DE1188501B - Aluminiumoxydhaltige Zemente - Google Patents

Aluminiumoxydhaltige Zemente

Info

Publication number
DE1188501B
DE1188501B DEV19143A DEV0019143A DE1188501B DE 1188501 B DE1188501 B DE 1188501B DE V19143 A DEV19143 A DE V19143A DE V0019143 A DEV0019143 A DE V0019143A DE 1188501 B DE1188501 B DE 1188501B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
slag
cement
additive
cements
fluorine
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEV19143A
Other languages
English (en)
Inventor
Charles Fitzpatrick Booth
Brooks Morris Whitehurst
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ExxonMobil Oil Corp
Original Assignee
Socony Mobil Oil Co Inc
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Socony Mobil Oil Co Inc filed Critical Socony Mobil Oil Co Inc
Publication of DE1188501B publication Critical patent/DE1188501B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B28/00Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements
    • C04B28/02Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing hydraulic cements other than calcium sulfates
    • C04B28/06Aluminous cements
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B7/00Hydraulic cements
    • C04B7/32Aluminous cements

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Curing Cements, Concrete, And Artificial Stone (AREA)

Description

  • Aluminiumo ;ydhaltige Zemente Kalziumaluminat oder sogenannter aluminiumhaltiger Zement und Verfahren zu seiner Herstellung sind allgemein bekannt. Aluminiumhaltiger Zement ist dadurch gekennzeichnet, daß er aus etwa gleichen Mengen C100 und A1403 besteht, beispielsweise je ungefähr 4010;'a der beiden Stoffe enthält und eine verhältnismäßig geringe Menge SiO2, z. B. nicht mehr als etwa 12'%. Der restliche Teil des Zements besteht aus Stoffen, die als Verunreinigungen zu betrachten sind, wie Verbindungen von Alkalimetallen, von F, Fe, Mg, Ti, S, Zr usw. Aluminiumhaltiger Zemenist weiterhin gekennzeichnet durch hohe frühzeitige Festigkeit im Vergleich zu Portlandzement sowie durch andere wertvolle Eigenschaften wie Beständigkeit gegen Säuren, Laugen, Meerwasser und wäßrige Sulfatlaugen. Aluminiumhaltiger Zement wird üblicherweise hergestellt, indem ein Gemisch aus einem aluminiumhaltigen Stoff wie Bauxit und einem kalziumhaltigen Stoff, wie Kalk, in geeigneten Mengen geschmolzen wird, wobei einer oder der andere der Stoffe oder auch beide Kieselsäure enthalten können.
  • Es ist ferner bekannt, freien Phosphor durch Erhitzen eines Gemisches eines Phosphatgesteins, eines kieselsäurehaltigen Stoffes, wie Sand, und eines kohlenstoffhaltigen Stoffes, wie Koks, herzustellen. Hierbei gewinnt man freien Phosphor und erhält eine Schlacke, die in erster Linie aus Kalziumsilikat besteht und nicht als hydraulischer Zement geeignet ist.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, den Prozeß der Phosphorherstellung wenigstens teilweise unter Verwendung von aluminiumhaltigem Material, wie Bauxit, an Stelle von kieselsäurehaltigen Stoffen durchzuführen, damit freier Phosphor und eine Schlacke anfällt; die den Erfordernissen eines aluminiumhaltigen Zements entspricht.
  • Es ist jedoch bisher noch nicht gelungen, einen technischen elektrischen Ofen unter gleichzeitiger Produktion von elementarem Phosphor und aluminiumhaltigem Zement unter Verwendung von Fluorapatit-Phosphat-Gestein mit dem üblichen Gehalt von 2,504 Fluor oder mehr als Phorphorquelle zu betreiben.
  • Es sind Versuche unternommen worden, die Zusammensetzung der bei dem erwähnten Prozeß zur Phosphorherstellung anfallenden Schlacke, vor allem den Fluorgehalt, zu kontrollieren. Es ist beispielsweise vorgeschlagen worden, sorgfältig Phosphaterz mit geringem Fluorgehalt auszuwählen und das Phosphorerz von Fluor zu befreien, doch sind solche Verfahren von keinerlei wirtschaftlichem Interesse. Weiter wird der Vorschlag gemacht (vgl. USA.-Patent 2 859 124), den Fluorgehalt auf weniger als 3,51% zu senken, wenn der Kieselsäuregehalt unter 51% liegt, und unter 2,5'1% zu halten, wenn der Kieselsäuregehalt zwischen 5 und 14%0 liegt.
  • Es wurde nun gefunden, daß man aluminiumhaltige Zemente von ausgezeichneter Qualität nach einem wirtschaftlich interessanten Verfahren aus normalem Phosphatgestein mit einem Fluorgehalt bis zu 4% Fluor herstellen kann, ohne daß eine besondere Auswahl des Phosphatgesteins vorgenommen oder dieser von Fluor befreit werden muß, wenn (a) die ausgeglichene Schlackenzusammensetzung innerhalb der Fläche A B C D in F i g. 1 liegt, (b) der Fluorgehalt der Schlacke 2 bis 4 o/10 beträgt und (c) man vor, während oder nach dem Mahlen der Schlacke ein Zusatzmittel beimischt.
  • Mit einem Zement von ausgezeichneter Qualität ist ein Zement gemeint, dessen Druckfestigkeit nach einem ASTM-Standard-Prüfverfahren nach einer Zeitspanne von 24 Stunden mindestens 315 kg/cm2, nach 7 Tagen mindestens 560 kg/cm' beträgt und bis zu 28 Tagen noch wesentlich ansteigt.
  • Mit ausgeglichener Zusammensetzung ist die Zusammensetzung der Restmenge, soweit Ca0, A1203 und SiO2 betroffen sind, gemeint, nachdem von der Schlacken-Gesamtzusammensetzung alle anderen Bestandteile derselben sowie die zur Bindung mit diesen anderen Bestandteilen erforderliche CaO-Menge abgezogen sind. Zweckmäßig wird die ausgeglichene Zusammensetzung als die Zementmenge der gesamten Schlackenzusammensetzung und die anderen Bestandteile, einschließlich der zur Bindung mit denselben notwendigen CaO-Menge als Nicht-Zementmenge der Gesamtzusammensetzung betrachtet.
  • In den Zeichnungen zeigt F i g. 1 ein Diagramm des Flüssigkeitsspiegels des Ca0-A1203 Si02 Systems und der Fläche ABC D der ausgeglichenen Zusammensetzung, F i g. 2 ein Diagramm der Fläche A B C D in größerem Maßstab und F i g. 3 und 4 Diagramme der Druckfestigkeit von Zementen mit verschiedenem Fluorgehalt mit und ohne Zusatzmittel.
  • Angesichts des bisherigen Standes der Technik war die Entdeckung, daß die Anwesenheit von Fluor in der Schlacke nicht unbedingt schädigenden Einfluß auf die Herstellung aluminiumhaltiger Zemente haben muß, recht überraschend. Noch überraschender war die Entdeckung, daß die Anwesenheit von Fluor tatsächlich vorteilhaft ist, wenn die ausgeglichene Schlackenzusammensetzung innerhalb der gekennzeichneten Fläche A B C D liegt und durch Zugabe eines Zusatzmittels vor, während oder nach dem Mahlen ergänzt wird.
  • Die Verwendung von Zusätzen zur Regulierung der Festigkeitseigenschaften von aluminiumhaltigem Zement, der Fluor enthält, ist neu. Bisher hat man Zusatzmittel in fluorfreien aluminiumhaltigen Zementstoffen nur zur Regulierung der Abbindezeit und Härtungsdauer verwendet. Doch die Einarbeitung der Zusatzmittel verbessert die Endfestigkeitseigenschaften fluorfreier aluminiumhaltiger Zementarten nicht wesentlich. Außerdem erreicht man durch die Verwendung dieser bekannten Zusatzmittel allein in aluminiumhaltigen Zementen, die einen Gehalt an Fluor aufweisen, nicht die hohe Festigkeit, wie sie nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erreicht wird. Die Erfindung sieht die Verwendung vor von erstens der richtigen ausgeglichenen Rohstoffzusammensetzung, so daß eine Schlacke entsteht, bei welcher die Zementmenge innerhalb der Fläche A B C D in F i g. 1 liegt, und zweitens den Zusatzmitteln zur Erhöhung der Zementfestigkeit in vernünftiger Menge.
  • Es ist bekannt, daß das Abbinden und Härten fluorfreier Zemente sich danach richten, wie schnell die geschmolzene Schlacke abgekühlt wird. Es ist bekannt, daß in geschmolzener Zementschlacke vorhandenes Fluor die Kristallisierung der Schlacke zu fördern vermag. Eine ins Auge fallende Möglichkeit, die sich aus einem hohen Fluorgehalt ergebenden Schwierigkeiten zu umgehen, bietet sich in einem anspruchsvollen und kostspieligen Verfahren zur kontrollierten Schlackenkühlung. Bei Arbeiten in größerem Maßstab wird dieses Kühlen sehr teuer, zeitraubend und umständlich. Das erfindungsgemäße Verfahren, das erst die Verwendung einer ausgeglichenen Schlackenmenge sowie eines Zusatzmittels vorsieht, macht ein mühsames und kostspieliges Kühlen überflüssig.
  • Die Schlacke wird erfindungsgemäß einfach dadurch gekühlt, daß sie in kleineren oder größeren Partien der Atmosphäre ausgesetzt wird, ohne daß Vorsorge getroffen werden müßte, um das Kühlen zu beschleunigen oder zu verzögern. Die geschmolzene Schlacke kann jedoch gegebenenfalls schnell gekühlt werden, indem sie in oder mit Wasser gelöscht wird. Daß der erfindungsgemäße Zement von jeglichem speziellen Kühlverfahren relativ unabhängig ist, ist durch den Fluorgehalt von mindestens 2% bedingt.
  • Es wird auf die Zeichnungen, insbesondere auf F ig. 1 und 2 verwiesen; es ist festzustellen, daß die ausgeglichene Schlackenzusammensetzung innerhalb der folgenden Bereiche schwanken kann: Ca0 zwischen 35,5 und 45,0'°/o; A1203 zwischen 45,0 und 64,5% und Si02 zwischen 0,0 und 10%. Der Fluorgehalt der gesamten (nicht ausgeglichenen) Schlacke bewegt sich zwischen 2 und 4%. Die anderen üblichen Schlackenbestandteile wie Alkalimetalle, Fe, P, Mg, Ti, S und Zr können in der Menge stark schwanken und sind normalerweise nicht in solchen Mengen vorhanden, daß Schaden entsteht oder eine besondere Auswahl der Rohstoffe erforderlich wäre. Es ist natürlich möglich, daß man es mit Phosphatgestein oder einem aluminiumhaltigen Material wie Bauxit zu tun hat, das einen oder mehrere verunreinigte Stoffe in so großer Menge enthält, daß dieses Material unbrauchbar oder unvorteilhaft ist, doch pflegt die Menge der enthaltenen verunreinigenden Stoffe die Grenze des Tragbaren nicht zu überschreiten, wenn z. B. Florida-Phosphatgestein, das sich gut zur Herstellung von Phosphor verwenden läßt, oder Koks, der zur Herstellung von Phosphor erforderlich ist, benutzt wird, sowie Bauxit, das sich durch einen hohen A1203 Gehalt, d. h. 90% oder mehr, auszeichnet. Mit verunreinigenden Stoffen sind alle Bestandteile der Gesamt-Schlackenzusammensetzung außer A1,03, Ca0 und Si0, gemeint. Es kann gesagt werden, daß die in der Schlacke enthaltenen Verunreinigungen in ihrer Gesamtmenge, einschließlich F und P205 und der CaO-Menge, die sich als chemische Äquivalenz für die Verunreinigungen errechnet, einen Prozentsatz von etwa 20% nicht übersteigen darf. Mit anderen Worten, die ausgeglichene Schlacke muß mindestens 80% der gesamten (nicht ausgeglichenen) Schlacke ausmachen. Keine Verunreinigung muß in irgendeiner Mindestmenge vorhanden sein, ausgenommen Fluor, das in einer Menge von 2 bis 4,% vorhanden sein muß. Der Gehalt an anderen verunreinigenden Stoffen kann gleich Null sein.
  • Es wäre nicht wünschenswert, daß ein Anteil von 20% Verunreinigungen in der gesamten Schlacke ganz und gar nur aus einem verunreinigenden Stoff besteht. Der Ti02 Gehalt beispielsweise soll 3,51/o nicht übersteigen. Bei einem Verfahren zu rationeller Phosphorherstellung fällt P205 in einer Menge von nicht mehr als etwa 3'% an, doch will man nicht nur rationelle Phosphorgewinnung aus Erzen berücksichtigen, so kann sich der Gehalt an P205 bis zu 7,% ergeben. Der Mg0-Gehalt soll 2% nicht übersteigen, und normalerweise ist Mg0 nur in Spuren vorhanden.
  • Während der Gehalt an Si02 in der ausgeglichenen Zusammensetzung zwischen 0 und 10% schwanken kann, sind in den besten Zementarten gewöhnlich 5 bis 10% enthalten. In den besten erfindungsgemäß hergestellten Zementen beträgt der Fluorgehalt im allgemeinen 2,5 bis 4%. Andere verunreinigende Stoffe, beispielsweise Fe, S und Zr, sind im allgemeinen nur in kleinen Mengen vorhanden.
  • Aus den vorangehenden Darlegungen geht hervor, daß keine direkte entscheidende Beziehung zwischen F und SiO2 in der Schlacke besteht, d. h., der Si02 Gehalt kann unabhängig zwischen 0 und 10 °/o schwanken und der F-Gehalt ebenso unabhängig zwischen 2 und 4% liegen.
  • Das Zusatzmittel übt einen entscheidenden Einfiuß aus auf die Festigkeitseigenschaften des Zements. Es ist gefunden worden, daß sich viele Stoffe als Zusatzmittel eignen und zu ähnlichen Ergebnissen führen. Es ist nicht genau bekannt, wie das Zusatzmittel wirkt, doch dürfte es die Auflösung des CaO-Bestandteiles in dem Zement verzögern oder seine Reaktionsfähigkeit senken, wenn dieser mit Wasser angefeuchtet wird. Es hat daher den Anschein, daß das Zusatzmittel mit dem Ca0 in Reaktion tritt oder als Kalzium-Sequestrationsmittel wirkt oder die Löslichkeit des Ca0 vermindert oder daß es eine dispergierende Wirkung auf das wäßrige Medium in dem angefeuchteten Zement ausübt oder den pH-Wert dieses Mediums herabsetzt. Augenscheinlich wirken einige Zusatzmittel in der einen Weise und andere wieder auf andere Art; sie führen jedoch alle zu dem gleichen Endergebnis, d. h., sie bewirken eine Bremsung des Ca0 beim Abbinden des Zements. Es wurde beispielsweise beobachtet, daß das Zusatzmittel nicht nur die Festigkeit des abgebundenen Zements erhöht, sondern auch bewirkt, daß weniger Wasser erforderlich ist, wenn der Zement zu Mörtel verarbeitet wird. Weiterhin wurde die Beobachtung gemacht, daß bei Anwesenheit des Zusatzmittels kein höherer Wasserverbrauch neben einem höheren Fluorgehalt in dem Zement einhergeht, obwohl dies sonst im allgemeinen der Fall ist. Es erscheint deshalb möglich, daß das Zusatzmittel eine Wirkung der oben angedeuteten Art auf den Fluorgehalt des Zements ausübt, oder die Wirkung erstreckt sich sowohl auf den Ca0- als auch auf den F-Bestandteil in dem Zement.
  • Zu den als wirksam gefundenen Zusatzmitteln gehören viele Zuckerarten, beispielsweise Saccharose, verschiedene in Wasser lösliche anorganische Salze, vor allem solche, die den pH-Wert des wäßrigen Mediums zu senken pflegen, beispielsweise MgS04 ' 7H20, Auffangmittel wie Natriummetaphosphat, Dispergiermittel wie Kalzium-Lignin-Sulfonat und chelatbildende Mittel wie Natriumtetratetrin. Ein bevorzugtes Zusatzmittel ist ein Gemisch aus Zucker, hydratisiertem Kalk und pulverisierter Kieselerde, vorzugsweise in den Mengenverhältnissen 7,7% Saccharose, 15,4% Ca(OH)2 und 76,9% Si02. Diese Zusammensetzung erhält den Vorzug, weil Saccharose allein sehr wichtig ist und die Menge, in welcher sie einem bestimmten Zement zugegeben wird, innerhalb ziemlich enger Grenzen zu halten ist, wogegen der Kalk anscheinend die Wirkung des Zuckers abschwächt, so daß es nicht mehr so wichtig ist, in welcher Menge er zugegeben wird. Es kann zwar Kalk oder hydratisierter Kalk zusammen mit Zucker Verwendung finden, doch für sich allein ist er kein wirksames Zusatzmittel. Die Kieselerde als Bestandteil des Zusatzmittels ist inert und wirkt nur als Träger- oder Verdünnungsmittel für den Zucker. Kalzium-Lignin-Sulfonat bietet Vorteile, wogegen sich Natriumcarbonat allein nicht zur Verwendung eignet.
  • Den Vorzug unter den geprüften Zusatzmitteln erhält das Gemisch aus Zucker (Saccharose), hydratisiertem Kalk und Kieselerde, das oben beschrieben worden ist. Die Mengenanteile dieser Stoffe sind ganz und gar nicht wichtig und können stark variieren.
  • Es wurde gefunden, daß der wirksame Bereich des aktiven Bestandteils oder der aktiven Bestandteile des Zusatzmittels zwischen 0,04 und 1,5 Gewichtsprozent der gemahlenen Schlacke liegt. Doch ist nicht genau bekannt, wie das Zusatzmittel wirkt, und deshalb gibt es gegenwärtig keine Methode zur genauen Bestimmung der erforderlichen Zusatzmittelmenge, um die gewünschten Festigkeitseigenschaften zu erreichen, außer durch empirische Ermittlung. Als Anhaltspunkt zur Bestimmung der wirksamsten Zusatzmittelmenge sei am besten erwähnt, daß durch Versuche der Mengenbereich ausfindig gemacht wird, an dessen unterer Grenze als Ergebnis ein Zement entsteht, der zu schnell hart wird, während an der oberen Grenze der Zement zu dünn bleibt, wobei in beiden Fällen das Verhältnis von Wasser zu Zement (W/C) bei 0,5 oder darunter liegt. Dann ist es möglich, die Zusatzmittelmenge innerhalb dieser Grenzen zu bestimmen, bei welcher ein Zement mit der gewünschten Verarbeitbarkeit und Festigkeit entsteht.
  • Bei der Ausführung der Erfindung wird zuerst ein Vorrat an Phosphatgestein, Bauxit und Koks bereitgestellt, wobei die einzelnen Komponenten folgende charakteristische Analyse aufweisen können:
    Phosphat- Bauxit Koks
    gestein
    P205 ..................... 36,40 - -
    Ca0 ...................... 50,50 - -
    A1203 -I- T'02 . . . . . . . . . . . . . 0,77 93,17 -
    S'0.,...................... 4,20 5,33 2,48
    Fe203 .................... 0,89 1,22 -
    F ........................ 3,49 - -
    C02 ...................... 2,40 - -
    H20 ...................... 0,40 1,00 0,80
    Gebundener Kohlenstoff ..... 0 - 88,50
    Wenn diese Rohstoffe in Mengenverhältnissen von 100 Teilen Phosphatgestein, 64 Teilen Bauxit und 19 Teilen Koks gemischt und in einem elektrischen Ofen zur Entziehung des Phosphors reduziert werden, entsteht eine Schlacke folgender Zusammensetzung:
    Bestandteil
    Analysiert Ca0 - A1=03 - SiO2
    °/o Basis 100 °/o
    CaO ............. 40,50 43,56
    A120$ ............ 46,00 49,47
    Si02.-.-...... 6,48 6,97
    P205 ............. 1,50 -
    F ................ 2,50 -
    Ti02 ............. 2,00 ---
    Andere verunreini-
    gende Stoffe ..... 1,02 -
    Diese Schlacke weist Kalk, Tonerde und Kieselerde in Mengen auf, die, auf eine Basis von 100% bezogen, außerhalb und links von der Fläche A B C D in F i g. 1 liegen (vgl. Punkt U in F i g. 2). Es ist notwendig" das Ganze auf eine Basis von 100% zu beziehen, weil die grob berechneten Werte für Kalk, Tonerde und Kieselerde nicht zusammenfallen; das geschieht, indem die festgestellten Werte der Komponenten addiert und der Prozentsatz der von jeder Komponenten gestellten Gesamtmenge ermittelt wird. Der auf diese Weise bestimmte Punkt (der Punkt U in F i g: 2) zeigt, daß die kristallinischen Phasen 5 CaO - 3 A1203, CaO-AI 203 und 2 Ca0 - Si02 in der vollständig kristallisierten Schlacke vorhanden sein müssen. Doch nach der Röntgenstrahluntersuchung eines Schlackestoffes mit dieser Rohanalyse wurde CaO - A10203 und Gehlenit gefunden, ein Beweis, daß die Grobzusammensetzung nicht die wirkliche Phasenzusammensetzung erkennen läßt.
  • Um die wirkliche Phasenzusammensetzung festzustellen, ist es daher erforderlich, die verunreinigenden Stoffe P.O., F und TiO2, die Kalk benötigen, auszugleichen, was dadurch geschieht, daß die Kalk-Aquivalentmenge gegenüber P205 [als Ca3(P04)z], Fluor [als CaF2] und Ti02 [als CaO - TiO2] bestimmt wird. Die diesen verunreinigenden Stoffen gegenüber äquivalente Gesamt-Kalkmenge wird von der bei der Schlackenanalyse grob ermittelten CaO-Menge abgezogen. Der restliche CaO-Gehalt ist erst für die `Bildung von Zementverbindungen verfügbar. Werden der restliche Kalk und die Tonerde und die Kieselsäure auf eine Basis von 100% bezogen, so erhält man die ausgeglichene Zusammensetzung, d. h. 38,9% Ca0, 53,6% A1203 und 75% Kieselsäure. Stellt man dieses ausgeglichene Produkt zeichnerisch dar (Punkt V in F i g. 2), so wird erkennbar, daß die tatsächlichen in der Schlacke vorhandenen kristallinischen Phasen Kalziumaluminat und Gehlenit sind, was durch eine Röntgenstrahlanalyse bewiesen wird; außerdem ist wahrscheinlich Dikalziumsilikat vorhanden. Diese Verbindung wurde nicht gefunden. Das kann seinen Grund darin haben, daß das Fluor anscheinend seine Bildung zu verhindern mag oder daß es in einer Menge von weniger als 10% der Schlacke vorhanden ist oder daß es in einer Form vorhanden ist, in welcher es nicht durch Röntgenstrahlen entdeckt werden kann.
  • Die Ausgleichung ist nicht nur eine mathematische Operation, sondern stützt sich auf die erwiesene Tatsache, daß die obenerwähnten verunreinigenden Stoffe Kalk benötigen. Dieser Kalk muß berücksichtigt werden, wenn die Beschickung zubereitet wird, damit sich in jedem Falle eine ausgeglichene Schlackenzusammensetzung ergibt. Die erste Maßnahme bei der Zubereitung einer Beschickung besteht darin, daß aus dem Phasendiagramm in der gewünschten Fläche A B CD eine Zusammensetzung aus drei Komponenten (Kalk, Tonerde und Kieselerde) herausgesucht wird. Die Erfahrung hat gelehrt, wie ungefähr die Restmengen von nicht zu den zementbildenden Stoffen gehörenden Verunreinigungen in der endgültigen Schlacke aussehen werden, wenn man die zur Verwendung kommenden Rohstoffe kennt. Wie bereits dargelegt wurde, ist es also möglich, den als CaF2, CaO - TiO2 und Ca3(P04)2 gebundenen Kalk mengenmäßig zu errechnen und dementsprechend das Ausgangsgemisch A1203: CaO so einzustellen, daß ein Ausgleich für den durch diese Verunreinigungen verlorengegangenen Kalk geschaffen ist.
  • Es wird darauf hingewiesen, daß in den vorangegangenen Erläuterungen nur von einem CaO-Ausgleich die Rede war, soweit F, TiO, und P205 betroffen sind. Die anderen verunreinigenden Stoffe sind im allgemeinen in so geringen Mengen vorhanden, daß sie außer acht gelassen werden können. Doch wenn irgendein anderer verunreinigender Stoff, der Kalk erfordert, in wesentlicher Menge vorhanden ist, soll dafür ein Ausgleich geschaffen werden.
  • Die chemische Kompensation läßt erkennen, daß die Tonerde, die zur Herstellung eines innerhalb der bestimmten Fläche A B C D liegenden Zementstoffes erforderlich ist, abnimmt, sofern die Verunreinigungen in der Schlacke, vor allem Fluor, zunehmen. Durch diese Überlegung erklärt sich auch, daß Fluorkonzentrationen in einem weiteren Bereich möglich sind, als es zuvor möglich schien. Man kann auch auf Grund der Ausgangsstoffe voraussagen, welche Stelle die Zusammensetzung des Zementbestandteiles in der Schlacke im Phasendiagramm einnehmen wird, so daß ein konsistentes, regelmäßig herstellbares Produkt gewonnen wird.
  • Daß versäumt wurde, die Tatsache in Betracht zu ziehen, daß die verunreinigenden Stoffe Kalk benötigen, ist die direkte Ursache für die Folgen, die bisher zu der Überzeugung führten, daß bei einem Fluorgehalt von mehr als 20/0 ein brauchbarer Zement nicht hergestellt werden kann. Das Ausgleichen der Schlackenzusammensetzung ist ein wesentliches Merkmal der Erfindung, denn dadurch wird die Verwendung von Stoffen mit einer höheren Konzentration an Fluor und anderen kalkverbrauchenden Verunreinigungen ermöglicht. Beispiel 1 Es wurden Zementstoffe hergestellt durch Mischen und Schmelzen von Demara-Bauxit (etwa 5,3% Kieselsäuregehalt), technisch reinem Kalk und, sofern erforderlich,Kalziumfluorid. Es wurde ein Verhältnis des Tonerde-Rohgewichts zu dem Rohgewicht des Kalks (die CaF2 entsprechende CaO-Menge eingeschlossen) von 1,22 gewählt. Den Fluorgehalt der Schlacke änderte man zwischen 0 und etwa 41/o. Der korrigierte Kieselstoffgehalt betrug 3,9 bis 4,6%. Jeder Ansatz wurde nach dem Schmelzen innerhalb von 45 Minuten von 1600 auf 1000° C und innerhalb von 200 Minuten von 1000 auf 400= C abgekühlt. Die entstandene Schlacke wurde auf einem normalen Feinheitsgrad gemahlen und die entstandenen Zemente nach dem ASTM-Verfahren C-109 mit und ohne Zusatzmittel getestet. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I zusammengestellt:
    Tabelle I
    Schlacke
    Verhältnis A1203: Ca0 Druckfestigkeit, kg(cm2
    Nr. 1 Zusatzmittel a)
    Roh Ausgeglichen Oio F o/0 ? Tag 7 Tage 28 Tage
    I
    1 1,23 1 1,27 I 0 keines 337,0 572,5 572,5
    2 1,22 1,30 1.1 keines 38,5 12,25 10,5
    3 1,17 1,31 2.3 ke;nes 48,16 ` 20,16 17,5
    4 1,22 1,41 3.1 keines 219,75 1 218,91 ` 158,5
    5 1,24 1,51 4,1 keines 70,0 205,75 170,75
    1 1,23 1,27 0 2 360,75 564,66 ; 703,0
    2 1.22 1,30 1.1 2 260,5 383,5 425,5
    3 1,17 1,31 2.3 2 343,16 422,91 369,5
    4 1,22 1.41 3,1 2 562,0 914,0 j 956,0
    5 1,24 1,5 1 4.1 2 369,25 991,0 1026,0
    a) Das Zusatzmittel bestand aus einem gemahlenen Gemisch von Zucker, Kalk und Kieselsäure, Zusammensetzung 7,70%
    Saccharose, 15,4% Ca (0H)2 und 76,9% Kieselsäure. Die Menge wurde nach dem Gewicht der gemahlenen Schlacke be-
    rechnet.
    Die ausgeglichenen Zusammensetzungen der Schlacke sind durch die Punkte 1 bis 5 In F i g. dargestellt. Schlackenarten Nr. 1, 2 und 3 liegen außerhalb und links von Schlackenarten Nr. 4 und 5 innerhalb der Fläche A B C D. Wie aus obiger Tabelle und aus F i g. 3 ersichtlich ist, kann außerhalb der Fläche ABCD ein ausgezeichneter Zement hergestellt werden, wenn kein Zusatzmittel und kein Fluor vorhanden ist. Fluorhaltige Zemente jedoch, deren ausgeglichene Zusammensetzungen außerhalb der Fläche A B C D liegen, sind für praktische Zwecke unbrauchbar. Fluorhaltige Zemente, die innerhalb der Fläche ABCD liegen und kein Zusatzmittel enthalten, werden bedeutend verbessert. Außerdem wird die Festigkeit von Zementarten, die innerhalb der Fläche A B C D liegen und bis zu 4 0i o Fluor enthalten, in ganz außergewöhnlicher Weise verbessert, wenn ein Zusatzmittel der beschriebenen Art zugesetzt wird. Zemente aus den Schlackenstoffen Nr.4 und 5 beispielsweise führten zu völlig unerwarteten Ergebnissen und erwiesen sich weit härter als irgendein im Handel erhältlicher Zement, einschließlich Portlandzement. Es wurde sogar die Festigkeit eines normalen Kieselaggregats übertroffen, wenn aus diesen Zementstoffen Beton hergestellt wurde. Es ist auch aus obiger Tabelle und aus F i g. 3 ersichtlich, daß Zemente, die Fluor in einer Höhe von etwa 4 % und ein erfindungsgemäßes Zusatzmittel enthalten, eine höhere Endfestigkeit aufweisen als fluorfreier Zement.
  • Beispiel 2 Wie im Beispiel 1 wurden die Schlackenstoffe hergestellt und untersucht, mit dem Unterschied, daß die Komponenten so zusammengestellt wurden, daß die Schlacke ein Verhältnis von Tonerde zu Kalk von 1,34 und einen korrigierten Kieselsäuregehalt von 7% hatte. Diese Zemente wurden geprüft, und die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle Il zusammengestellt:
    Tabelle 11
    Schlacke Druckfestigkeit, kg/cm-
    Nr. Verhältnis A1203: Ca0
    i @ Zusatzmittel a) i
    Roh Ausgeglichen % F o/0 1 Tag 7 Tage 28 Tage
    6 1,30 i 1,34 0 keines 367,75 509,50 636,50
    7 1,25 1,34 0;9 j keines 82,25 i 45,50 38,50
    8 1,21 1,34 1,9 keines 77,00 i 107,66 ; 109,76
    9 1,18 1,36 i 2,9 keines 115,50 184,75 195,25
    10 1,16 1,38 3,7 keines 90,16 j 200,50 191,25
    6 1,30 1,34 i 0 2 438,66 ' 622,50 818,50
    7 1,25 i 1,34 0,9 2 364,25 579,50 572,50
    8 1,21 1,34 1,9 2 505,16 720,50 783,50
    9 1,18 1,36 2,9 2 417,66 i 825,50 834,25
    10 1,16 I 1,38 3,7 2 314,25 I 874,50 I 948,00
    a) Das Zusatzmittel bestand aus einem gemahlenen Gemisch aus Zucker, Kalk und Kieselsäure, Zusammensetzung 7,7%
    Saccharose, 15,4% Ca (0H)2 und 76,9% Kieselsäure. Die Menge wurde nach dem Gewicht der gemahlenen Schlacke be-
    rechnet.
    Die ausgeglichenen Zusammensetzungen dieser Schlacke sind durch die Punkte 6 bis 10 in F i g. 2 dargestellt, die alle innerhalb der Fläche A B C D liegen, und die Festigkeiten sind durch ein Diagramm in F i g. 4 wiedergegeben. Wie zuvor auch entsteht ein ausgezeichneter Zement, der kein Fluor und kein Zusatzmittel enthält. Es ist festgestellt worden, daß die Festigkeit von Zementen nachläßt, wenn sie mehr als 2% Fluor enthalten. Es überraschte deshalb die Feststellung, daß die Festigkeit dieser erfindungsgemäß ausgeglichenen Zemente bei einem Fluorgehalt von 2,9 bis 3,71/o tatsächlich größer ist als bei einem Fluorgehalt von 0,9 bis 1,9%, selbst wenn kein Zusatzmittel anwesend ist.
  • Noch überraschender war die Feststellung, daß bei einer Steigerung des Fluorgehaltes von etwa 1 auf etwa 4% die Festigkeit von ausgeglichenen Zementstoffen mit den erfindungsgemäßen Zusätzen noch erhöht wurde. Die Festigkeit von Zementen, die mehr als 2% Fluor enthielten, übertraf tatsächlich die des gleichen Zements, der 0% Fluor enthielt. Es wird auch deutlich, daß durch den Zusatz von erfindungsgemäßen Zusätzen die Festigkeit von fluorhaltigen Zementen um einen Faktor erhöht wird, der sich zwischen etwa 4 und etwa 15 bewegt. Beispiel 3 Es wurde in einem Phosphor-Reduktionsofen durch dauerndes Nachfüllen natürlich vorkommender, fluorhaltiger Rohstoffe ein Zement hergestellt. Die Beschickung war zusammengesetzt aus 100 Teilen Florida-Phosphatgestein, 64 Teilen Bauxit und 19,25 Teilen Koks. Alle Stoffe zeigten die oben angeführte charakteristische Analyse. Die Mischung wurde vorher ausgewählt, so daß die ausgeglichene Zusammensetzung des Zements in der Schlacke nach dem Schmelzen (ausgenommen die dem Fluor, Titandioxyd [TiOz] und P205 entsprechende Ca0-Menge) ein ausgeglichenes Tonerde-Kalk-Verhältnis von 1,34 hatte und innerhalb der festgelegten Fläche A B C D in dem Phasendiagramm lag. Die entstandene geschmolzene Schlacke wurde in regelmäßigen Zeitabständen abgestochen und in Kohletiegeln abgekühlt, so daß Blöcke von 23 bis 60 kg entstanden, wobei die Kühlgeschwindigkeit der Schlacke in der Luft nicht beachtet wurde. Die Schlacke kühlte sich innerhalb von etwa 4 Stunden von etwa 1600° C auf Zimmertemperatur ab. Eine Rohanalyse ergab für die Schlacke eine Zusammensetzung von 42,380i0 Ca0, 48,26% A1203, 5,80% Si02, 2,51% F, 1,06% P205 und 0,28% Fe203.
  • Die Schlacke wurde auf einen normalen Feinheitsgrad gemahlen, d. h. etwa 3000 cm2 je Gramm, was durch den Blaine-Luftdurchlässigkeitstest bestimmt wurde. Es wurden Zemente hergestellt, die keinen Zusatz und solche, die 2 Gewichtsprozent eines Zusatzgemischs von 7,7% Saccharose, 15,4% Ca(OH)2 und 76,9% Kieselerde enthielten. Sie wurden nach einem ASTM-Standardverfahren (ASTM C-109) geprüft. Die Festigkeitswerte der Zemente mit und ohne Zusätze sind in der folgenden Tabelle III zusammengestellt:
    Tabelle III
    Druckfestigkeit, kg/cmE
    1 Tag I 3 Tage I 7 Tage I 28 Tage
    Ohne Zusatzmittel . . 129,15 I 200,29 j 157,24 -
    Mit Zusatzmittel ... 400,44 703,56 j 759,00 774,19
    Punkt 11 in F i g. 2 stellt die ausgeglichene Zusammensetzung dieses Schlackestoffes dar.
    Beispiel 4 Es wurde ein Zement hergestellt durch vorherige Auswahl einer Mischung, aus welcher sich ein Verhältnis von Tonerde zu Kalk ergibt, das nach der Ausgleichung der Rohzusammensetzung bezüglich F, T'02, P205 und deren CaO-Äquivalentmenge gegenüber CaF2, CaO - TiO2 und Ca(PO4)2 in die Fläche A B CD fällt. Die Beschickung bestand aus 100 Teilen Florida-Hartgesteinphosphat (enthält 34,810/0 P205, 49,57% Ca0, 5,27% Si02, 3,66% F, 0,730/0 A1203 + Ti02, 0,52% Fe@03, 2,441/o C02 und 0,39% Feuchtigkeit), 60,90 Teilen Surinam-Bauxit (enthält 94,16% A1203 + Ti02, 3,97% S'02 und 1,20% Fe 0..) und 18,81 Teilen Koks (enthält 86,00% gebundenen C, 5,320/9 S'02, 3,37% A1203 TiO2, 0,75% CaO und 1,48% Fe203). Die nach der Reduktion des Phosphats zu freiem Phosphor in einem elektrischen Ofen gebildete Schlacke enthielt nach chemischer Rohanalyse 42,10% Ca0, 45,840/9 A120$ + T'02, 6,24 % S'02, 1,73 % P205, 2,76 % F und 1,55% Fe203. Die Schlacke wurde auf einen Feinheitsgrad von etwa 3000 cm2/g (Blaine-Luftdurchlässigkeitstest) gemahlen und mit und ohne dem gleichen Zusatz wie im Beispiel 3 geprüft. Die Ergebnisse der Tests auf Druckfestigkeit (ASTM-TestC-109) sind in der folgenden Tabelle IV zusammengestellt.
    Tabelle IV
    Druckfestigkeit, kg/cmE
    1 Tag I 3 Tage 17 Tage 128 Tage
    Ohne Zusatzmittel . . 96,95 129,68 l29,68 -
    Mit Zusatzmittel ...
    462,81 609,69
    619,00
    726,66
    Beispiel s 70,0 Florida-Phosphathartgestein (Analyse 35,970/0 P205, 48,98% Ca0, 2,62% Si02, 3,70% F, 0,85% Fe203 und 0,48% H20), 62,3 Teile Jamaica-Bauxit (Analyse 69,05% A1203 + Ti02, 25,60% Fe2O3, 1,600/9S'02 und 3,62% unlösliches Material) und 18,05 Teile Koks wurden gemischt und in einem mit Gas geheizten Ofen erhitzt. Die Mengenanteile der verschiedenen Rohstoffe wurden ermittelt, indem zuvor eine gewünschte Schlackenzusammensetzung gewählt wurde, die nach der Ausgleichung innerhalb der Fläche A B C D zu liegen kam. Die nach der Reduktion des Phosphats und teilweiser Abtrennung von Eisenphosphid gebildete Schlacke ergab eine Rohanalyse von 39,54% Ca0, 45,24% A1203 +T'02, 6,18% S'02, 1,30% P205, 2,18% F und 4,5501o Fe 20., Die Schlacke wurde gemahlen und mit und ohne Zusatz von 2 Gewichtsprozent Natriummetaphosphat untersucht. Die Ergebnisse der Tests auf Druckfestigkeit nach dem ASTM-Test C-109 sind im folgenden aufgeführt:
    Tabelle V
    Druckfestigkeit, kg/cm2
    1 Tag I 3 Tage I 7 Tage
    Ohne Zusatzmittel .... 158,0 200,35 -
    Mit Zusatzmittel ...... 264,0 298,50 388,75
    Folgendes macht die Vorteile der Erfindung deutlich: ein Kalziumaluminatzement, der aus einer Schlacke nach dem Stand der Technik, d. h. außerhalb der Fläche A B C D in F i g. 1 gelegen und mit einem Gehalt von etwa 1 bis etwa 4 Gewichtsprozent Fluor hergestellt und mit den zusätzlichen chemischen Zusammensetzungen der Erfindung versetzt wurde, zeigt nach einem Tag eine Festigkeit, die 2,5- bis 5mal so groß ist wie die des gleichen Zements, bei welchem jedoch die erfindungsgemäßen Zusatzmittel nicht verwendet wurden. Ein Kalziumaluminatzement, der aus einem Schlackestoff hergestellt wurde, dessen ausgeglichene Zusammensetzung in den Bereich der Erfindung fällt, also innerhalb der Fläche A B C D in F i g. 1 liegt, der etwa 1 bis 4 Gewichtsprozent Fluor enthält und mit der erfindungsgemäßen chemischen Zusatzmittelzusammensetzung versetzt wurde, zeigt nach einem Tag eine Festigkeit, die 3,5- bis 6,5mal so groß ist wie bei ähnlichen Zementen nach dem bisherigen Stand der Technik ohne Zusatzmittel.
  • Da das erfindungsgemäße Verfahren Fluorkonzentrationen in einem weiteren Bereich gestattet und jedes Verfahren der Fluorentfernung überflüssig macht, kann fast jedes bekannte in der Natur vorkommende Phosphaterz, das einen entsprechend geringen Kieselgehalt aufweist, als Rohstoff Verwendung finden. Es ist in dieser Hinsicht wirtschaftlich vorteilhaft, ein Phosphaterz zu verwenden, das so viel Fluor wie möglich enthält, denn dadurch, daß Fluor Kalk benötigt, ist es möglich, weniger Tonerde oder Bauxit in der Ofenbeschickung zu verwenden und dennoch ein Zementprodukt gleicher Qualität zu gewinnen. Gleichzeitig aber wird der Schmelzpunkt des in dem Ofen verarbeiteten Mineralstoffgemisches gesenkt und damit der Wärmeverlust vermindert, so daß die Betriebskosten gesenkt werden.
  • Die Ergebnisse von mit anderen Zusätzen durchgeführten Versuchen unter Verwendung eines Zements, dessen ausgeglichene Zusammensetzung innerhalb der Fläche A B C D liegt, sind in der folgenden Tabelle VI zusammengestellt.
    Tabelle VI
    Zusatzmittelverbindung Druckfestigkeit, kg/cm2
    1 Tag I 3 Tage (5 Tage I 7 Tage
    Keines . .... . . .. ... 90,86 - 146,32 -
    Kalziumlignin-
    sulfonat -f- Na 2C03 376,50 j - 462,25 -
    Keines ............ 152,20 - - -
    Natriummeta-
    - -
    phosphat......... 389,521453,50
    Die in dieser Tabelle aufgeführten Zementstoffe 1, 2 und 3 fallen in bezug auf ihre ausgeglichene Zusammensetzung in die Fläche A B C D.
    Druckfestigkeit, kg/cm2
    Versuch
    Zusatzmittel
    1 Tag 3 Tage I 7 Tage
    1 Zement Nr.1 keines 90,86 I 146,32 -
    2 Zement Nr.1 Kalziumligninsulfonat 376,54 462,25 -
    3 Zement Nr. 2 keines 152,20
    - -
    4 Zement Nr. 2 Natriummetaphosphat 389,52 j 453,50 -
    5 Zement Nr. 3 keines 75,39 162,56 189,51
    6 Zement Nr. 3 MgS04 - 7 H20 173,34 I 379,09 411,36
    7 Zement Nr. 3 Rohrzucker 227,24 449,09 422,14
    8 Zement Nr. 3 Rohrzucker -f- CaS04 # 2 H20 259,58 432,92 497,53
    9 Zement Nr. 3 Gips 216,46 438,31 427,53
    10 Zement Nr. 3 Rohrzucker -I- Ca(OH)2 443,91 I 615,50 675,91
    -I-- Kieselerde
    11 Zement Nr. 3 Rohrzucker -f- Ca(OH)2 392,25 I 629,50 726,66
    12 Zement Nr. 3 Rohrzucker -f- Ca(OH)2 482,41 i 631,25 697,75
    -f- Kalziumsilikatschlacke
    13 Zement Nr. 3 Natriumtetratitrin 318,80 465,26 519,09
    14 Zement Nr. 3 Borax 162,56 486,82 513,70
    In bezug auf die vorangehende Tabelle wird darauf verwiesen, daß das in Versuch 8 verwendete CaS04 * 2 H20 als Nebenprodukt bei der Herstellung von Dreifachsuperphosphat anfiel und leicht sauer ist, die in Versuch 12 verwendete Kalziumsilikatschlacke aus einem Phosphorofen stammte und in erster Linie aus 3 CaO - 2 Si02 und CaO - Si02 besteht und das Natriumtetratetrin aus Versuch 13 das Natriumsalz von Äthylendiamin-tetraessigsäure ist. Wie an früherer Stelle angegeben, ist nicht genau bekannt, wie diese Zusatzmittel wirken. Einige von ihnen, beispielsweise M9S04 - 7 H20, senken den pH-Wert, einige, z. B. Saccharose, sind Kalziumtrennmittel, einige, z. B. Ca(OH)2, wirken beschleunigend, und Natriumtetratetrin ist ein chelatbildendes Mittel.

Claims (9)

  1. Patentansprüche: 1. Aluminiumoxydhaltige Zemente, bestehend aus einer Schlacke mit mindestens 80 Gewichtsprozent A12031 S'02 und Ca0, ausschließlich der Menge Ca0, die an das in der Schlacke vorhandene P205, F und Ti02 gebunden ist, wobei die Schlacke 2 bis 411/o F, höchstens 3,5% Ti02, höchstens 7% P.05, höchstens 2% Mg0 und höchstens 1% Fe, S oder Zr enthält, während das Gesamtgewicht der Bestandteile außer A1203, SiO2 und Ca0 jedoch einschließlich des gebundenen Ca0 etwa 20% nicht übersteigt, wobei die Zusammensetzung der Schlacke in bezug auf A1203, S'02 und Ca0, ausschließlich der an andere Bestandteile gebundenen CaO-Menge einen Gehalt an 35,5 bis 45% Ca0, 45 bis 64,5% A1203 und 0 bis 10% S'02 aufweist, und einem Zusatz von 0,04 bis 1,5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Schlackengewicht, aus Zucker, chelatbildenden Mitteln oder einem Kalk zurückhaltenden Mittel, das das Abbinden des Zements verzögert, getrennt oder im Gemisch miteinander.
  2. 2. Aluminiumoxydhaltige Zemente nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der P205-Gehalt der Schlacke höchstens 3 % beträgt.
  3. 3. Aluminiumoxydhaltige Zemente nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Si02-Gehalt der Schlacke zwischen 5 und 10% liegt.
  4. 4. Aluminiumoxydhaltige Zemente nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der F-Gehalt der Schlacke 2,5 bis 4% beträgt.
  5. 5. Aluminiumoxydhaltige Zemente nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzmittel ein Gemisch von Saccharose, hydratisiertem Kalk und Kieselerde ist, vorzugsweise in den Mengenverhältnissen 7,711/o Saccharose, 15,411/o Ca(OH)2 und 76,911/o Si02.
  6. 6. Aluminiumoxydhaltige Zemente nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzmittel MgS04 - 7 H20 ist.
  7. 7. Aluminiumoxydhaltige Zemente nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzmittel Natriummetaphosphat ist. B.
  8. Aluminiumoxydhaltige Zemente nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzmittel ein Dispergiermittel ist.
  9. 9. Aluminiumoxydhaltige Zementzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzmittel Kalziumligninsulfonat ist. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 859 124; Kühl, Zement-Chemie, Bd.2, 1958, S. 742 und 758.
DEV19143A 1960-01-06 1960-08-06 Aluminiumoxydhaltige Zemente Pending DE1188501B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US1188501XA 1960-01-06 1960-01-06

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1188501B true DE1188501B (de) 1965-03-04

Family

ID=22381106

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEV19143A Pending DE1188501B (de) 1960-01-06 1960-08-06 Aluminiumoxydhaltige Zemente

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1188501B (de)

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2859124A (en) * 1953-01-19 1958-11-04 Albright & Wilson Mfg Ltd Manufacture of light coloured aluminous cement

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2859124A (en) * 1953-01-19 1958-11-04 Albright & Wilson Mfg Ltd Manufacture of light coloured aluminous cement

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE19846414B4 (de) Phosphatzementbindemittel, Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung, insbesondere als Reparaturmörtel
DE2857396C2 (de) Rasch härtender Zement
DE2553140C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Bindemittels für Bauzwecke
DE2447465C3 (de) Rasch härtbare Portlandzementmörtel-Bitumen-VerguBmasse für schottergefüllte Gleisbettung
DE2257531B2 (de) Verfahren zur Herstellung eines rasch härtenden Portland-Zements
DE2166486B2 (de) Verfahren zur Herstellung einer modifizierten Portland-Zementzusammensetzung
DE2551140A1 (de) Magnesiazementmischung auf basis von magnesiumoxid und einem mit diesem reaktionsfaehigen ammoniumphosphat
DE2224357B2 (de) Hydraulische zementmasse
DE2165434B2 (de) Hydraulische zementzusammensetzung
DE2308851A1 (de) Verfahren zur herstellung von hydratationshaertendem material aus stahlerzeugungshochofenschlacke
EP0603603B2 (de) Schnellerhärtendes, hydraulisches Bindemittel
DE2348433B2 (de) Verfahren zur Herstellung eines nicht-expandierenden Betons mit hoher Festigkeit und hoher Frost- und Tauwetterbeständigkeit
DE4213401A1 (de) Zementbeimischung und Zementzusammensetzung mit einem Gehalt derselben
DE2738247A1 (de) Feuerfester tonerdezement und verfahren zu dessen herstellung
DE2122710C3 (de) Zusatzmittel zu Zement, Mörtel und Beton und Verfahren zu dessen Herstellung
DE2447071A1 (de) Hydraulischer fruehfester zement
DE1188501B (de) Aluminiumoxydhaltige Zemente
EP3636623A1 (de) Verfahren zur herstellung eines spritzbetonbeschleunigers mit neuen rohstoffen
DE2545244C3 (de) Schnell zu hitzebeständigem Material härtendes Gemisch
DE2341493C3 (de) Hydraulischer Zement mit hoher Anfangsfestigkeit
DE1229434B (de) Sulfat-Calciumaluminat-Zement
DE648056C (de) Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften hydraulischer Bindemittel
AT118623B (de) Verfahren zur Gewinnung von Tonerdeschmelzzement und phosphorhaltigen Gasen.
DE250433C (de)
DE748648C (de) Verfahren zur Herstellung hydraulischer Bindemittel