DE1184290B - Verfahren zur Herstellung eines Staerkebindemittels - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines StaerkebindemittelsInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: C131
Deutsche Kl.: 89k-5
Nummer: 1184 290
Aktenzeichen: C 28027IV a/89 k
Anmeldetag: 26. September 1962
Auslegetag: 23. Dezember 1964
Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung eines verbesserten Stärkebindemittels. Insbesondere
bezieht sie sich auf die Herstellung eines Stärkebindemittels, welches aus einer dickkochenden
Stärke und einem nichtionisierten Ester einer Fettsäure mit einem mehrwertigen Alkohol besteht.
Das Stärkebindemittel gemäß der vorliegenden Erfindung besitzt, wenn es gelatiniert ist, eine größere
Viskosität und eine größere Viskositätsstabilität als andere Stärken und eignet sich daher besonders zur
Verwendung in der Herstellung von akustischen Verschalungsziegeln und anderen Ziegelprodukten, hergestellt
aus einer Mischung von Wasser, Gips, Mineralwolle und anderen Zusätzen. Stärke und Stärkeprodukte
werden seit langen Jahren als Klebemittel zum Verbinden der verschiedenen Bestandteile des
Ziegels zwecks Bildung einer plastischen Masse benutzt. Die sich ergebende plastische Masse wird
dann zu einer Platte geformt, danach geschnitten, in einem Ofen getrocknet und für den Verkauf behandelt.
Die Stärkeprodukte, die im allgemeinen als Bindemittel in dem Ziegelherstellungsverfahren benutzt
werden, sind sogenannte dickkochende Stärken, d. h. unmodifizierte Stärken, die direkt aus dem Naßmahlprozeß
erhalten werden. Diese Stärken sind billig und besitzen hinreichende Klebeeigenschaften, um in
der Ziegelindustrie nützlich zu sein. Übermäßig dickkochende Stärken wurden aus den dickkochenden
Stärken, z. B. durch chemische Umsetzung, hergestellt. Solche Produkte bilden, wenn sie gekocht
werden, schwerere Pasten als jene von unbehandelten Stärken. Diese übermäßig dickkochenden Stärken
besitzen auch die Fähigkeit, mehr Wasser als unmpdifizierte Stärken zu absorbieren und zurückzuhalten.
Wenn Pasten dieser Produkte mit der Ziegelmasse gemischt werden, erhöhen sie wegen
dieser Eigenschaften die Feuchtigkeitsfestigkeit und setzen die Zeit, die für ein Trocknen der Ziegel notwendig
ist, herab. '
Dieses Herstellungsverfahren unter Verwendung" r
von herkömmlichen dickkochenden. Stärken und übermäßig dickkochenden Stärken als Bindemittel ist
jedoch zeitverbrauchend und teuer wegen des hohen Anfalles an teilweise getrockneten Ziegeln, welche
nach dem üblichen Trockenverfahren erhalten werden und welche einer nochmaligen Trocknung unterworfen
werden müssen.
Es wurde nunmehr ein Verfahren gefunden, um diese Nachteile auszuschalten und um die Eigenschäften
der sich ergebenden Ziegel zu verbessern, das darin besteht, daß der Ziegelmischung eine Zu-Verf
ahren zur Herstellung eines
Stärkebindemittels
Stärkebindemittels
Anmelder:
Corn Products Company, New York, N. Y.
(V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. A. van der Werth, Patentanwalt,
Hamburg-Harburg, Wilstorf er Str. 32
Als Erfinder benannt:
Robert Wm. Satterthwaite, Brookfield, JIl.
(V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 28. September 1961
sammensetzung, bestehend aus einer übermäßig dickkochenden Stärke und einem nichtionisierten
Ester einer Fettsäure mit einem mehrwertigen Alkohol zugesetzt wird. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung
wird hergestellt, indem zuerst eine Stärke in bekannter Weise in einem wäßrigen System bei
einer Temperatur unterhalb ihrer Gelatinierungstemperatur behandelt wird, um die Tendenz der
Stärkekörnchen zum Quellen bei Erhitzung in einem wäßrigen Medium herabzusetzen. Dann wird der
Ester zugegeben und das sich ergebende Produkt wird abfiltriert, gewaschen und in herkömmlicher
Weise getrocknet. Die Zugabe der Zusammensetzung zu der Ziegelmischung führt zu einer Herabsetzung
der Trocknungszeit und einer starken Herabsetzung
der erzeugten Menge von feuchten Ziegeln, so daß die Geschwindigkeit und Wirtschaftlichkeit der Herstellung
wegen der schnelleren Trocknungszeit der Ziegel und der Ausschaltung von schlechten Ziegeln,
welche eine nochmalige Behandlung erfordern, erhöht werden. Außerdem zeigt der fertige Ziegel eine
erhöhte Feuchtfestigkeit, eine erhöhte Dichte und eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegenüber Verwerfen
oder Absacken.
Jede übermäßig dickkochende Stärke kann in der Zusammensetzung verwendet werden, vorausgesetzt,
daß die Stärke eine Scott-Viskosität von zumindest 60 Sekunden auf der Basis von 11 g Stärke besitzt.
Die übermäßig dickkochende Stärke, welche in der Zusammensetzung verwendet wird, kann durch Behandlung
von Maisstärke in wäßriger Aufschlämmung oder in trockenem Zustand mit Halogen, halo-
409 759/258
genierten Verbindungen oder anderen ähnlichen Reagenzien hergestellt werden. Die Vergrößerung
des offenbaren Körpers der Stärke beim Kochen in Wasser kann leicht durch den Scott-Viskositätstest
gemessen werden. Ein anderes Verfahren zur Herstellung einer übermäßig dickkochenden Stärke ist
die Behandlung der Stärke in einer wäßrigen Alkaliaufschlämmung mit Reagenzien, wie Epichlorhydrin,
Phosphoroxychlorid, Cyanurchlorid, Trinatriummetaphosphat und Formaldehyd od. a.,
welche eine Vernetzung der Stärkemoleküle bewirken. Irgendeines dieser Verfahren kann zur Herstellung
eines Stärkeproduktes verwendet werden, welches von mindestens zwei- bis mehr als zehnmal die
Viskosität der ursprünglichen unmodifizierten Stärke besitzt, gemessen nach dem Scott-Test.
Das bevorzugte Verfahren zur Herstellung einer übermäßig dickkochenden Stärke besteht darin, daß
eine Stärkeaufschlämmung hergestellt wird, welche eine Dichte von 20 bis 22 Be bei 15,6° C besitzt, und
daß der pH-Wert mit verdünnter Chlorwasserstoffsäure auf 3,6 bis 3,7 eingestellt wird. Natriumhypochlorit
wird zu der wäßrigen Aufschlämmung zugesetzt, um 0,5% verfügbares Chlor zu liefern, berechnet
auf Stärke-Trockenbasis, und der pH-Wert wird während 1 bis IV2 Stunden bei 3,6 bis 3,7 gehalten.
Eine wäßrige Lösung von Natriumbisulfit (0,15% berechnet auf Stärke-Trockenbasis) wird zugegeben,
und die Aufschlämmung wird auf einen pH-Wert von 5,0 mit 15° Be mit Natriumcarbonatlösung eingestellt.
Die sich ergebende Aufschlämmung wird filtriert, und das Produkt wird gewaschen und auf
10 bis 12% Feuchtigkeit getrocknet. Die vorliegende Erfindung ist nicht auf Maisstärke beschränkt und
kann ebenso mit Tapioka-, Kartoffel- oder anderen im Handel erhältlichen Stärken durchgeführt werden.
Der nichtionisierte Ester einer Fettsäure mit einem mehrwertigen Alkohol wird zu der übermäßig dickkochenden Stärke in Mengen zwischen 0,1 und l°/o,
berechnet auf Stärke-Trockenbasis, zugesetzt; vorzugsweise sollen etwa 0,5% des Esters in der Zusammensetzung
vorliegen. Der Ester kann während der Herstellung der übermäßig dickkochenden Stärke
durch direkte Zugabe zu der Aufschlämmung während der Behandlung der Stärke zugegeben werdens
oder er kann zu der Aufschlämmung des Stärkeproduktes nach der Behandlung, aber vor dem
Waschen des Stärkeproduktes zugesetzt werden, oder nachdem die Stärke getrocknet worden ist. Der
Ester kann auch zu dem Stärkeprodukt zugegeben werden, nachdem die Stärke vollständig behandelt
worden ist, oder der Ester kann zu der Ziegelmischung zugegeben werden, in welcher das Stärkeprodukt
verwendet werden soll.
Von den erfindungsgemäß zu verwendenden nichtionisierten Estern einer Fettsäure mit einem mehrwertigen
Alkohol werden vorzugsweise Laurinsäure, Stearinsäure- oder Palmitinsäureester von Diglykol
verwendet. Vorzugsweise wird die flüssige Form solcher Produkte verwendet, aber die sogenannten wachsartigen
Produkte mit etwa 2 bis über 100 Äthylenbindungen können ebenfalls Anwendung finden.
Ein Vergleich von einigen Eigenschaften der erfindungsgemäßen
Stärkezusammensetzungen mit den Eigenschaften von übermäßig dickkochender Stärke
und dickkochender Stärke ist in Tabelle I wiedergegeben.
Die folgende Methode wurde zur Bestimmung der
Viskositätsstabilität der in Tabelle I beschriebenen Produkte verwendet. 55 g Stärke wurden in Wasser
auf geschlämmt, welches 7 g Borsäure enthielt, und das Gesamtgewicht wurde auf 1000 g eingestellt. Die
Aufschlämmung wurde gerührt und auf 93° C in einem »Corn-Industry-Viskosimeter« erhitzt. Die
Viskosität (in Gramm Zentimetern) wurde zu verschiedenen Zeitabständen aufgezeichnet, wobei die
Temperatur konstant gehalten wurde. Die Ergebnisse sin in Tabelle II zusammengefaßt.
Übermäßig dickkochende Maisstärke-Ester-Zusammensetzung Übermäßig
dickkochende
Maisstärke
Dickkochende
Maisstärke
Maisstärke
Form
Farbe
Geruch
Mikroskopisch
Scott-Viskosität
pH
CCl4 Extrahierbares, % ..
Quellvermögen
Lösliches °/o Durchschnitt
Stärke-Puder
weiß
kern fremder
Ungelatinierte
Maisstärkekörnchen
11g —70 Sekunden
5,0 bis 6,0
0,5
12 bis 22
Stärke-Puder
weiß
kein fremder
Ungelatinierte
Maisstärkekörnchen
11g — 65 Sekunden
5,0 bis 6,0
0,0
11 bis 12
30
30
Stärke-Puder
weiß
kern fremder
Ungelatinierte
Maisstärkekörndhen
12 g — 70 Sekunden
4,7 bis 5,1
0,0
11,0
45
11,0
45
Tabelle Π Viskosität in Gramm Zentimetern |
Übermäßig dick kochende Stärke-Ester- Zusammensetzung |
Übermäßig dickkochende Stärke |
Dickkochende Stärke |
|
160 205 |
130 160 |
150 144 |
||
Erhitzungszeit 10 Minuten |
184 | 140 | 120 | |
15 Minuten | 10 | 13 | 20 | |
30 Minuten | ||||
% Verlust an Viskosität vom | Maximum-... | |||
Die obigen Ereignisse zeigen, daß die erfindungsgemäße
Zusammensetzung, die den Ester enthält, nicht nur eine größere Viskosität, sondern auch eine
relativ größere Viskositätsstabilität bei längerem Kochen aufweist als die dickkochenden Stärken,
welche keinen Ester enthalten.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Erfindung so durchgeführt, daß etwa 0,55% (berechnet
auf Stärke) eines nichtionischen Esters einer Fettsäure mit einem mehrwertigen Alkohol, wie z. B.
Diäthylenglykolmonolaurat, durch Sprühen auf eine übermäßig dickkochende Stärke in Trockenform damit
gemischt wird. Die sich ergebende Mischung wird zu einer Ziegelmischung zugegeben, welche aus
Wasser, Gips, Borsäure und Paraffinwachs besteht,
10 und auf 93° C erhitzt. Die Mischung wird mit Wasser verdünnt und gekühlt und sodann wird die
Mineralwolle zugesetzt, die Mischung wird vermengt und zu Platten geformt. Der Ziegel wird dann
in Abschnitte geschnitten, in einem Ofen getrocknet, gekühlt, geschnitten und für den Verkauf behandelt.
Die vorstehende Verfahrensweise wurde angewendet mit der Ausnahme, daß die Menge an Diäthylenglykolmonolaurat
verändert wurde. Die Ergebnisse dieser Versuche sind in Tabelle DI zusammengefaßt
und zeigen, daß die Zugabe von 0,5% Diäthylenglykolmonolaurat die Trocknungszeit des Ziegels
herabsetzte und kein, nasser Ziegel hergestellt wurde, wodurch die Notwendigkeit eines nochmaligen Trocknens
ausgeschaltet wurde.
Stärketyp
Diäthylenglykolmonolaurat, %
Ziegeltrocknungszeit, Minuten
Feuchtigkeit im Ziegel, %
Ziegeltrocknungszeit, Minuten
Feuchtigkeit im Ziegel, %
kein
17,625
30 bis 0,25
17,625
14 bis 25
0,5
17,5
kein
kein
1,0
17,5
kein
kein
kein
17,625
81 bis 100
0,5
17,5
kein
kein
Stärketyp I ist eine übermäßig dickkochende Stärke, die gemäß der bevorzugten Ausführungsform,
wie sie im vorstehenden wiedergegeben wurde, hergestellt wurde.
Stärketyp II ist eine übermäßig dickkochende Stärke, die gemäß der Verfahren, welches in der
vorliegenden Beschreibung angegeben wurde, hergestellt wurde mit der Ausnahme, daß Formaldehyd als
Vernetzungsmittel an Stelle von Natriumhypochlorit verwendet wurde.
Im wesentlichen dieselben Ergebnisse werden erhalten, wenn andere Fettsäureester anstatt des Diäthylenglykolmonolaurats
verwendet werden. PoIyoxyäthylenmonostearat, Glycerinmonostearat und
Sorbitanmonostearat ergeben im wesentlichen dieselben Resultate wie Diätiiylenglykolmonolaurat.
Zusätzlich zu der hohen Viskosität und der verbesserten Viskositätsstabilität besitzt das erfindungsgemäß
hergestellte Stärkebindemittel verbesserte Filmbildungseigenschaften, bessere Bindeeigenschaften
und ist weniger löslich, wenn es in einem wäßrigen System gekocht wird, als herkömmliche
Stärken.
Bei Benutzung zur Ziegelherstellung verbessert die erfindungsgemäß hergestellte Stärkezusammensetzung
die Feuchtziegeleigenschaften, erhöht die Naßfestigkeit und Dichte der Ziegel und erhöht die
Widerstandsfähigkeit gegen Einfallen oder Verwerfen.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines Stärkebindemittels, dadurch gekennzeichnet,
daß eine dickkochende Stärke, wie Mais-, Kartoffel- oder Tapiokastärke, mit einem nichtionisierten
Ester einer Fettsäure mit einem mehrwertigen Alkohol vermischt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als dickkochende Stärke eine
solche mit einer Scott-Viskosität von mindestens 60 Sekunden auf der Basis von 11 g Stärke verwendet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Fettsäureester Diäthylenglykolmonolaurat
verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Fettsäureester
verwendet wird, welcher eine Fettsäure mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Fettsäureester
verwendet wird, dessen Fettsäure in Mengen zwischen 0,1 bis 1%, berechnet auf Stärke-Trockenbasis,
anwesend ist
Applications Claiming Priority (1)
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