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Einrichtung zur Regelung der Antriebsgeschwindigkeit von kontinuierlich
arbeitenden Sinteranlagen,insbesondere Sinterbandanlagen Die Erfindung bezieht sich
auf eine Einrichtung zur Regelung der Antriebsgeschwindigkeit von kontinuierlich
arbeitenden Sinteranlagen, insbesondere von Sinterbandanlagen, bei denen die Antriebsgeschwindigkeit
des Sinterbandes zur Konstanthaltung der Schichthöhe geregelt und in Abhängigkeit
von einem den Sinterprozeß charakterisierenden Temperaturwert die aus den Vorratsbunkern
abgezogenen Mengen des Mischgutes gegebenenfalls unter Beibehaltung des Mischungsverhältnisses
verändert werden.
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Bei derartigen Sinterbandanlagen wird das Materialgemisch auf das
Sinterband an seinem Beschikkungsende aufgegeben. Derartige Anlagen sind im allgemeinen
recht kostspielig, so daß es für die Wirtschaftlichkeit von entscheidender Bedeutung
ist, den Durchsatz möglichst hoch zu halten. Daher soll nach Möglichkeit die ganze
Länge des Sinterbandes für den durchzuführenden Prozeß ausgenutzt werden. Es wird
daher angestrebt, den Sinterprozeß so zu steuern, daß er knapp vor dem Abwurfende
beendet ist. Andererseits darf die Abwurftemperatur des Sintergutes einen bestimmten
Maximalwert nicht überschreiten, damit die nachgeschalteten Einrichtungen zur Weiterbearbeitung
des Sintergutes durch eine erhöhte Temperatur nicht beschädigt werden bzw. einem
vorzeitigen Verschleiß unterliegen.
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Um diese Forderungen, eine optimale Ausnutzung der Sinterbandanlage
zu ermöglichen, ohne die maximal zulässige Abwurftemperatur des Sintergutes zu überschreiten,
zu erfüllen, sind Anlagen bekanntgeworden, bei denen die Lage des Termperaturmaximums
möglichst konstant gehalten wird. Als Kriterium für die Regeleinrichtungen wird
bei derartigen Anlagen die Lage des Temperaturmaximums, die Abwurftemperatur oder
die Temperatur an dem Punkt, der am Ende des geradlinig ansteigenden Teils der Temperaturkurve
liegt, gemessen.. Mit Hilfe dieser Meßgrößen werden bei einer bekannten Anlage unmittelbar
die Sinterbandgeschwindigkeit und der Austrag aus einem an der Aufgabestelle des
Sinterbandes angeordneten Aufgabebunker sowie die aus den Vorratsbunkern abgezogenen
Mengen verändert. Diese bekannte Anlage hat jedoch den Nachteil;-;daß der Aufgabebunker
derart groß bemessen werden muß, daß er die bei Änderung der Sinterbandgeschwindigkeit
erforderliche, ebenfalls zu ändernde Materialmenge abgeben kann, bis die aus den
Vorratsbunkern abgezogene und entsprechend geänderte Menge den Aufgabebunker erreicht.
Durch die hierdurch bedingte Größe des Aufgabebunkers tritt jedoch während der Verweilzeit
in dem Aufgabebunker eine Pressung des zuvor in der Mischtrommel und in der Rolliertrommel
aufgelockerten Mischgutes ein, so daß Veränderungen des Sintergutes, da der für
den Sinterprozeß erforderliche aufgelockerte Zustand Schwankungen unterworfen wird,
nicht zu vermeiden sind.
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Um diesen Nachteil der bekannten Anlage zu vermeiden, ist eine andere
Anlage, bei der in Abhängigkeit von einem den Sinterprozeß charakterisierenden Temperaturwert
die den Vorratsbunkern entnommenen Mengen geändert werden, bekanntgeworden, bei
der die- Geschwindigkeit des Sinterbandes nur in Abhängigkeit von am Aufgabeband
angeordneten Schichthöhentastern verändert wird. Das Material wird bei dieser Anlage
unmittelbar von einem Förderband auf das Sinterband abgeworfen, und in Abhängigkeit
von der abgeworfenen und von den Schichthöhentastern ermittelten Materialmenge wird
die Antriebsgeschwindigkeit des Sinterbandes geändert. Diese Anlage hat aber den
Nachteil, daß die gleichmäßige Materialverteilung über die Breite des Sinterbandes
sehr schwierig ist und daß, wenn zuviel Material auf dem Sinterband liegt, dieses
Material auch durch eine höhere Geschwindigkeit des Sinterbandes nicht mehr verändert
wird, sondern nur das weiterhin nachfolgende Material mehr auseinandergezogen wird,
so daß keine konstante Schichthöhe erzielt wird, Aufgabe der Erfindung ist es, eine
Einrichtung zur Regelung der Antriebsgeschwindigkeit von kontinuierlich arbeitenden
Sinteranlagen zu schaffen, bei der die Schichthöhe des Sintergutes auf dem Sinterband
konstant gehalten wird und eine unzulässige Pressung des in der Rolliertrommel bzw.
in der Mischtrommel aufgelockerten Mischgutes in einem großen Aufgabebunker vermieden
wird. Gemäß der Erfindung wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst,
daß
in Abhängigkeit von einer Gewichtsdifferenz der einem an der Aufgabestelle des Sinterbandes
angeordneten Aufgabetrichter zugeführten und ausgetragenen Mischgutmengen gleichzeitig
eine Regelgröße für die Antriebsgeschwindigkeiten des Sinterbandes und einer Austragsvorrichtung
(Austragswalze od. dgl.) des Aufgabetrichters gewonnen wird.
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Gemäß weiterer Ausbildung der Erfindung wird die dem Sinterbandantrieb
zugeführte Regelgröße von den Änderungen der an der Aufgabestelle des Sinterbandes
vor einem Schichthöhenbegrenzer sich stauenden Mischgutmenge beeinflußt. Hierdurch
wird sichergestellt, daß vor dem Schichthöhenbegrenzer kein unzulässiger Materialstau
eintritt. Zur Ermittlung der dem Aufgabetrichter zugeführten und ausgetragenen Mischgutmengen
wird der Aufgabetrichter vorteilhaft auf einer Wiegeeinrichtung abgestützt, die
entsprechende Regelsignale zur Regelung der Antriebsgeschwindikeiten erzeugt.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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In den Bunkern 1 bis 4 befindet sich Erz, im Bunker
5 Kalk, im Bunker 6 Koks und im Bunker 7 Rückgut. Diese einzelnen Komponenten des
Mischgutes werden mittels der Dosierbandwaagen 8 bis 14
ausgetragen
und auf das Transportband 15 abgeworfen. Das Transportband 15 führt das Mischgut
der Mischtrommel 16 zu. Von der Mischtrommel 16
wird das Material über
das Transportband 17 der Rolliertrommel 18 zugeleitet. Nach Verlassen der Rolliertrommel
wird das Mischgut in einen Aufgabetrichter 19 abgeworfen. Durch diesen Aufgabetrichter
19 wird eine gleichmäßige Materialverteilung über die Breite des Sinterbandes sichergestellt,
so daß sich die Größe des Aufgabetrichters nach der Art der Beschickung und der
hiermit verbundenen ungleichmäßigen Verteilung über die Sinterbandbreite richtet.
Aus dem Aufgabetrichter 19 wird das Mischgut mittels der Austragswalze
20 auf das Sinterband 21
ausgetragen. Auf dem Sinterband 21 .befindet
sich die aus dem Behälter 22 ausgetragene Rostbelagschicht 23, deren Höhe durch
einen Schichthöhenbegrenzer 24 bestimmt wird. Die Schichthöhe des aus dem Aufgabetrichter
ausgetragenen Mischgutes 25 wird mittels des Schichthöhenbegrenzers 26 bestimmt.
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Der Aufgabetrichter 19 ist auf einer Wiegeeinrichtung 27 abgestützt.
Dem Inhalt des Aufgabetrichters 19 entsprechende Meßsignale werden über die Leitung
28 der Regeleinrichtung 29 zugeführt. Der Regeleinrichtung 29 wird über den Widerstand
30 oder eine andere Einrichtung ein Vergleichswert für den normalen Füllstand vorgegeben.
In Abhängigkeit von der Differenz zwischen dem Vergleichswert und dem Istwert des
Füllstandes werden der Antriebseinrichtung für die Austragswalze 20 und der
Antriebseinrichtung 31 für das Sinterband 21 Regelsignale zugeleitet. Zwischen der
Regeleinrichtung 29 und der Antriebseinrichtung 31 ist eine weitere Regeleinrichtung
32 vorgesehen, die von dem Stauabtaster 33 in Abhängigkeit von dem vor dem Schichthöhenbegrenzer
vorhandenen Materialstau 34 beeinflußt wird. Über diesen Stauabtaster 33 und die
Regeleinrichtung 32 wird die Antriebsgeschwindigkeit des Sinterbandes derart geregelt,
daß der Materialstau 34 vor dem Schichthöhenbegrenzer 26 auf einem konstanten Wert
gehalten wird. Hierdurch wird die gegenseitige Abhängigkeit zwischen der Austragsgeschwindigkeit
und der Sinterbandgeschwindigkeit überwacht und gegebenenfalls berichtigt. Über
die Leitung 35 wird eine den Verlauf des Sinterprozesses charakterisierende Temperaturgröße,
beispielsweise die Abwurftemperatur ' des Sintergutes, einer Regeleinrichtung 36
zugeführt, die über den Schalter 37 mit den Sollwerteinstelleinrichtungen
38 bis 44 der Dosierbandwaagen 8 bis 14
verbunden ist.
Durch das Regelsignal des Reglers 36 werden die Austragsleistungen der Dosierbandwaagen
geändert und damit die Gesamtmenge des Mischgutes. Sobald diese geänderte Materialmenge
die Mischtrommel und die Rolliertromme118 durchlaufen hat und dem Aufgabetrichter
19 zugeführt wird, wird der Füllstand des Aufgabetrichters 19 verändert und dementsprechend
von der Wiegeeinrichtung der Regeleinrichtung 29 ein Regelsignal zugeleitet. Hierdurch
wird die Antriebsgeschwindigkeit der Austragswalze und des Sinterbandes auf den
der geänderten Menge entsprechenden Wert geändert.
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Soll ein Sollwert für die Mischgutmenge unabhängig von einem den Sinterprozeß
charakterisierenden Temperaturwert von Hand eingestellt werden, z. B. bei der Inbetriebnahme
der Anlage, so wird der Schalter 37 in die gestrichelte dargestellte Stellung umgelegt
und der Sollwert für die Mischgutmenge mit Hilfe des von Hand verstellbaren Widerstandes
45 eingestellt. Die Erfindung ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt,
sondern läßt sich auch vorteilhaft bei Anlagen verwenden, bei denen im Materialtransportweg
ein Zwischenbunker, beispielsweise zwischen der Mischtrommel und der Rolliertrommel,
z. B. infolge der örtlichen Lage der Vorratsbunker und der hierdurch eventuell bedingten
langen Transportwege, vorgesehen werden muß. Bei einer derartigen Anlage wird der
den Sinterprozeß charakterisierende Temperaturwert nicht unmittelbar den Austragsvorrichtungen
der Vorratsbunker zugeführt, sondern einer Austragsvorrichtung des Zwischenbunkers,
beispielsweise einer Dosierbandwaage. Der Zwischenbunker ist über eine Wiegeeinrichtung
zur Ermittlung seines Fülltandes abgestützt. Die Wiegeeinrichtung gibt ein dem Füllstand
entsprechendes Signal an eine die Austragsleistungen der Vorratsbunker bestimmende
Regelvorrichtung. Ferner wird diese Regelvorrichtung eine der Austragsleistung der
am Zwischenbunker vorgesehenen Dosierbandwaage entsprechende Meßgröße als weitere
Regelgröße zugeführt. Die Regelung der Sinterbandgeschwindigkeit in Abhängigkeit
vom Füllstand und gegebenenfalls von der sich vor dem Schichthöhenbegrenzer stauenden
Materialmenge erfolgt in der gleichen Weise, wie beim dargestellten Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben.