DE1184164B

DE1184164B - Pneumatisches Ventil

Info

Publication number: DE1184164B
Application number: DEH47378A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Phys Dr Jur Juergen Witte
Original assignee: Ernst Heinkel AG
Current assignee: Ernst Heinkel AG
Priority date: 1962-11-10
Filing date: 1962-11-10
Publication date: 1964-12-23

Description

Pneumatisches Ventil Die Erfindung betrifft ein mit einem Taster versehenes pneumatisches Ventil, das schon auf geringe Verschiebungen seines Verschlußstücks anspricht.
Zum besseren Verständnis der Aufgabe eines derartigen Ventils soll zunächst eine Vorrichtung erläutert werden, bei welcher die Erfindung Anwendung finden kann.
In der F i g. 1 ist schematisch ein hydraulischer Stellmotor nach einem älteren deutschen Patent dargestellt. Mit 1 und 2 sind zwei Pelton-Turbinenräder bezeichnet, deren Wellen über ein nicht dargestelltes Zahnradgetriebe derart miteinander gekuppelt sind, daß beide Turbinenräder jeweils gleichsinnig umlaufen. Durch ein mit einer Düse versehenes Strahlrohr 3 wird ein Flüssigkeitsstrahl zugeführt, der wahlweise auf die Schaufeln des linken oder rechten Turbinenrades gelenkt werden kann, wodurch die nicht dargestellte gemeinsame Abtriebswelle der Turbinenanordnung im Uhrzeigersinn oder im Gegenuhrzeigersinn angetrieben wird. In der Mittelstellung des Strahlrohres werden beide Turbinenräder gleichmäßig beaufschlagt und bleiben dadurch in Ruhe. Zur Strahlsteuerung dient ein bei 4 schwenkbar gelagerter Ablenker mit zwei Schneiden 6, 7, durch den ein Teil des Flüssigkeitsstrahls wahlweise nach links oder rechts seitlich abgespalten werden kann. Bei kleinem Ablenkungswinkel des Hauptstrahls gilt die Beziehung: sin a = q'/q, worin q' der Querschnitt des abgespaltenen Strahls und q der Querschnitt des Gesamtstrahls ist. Um die Kräfte zum Eintauchen der Schneiden in den Strahl möglichst gering zu halten, wird der Spalt zwischen den Schneiden zweckmäßig derart bemessen, daß der Strahl in der neutralen Stellung beiderseits leicht angeritzt wird. Die Schwenkung des Strahlrohres 4 erfolgt über Stößel 8, 9 mit Hilfe zweier Membranen 10, 11, deren Druckräumen durch die Leitungen 12, 13 wechselweise Druckluft zuführbar ist.
Wird der beschriebene Stellmotor, der sich durch eine kurze Umsteuerungszeit auszeichnet, z. B. als Antriebsmotor für die Schlittenbewegung einer Kopiergdrehmaschine eingesetzt, so benötigt man ein pneumatisches Ventil von sehr geringer Schaltspanne, d. h., der mechanische Taster desselben muß bereits nach Zurücklegung eines sehr geringen Weges eine vollständige Umsteuerung des Luftstromes bewirken.
Die Erfindung geht für den oben erläuterten Zweck oder für ähnliche Steueraufgaben aus von einem pneumatischen Ventil, dessen mit einem Taster versehenes Verschlußstück mit geringem Spiel zwischen zwei Ventilsitzen bewegbar ist, wobei der zwischen den beiden Ventilsitzen liegende Raum eine Zuleitung und die an die beiden äußeren Ventilsitzseiten anschließenden Räume Ableitungen aufweisen.
Es sind zwar Konstruktionsprinzipien für Dreiwegeventile bekannt, die grundsätzlich zur Lösung dieser Aufgabe geeignet wären: Es besteht jedoch die Aufgabe, in den beiden gesteuerten Richtungen unterschiedliche Ströme zu erzeugen.
Nach der Erfindung wird daher zur Erzeugung verschiedener pneumatischer Ströme bei unbelastetem und bei eingedrücktem Taster vorgeschlagen, einen Ventilsitz derart bewegbar anzuordnen, daß der nach seiner Schließung und unter Aufrechterhaltung derselben der weiteren Bewegugg des Verschlußstücks folgen kann.
An Hand eines Ausführungsbeispiels soll die Erfindung nachfolgend an Hand der Schnittdarstellung der F i g. 2 erläutert werden.
In einem Gehäuse 21 ist zwischen zwei Ventilsitzen 22 und 23 ein kugelförmiges Verschlußstück 24 mit einem Taster 25 angeordnet. Durch eine Schraubenfeder 26, die durch Ansätze 27 und 28 des Gehäuses 21 bzw. des Verschlußstücks 24 geführt ist, wird dieses auf den unteren Ventilsitz 22 gedrückt. In diesem Fall kann die durch die Leitung 29 zugeführte Druck-Luft durch einen Ringspalt zwischen dem Verschlußstück 24 und dem Ventilsitz 23 in den Raum 30 und von dort über die Leitung 31 zu. einem Stellglied strömen. Wird der Taster 25 gegen den Druck der Schraubenfeder 26 nach innen gedrückt, so gibt das Verschlußstück 24 einen Ringspalt am Ventilsitz 22 frei und legt sich gegen den Ventilsitz 23 an. Auf diese Weise strömt die zugeführte Druckluft nunmehr in den Raum 32 und von dort über die Leitung 13 zum Stellglied.
Der Ventilsitz 23 ist verstellbar angeordnet. Seine untere Stellung wird durch einen Bund 34 begrenzt, gegen den der Ventilsitz 22 mit Hilfe einer Schraubenfeder 35 gedrückt wird. Sobald der Taster 25 die dem vorgesehenen Ventilspiel entsprechende Strecke, z. B. 1 #t zurückgelegt hat, wird bei weiterhin geschlossenem Ventil 23, 24 der Ventilsitz 23 gegen den Druck der Feder 35 vom Verschlußstück 4 nach oben mitgenommen. Dadurch wird der Durchlaß am Ventilsitz 22 vergrößert, so daß mehr Druckluft durchströmen kann.

Claims

Patentanspruch: Pneumatisches Ventil, bei dem ein mit einem Taster versehenes Verschlußstück mit geringem Spiel zwischen zwei Ventilsitzen bewegbar ist, wobei der zwischen den beiden Ventilsitzen liegende Raum eine Zuleitung und die an die beiden anderen Ventilsitzseiten anschließenden Räume Ableitungen aufweisen, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß zur Erzeugung verschiedener pneumatischer Ströme bei unbelastetem und bei eingedrücktem Taster ein Ventilsitz (23) derart bewegbar angeordnet ist, daß er nach seiner Schließung und unter Aufrechterhaltung derselben der weiteren Bewegung des Verschlußstücks (24) folgen kann. In Betracht gezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschrift Nr. 331648; französische Patentschrift Nr. 1071424.