DE1186024B - Textilverkleben - Google Patents

Description

• Textilverkleben Die Erfindung betrifft ein Verfahren, Stoffteile durch heißes Bügeln miteinander so zu verbinden, daß die Verklebung weder durch Kochwäsche noch durch chemische Reinigungsmittel angegriffen wird.
• Als Stand der Technik ist dem Taschenbuch der Kitte und Klebstoffe von Dr. Erich Plath und Lore Plath, 1963, Stuttgart, S.351 bis 356, zu entnehmen, daß zur Verbesserung der Wasserdichtigkeit bei Abdeck-, Zeltplanen od. dgl. die Nähte unterklebt, auch Reparaturen ausgeführt werden, indem Kleber auf Basis von Butadien-Acrylnitril in Verbindung mit Polyisocyanaten verwendet werden. Als weitere Einsatzgebiete dieser Klebstoffe werden Polsterstoffe und Textilbeflockungen genannt. Entsprechende Klebstoff-Rohstoffe sind z. B. in Bayer-Kunststoffe, 1959, S. 317 bis 332, ausführlich beschrieben. Eine weiterreichende Anwendbarkeit für Textilien ist a. a. O. nicht offenbart (vgl. Handbuch der BASF-Kunststoffe, 1959, S. 142 bis 149, Kunststoffe als Klebstoff-Rohstoffe). Nach angegebenem Stand der Technik ist es zum Erreichen ausreichender Echtheiten gegen Wärme, heiße Waschlauge, Benzin und chlorierte Kohlenwasserstoffe stets erforderlich, daß der Klebstoff vernetzt werden muß, eine Maßnahme, die für Textilbekleidung nicht anwendbar ist. Durch die deutsche Auslegeschrift 1 091 527 ist noch bekanntgeworden, daß Textilien wasch- und kochfest mittels eines zwischengelegten Trägerstoffes, auf den Niederdruckpolyäthylenpulver haftend aufgebracht sind, durch Anwendung von Druck und Hitze miteinander verklebt werden können. Chemischen Reinigungsmitteln halten diese Verklebungen indessen nicht stand. Schließlich gehört ein durch die deutsche Auslegeschrift 1 095 251 bekanntes Verfahren zur Herstellung von Verbundschichten aus Textil-, Polyamidfolien- und Papierbahnen zum Stand der Technik, welches durch eine Vorbehandlung der Polyamidfolien gekennzeichnet ist. Das Vorbehandlungsmittel m-Dioxybenzol ist gefährlich. Einatmen von Staub oder Dämpfen sowie Berührung mit der Haut müssen vermieden werden. Darum sind derartige Verbundschichten für Textilbekleidung nicht anwendbar.
• Polyamidfolien halten auch der Kochwäsche und chemischen Reinigung nicht stand. Ihre Löslichkeit in wäßrigem Alkohol, der bei Wein und Spirituosen vorliegt, schränkt zudem ihren Gebrauchswert als Textilkleber ein.
• Es wurde gefunden, daß zur Herstellung von Textilverklebungen als Heißsiegelkleber ein weich eingestelltes Polyurethan, das durch Polyaddition von Hexamethylendiisocyanat und 1,4-Butandiol erhalten worden ist, geeignet ist. Dieses Klebmittel ist be- ständig gegen heiße Waschlauge und Lösungsmittel, wie Benzin oder chlorierte Kohlenwasserstoffe.
• Dispersionen oder Lösungen dieses Polyurethans für Klebzwecke sind nicht bekannt. Trotz guten Haftvermögens des geschmolzenen Polyadduktes ist es bisher auch zu Heißsiegelverklebungen nicht bekanntgeworden, wohl wegen der Schwierigkeiten, die der gegenüber anderen Kunststoffen ungewöhnliche Schmel bereich, nämlich innerhalb weniger Celsiusgrade aus einem festen Körper in eine niedrigviskose Schmelze überzugehen, verursacht. Man kann jedoch mittels geeigneter Vorrichtungen das Polyaddukt im Schmelzbereich auf Stoffbahnen oder Bändern als Heißsiegelklebeschicht auftragen. So ausgerüstete Textilien sind trocken und kaum wahrnehmbar steifer als vor der Ausrüstung und geben beim heißen Aufbügeln eine fest haftende Verklebung zwischen Stoffteilen. Bei falschem Sitz oder für Reparaturen kann die Verklebung durch Bügeln gelöst und neu vollzogen werden. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung für eine Versiegelungstemperatur von 200 C werden dem Polyurethan 100/o eines weichen Polyamids zugesetzt. Bei Verklebungen, die einer Kochwäsche nicht ausgesetzt werden, kann dieser Zusatz auf 150/0 gesteigert werden. Das Polyurethan ist z. B. in Bayer-Kunsstoffe, 1959, S.140/141, unter der Bezeichnung Durethan U50 (Wz.) beschrieben.
• Als Einsatzgebiete sind dort für diesen Kunststoff angegeben: Herstellung von Buchsen, Ritzeln, Zahn-und Schneckenrädern, Zählwerkteilen, Schrauben, Waschmaschinenteilen, Spulenkörpern und zahlreichen weiteren technischen Kleinteilen auf der Spritzgußmaschine.
• Das erfindungsgemäße Verfahren bringt der Bekleidungsindustrie Vorteile durch Einsparung von Arbeitskosten.

Claims (2)

1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von wasch- und reinigungsbeständigen Textilverklebungen, d a -durch gekennzeichnet, daß als Heißsiegelkleber ein weich eingestelltes Polyurethan, das durch Polyaddition von Hexamethylendiisocyanat und 1,4-Butandiol erhalten worden ist, verwendet wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Zusatz von bis zu 15 ovo eines weichen Polyamids zu dem verwendeten Heißsiegelkleber.

   In Betracht gezogene Druckschriften: Bayer-Kunststoffe, 1955, S.119 bis 126; deutsche Auslegeschriften Nr. i 091527, 1 095 251; britische Patentschrift Nr. 829 918.