DE1181135B - Verfahren zum Betrieb einer kontinuierlich arbeitenden Zuckerzentrifuge und Zucker-zentrifuge zur Durchfuehrung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Betrieb einer kontinuierlich arbeitenden Zuckerzentrifuge und Zucker-zentrifuge zur Durchfuehrung des VerfahrensInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES 4507WW PATENTAMT
Internat. Kl.: B 04 b
AUSLEGESCHRIFT
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Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Deutsche Kl.: 82 b-16
1181135
B 64908III/82 b
24. November 1961
5. November 1964
B 64908III/82 b
24. November 1961
5. November 1964
Kontinuierlich arbeitende Zuckerzentrifugen weisen gewöhnlich eine im wesentlichen kegelförmige
ein- oder mehrstufige Siebschleudertrommel auf, die von dem sogenannten Melasseraum umgeben und
mit ihrem oberen Rand an den Zuckerraum angeschlossen ist. Das Schleuderaggregat ist in einem Gehäuse
untergebracht. Der rotierenden Schleudertrommel wird das Schleudergut über einen zentralen
Zulauf aufgegeben, wobei sich auf der Siebwand der Schleudertrommel eine dünne Schicht bildet, deren
Flüssigkeitanteil durch die Siebwand in den Melasseraum tritt und deren Kristallanteil in den Zuckerraum
wandert.
Man hat versucht, die Leistung solcher Zentrifugen durch Änderung der Aufgabemenge zu beeinflüssen,
doch läßt diese sich betriebsmäßig nur wenig variieren, zumindest nicht genau steuern. Häufig
werden für ein bestimmtes Schleudergut die konstruktiv beabsichtigten Leistungswerte bei weitem
nicht oder nicht unter allen Betriebsverhältnissen erreicht.
Es ist zwar bekannt, das Schleudergut zonenweise mit Dampf oder Wasser zu beaufschlagen, eine
wesentliche Beeinflussung der Leistung läßt sich jedoch auf diese Weise ebensowenig erreichen wie
durch das sogenannte Warmlaufen der Zentrifuge vor der Aufgabe des Schleudergutes, wobei sich
durch Reibung die Luft im Melasseraum und die Zentrifuge im ganzen erwärmt. Im übrigen treten bei
den bekannten Zuckerzentrifugen häufig nachteilige, auch durch die Schleudergutschicht hindurchtretende
Luftströmungen auf, die die Schleudergutschicht auf der Trommelwand zonenweise abkühlen.
Es ist auch bekannt, zur Unterdrückung störender Luftströmungen besondere Schikanen, z. B. in dem
zwischen dem oberen Trommelrand und einer Zwischenwand befindlichen Ringschlitz, vorzusehen.
Bei ölzentrifugen sind besondere Heizmäntel bekannt,
die die Schleudertrommel bis auf etwa ein Sechstel der Höhe des Trommelmantels umgeben.
Ferner ist es bekannt, Trockeneinrichtungen in Form von Infrarotstrahlern in einer hinter der
Schleudertrommel angeordneten Trockenstufe anzuordnen. Endlich ist es bei einer Zentrifuge mit
nach unten offener Schleudertrommel bekannt, ein mit feinen Löchern oder Schlitzen versehenes Rohr
einzubauen, durch welches gegen die Schleudertrommel Dampf, Luft oder Flüssigkeit geblasen werden
kann.
Gegenstand des Hauptpatents ist eine Zucker-Zentrifuge mit einer im wesentlichen kegelförmigen,
vom Melasseraum umgebenen Siebschleudertrommel Verfahren zum Betrieb einer kontinuierlich
arbeitenden Zuckerzentrifuge und Zuckerzentrifuge zur Durchführung des Verfahrens
arbeitenden Zuckerzentrifuge und Zuckerzentrifuge zur Durchführung des Verfahrens
Zusatz zum Patent 1159 859
Anmelder:
Braunschweigische Maschinenbauanstalt A. G.,
Braunschweig, Am Alten Bahnhof 5
Als Erfinder benannt:
Walter Dietzel, Braunschweig,
Heinrich Hillebrand, Süpplihgen bei Helmstedt
und Einrichtungen zum Einführen von Wärmeträgern in den Melasseraum, bei der die Maßnahme
geschützt ist, diese Einrichtungen mit einer an sich bekannten selbsttätigen Regelvorrichtung, welche
die Temperatur im Melasseraum konstant hält, zusammenwirken
zu lassen.
Der Erfindung hegt die Aufgabe zugrunde, ein Betriebsverfahren anzugeben, mit dem die Leistung
einer Zuckerzentrifuge auf einfache Weise gesteuert werden kann.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betrieb einer kontinuierlich arbeitenden Zentrifuge
mit im wesentlichen kegelföüniger Schleudertrommel, auf deren innerer Siebwand das Schleudergut
zum größeren Durchmesser wandert, und die Erfindung besteht darin, das Schleudergut in an sich bekannter
Weise über die gesamte Trommelhöhe zu erwärmen und danach die iri der Zeiteinheit aufgegebene
Schleudergutmenge ζτίι regeln.
Die Erfindung geht von der' Erkenntnis aus, daß sich durch die Temperatur der Schleudergutschicht
die Leistung einer kontinuierlichen Zückerzentrifuge wesentlich und wählbar beeinflussen läßt und die
Schleudergutschicht über ihre' "gesamte Höhe, und
insbesondere im Bereich des "oberen Randes der Schleudertrommel, keine Kaltzönen aufweisen darf,
sei es, daß die Heizmedien nur" zonenweise zugeführt werden, oder sei es, daß infolge von Luftzirkulationen
Kaltzonenbildungen· auftreten. Wenn die Schleudergutschicht über ihre gesamte Höhe gleichmäßig
warmgehalten bzw. erwärmt wird, läßt sich durch Einstellung der in der Zeiteinheit aufgegebenen, der
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Claims (1)
- 3 4Temperatur angepaßten Schleudergutmenge die Lei- In der Zeichnung sind in schematischer Darstel-stung der Zuckerzentrifuge steuern. lung die möglichen Einbauten in einer zur Durch-Zum Beispiel lassen Temperaturen von 52 bis führung des Verfahrens geeigneten Zuckerzentrifuge80° C, insbesondere solche von 65 bis 75° C, ver- gezeigt.hältnismäßig große in der Zeiteinheit aufgegebene 5 Die Zuckerzentrifuge besteht aus einem Gehäuse 1Schleudergutmengen zu. Optimale Werte werden er- mit darin angeordneter Schleudertrommel 2, wobeireicht, wenn die Schleudergutschicht im Bereich des durch eine Trennwand 3 der Melasseraum 4 und deroberen Schleudertrommelrandes bis an die Grenze Zuckerraum 5 voneinander abgetrennt sind. Dieder betriebsmäßigen Lösungstemperatur erwärmt Schleudertrommel 2 ist in bekannter Weise mit der und dadurch auf optimale Leistung eingestellt wird. io Trommelwelle 6 verbunden. Diese wird über einenBei der Beheizung und Aufwärmung muß im Keilriementrieb angetrieben. Die Gutaufgabe erfolgtübrigen die Aufgabetemperatur des Schleudergutes über eine Aufgabedüse 10 und einen Aufgabetrich-beachtet werden. Zumeist wird die Temperatur des ter 11. Während des Betriebes der Zentrifuge bildeteinlaufenden Schleudergutes etwa 50° C betragen, sich auf der Trommelinnenwand eine Schleudergutwobei das Schleudergut in der Zentrifuge auf die 15 schicht S.angegebenen Temperaturen erhitzt wird. Die Tem- Das Gehäuse 1 ist durch Abdeckungen 12 und 13 peratur im Melasseraum liegt zwischen 60 und oben und unten abgeschlossen, außerdem sind im 110° C. Bereich des Überganges zwischen der Schleuder-Es gehört zur Erfindung, störende Luftzirkulatio- trommel 2 und dem Zuckerraum 5 Strömungsnen, die die Schleudergutschicht, wenn auch nur 20 schikanen 14 eingebaut. Dabei handelt es sich im zonenweise, kühlen könnten, zu unterdrücken. Inso- Ausführungsbeispiel um einen an sich bekannten weit gehört zu einer Zuckerzentrifuge der genannten Stückfangring, der im Übergang zwischen der Art auch die Maßnahme, das Maschinengehäuse Schleudertrommel 2 und dem Zuckerraum 5 angedurch Abdeckungen oben und unten zu schließen ordnet und entsprechend verlängert ist. Die Gut- und im Bereich des Überganges zwischen Schleuder- 25 aufgäbe weist einen entsprechend verlängerten Austrommel und Zuckerraum an sich bekannte Strö- lauf 15 des Aufgabetrichters 11 auf. mungsschikanen anzuordnen. In den Melasseraum 4 können auch Heizrohre 17 Die Erwärmung der Schleudergutschicht kann im hineinführen, die zweckmäßigerweise bis in den BeRahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens auf ver- reich des kleinsten Umfanges der Schleudertromschiedene Weise verwirklicht werden, beispielsweise 30 mel 2 reichen, so daß die Wärme die Rotation der auch unter Zuhilfenahme der Reibungswärme, wo- Schleudertrommel 2 sich gleichmäßig über die gebei es sich insbesondere in diesem Fall empfiehlt, samte Schleudertrommelhöhe verteilt. Dabei kann zusätzlich in der schon beschriebenen Weise die diese Maßnahme zusätzlich zu den bereits erläuterten Luftzirkulation zwischen dem Innenraum der Maßnahmen oder auch selbständig erfolgen. Das Schleudertrommel und dem Melasseraum und/oder 35 Heizmedium kann über Mischventile 21 und 22 auf dem Zuckerraum zu unterbinden. Es besteht aber eine beliebige Temperatur eingestellt werden, auch die Möglichkeit, die Erwärmung der Schleu- Ein anderer Vorschlag der Erfindung geht dahin, dergutschicht durch Fremdenergie, z. B. in an sich die Schleudertrommel 2 bzw. deren Siebfläche als bekannter bzw. im Hauptpatent beschriebener Elektrode für eine dielektrische Beheizung mit Hoch-Weise, vorzunehmen. 40 frequenz einzurichten, wobei eine Gegenelektrode 18 Um bestimmte Leistungswerte unabhängig von in die Schleudertrommel 2 eingebaut ist. Die Gegender Aufgabetemperatur des Schleudergutes zu ge- elektrode 18 braucht sich dabei nicht über den währleisten, wird gemäß der Erfindung vorgeschla- gesamten Umfang der Schleudertrommel 2 zu ergen, die Temperatur der Schleudergutschicht mög- strecken, da sich bei der hohen Rotationsgeschwinlichst oder zumindest im Bereich des oberen Schleu- 45 digkeit der Schleudertrommel 2 von selbst eine umdertrommelrandes regeltechnisch zu überwachen fangmäßige Beheizung durch derartige dielektrische und dazu bei Erwärmung durch Reibungswärme die Heizungsmaßnahmen einstellt. Schichtstärke, d. h. die Aufgabemenge, bei Erwär- Im übrigen kann die Temperatur im Melassemung durch Fremdenergie die Energiezufuhr zu raum 4 oder auch die Temperatur der Schleudergutsteuern. Außerdem und an Stelle der beschriebenen 50 schicht S überwacht werden. Hierzu dienen dieTem-Maßnahmen kann im Sinne des Hauptpatents die peraturfühler 19 und 20, die den an sich bekannten, Temperatur auch im Melasseraum regeltechnisch erläuterten Regelkreisen für die Beheizung anüberwacht werden. gehören.Unter einer betriebsmäßigen Lösungstemperaturist im übrigen nicht die thermodynamisch definierte 55 Patentansprüche: Lösungstemperatur zu verstehen, sondern die Temperatur, bei der unter Berücksichtigung der unter 1. Verfahren zum Betrieb einer kontinuierlich Umständen nur nach Sekunden zählenden Verweil- arbeitenden Zuckerzentrifuge mit im wesentzeit des Schleudergutes in der Schleudertrommel liehen kegelförmiger Schleudertrommel, auf keine wesentliche Anlösung der Zuckerkristalle statt- 60 deren innerer Siebwand das Schleudergut zum findet. Die betriebsmäßige Lösungstemperatur läßt größeren Durchmesser wandert, Zusatz zu Pasich durch Kontrolle des Zuckergehaltes der Melasse tent 1159 859, dadurch gekennzeichunschwer ermitteln. Im übrigen läßt sich durch das zeichnet, daß das Schleudergut in an sich erfindungsgemäße Verfahren auch die Zuckerquali- bekannter Weise über die gesamte Trommelhöhe tat beeinflussen und die Zentrifuge unterschiedlichen 65 erwärmt und danach die in der Zeiteinheit auf-Betriebsverhältnissen, z. B. unterschiedlichem Auf- gegebene Schleudergutmenge geregelt wird, gabegut oder unterschiedlicher Umgebungstempe- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch geratur, anpassen. kennzeichnet, daß die Schleudergutschicht zu-mindest im Bereich des oberen Schleudertrommelrandes bis an die Grenze der betriebsmäßigen Lösungstemperatur erwärmt und dadurch auf optimale Leistung eingestellt wird.3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmung der Schleudergutschicht durch Fremdenergie, z. B.in an sich bekannter Weise durch Zufuhr von Dampf oder Heißluft in den Melasseraum, oder durch dielektrische Erwärmung vorgenommen wird.4. Zuckerzentrifuge zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3 mit im wesentlichen kegelförmiger, vom Melasseraum umgebener Siebschleudertrommel, die mit dem oberen Rand an den Zuckerraum angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Maschinengehäuse durch Abdeckungen (12,13) oben und unten abgeschlossen und im Bereich des Überganges zwischen Schleudertrommel (2) und Zukkerraum (5) an sich bekannte Strömungsschikanen (14) angeordnet sind.5. Zuckerzentrifuge nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein an sich bekannter Stückfangring als Strömungsschikane (14) zwischen der Schleudertrommel (2) und dem Zukkerraum (5) angeordnet sowie entsprechend verlängert ist.6. Zuckerzentrifuge nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufgabetrichter (11) einen verlängerten Auslauf (15) aufweist.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 219 569, 456 565,
077 152,1 105 350.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen409 710/137 10.64 © Bundesdruckerei Berlin
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