DE1184059B - Verfahren zum Herstellen von Fachwerktraegern fuer Stahlbetonrippendecken - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. KL: E 04 c

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

Deutsche KL: 37 b-4/01

1184 059
R33856 V/37b
9. November 1962
23. Dezember 1964

Es ist bisher nicht möglich gewesen, die Vorteile des Spannbetons auf Fachwerkträger für Geschoßdecken anzuwenden. Solche Fachwerkträger bestehen in vielen Fällen aus Baustahllängsgurten mit dazwischenliegenden Diagonalen und einer die Untergurtstäbe umfassenden Betonleiste.

Bei Fachwerkträgern für Geschoßdecken kommt es sowohl auf Maßhaltigkeit als auch darauf an, daß die Oberkanten der Betonleiste zur Auflage der Deckensteine genau fluchten. Es ist aber bekanntlich schon schwierig, glatte Spannbetonträger großer Länge exakt herzustellen, und man muß oft ein geringes Verwerfen des Trägers in Kauf nehmen.

Da aber die oben beschriebenen Fachwerkträger mit einem verhältnismäßig großen Aufbau außerhalb des Betonquerschnittes ausgerüstet sind, der die Formänderungen der Betonleiste bei deren Herstellung und beim Spannen nicht mitmachen kann, sind diese ohne starkes Verwerfen nicht herzustellen und somit für Geschoßdecken nicht brauchbar.

Es ist allerdings zur Lösung dieses Problems ein Vorschlag (deutsche Auslegeschrift 1138 531) bekanntgeworden, der darauf basiert, zunächst die unteren Enden der Fachwerksdiagonalen in den Untergurt einzubetonieren und nach Erhärten des Untergurtbetons, d. h. wenn dieser bereits unter zentrischer Druckspannung steht, die Diagonalen mit dem Obergurt zu verschweißen oder die vorher noch unzusammenhängenden Obergurtteilstücke zu einem durchgehenden Stab zusammenzufügen. Bei Durchführung dieses Verfahrens müssen jedoch nach dem Erhärten des Untergurtbetons noch die entsprechenden Arbeiten vorgenommen werden, indem z. B. die Diagonalen einzeln an den Obergurt angeschweißt werden und in dem anderen Fall die Teilstücke des Obergurtes unter Verwendung von Zwischenstücken miteinander durch Schweißen verbunden werden.

Die Erfindung geht einen völlig anderen Weg, indem die unteren Enden der Fachwerksdiagonalen, deren obere Enden bereits mit dem Obergurt verbunden sind, zwar ebenfalls in den Untergurt einbetoniert werden, aber erst nachdem der Obergurt gedehnt wurde, und zwar in einem Betrag, um den sich der Untergurt infolge seiner Vorspannung verkürzt.

Hierdurch ist es möglich geworden, die nachträglichen Arbeiten an dem Träger nach dessen Herausnahme aus der Spannvorrichtung, in der er sich zum Vorspannen des Untergurtes befindet, zu vermeiden; durch die neuartige Methode paßt sich der Obergurt der Verkürzung des Untergurts genau

Verfahren zum Herstellen von Fachwerkträgern für Stahlbetonrippendecken

Anmelder:

Rheinbau G. m. b. H., Mainz, Schusterstr. 9-11

Als Erfinder benannt:
Fritz Grebner, Mainz;
Dipl.-Ing. Gerhard Spindler, Wiesbaden

is an. Die Größe der erforderlichen Dehnung des Obergurts läßt sich genau errechnen. Im Endzustand bleibt nach Durchführung des neuartigen Verfahrens der Träger immer absolut gerade. Beabsichtigte Trägerverformungen kann man durch Veränderung der Obergurtdehnung erreichen und durch Berechnung vorher bestimmen.

Die Dehnung des Obergurts wird zweckmäßig gleichzeitig mit dem Anspannen der Spannbewehrung des Untergurts vorgenommen, und zwar entweder ebenfalls durch Vorspannen oder auch durch Erwärmung mittels elektrischen Stromes.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, an Hand dessen die Durchführung des Verfahrens erläutert wird, und zwar zeigt

F i g. 1 eine Teilansicht des Obergurts mit den Diagonalstäben,

F i g. 2 den Obergurt mit den Diagonalstäben im gedehnten Zustand,

F i g. 3 den fertigen Fachwerkträger.

Zur Herstellung eines Fachwerkträgers dient bei dem gewählten Ausführungsbeispiel der Rundstab 1 als Obergurt und der daran angeschweißte, etwa sinuslinienförmig gebogene Baustahl 2. Selbstverständlich können zur Herstellung von räumlichen Fachwerkträgern auch zwei oder mehr solcher Drahtwellen 2 verwendet werden. Vor dem Einbetten in die in F i g. 2 in gestrichelten Linien angedeutete Betonleiste 3 wird der Obergurt 1 entweder durch Vorspannen in den Pfeilrichtungen 4 und 5 oder durch Erwärmung mittels elektrischen Stromes gedehnt. Die in der F i g. 2 kenntlich gemachte Dehnung ist zwecks Erläuterung stark übertrieben. Nach dem Erhärten des Betons des Untergurtes und der Verkürzung dieses Teiles infolge der Vorspannung geht die Dehnung des Obergurtes beim Lösen der Spannvorrichtung bzw. durch Abkühlen wieder zurück, wie es in Fig. 3 erkennbar ist. Der Träger ist

' 409 75Ϊ/106

damit nach der Herausnahme aus der Spannvorrichtung sofort gebrauchsfertig.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen von Fachwerkträgern für die Montage und Bewehrung von Stahlbetonrippendecken, deren Untergurt aus Spannbeton besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die unteren Enden der Fachwerkdiagonalen, deren obere Enden bereits mit dem Obergurt verbunden sind, in den Untergurt einbetoniert werden, nachdem der Obergurt gedehnt wurde um einen Betrag, um den sich der

Beton des Untergurts infolge seiner Vorspannung verkürzt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Dehnen des Obergurts gleichzeitig mit dem Anspannen der Spanabewehrung des Untergurts erfolgt.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Dehnen des Obergurts durch Vorspannen erfolgt.

4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Dehnen des Obergurts durch Erwärmung mittels elektrischen Stromes erfolgt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

409 759/106 12.64 © Bundesdruckerei Berlin