DE1176834B

DE1176834B - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von starren Schaumstoffverbundplatten

Info

Publication number: DE1176834B
Application number: DEM37614A
Authority: DE
Inventors: Hans Guenter Moeller
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1958-05-08
Filing date: 1958-05-08
Publication date: 1964-08-27

Description

Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von starren Schaumstffarbundplatten Die Erfindung macht es sich zur Aufgabe, ein kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von starren Schaumstoffverbundplatten zu schaffen, wobei der Schaumstoff zwischen den Deckschichten angeordnet ist.
Es ist bekannt, Deckschichten z. B. aus Metall mit einem Bindemittel zu versehen und darauf einen Schaumstoff zwischen die Deckplatten aufzubringen.
Zu diesem Zweck werden die Formwandungen mit Polymerisationsharzen vorgestrichen und die Form wird, bevor der Formvoranstrich ausgeschäumt wird, mit treibfähigen flüssigen Harzgemischen beschickt.
Dadurch wird eine Polymerisationsharzhaut auf dem Schaumkunststoff erzielt.
Andererseits ist die fortlaufende Herstellung von endlosen Bahnen oder Folien bekannt. Die endlose Bahn wird zwischen endlosen Förderbändern kontinuierlich aus Schaumstoff mit überzogenem Gewebe oder Papier hergestellt.
Im Gegensatz dazu wird durch den Anmeldungsgegenstand kontinuierlich eine sogenannte »Sandwich«-Platte hergestellt. Dabei wird erreicht, daß man eine Schaumstoffzwischenschicht mit bestimmtem Raumgewicht erhält, die auch in ihrer Randzone dieses Raumgewicht aufweist. Insbesondere wird die Verbindung der Zwischenschicht mit den Deckschichten nicht unter Benutzung kostspieliger Pressen, sondern nur unter Ausnutzung des Schaumdruckes bewirkt.
Die Erfindung besteht darin, daß zwei starre gegenüberliegende Grundplatten an ihren zugekehrten Flächen mit Polymerisationsklebern versehen und darauf zwischen die Platten als Kemschicht auftreibbare Schaumkunststoffe eingebracht werden und daß darauf die Platten zwischen Führungs- und Stützmitteln, d. h. endlosen Bändern und/oder Walzenstraßen hindurchgeführt werden, wobei der Schaumkunststoff erwärmt, aufgetrieben, ausgehärtet und die Platten unter Ausnutzung des Schaumdruckes kontinuierlich verbunden werden.
Ferner ist es neu und fortschrittlich, daß die als Führungs- und Stützmittel dienenden endlosen Bänder, zwischen denen die Verbundplatten hindurchgeführt werden, mit gefüllten, insbesondere glasfaserverstärkten Polymerisationsschichten versehen und diese Schichten auf die Außenseite der Platten gleichzeitig während der Aushärtung des Schaumes kontinuierlich übertragen werden.
Auch die besondere Art der Einbringung von Dampf in den Schaumkunststoff während der kontinuierlichen Fertigung ist neu und fortschrittlich.
Die Erfindung erzielt auf technisch einfache und billige Weise die Herstellung von Schaumstoffverbundplatten, die eine hohe Festigkeit besitzen.
Die Erfindung läßt sich in verschiedener Weise ausführen. In der Zeichnung sind beispielsweise schematisch zwei Ausführungsformen veranschaulicht, und zwar zeigt Abt. 1 im Schnitt eine herzustellende, mit Schaumkunststoff beschichtete Platte, A b b. 2 schematisch die Führungs- und Stützmittel zur kontinuierlichen Herstellung der Platte mit seitlicher Dampfeinführung in kleinerem Maßstab, A b b. 3 zeigt eine andere Ausführungsform der Führungs- und Stützmittel, und zwar in Form von endlosen Bändern, Ab b. 4 zeigt im Querschnitt eine Platte während der Hindurchführung zwischen den Führungs- und Stützmitteln mit Dampfzuführungsmitteln.
Wie in A b b. 1 veranschaulicht, besteht die Platte aus zwei übereinander angeordneten starren Grundplatten a, b, die beispielsweise aus Asbestzement, Sperrholz, Blech oder Hartfaser bestehen. Sie können eine Dicke von etwa 3 bis 4 mm besitzen. Diese Platten a, b werden an ihren gegenüberliegenden Innenflächen mit Klebemitteln c, beispielsweise Polymerisationsklebern, versehen.
Zwischen die Platten a, b werden auftreibbare Schaumkunststoffe, beispielsweise feinkörnige thermoplastische Massen d, eingebracht. Schließlich werden diese Platten a, b an der Außenseite mit gefüllten, beispielweise glasfaserverstärkten, Polymerisationsschichten e versehen.
Die zwischen die Deckplatten a, b eingebrachte Schaumkunststoffschicht d ist wesentlich dicker als die Deckplatten.
In A b b. 2 ist veranschaulicht, daß diese Platten a, b mit der dazwischen eingebrachten Schaumkunststoffschicht d kontinuierlich hintereinander zwischen obere und untere Führungs- und Stützmittel eingeschoben werden. In A b b. 2 ist eine Walzenstraße f, g veranschaulicht.
Während der Durchführung der Platten a, b mit der Zwischenschicht d zwischen der Walzenstraße f, g wird unter gleichzeitiger Erwärmung eine Auftreibung der Schaumkunststoffe bewirkt und dadurch eine Verbundplatte hergestellt. Am Ende der Walzenstraße f, g werden die fertigen Platten zweckmäßigerweise auf nicht bezeichneten Tischen abgelegt.
Bei der Ausführungsform gemäß Ab b. 3 dienen als Führungs- und Stützmittel endlose Bänder h, i, zwischen denen die Verbundplatten hindurchgeführt werden; dabei werden diese Bänder h, i, zwischen denen die Verbundplatten hindurchgeführt werden, mit den gefüllten, beispielsweise glasfaserverstärkten Polymerisationsschichten versehen, die auf die Außenseite der Platten a, b gleichzeitig während der Aushärtung des Schaumkunststoffes kontinuierlich aufgetragen werden.
Zum Zwecke der Auftreibung der thermoplastischen Massen d werden während der Durchführung zwischen den Führungs- und Stützmitteln seitlich in diese thermoplastischen Massen mittels feingelochter Sonden k Heizmedien, beispielsweise Dampf, Heißwasser oder Heißluft, eingeführt. Diese Sonden k müssen in gleicher Weise wie die Platten selbst vorgeschoben werden.
In A b b. 4 ist beispielsweise gezeigt daß seitlich der Führungs- bzw. Stützmittelf, g Begrenzungswände 1, m vorgesehen sind, von denen auf der einen Seite die Begrenzungswand m durch ein endloses Band gebildet sein kann. Die Begrenzungswände sind so angeordnet, daß keine Gasdichtigkeit vorliegt.
Das eine Seitenbegrenzungswand der Führungs-und Stützmittel 1 g bildende endlose Band m ist zugleich Träger der Dampfeinführungssonden k und der Vorschubmittel, um die Sonden k, nachdem sie zwischen die Führungs- und Stützmittel f, g gebracht wurden, von der Seite in die Schaumkunststoffschicht d einzuführen. Hierzu kann beispielsweise das Band m in Abständen hintereinader Druckzylinder n tragen, in denen Kolben o verschiebbar sind, welche die Sonden k tragen. An die Sonden k sind Dampfeinführungsrohre p angeschlossen. Durch Zu- bzw.
Ableitungsstuzen q, q, können Druckmittel, bei spielsweise hydraulischer oder pneumatischer Art, in die Druckzylinder n eingeführt und abgeführt werden. An die Dampfrohre p sind zweckmäßigerweise unter Zwischenschaltung von Ventile r Dampfrohre s angeschlossen. Als solche können beispielsweise Schläuche dienen. Es können aber auch ortsfeste Dampfzuführungsmittel vorgesehen sein, an die die einzelnen Druckzylinder n nach Art eines Schiebers angeschlossen sind.
Gegebenenfalls kann auch ein mechanischer Vorschub der Sonden k erfolgen, und zwar beispielsweise mit Hilfe von Exzentern oder Kurvenscheiben während des Vorschubs.
An Stelle von Druckmitteln kann gegebenenfalls auch der Ein- und Rückschub der Sonden k in den Schaumkunststoff d auf elektrischem Wege bewirkt werden.
Als Schaumkunststoff findet zweckmäßigerweise ein Polystyrolschaum bzw. Styropor Verwendung.
An Stelle von glasfaserverstärktem Polyester als Außenhaut der Sandwichplatte kann auch ein Polyester mit Füllstoffen, beispielsweise Asbest, Silikaten, Glaswolle, Mineralwolle oder Glasmehl Verwendung finden. Die Aufbringung der äußeren glasfaserverstärkten bzw. gefüllten Polyesterschichten e kann auch bei Anwendung von endlosen Bändern h, i während des Vorschubs der Platten a, b zwischen diesen als Führungs- und Stützmittel dienenden Bändern erfolgen.
Erfindungsgemäß kann das Auftreiben der thermoplastischen Massen d zwischen den beiden Deckplatten a, b mittels seitlicher Einführung von Heizmedien durch die Sonden k auch diskontinuierlich erfolgen. Es wäre ferner möglich, nach der Einführung der Sonden k in die auftreibbaren thermoplastischen Massen d, d. h. also nach Einführung der Heizmedien, die Sonden k zurückzuziehen, worauf sich die dadurch entstehenden Löcher mit den auftreibbaren Massen füllen.

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zum Herstellen von starren Schaumstoffverbundplatten, bei denen der Schaumstoff zwischen Deckschichten angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Herstellung von Schaumstoffverbundplatten kontinuierlich dadurch durchgeführt wird, daß zwei starre, gegenüberliegende Grundplatten (a, b) an ihren zugekehrten Flächen mit Polymerisationsklebern (c) versehen und darauf zwischen die Platten (a, b) als Kernschicht auftreibbare Schaumkunststoffe (d) eingebracht werden, und daß darauf die Platten (a, b) zwischen Führungs- und Stützmitteln, bzw. endlosen Bändern (h, i) und/oder Walzenstraßen (f, g), hindurchgeführt werden, wobei der Schaumkunststoff (d) erwärmt, aufgetrieben, ausgehärtet und die Platten (a, b) unter Ausnutzung des Schaumdruckes kontinuierlich mit der Schaumstoffschicht verbunden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die als Führungs- und Stützmittel dienenden endlosen Bänder (h, i), zwischen denen die Verbundplatten hindurchgeführt werden, mit gefüllten, gegebenenfalls glasfaserverstärkten Polymerisationsschichten (e) versehen und diese Schichten (e) auf die Außenseite der Platten (a, b) gleichzeitig während der Aushärtung des Schaumstoffes kontinuierlich übertragen werden.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß seitlich der Führungs- und Stützmittel (f, g) Begrenzungwände (1, m) angeordnet sind, von denen mindestens die eine Wand (m) als umlaufendes Band ausgebildet ist und seitlich in den Schaumkunststoff eingeführte Dampfeinführungssonden (k) trägt, und daß bei kontinuierlicher Fertigung der Verbundplatten diese Sonden (k) bis zur Aushärtung der Schaumkunststoffe (d) mitwandern.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die D ampfeinführungssonden (k) an Kolben (o) von am Band (m) im Abstand hintereinander angeordneten Druckzylindern (n) befestigt sind und daß die Sonden (k) an Dampfeinführungsrohre (p) mit Zu- und Ableitungsstutzen (q, ql) für Druckmittel zwecks Verschiebung der Sonden (k) versehen sind.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 842 267, 859 122, 866 846, 947 203, 953 835; »Kunststoffe«, 1952, Heft 12, S. 450 bis 459; 1954, Heft 4, S. 173 bis 180; Heft 5, S. 221 bis 226; »Der Plastverarbeiter«, 1954, Heft 9, S. 260 bis 271; »Kunststoff-Rundschau«, 1955, Heft 4, 5. 120 und 121.