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Einrichtung an Systemen veränderbarer Bildgröße Die Einrichtung bezieht
sich auf Objektive veränderbarer Brennweite oder auf Fernrohre, also Sucher, oder
solche Vorsatzsystenie veränderbarer Vergrößerung, die gemeinsam mit einem festen
nachgeschalteten Objektiv zu Bildaufnahme oder -wiedergabe verwendet werden sollen.
Alle bekannten Systeme dieser Art bestehen aus drei oder vier Komponenten, von denen
mindestens eine, meist aber deren zwei und gelegentlich drei, verschoben werden,
während eine im allgemeinen stillsteht. Der Bereich der Bildgrößen, der durch das
Verschieben der Komponenten überstrichen werden kann, ist im allgemeinen durch die
Baulänge der Systeme begrenzt; sehr große Bereiche, etwa im Verhältnis
1 : 6 und darüber, bedingen eine große Baulänge und, vor allem bei kleinen
Bildvergrößerungen, also großem Bildwinkel, erhebliche Linsendurchmesser. Dadurch
werden die Systeme durchweg schwer und teuer. Beschränkt man sich auf einen Bereich
der Bildgrößen zwischen etwa 1 : 3 und 1 - 4, dann sind solche Systeme
wesentlich kleiner und einfacher bei gleicher Bildgüte herzustellen.
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Nun zeigt die praktische Erfahrung, daß nur selten der volle Bildgrößenbereich
während einer Aufnahme durchmessen wird; vielmehr werden unter bestimmten Aufnahmevoraussetzunuen
entweder bevorzugt kleine Abbildungen, also große Bildwinkel, oder höhere Abbildungsmaßstäbe
bei kleinen Bildwinkeln gebraucht. Das tatsächlich ausgenutzte Intervall liegt dann
jeweils bei etwa 1 : 3 bis 1 -. 4 und entspricht dem der obengenannten
kleineren, einfachen Systeme.
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Um ihnen einen Bildgrößenbereich zu erteilen, der je nach Belieben
nach kleineren oder größeren Werten verschoben werden kann, wird erfindungsgemäß
vorgeschlagen, das Frontsystem austauschbar zu machen, wobei je nach dem
Bedarfsfall Frontsysteme gleichen Auflagemaßes, aber verschiedener Brennweite benutzt
werden können. Unter »Auflagemaß« ist dabei der Abstand von der mechanischen Anschlagfläche,
der austauschbaren Fassung bis zum Brennpunkt des in ihr befindlichen Frontsystems
zu verstehen.
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Für Objektive zur ruhenden, insbesondere zur Kleinbildfotografle,
sind derartige austauschbare Frontsysteme bekannt. Sie erlauben beispielsweise,
die Brennweite eines Objektivs vom normalen Wert 50 mm auf
35 mm einerseits, auf 80 mm andererseits zu verändern. Diese Vorsatzsysteme
waren nur dann wirtschaftlich herstellbar, wenn das Öffnungsverhältnis für die vom
Nonnalfall abweichenden Brennweitenwerte empfindlich verringert wurde.
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Es sind auch feste Vorsatzfernrohre für Objektive veränderbarer Brennweite
bekanntgeworden, die das Brennweitenintervall um einen nicht weit vom Wert
1
entfernten Faktor zu ändern erlauben, was aber keine erhebliche Ausweitung
des Bereiches bedeutet.
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Bei Systemen veränderbarer Bildgröße gestatten die in Rede stehenden
Austauschfrontsysteme bei einfacher und wirtschaftlicher Anlage des Hauptsystems
insgesamt einen sehr großen Bildgrößenbereich absatzweise zu überstreichen und dabei
stets das volle öffnungsverhältnis des Gesamtsystems einzuhalten, das im wesentlichen
durch das des nachgeschalteten Grundobjektivs gegeben ist. Dabei ist der Brennweitenbereich
insgesamt so groß, daß er mit einem ohne Austauschteile arbeitenden System veränderbarer
Bildgröße nur bei sehr hohem Aufwand bewältigt werden könnte, vor allem, wenn an
die Bildgüte hohe Forderungen gestellt werden.
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Es gehört zur Erfindung, diese Auswechselfrontsysteme je nach Bedarf
als umgekehrte Telesysteme, Normal- oder Teleobjektive zu bauen, sie weiterhin leicht
austauschbar auf einem Revolver od. dgl. in bekannter Weise zu befestigen und gemeinsam
durch axiale gleichzeitige Verschiebung oder mit einem Fokussiervorsatz auf nahe
Gegenstände scharfzustellen. Bei geeigneter Korrektion der übrigen Teile des gesamten
Systems ist auch die Benutzung vorhandener voll auskorrigierter fester Systeme möglich,
insbesondere von Wechselobjektiven für Kleinbild- und andere Kameras, die eine eingebaute
Scharfstelleinrichtung besitzen.
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In den F i g. 1 bis 4 sind einige Beispiele gemäß der Erfindung
wiedergegeben worden.
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In F i g. 1 ist das Frontsystem 1 zweilinsig so aufgebaut,
daß einer streuenden Frontlinse 11 eine Sammellinse 12 folgt. Mit 2 ist ein
streuendes Glied bezeichnet, das zur Bildgrößenänderung um erhebliche Beträge beispielsweise
gemäß der Kurve 23
verschoben wird; 3 ist ein festes
Sammelglied, das mit den Gliedern 1 und 2 gemeinsam ein pankratisches Fernrohr
bildet. Das nachgeschaltete feste Objektiv 4, hier ein Dreilinser, bildet den Gegenstand
in der Ebene 5 ab. Um die Bildlage für alle Bildgrößen konstant zu halten,
werden gleichzeitig das Glied 2 nach der Kurve 23 und das Frontglied
1
nach der Kurve 13 verschoben. Eine weitere Verschiebemöglichkeit
zum Einstellen auf nahe Gegenstände kann angebracht werden und ist hier nicht dargestellt
worden. Mit 7 ist eine Planplatte bezeichnet, die eine Spiegelfläche
71 für den Sucherstrahlengang enthält, mit 8 die Blende.
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Das Frontglied 1 besitzt auf Grund seiner Bauart eine kurze
Brennweite, aber eine längere Schnittweite; das von ihm entworfene Bild entsteht
bei Bl'* Es verschiebt sich längs der optischen Achse ebenso nach der Kurve
13 wie das Frontglied 1. Hat das Frontglied beispielsweise eine Brennweite
von 52 mm, so ist der Brennweitenbereich des gesamten Systems 7,5 bis
25 mm.
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Um das Bildgrößenintervall nach höheren Werten zu verschieben, kann
das Frontglied 1, das hier als umgekehrtes Telesystem aufgebaut ist, durch
ein System normaler Bauart und Hauptpunktlage 21 (F i g. 2) ersetzt werden.
Es ist als Achromat dargestellt, dessen Bild ebenfalls im Punkt B,' entsteht. Bei
70 mm Brennweite dieses Achromaten reicht der Bereich der Brennweitenverschiebung
von etwa 10
bis 35 mm.
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Weiterhin kann (F i g. 3) der Achromat 21 durch ein Teleobjektiv
31 oder ein anderes optisches System mit noch längerer Brennweite ersetzt
werden, das ebenfalls längs der Kurve 13 bewegt wird und dessen Bild in Bil
entsteht. Hat es 125 mm Brennweite, dann resultiert ein Verstellbereich von
18 bis 60 mm. Wird gar ein Teleobjektiv mit beispielsweise
180 mm Brennweite 41 benutzt (F i g. 4), dann ergibt sich ein Bereich
von 26 bis 86 mm.
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Insgesamt erlauben die Wechselfronten also in diesem nicht extremen
Beispiel einen Brennweitenbereich von 7,5 bis, 86 mm oder fast
1: 15 zu überbrücken, ohne daß - das Gesamtsystem- als solches sehr
umfangreich und teuer sein müßte.
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Zur Scharfeinstellung können alle diese Frontsysteme längs der optischen
Achse zusätzlich verschoben werden; diese Verschiebung kann sich auch nur auf einzelne
Komponenten von ihnen beziehen.