DE2903259C2 - Verfahren zum Dosieren von Materialien mit wechselnden Fließeigenschaften - Google Patents
Verfahren zum Dosieren von Materialien mit wechselnden FließeigenschaftenInfo
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- G01G13/28—Weighing mechanism control arrangements for automatic feed or discharge involving variation of an electrical variable which is used to control loading or discharge of the receptacle
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- G01G13/02—Means for automatically loading weigh pans or other receptacles, e.g. disposable containers, under control of the weighing mechanism
- G01G13/022—Material feeding devices
- G01G13/026—Material feeding devices by mechanical conveying means, e.g. belt or vibratory conveyor
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Dosieren von Materialien mit wechselnden Fließeigenschaften in
Einzelmengen mit einem vorgegebenen Sollgewicht, bei welchem das Gewicht des ausgetragenen Materials laufend
gemessen wird, aus der zeitlichen Änderung der gemessenen Gewichtswerte laufend die Austragsleistung
bestimmt wird und die Austragsgeschwindigkeit eines Austragsorgans in Abhängigkeit von der Differenz
des gemessenen Gewichtswertes zum Sollgewicht und von der Austragsleistung verändert wird.
Ein derartiges Verfahren ist aus der DE-AS 22 02 591 bekannt. Dabei wird der Umschaltpunkt von Grob- auf
Feinstrom des Austragsorgans in Abhängigkeit von der während der Dosierung ermittelten Fließgeschwindigkeit
des Materials, d. h. der Austragsleistung, korrigiert. Dieses Dosierverfahren weist im wesentlichen folgende
Nachteile auf. Die Werte für den Feinstrom sind abhängig von den Parametern des Materials, insbesondere
von dessen Schüttgewicht. Sollen mit einer Vorrichtung mehrere Materialien dosiert werden, muß die Austragsgeschwindigkeit
für den Feinstrom jeweils neu optimiert werden, da die an eine Dosiervorrichtung gestellten
Forderungen von hoher Dosierleistung und hoher Dosiergenauigkeit ein gegenläufiges Verhalten zeigen.
Diese Arbeiten sind aufwendig und zeitraubend. Die dadurch entstehenden Inbetriebnahmekosten sind nicht
akzeptabel. Darüberhinaus ist bei geringen Sollgewichten, die innerhalb des Feinstrombereichs liegen, die Dosierzeit
unverhältnismäßig hoch, da die gesamte Materialmenge im Feinstrom dosiert werden muß.
Aus der DE-OS 27 18 678 ist es bei einem Verfahren
zum Wiegen eines Verpackungsgutes durch Entleeren in einen Wiegebehälter bekannt, die Geschwindigkeit
der Austragsvorrichtung fortlaufend zu verringern, wenn sich das Gewicht des Füllgutes dem vorgeschriebenen
Gewicht nähert Hierbei ist eine vom Füllstand . abhängige Steuerung der Austragsgeschwindigkeit vorgesehen.
Bei dem bekannten Verfahren wird mit zwei Wiegevorrichtungen gearbeitet, wobei eine Wiegevorrichtung
für die Grobdosierung und eine Wiegevorrichtung für die Feindosieruag vorgesehen ist
Aus der DE-OS 26 06 518 ist eine automatisch gesteuerte
Wiegebeschickungsvorrichtung mit fortlaufender Förderung für kontinuierlichen Betrieb bekannt Hierbei
wird die Abgaberate von fluidförmigen Material aus einem Behälter auf einem bestimmten konstanten Wert
gehalten. Die Abgaberate des Materials, die in Form eines elektrischen Signals vorliegt, wird zu diesem
Zweck mit einem Referenzsignal verglichen. Das Ausgangssignal einer Komperatorschaltung dient zur
Steuerung der Drehzahl des Motors der Austragsvorrichtung.
Bei aller, bekannten Dosierverfahren machen Materialien
erhebliche Schwierigkeiten, die zum Verklumpen und Zusammenbacken neigen. Die Folge davon ist, daß
im Austragsorgan teilweise Materiallücken auftreten, die eine sehr stark schwankende Austragsgeschwindigkeit
ergeben und in dem oben zuerst genannten Dosierverfahren beispielsweise ein unzulässig weites Hinausschieben
des Umschaltpunktes bewirken können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Dosieren der eingangs genannten Art so
auszugestalten, daß ein schnelles und sicheres Dosieren unabhängig von den speziellen Werten der materialspezifischen
Parameter möglich ist
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß in Abhängigkeit von der Differenz des gemessenen
Gewichtswertes zum Sollgewicht zumindest für die letzte Phase der Dosierung Sollwerte für die Austragsleistung
vorgegeben werden, die bei Annäherung des gemessenen Gewichts an das Sollge'vicht kontinuierlich
abnehmen, und daß die Antriebsgeschwiudigkeit des Austragsorgans aufgrund eines Sollwert-Istwertvergleichs
der Austragsleistung geregelt wird. Die Erfindung macht sich hierbei die Erkenntnis zunutze, daß
sämtliche, das Dosierverhalten des Materials beeinflussende Faktoren sich in der Austragsleistung zusammenfassen
lassen.
Für sehr kleine Sollgewichte besteht die Gefahr, daß bei einem zu großen ersten Wert der Austragsgeschwindigkeit
auch bei anschließender sofortiger Abschaltung des Austragsorgans die bereits dosierte und
nachfließende Materialmenge erheblich größer ist, als der vorgesehene Sollwert. Dies kann dadurch vermieden
werden, daß für Sollgewichte unterhalb eines vorgebbaren Gewichtswertes die anfängliche Austragsgeschwindigkeit
gleich ist dem Quotienten aus Sollgewicht durch vorgebbaren Gewichtswert multipliziert mit der
maximalen Austragsgeschwindigkeit. Der erste Wert der Austragsgeschwindigkeit liegt damit zwischen dem
höchsten und niedrigsten möglichen Wert und ist proportional zum Sollgewicht des ausgetragenen Materials.
Besonders vorteilhaft können diese Verfahren angewendet werden, wenn als Austragsorgan eine Dosierschnecke
verwendet wird, da diese sich in einem weiten Bereich regeln läßt und dabei ein ziemlich lineares Verhalten
der Austragsgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der Reglersteuerspannung zeigt.
Die Erfindung wird beispielsweise anhand der sehe-
Die Erfindung wird beispielsweise anhand der sehe-
manschen Figuren erläutert Es zeigen
F i g. 1 eine Vorrichtung zum Dosieren von Materialien,
F i g. 2 eine Darstellung des Dosierverfahrens mittels eines Diagramms von Austragsleistung in Abhängigkeit
vom Gewicht.
F i g. 1 zeigt einen Materialbehälter 1 aus dem über
eine Dosierschnecke 2 Material in einem Behälter 4 ausgetragen wird. Der Behälter 4 steht auf einer Plattformwaage
5 deren Ausgangssignal von einem Rechner 6 verarbeitet wird. Der Rechner 6 gibt eine Reglersteuerspannung
an Regier 7. der über das von einem Tachogenerator 8 abgegebene Signal die Drehzahl des Motors
9 regelt, der über ein Getriebe 10 mit der Dosierschnecke
2 verbunden ist Im Rechner 6 kann aus den an den Enden eines Zeitintervalls gemessenen Gewichtswerten und der Intervallänge die Austragsleistung des
Material berechnet werden. Diese Berechnung wird periodisch vorgenommen. Statt der in der Figur gezeigten
Dosierschnecke ist als Austragsorgan auch jedes andere dosierende Austragsorgan möglich, beispielsweise
eine Schwingrinne. Naturgemäß erfolgt lie Regelung des Austrags dann durch Veränderung der Frequenz
und/oder Amplitude der Schwingung.
Fig.2 zeigt wie das Regelverfahren beispielsweise ablaufen kann. Um zu einem geregelten Abschaltvorgang
zu kommen wird eine Austragsleistungsfunktion als Sollwert vorgegeben. Der genaue Verlauf dieser in
der F i g. 2 mit / bezeichneten Kurve ist an sich willkürlich. Er wird nach folgenden Kriterien optimiert: Einerseits
soll die Kurve / möglichst steil verlaufen um den Dosiervorgang zeitlich zu optimieren, andererseits soll
sie jedoch flach genug verlaufen um eine Überdosierung mit Sicherheit zu verhindern. Gemäß diesen Forderungen
läßt sich ein günstiger Verlauf der Kurve /, abhängig von der verwendeten Vorrichtung, in wenigen, nicht
erfinderischen Versuchen festlegen. Die Kurve / gibt
somit einen Sollwert der Fördergeschwindigkeit bzw. Austragsleistung in Abhängigkeit vom Gewicht des ausgetragenen
Materials, und zwar in Abhängigkeit von der Entfernung vom Sollgewicht des ausgetragenen
Materials, vor. Im allgemeinen wird die Kurve / durch eine Exponentialfunktion vorgegeben.
Anhand eines Beispiels werde nun der eigentliche Regelvorgang beschrieben. Es werde ein Material mit msximaler
Austragsgeschwindigkeit doe'ert, was durch die Kurve //dargestellt ist. Sobald der Abstand vom vorgegebenen
Sollgewicht so groß ist, daß die Kurve / noch nicht erreicht ist, fördert das Austragsorgan weiterhin
mit maximaler Geschwindigkeit. Im Punkt A überschreitet die Austragsleistung der Kurve //die Kurve /.
Im folgenden Regelzyklus wird als Regelabweichung der Abstand zwischen der Kurve //und /ermittelt und
proportional zu dieser Regelabweichung die Reglersteuerspannung, ako in diesem Fall die am Motor 9
anliegende Spannung, vermindert. Es gibt nun Materialien, vorzugsweise solche, die bei hohem spezifischem
Gewicht zum Zusammenbacken neigen, die die Dosierschnecke 2 sehr stark abbremsen. In diesem Fall kann
die Kurve //beispielsweise unter die Kurve /sinken. Im nächsten Regelzyklus wird dann die Austragsgeschwindigkeit
der Dosierschnecke wieder erhöht, bis sich die Kurve // wieder oberhalb der Kurve1 / befindet. Diese
Erhöhung der Austragsgeschwindigkeit bei der Regelung hat nicht nur bei stark bremsenden Materialien
Bedeutung, sondern ebenso bei austragsschwierigen Materialien, die einen ungleichmäßigen Füllungsgrad
der Dosierschnecke bewirken.
Für sehr kleine Sollgewichte, die unterhalb eines vorgebbaren Gewichtswertes liegen, besteht bei dem geschilderten
Dosierverfahren die Gefahr, daß durch den ersten der Regelung vorgegebenen Wert der Austragsgeschwindigkeit,
der maximal ist, bereits so viel Material dosiert wird, daß der Sollwert überschritten ist. Dieser
Gefahr wird dadurch begegnet, daß für Sollgewichte, die kleiner sind als ein vorgegebener Gewichtswert
als erster Wert für die Austragsgeschwindigkeit nicht die maximale Austragsgeschwindigkeit gewählt wird,
sondern ein im Verhältnis aus Sollgewicht durch den vorgebbaren Gewichtswert mal der maximalen Austragsgeschwindigkeit
kleinerer Wert. Ausgehend von diesem ersten Wert der Austragsgeschwindigkeit wird
dann bei der weiteren Dosierung die Drehzahl der Dosierschnecke 2 in Abhängigkeit der erreichten Förderleistung
in ähnlicher Weise wie in der Kurve // dargestellt, geregelt.
Das Verfahren zur Dosierung ist besonders geeignet, wenn als Austragsorgan eine Dosierschnecke verwendet
wird. Grundsätzlich läßt sich jeuoch das Verfahren
auch für jede andere Austragsvorrichtung verwenden, beispielsweise für eine Schwingrinne. Es hat sich jedoch
in der Praxis gezeigt, daß eine Dosierung mehrerrr verschiedener
Komponenten mit einer Schwingrinne, die gemäß <iem Verfahren mit materialunabhängigen Regelparametern
betrieben wird, nicht in dem Maße möglich ist, wie bei einer Dosierschnecke. Dies dürfte vor
allem darin begründet sein, daß sich den verschiedenen Materialien in der Dosierrinne eine vorgegebene Austragsleistung
nicht leicht aufzwingen läßt
Wie bereits ausgeführt hat sich in der Praxis gezeigt, daß das Dosierverfahren tatsächlich keine materialabhängige
Parameter benötigt Ohne zusätzliche Information der Vorrichtung läßt sich mit gleicher Genauigkeit
Eisenpulver und Zellulosepulver fördern. Grundsätzlich hat das Verfahren die Eigenschaft, die Förderleistung
der Anlage sämtlichen Materialflußveränderungen wie z. B. Brückenbildung, ungleichmäßiger Füllungsgrad der
Schnecke, usw. anzupassen, und somit eine optimale Dof'ergenauigkeit und -leistung zu erzielen. Ebenso liefert
das Verfahren optimale Dosierzeiten, falls die Dosierung mit leerer Dosierschnecke begonnen wird, da in
jedem Fall die Dosierschnecke so lange auf maximale Drehzahl geregelt wird, bis das erste Gut ausgetragen
wird.
Selbstverständlich läßt sich das Verfahren in Einzelheiten variieren. So hat es sich beispielsweise als zweckmäßig
erwiesen, durch eine gewisse Mittelwertbildung bei der Errechnung der Austragsleistungen sowie eine
Bedämpfung der ijorrigierten Motorspannung ein
Schwingen des Systems zu verhindern.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Dosieren von Materialien mit wechselnden Fließeigenschaften in Einzelmengen
mit einem vorgegebenen Sollgewicht, bei weichen das Gewicht des ausgetragenen Materials laufend
gemessen wird, aus der zeitlichen Änderung der gemessenen
Gewichtswerte laufend die Austragsleistung bestimmt wird und die Austragsgeschwindigkeit
eines Austragsorgans in Abhängigkeit von der Differenz des gemessenen Gewichtswertes zum
Sollgewicht und von der Austragsleistung verändert wird, dadurch gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit
von der Differenz des gemessenen Gewichtswertes zum Sollgewicht zumindest für die
letzte Phase der Dosierung Sollwerte für die Austragsleistung vorgegeben werden, die bei Annäherung
des gemessenen Gewichts an das Sollgewicht kontinuierlich abnehmen, und daß die Antriebsgeschwindigfecit
des Austragsorgans aufgrund eines SGnYveri-isiwcrtvcrgleichs der Austragsleistung geregelt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für Sollgewichte unterhalb eines vorgebbaren
Gewichtswertes die anfängliche Austragsgeschwindigkeit gleich dem Quotienten aus Sollgewicht
durch den vorgebbaren Gewichtswert multipliziert mit der maximalen Austragsgeschwindigkeit
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Austragsorgan eine Dosierschnecke
verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792903259 DE2903259C2 (de) | 1979-01-29 | 1979-01-29 | Verfahren zum Dosieren von Materialien mit wechselnden Fließeigenschaften |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19792903259 DE2903259C2 (de) | 1979-01-29 | 1979-01-29 | Verfahren zum Dosieren von Materialien mit wechselnden Fließeigenschaften |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE2903259A1 DE2903259A1 (de) | 1980-07-31 |
DE2903259C2 true DE2903259C2 (de) | 1986-04-10 |
Family
ID=6061607
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19792903259 Expired DE2903259C2 (de) | 1979-01-29 | 1979-01-29 | Verfahren zum Dosieren von Materialien mit wechselnden Fließeigenschaften |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE2903259C2 (de) |
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