrhebel 209
in einer Mittellage halten, wenn er sich in dem Schlitz 224
etwa in der Mitte
zwischen den Schlitzen 222 und 223 befindet. Unterhalb des Achse
218 ist ein Regelventil 227 angeordnet. Das Regelventil 227 enthält
einen Zylinder 228 mit einem Kolben 229.
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Die untere Fläche des Kolbens 229 ist über eine Druckfeder
230 gegen die untere Wandung des Zylinders 228 abgestützt. An der
oberen Fläche des Kolbens 229 ist eine Stange 231 befestigt, die ein
Führungsstück 232 mit gekrümmter Oberfläche trägt. In der gekrümmten Oberfläche
des Führungsstückes 232 ist eine Ausnehmung 233 vorgesehen. Der Zylinder
228 steht über eine Bohrung 234 mit einer Kammer 235 in Verbindung,
die über eine Öffnung 235A
mit Öl zu füllen ist. An den Zylinder 228 ist eine
Leitung 236 angeschlossen.
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An dem schwenkbaren Fahrersitz 214 sind miteinander gekuppelte Lenkhebel
237 allseitig schwenkbar in Lagern 237A gelagert (Fig. 7). Diese Lenkhebel sind
mit einem (nicht dargestellten) Kolben über eine Stange 238A verbunden. Beim
Schwenken des Sitzes 214 mit der Muffe 215 A um die
Stütze 215 werden die Lenkhebel 237 mit verschwenkt. Ein Riegel 216
ermöglicht in Verbindung mit der Platte 216A die Feststellung des Sitzes in verschiedenen
Schwenklagen.
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In F i g. 8 ist ein Schnitt durch das Zwischenstück 27 (F i
g. 1) dargestellt, aus dem die Verbindung zwischen der Hochdruckseite und der Niederdruckseite
des hydrostatischen Wechselgetriebes erkennbar ist. Die Bohrung 261 steht
mit der Hochdruckseite und die Bohrung 262 mit der Niederdruckseite des hydrostatischen
Wechselgetriebes in Verbindung. Die Bohrung 261 ist durch eine Leitung 263
mit dem Zylinder 264 verbunden. Aus der Bohrung 262 führt eine Leitung
265 zu einer Nut 266 in der Innenwandung des Zylinders 264,
so daß der Zylinder ebenfalls mit der Bohrung 262 verbunden ist. In dem Zylinder
ist ein Kolben 267 verschiebbar gelagert, der aus zwei Teilen 268 und 269
besteht, die durch einen abgesetzten Teil 270 miteinander verbunden sind.
Am Kolben 267 ist eine Stange 271, die von einer Feder 272 umgeben ist, befestigt,
die den Kolben in der in F i g. 8 dargestellten Lage hält. In dieser Lage verschließt
der Kolbenteil 269 die Nut 266.
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Die oberhalb des Kolbenteiles 268 liegende Kammer des Zylinders
steht über eine Bohrung 273 mit einem Zylinder 274 in Verbindung. In diesem Zylinder
ist ein kleiner Kolben 275 beweglich gelagert. Die beiden Federn 276 und 277 halten
den Kolben 275 in der in F i g. 8 dargestellten Lage, in welcher der Kolben 275
die Bohrung 273 verschließt. An die beiden Kammern des Zylinders 274 sind
Leitungen 278 bzw. 279 angeschlossen.
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Im folgenden wird die Wirkungsweise des hydrostatischen Wechselgetriebes
in Verbindung mit dem Fahrhebel näher erläutert.
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Das Übersetzungsverhältnis des hydrostatischen Wechselgetriebes wird
über den Fahrhebel 209 geregelt. Befindet sich der Fahrhebel 209 im
Schlitz 224, so ist die Taumelscheibe 10 der Pumpe 1 in ihrer
Mittellage, so daß der hydrostatische Motor 2 und die mit ihm gekuppelten Hinterräder
204 und 205 nicht angetrieben werden. Der Fahrhebel 209 ist über das
biegsame Kabel 210 derart mit dem Wechselgetriebe gekuppelt, daß bei Drehung des
Fahrhebels 209 um die Achse 218 in Richtung des Pfeiles F (F i g. 3) der Schlepper
in Richtung des Pfeiles V fährt. Wird der Fahrhebel 209 in Richtung des Pfeiles
G verschoben, so fährt der Schlepper in Richtung des Pfeiles W. Beim Schwenken des
Sitzes 214 um die Stütze 215 ändert sich die Lage des Fahrhebels
209 nicht. In der in den F i g. 2 und 3 dargestellten Lage des Sitzes und
in der um 180° verschwenkten Stellung des Sitzes fährt der Schlepper jeweils bei
Verschieben des Fahrhebels 209 in Blickrichtung, also nach vorn, während
beim Verschieben des Fahrhebels 209 aus der Mittellage nach hinten der Schlepper
in bezug auf die Lage des Sitzes rückwärts fährt. Um zu verhindern, daß bei Verringerung
der Fahrgeschwindigkeit durch Zurückbewegen des Fahrhebels eine ungewollte Umsteuerung
der Fahrtrichtung erfolgt, ist der Schlitz 224 vorgesehen, so daß der Fahrhebel
in der Mittellage, in der die Hinterräder nicht angetrieben werden, in dem Schlitz
224 seitlich verschoben werden muß, wenn die Fahrtrichtung geändert werden
soll. Befindet sich der Fahrhebel 209
vor dem Schlitz 224, so wird er durch
die Federn 225 bzw. 226 in eine Mittelstellung innerhalb des Schlitzes 224
gebracht. Die Kugel am Ende des Armes 221 (F i g. 5) berührt dabei die gekrümmte
Oberfläche des Führungsstückes 232, so daß der mit diesem verbundene Kolben 229
gegen den Druck der Feder 230 nach unten gedrückt wird. Hierbei wird die Bohrung
234 verschlossen, so daß aus dem Zylinder 228 keine Druckflüssigkeit in die Kammer
235 strömen kann. Die Flüssigkeit wird aus dem Zylinder 228 in die Leitung
236 verdrängt. Die Leitung 236 ist über die Leitung 278 mit dem Zylinder 274 verbunden
(F i g. 8). Die von dem Kolben 229 verdrängte Flüssigkeit verschiebt daher
den Kolben 275, so daß der Zylinder 228 über die Leitungen 236 und 278, den
Zylinder 274 und die Leitung 273 mit dem Zylinder 2,64 in Verbindung gelangt. Die
Druckflüssigkeit verschiebt den Kolben 267 gegen den Druck der Feder 272.
Bei dieser Verschiebung wird die Nut 266 geöffnet, so daß die Bohrungen 261 und
262 und damit die Hochdruckseite mit der Niederdruckseite des hydrostatischen Wechselgetriebes
in Verbindung gebracht werden. Infolge dieser direkten Verbindung
kann
der hydrostatische Motor des Wechselgetriebes nicht mehr angetrieben werden.
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Wird der Fahrhebel 209 seitlich verschoben, so daß er vor einen
der Schlitze 222 oder 223 gelangt, so bewegt sich der Kolben 229 unter dem Druck
der Feder 230 wieder nach oben, so daß auch der Kolben 275 und der Kolbenteil 269
in ihre in F i g. 8 dargestellte Ausgangslage zurückgelangen.
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Wie aus F i g. 3 zu erkennen ist, ist die Stange 271 mit einer Stange
256 verbunden, die um die Achse 257 schwenkbar ist. Am Ende der Stange 256 ist eine
Stütze 258 befestigt. Wenn der Schlepper kippen bzw. sich aufbäumen sollte, so gelangt
die Stütze 258 mit dem Boderi in Berührung, und die Stange 256 schwenkt um die Achse
257. Hierdurch werden die Stange 271 und der mit ihr verbundene Kolben 267 nach
unten bewegt, so daß die Bohrungen 261 und 262 des Wechselgetriebes in Verbindung
miteinander gelangen und der Schlepper nicht mehr angetrieben wird.