-
Fahrbare Arbeitsbühne Die Erfindung bezieht sich auf eine fahrbare
Arbeitsbühne mit einem hydraulisch höhenverstellbaren Gelenkausleger, der mittels
einer hohlen, mit einem Antriebsritzel versehenen Drehachse in einer fest am Fahrgestell
angebrachten Standsäule drehbar gelagert ist, wobei ein ebenfalls am Fahrgestell
angeordnetes, doppelt wirkendes hydraulisches Aggregat mit feststehendem, von einer
zweiseitigen Kolbenstange getragenen Kolben und beweglichen, eine mit dem Ritzel
kämmende Zahnstange aufweisenden Zylinder zum Antrieb dient und die von der Pumpe
und dem Vorratsbehälter auf dem Fahrgestell zu einem Steuerblock am Gelenkausleger
und von dort zum hydraulischen Aggregat führenden Leitungen durch die Drehachse
gelegt sind.
-
Bei einer bekannten fahrbaren Arbeitsbühne dieser Art sind die Hydraulikleitungen
im Bereich der hohlen Drehachse als biegsame Schläuche ausgebildet. Solche Schläuche
führen vom Steuerblock zu dem hydraulischen Aggregat und sind jeweils an dessen
Zylinderenden angeschlossen. Weitere Schläuche verbinden den Steuerblock mit den
am Fahrgestell angebrachten Anschlüssen von Leitungen, die zur Pumpe bzw. zum Vorratsbehälter
führen. Mit Rücksicht auf die Bewegung des Gelenkauslegers sowie auf die Hin- und
Herbewegung des Zylinders des hydraulischen Aggregates müssen die Schläuche locker
durchhängen. Dies führt bei der bekannten Arbeitsbühne der eingangs definierten
Gattung dazu, daß die Drehbarkeit des Gelenkauslegers begrenzt ist. Der äußerste,
mit lose durchhängenden Hydraulikschläuchen erzielbare Drehbereich umfaßt etwa 320°.
Bei einer weitergehenden Drehung läßt sich ein Verheddern und Einklemmen der Hydraulikschläuche
nicht vermeiden.
-
Es sind allerdings auch bereits fahrbare Arbeitsbühnen bekannt, deren
Gelenkausleger um 360° gedreht werden kann. Bei diesen ist jedoch eine grundsätzlich
andere Drehlagerung des Auslegers vorgesehen. Der Gelenkausleger ruht in diesen
Fällen ausnahmslos auf einer Drehscheibe. Eine Drehscheibe hat aber einen großen
Platzbedarf. Die Basis, mit der die Arbeitsbühne mit dem Fahrgestell verbunden -wird,
muß somit verhältnismäßig breit sein. Diejenigen Arbeitsbühnen, bei denen der Gelenkausleger
auf einer Drehscheibe abgestützt ist, eignen sich daher nur zum Anbringen auf größeren
Fahrzeugen.
-
Es ist ferner auch eine fahrbare Arbeitsbühne bekannt, deren Drehscheibe
auf einer feststehenden Achse aufruht, wobei die Hydraulikleitungen durch die feststehende
Achse sowie in deren Stirnfläche eingearbeitete Ringnuten geführt sind. Die Drehscheibe
ist durch einen auf ihr selbst gelagerten hydraulischen Motor antreibbar, der über
einen Kettentrieb mit einem an der feststehenden Achse angebrachten Kettenrad verbunden
ist. Zum Steuern der Hydraulik ist ein Steuerblock vorgesehen, der fest mit dem
Fahrgestell verbunden ist. In diesem Fall ist eine besonders große Drehscheibe erforderlich,
da diese noch ausreichend Platz zum Lagern des hydraulischen Motors aufweisen muß.
Es treten also die vorstehend geschilderten Nachteile in besonders hohem Maße auf.
-
Darüber hinaus ist ein hydraulischer Drehkran bekannt, dessen Ausleger
auf einem Drehkranz ruht. Zum Durchführen der Hydraulikleitungen im Bereich der
Basiskonstruktion ist bei dem bekannten Kran ein gestellfester Zapfen mit verschieden
langen Kanälen vorgesehen, um den sich Hohlringe drehen, die einerseits mit den
Kanälen im Zapfen und andererseits mit zu den Verbrauchern führenden Hydraulikleitungen
verbunden sind. Auch diese Konstruktion ist nicht für eine fahrbare Arbeitsbühne
brauchbar, die eine möglichst kleine und doch standsichere Basis besitzen soll.
-
Zweck der Erfindung ist es, eine Arbeitsbühne der eingangs beschriebenen
Gattung zu schaffen, bei der die schmale, zum Aufbau auf einen Kleinlastwagen geeignete
Basiskonstruktion beibehalten und der Gelenkausleger trotzdem um volle 360° drehbar
ist.
-
Es ist zwar bereits ein fahrbarer Schürfbagger bekannt, dessen Schürfbecher
von einem Gelenkausleger getragen wird. Dieser -Gelenkausleger ist seitlich an einem
vertikalen Drehbolzen angebracht, der ein Ritzel trägt. Dieses Ritzel wird über
ein Zwischenrad vom beweglichen Zylinder eines hydraulischen Aggregates angetrieben,
dem das Druckmittel durch die hohlen Kolbenstangen zugeführt wird. Dieser Schürfbagger
kann jedoch keine Anregung zur Lösung der vorstehend erläuterten Aufgabe
geben,
da bei ihm durch den Drehbolzen keine Hydraulikleitungen geführt werden müssen.
Außerdem wird bei dem Schürfbagger keine Schwenkbarkeit des Gelenkauslegers um 360°
angestrebt; vielmehr genügt dort ein Schwenkbereich von etwas über 180-.
-
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß
die zum Aggregat führenden Leitungen in an sich bekannter Weise an die hohlausgebildete,
mit Durchflußöffnungen versehene Kolbenstange angeschlossen sind und daß an der
Drehachse ein Anschlußkopf angeordnet ist, der aus einem mit der Drehachse fest
verbundenen Zapfen mit Kanälen, welche im Inneren der Drehachse als Rohre mit ortsfest
gehaltenen Enden die Leitungen fortsetzen, und einer fahrgestellfesten, entsprechende
Kanäle aufweisenden Büchse besteht.
-
Die Kombination dieser Merkmale bietet den überraschenden Vorteil,
daß der Gelenkausleger eine schmale, jedoch standfeste Basiskonstruktion besitzt
und trotzdem eine volle Drehung des Gelenkauslegers um 360° möglich ist. Auf einen
kleinen Lastwagen kann dadurch ein sehr vielseitig verwendbarer und verhältnismäßig
hoher Gelenkausleger montiert werden.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Arbeitsbühne, die auf
einem Kleinlastwagen montiert ist, F i g. 2 einen Längsschnitt durch die Drehachse
und den Drehantrieb der Arbeitsbühne nach F i g.1 und F i g. 3 einen Längsschnitt
durch das hydraulische Aggregat zum Drehen der Arbeitsbühne nach Fig.1.
-
In der Zeichnung ist 1 ein Kleinlastwagen, auf dessen Ladebrücke
2 eine erfindungsgemäße Arbeitsbühne gelagert ist. Diese Arbeitsbühne besitzt eine
eigentliche Arbeitsplattform 3, die sich auf einem Gelenkausleger 4 abstützt. Der
Gelenkausleger besteht aus Armen 4 a und 4 b, die miteinander und
mit der Arbeitsplattform 3 gelenkig verbunden sind. Lenker 5 stellen sicher, daß
die Arbeitsplattform 3 in jeder Relativstellung der Arme 4 a und 4 b zueinander
eine horizontale Standfläche 3 a besitzt.
-
In F i g. 1 ist die Arbeitsbühne in ausgezogenen Linien in ihrer Transportstellung
mit abgesenkter Arbeitsplattform 3 und strichpunktiert in einer Arbeitsstellung
gezeigt, in der der Gelenkausleger die Arbeitsplattform angehoben hat. In beiden
Stellungen ist der Boden der Arbeitsplattform horizontal. Zum Ausfahren des Auslegers
dienen hydraulische Kolben-Zylinder-Einheiten 6 und 7, die jeweils an beiden Enden
gelenkig gelagert sind. Den Fuß des Gelenkauslegers 4 bildet eine vertikale Drehachse
B. Diese Drehachse 8 ist über seitliche Laschen 9 gelenkig mit dem Arm 4a des Gelenkauslegers
verbunden und in einer buchsenförmigen Standsäule 10 gehalten. Die Standsäule
10 bildet einen Teil eines Stützbockes 11, der fest mit der Brücke 2 bzw.
dem Fahrgestell des Fahrzeuges 1 verbunden ist. Der Stützbock 11 ist gegenüber dem
Fahrzeug 1 noch durch eine Gelenkstrebe 12 abgestützt, die an der Standsäule 10
angreift. Zum Verdrehen der Drehachse 8 in der Standsäule 10 dient ein hydraulisches
Aggregat 13, dessen Aufbau weiter unten an Hand der F i g. 3 genauer beschrieben
wird. Das hydraulische Aggregat 13 treibt eine Zahnstange 14 an, die mit einem drehfest
mit der Drehachse 8 verbundenen Antriebsritzel 15 kämmt.
-
Zum Speisen der Kolben-Zylinder-Einheiten 6,7
und des hydraulischen
Aggregats 13 sind Hydraulikleitungen vorgesehen, die von einer auf dem Fahrgestell
des Fahrzeugs 1 angebrachten Pumpe und einem ebenfalls auf dem Fahrgestell gelagerten
Vorratsbehälter durch die hohl ausgebildete Drehachse 8 zu einem Steuerblock 16
am Auslegerarm 4 a und von dort teilweise zurück zum hydraulischen Aggregat 13 führen.
In F i g. 1 sind die Leitungen teilweise gestrichelt bei 17 angedeutet.
-
Wie aus F i g. 3 ersichtlich ist, besteht das hydraulische Aggregat
13 aus einem Zylinder 18, der die Zahnstange 14 trägt. Das mit der Zahnstange
kämmende Antriebsritzel 15 ist in F i g. 3 strichpunktiert angedeutet. Der Zylinder
18 kann relativ zu einem Kolben 19 hin- und hergleiten. Der Kolben 19 wird von einer
hohlen, zweiseitigen Kolbenstange 20, 21 gehalten, die an ihren äußeren Enden fest
mit dem Stützbock 11 verbunden ist.
-
Wie die F i g. 3 zeigt, kann der Zylinder 18 mit der Zahnstange 14
durch Einleiten von Druckflüssigkeit in eine der Zylinderkammern 18
a bzw. 18 b hin- und herbewegt und dadurch die Drehachse 8
des Gelenkauslegers in Drehung versetzt werden.
-
Die vom Steuerblock 16 kommenden Hydraulikleitungen 17a und 17b sind
an den freien Enden der feststehenden Kolbenstange 20, 21 an diese angeschlossen.
Die Druckflüssigkeit kann dadurch durch die hohle Kolbenstange sowie durch Durchbrechungen
22 in der Kolbenstange in die Zylinderkammern 18a und 18b eingeführt
und aus diesen abgeleitet werden. Die Leitungen 17a und 17b stehen dadurch genauso
wie die Kolbenstange 20, 21 fest und brauchen nicht flexibel ausgebildet zu sein.
Aus F i g. 2 ist ersichtlich, daß die Hydraulikleitungen im Inneren der hohlen Drehachse
8 mit ortsfest gehaltenen Enden angebracht sind. Im Bereich zwischen dem
oberen Ende der Drehachse 8 und dem Steuerblock 16 sind die Hydraulikleitungen 17,
wie rechts in F i g. 2 zu sehen ist, als Schläuche ausgebildet, die über Anschlüsse
23 mit fest im Inneren der Drehachse 8 angeordneten Rohren 24 in Verbindung stehen.
-
Am unteren Ende der Drehachse 8 ist nach einem weiteren Erfindungsmerkmal
ein Anschlußknopf 25 angeordnet. Der Anschlußknopf weist einen fest mit der Drehachse
verbundenen Zapfen 26 auf, der Kanäle 27 enthält, die mit den Rohren 24 in Verbindung
stehen. Der Zapfen 26 ist von einer Büchse 28 umgeben, die auf nicht näher dargestellte
Weise fest mit dem Stützbock 11 und somit mit degi Fahrgestell des Fahrzeuges 1
verbunden ist. Diese im Verhältnis zum Fahrgestell ruhende Büchse 28 weist Kanäle
29 auf, an die die zur Pumpe, zum Vorratsbehälter und zum Aggregat 13 führenden
Hydraulikleitungen angeschlossen werden können. Diese Hydraulikleitungen führen
somit von einem feststehenden Teil 28 zu ebenfalls feststehenden Teilen,
brauchen also wiederum nicht flexibel ausgebildet zu sein.
-
Die im Zapfen 26 vorgesehenen Kanäle 27 bestehen zweckrnäßigerweise
aus axialen Bohrungen, die über radiale Auslaßbohrungen 30 mit Ringnuten 31 in der
Innenwand der Büchse 28 in Verbindung stehen. Von den Ringnuten 31 gehen die zu
den Anschlüssen
der Hydraulikleitungen führenden Kanäle 29 aus.
-
Zum festen Anordnen der Rohrleitungen 24 im Inneren der Drehachse
8 sind die Rohrleitungen, wie aus F i g. 2 ersichtlich, mit ihren einen Enden in
die Axialkanäle 27 des Zapfens 26 eingesetzt und werden an ihren anderen Enden in
einer Brücke 32 abgestützt, welche zum Durchführen der Rohrleitungen 24 durchbohrt
und in der Drehachse 8 seitlich unverschiebbar gelagert ist.