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Verfahren zur Herstellung von Unterputzzählerschränken Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Unterputzzählerschränken, die
eine Grundplatte, einen von ihr getrennten, jedoch mit ihr verbindbaren Blendrahmen
und einen Deckel aufweisen. Es sind Verfahren dieser Art bekanntgeworden, bei denen
die Grundplatte und der Blendrahmen aus Blech durch Stanzen, Biegen oder Tiefziehen
hergestellt werden. Diese Verfahren haben den Nachteil, daß komplizierte Werkzeuge
bzw. Formen zur Herstellung der Unterputzzählerschrankteile notwendig sind. Es ist
auch bereits der Vorschlag gemacht worden, die Grundplatte aus Kunststoff herzustellen.
Ferner ist es auch bekannt, das Gehäuse des Unterputzzählerschrankes einstückig
aus Preßstoff herzustellen, das mit einem schwenkbaren oder lösbaren Deckel verschlossen
wird. Zur Herstellung dieses Preßstoffgehäuses sind komplizierte und teuere Formen
notwendig, die das Verfahren sehr verteuern.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der oben bezeichneten
Art zu schaffen, das mit einfachen Mitteln leicht und billig durchgeführt werden
kann. Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der Erfindung dadurch, daß die Grundplatte
mit dem Blendrahmen einstückig in an sich bekannter Weise aus einer Kunststoffolie
durch Warmverformung, vorzugsweise unter Anwendung von Vakuum, hergestellt, dann
aufgeschnitten und die so entstandenen Teile schließlich in an sich bekannter Weise
mittels Schrauben, Bolzen, Laschen od. dgl. miteinander verbunden werden. Die Grundplatte
weist also einen hochgezogenen Rand auf, der ihre Festigkeit und Steifigkeit stark
erhöht. Das erfindungsgemäße Verfahren hat den großen Vorteil, daß es mit einfachen
Mitteln leicht und sauber durchgeführt werden kann. Die zur Durchführung des Verfahrens
notwendige Form ist wesentlich einfacher aufgebaut als die Formen, mit denen Preßstoffteile
hergestellt werden. Während zur Herstellung der Preßformen teuere wertvolle Werkstoffe
verwendet werden müssen, kann die Form zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
aus billigen, leicht bearbeitbaren bzw. formbaren Werkstoffen bestehen. Da der äußere
Rand des Blendrahmens nach der Warmverformung sowieso beschnitten werden muß, ist
das Trennen von Blendrahmen und Grundplatte kein preiserhöhender Arbeitsgang, der
besonders ins Gewicht fällt. Ferner ergibt sich durch das erfindungsgemäße Verfahren
der Vorteil, daß die Tiefe des Unterputzzählerschrankes eingestellt werden kann,
und zwar dadurch, daß der Blendrahmen von der Grundplatte in einem beliebigen, wählbaren
Abstand angeordnet wird. Es ist bekannt, Platten und Folien aus thermoplastischen
Kunststoffen mittels Warmverformung durch Vakuum zu Hohlkörpern, z. B. Gehäusen,
schlüsselförmigen Behältern und Abtropfschalen für Kühlschränke zu verarbeiten.
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Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, bei einem aus einem Einputzgestell,
einem Apparateträger und einer Abdeckung mit Blendrahmen und Tür bestehenden Kleinverteiler
die Abdeckung als aus einer elastischen und schlagfesten Isolierstofffolie, z. B.
aus Polystyrol, topfförmig gezogenen Kasten auszubilden und die Tür ebenfalls aus
einer solchen Folie zu ziehen.
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Um auch ein Aufschieben des Blendrahmens auf die Grundplatte zu ermöglichen
und damit einen Unterputzzählerschrank geringer Tiefe zu erzielen, wird in weiterer
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens im Bereich der Trennstelle zwischen
Grundplatte und Blendrahmen eine Abkröpfung so vorgesehen, daß nach dem Aufschneiden
der Blendrahmen über die Grundplatte geschoben werden kann. Es brauchen dann lediglich
in dem einen Teil Durchgangsbohrungen und in dem anderen Teil Gewindebohrungen vorgesehen
zu werden, um diese beiden Teile, die so ausgebildet sind, daß sie möglichst zügig
aufeinanderpassen, miteinander zu verbinden.
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Zur Herstellung von Riemenscheiben ist bereits der Vorschlag gemacht
worden, aus Eisenblech einen Napf zu ziehen, an seinem Umfang eine Kröpfung vorzusehen
und denNapf imBereich derAbkröpfung durch Aufschneiden in einen napfförmigen und
einen zylindrischen Teil aufzutrennen, wobei der Außendurchmesser des napfförmigen
Teiles etwa gleich dem Innendurchmesser des zylindrischen Teiles ist, so daß der
napfförmige Teil in den zylindrischen
Teil eingepreßt und damit
beide Teile starr miteinander verbunden werden können.
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Um die Verbindung der Grundplatte mit dem Blendrahmen zu erleichtern,
wenn beide im Abstand voneinander angeordnet sind, werden gemäß einem weiterenMerkmal
des erfindungsgemäßen Verfahrens zu beiden Seiten der Trennstelle zwischen Grundplatte
und Blendrahmen Einbuchtungen eingeformt, die nach dem Aufschneiden zur Verbindung
beider Teile verwendet werden, wobei sich die Verbindungsschrauben bzw. Muttern
an senkrecht nach innen ragenden Wänden der Einbuchtungen abstützen. In den senkrecht
nach innen ragenden Wänden werden Bohrungen vorgesehen, durch die die Verbindungsschrauben
hindurchgeführt werden können.
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Zur sicheren einwandfreien Befestigung der Grundplatte in der den
Unterputzzählerschrank aufnehmenden Mauer weist die Grundplatte seitlich Ausbuchtungen
oder Ansätze auf, die sich in entsprechende Aussparungen der Mauer einlegen. Diese
Aussparungen können durch eine Mauernutenfräsvorrichtung hergestellt werden.
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Um eine einwandfreie Auflage des Blendrahmens auf der Außenwand der
Mauer zu erzielen, ist der sich an der Mauer abstützende Flansch des Blendrahmens
im Querschnitt bogenförmig bzw. etwa U-förmig ausgebildet. Mit dem freien Schenkel
des U-förmigen Flansches stützt sich der Blendrahmen an der äußeren Wand der Mauer
ab. Im Bereich der U-förmigen Ausbildung des Flansches sind in einer Innenwand des
Blendrahmens Öffnungen vorgesehen, in die Befestigungslappen des den Unterputzzählerschrank
verschließenden Deckels eingreifen. Die Befestigungslappen des Deckels ragen in
den Raum hinein, der von dem U-förmig ausgebildeten Flansch des Blendrahmens begrenzt
wird. Diese Ausbildung hat den Vorteil, daß ein zusätzlicher Raum für die Befestigungslappen
innerhalb des Unterputzzählerschrankes nicht vorgesehen zu werden braucht und deshalb
an Raum gespart wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren soll an Hand der Zeichnung näher erläutert
werden. Es zeigt F i g. 1 eine Ansicht eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Unterputzzählerschrankes mit zur Hälfte aufgeschnittenem Deckel, F
i g. 2 einen Schnitt nach der Linie II-11 der Fig.l. F i g. 3 einen Schnitt durch
ein einstöckig ausgebildetes Gehäuse, F i g. 4 einen Schnitt durch ein weiteres
Ausführungsbeispiel eines einstöckig ausgebildeten Gehäuses, F i g. 5 das aufgeschnittene
Gehäuse, gemäß F i g. 4, wobei die Grundplatte mit dem Blendrahmen durch Schrauben
verbunden ist, F i g. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig.l. F i g. 7 einen
Schnitt nach der Linie VII-VII der F i g. 1, F i g. 8 einen Schnitt durch die Grundplatte
im Bereich ihrer Befestigung in der Mauernische.
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Der in den F i g. 1 und 2- dargestellte Unterputzzählerschrank besteht
aus einer Grundplatte 1,
einem Blendrahmen 2 und einem Deckel 3, der in eine
entsprechende Vertiefung 4 des Blendrahmens 2
eingelegt ist. Die Grundplatte
1 ist mit dem Blendrahmen 2 durch Schraubenbolzen 5 verbunden. Die Grundplatte
1 kann sich hierbei mittels angeform-4 ter Ausbuchtungen 6, wie sie insbesondere
aus F i g. 8 hervorgehen, an den Seitenwänden 7 der Mauernische 8 abstützen, wodurch
eine sichere Halterung der Grundplatte 1 in der Mauernische 8 erzielt
wird. Diese Ausbuchtungen 6 werden bei der einstöckigen Herstellung des Blendrahmens
und der Grundplatte mit angeformt. Zur Befestigung der im Unterputzzählerschrank
unterzubringenden Elektrizitätszähler sind Zählerkreuze 9 an der Grundplatte 1 befestigt.
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Die F i g. 3 und 4 zeigen napfförmig ausgebildete Gehäuse, die aus
einer Kunststoffolie einstöckig durch Warmverformung, z. B. nach dem bekannten Vakuumverfahren,
hergestellt sind. Bei ihrer Herstellung wird darauf geachtet, daß die Höhe h des
einstöckig geformten Gehäuses möglichst klein und so groß ist, daß die Wandstärke
der Kunststoffolie, insbesondere im Bereich der Kanten und des Bodens, durch die
Warmverformung nicht allzu sehr geschwächt wird. Sowohl die Grundplatte 1 als auch
der Blendrahmen 2 besitzen also eine große Stabilität. Das einstöckig ausgebildete
Gehäuse nach den F i g. 3 und 4 wird nach der Herstellung in der Ebene 10 bzw. 10'
aufgeschnitten, so daß die Grundplatte 1 bzw. 1' und der Blendrahmen 2 bzw.2' entstehen.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 4 besitzt das einstöckig geformte Gehäuse
im Bereich der Schnittlinie 10' am gesamten Umfang eine Abkröpfung
11, die beim Aufschneiden entfernt wird, so daß danach gerade Kanten an den
Schnittstellen stehenbleiben, wie insbesondere aus F i g. 5 hervorgeht. Gemäß F
i g. 5 sind die Grundplatte 1'
und der Blendrahmen 2' mittels Schrauben
12 miteinander verbunden, so daß ein nach außen hin vollkommen geschlossenes
Gehäuse entsteht. Der Flansch 13 des Blendrahmens 2' ist bogenförmig
bzw. U-förmig ausgebildet. Seine Kante 14 stützt sich an der Außenwand
15 der Mauer ab.
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Gemäß F i g. 6 besitzen die Grundplatte 1 und der Blendrahmen
2 Einbuchtungen 16 bzw. 16', in deren senkrecht nach innen
abstehenden Wänden 17
bzw. 17' Bohrungen 18 bzw. 18'
vorgesehen sind, durch die die Schraubenbolzen 5 hindurchgreifen. Am unteren Ende
der Schraubenbolzen 5 befindet sich eine Mutter 19. An dem Deckel 3, der ebenfalls
aus einer Kunststoffolie durch Warmverformung hergestellt sein kann, sind innen
auf der linken Seite gemäß F i g. 1 Kunststoffwinkel 20 angeklebt bzw. angeschweißt,
deren Schenkel 21 durch entsprechende Öffnungen 22 des Blendrahmens 2 im
Bereich des Flansches 23 greifen. Auf der dem Winkel 20 gegenüberliegenden
Seite des Deckels 3 ist eine Bohrung 24 vorgesehen, durch die eine Befestigungs-
bzw. Plombierschraube 25 hindurchgreift, die in einen am Blendrahmen 2 befestigten
Winkel 26 eingeschraubt wird. Damit der Kopf der Plombierschraube 25 nicht
über den Deckel 3 hervorragt, besitzt der Deckel 3 in diesem Bereich eine Vertiefung
27. Eine ösenförmige Herausdrückung 28 dient zur Befestigung des durch den Kopf
der Schraube 25 hindurchgeführten Plombierdrahtes.