-
Verfahren und Vorrichtung zum Trennen von Kupfer aus Bleischmelze
Blei, das z. B. in einem Schachtofen erschmolzen wird, enthält im allgemeinen Verunreinigungen
verschiedener anderer Metalle, wobei die Zusammensetzung der Schmelze naturgemäß
von dem behandelten Erz abhängt. Um marktfähiges Blei zu erzeugen, muß man die Schmelze
mehreren Raffinierungsvorgängen unterwerfen, um die anderen Metalle zu entfernen,
die im allgemeinen aus Kupfer, Arsen, Antimon und Silber bestehen. Die Erfindung
beschäftigt sich in erster Linie mit dem Prozeß zum Entfernen des Kupfers.
-
Die Entkupferung wird im allgemeinen durch langsames Kühlen einer
Charge der Schmelze in einem großen offenen Kessel durchgeführt. Die Löslichkeit
des Kupfers in Blei nimmt mit sinkender Temperatur ab, so daß sich ein kupferreicher
Abstrich abscheidet und zur Oberfläche tritt, in der er eine Kruste bildet, die
von Zeit zu Zeit durch Abstreichen entfernt wird.
-
Die Anwesenheit von Schwefel vermindert die Löslichkeit des Kupfers
in Blei, so daß bisweilen der Anteil des in der Schmelze verbleibenden Kupfers nach
der ersten Behandlung durch eine Schwefelbehandlung vermindert werden kann.
-
Der erwähnte Kupferabstrich der Charge erfordert schwere Handarbeit
unter schwierigen und ungesunden Bedingungen, die durch die Hitze und die Entwicklung
von Dämpfen aus der Metallschmelze hervorgerufen werden. Zudem werden beachtliche
Brennstoffmengen benötigt.
-
Aus diesen und anderen Gründen hat man versucht, die Entkupferung
kontinuierlich durchzuführen, hatte aber bei den Versuchen nur einen begrenzten
Erfolg. So stellte man fest, daß beim überleiten der heißen Schmelze über kalte
Flächen zum Herabsetzen der Temperatur sich zunehmend Ablagerungen von festem Metall
auf den kalten Flächen bildeten und daß diese Ablagerungen nicht nur den Wärmeübergang,
sondern auch das wirksame volumetrische Fassungsvermögen der Kammer, in der der
Prozeß durchgeführt wurde, beachtlich vermindert.
-
Die Erfindung schlägt ein Verfahren zum Trennen von Kupfer aus der
Bleischmelze vor, bei dem die Schmelze bei einer verhältnismäßig hohen Temperatur
mit umlaufender Schmelze von niedrigerer Temperatur und niedrigerem Kupfergehalt
fortlaufend gemischt wird, wobei die Mischung eine mittlere Temperatur hat, so daß
der Kupferabstrich sich von der Schmelze trennt, worauf dann die Mischung gekühlt
wird und ein Teil der gekühlten Mischung zur Beimischung mit der weiter zugesetzten
heißen Schmelze zurückgeführt wird, während die gleiche Menge der gekühlten Mischung
aus dem Prozeß abgeführt wird.
-
Im einzelnen fließt die heiße Schmelze vorzugsweise von der oberen
Zone des Bades nach unten und setzt ihren Fluß nach der Beimischung der kälteren
Schmelze nach unten weiter fort, während die abzustreichenden Teile, die sich von
der Mischung trennen, nach oben steigen und auf der freien Oberfläche schwimmen.
Die Oberfläche des Bades wird vorzugsweise auf eine Temperatur über dem Schmelzpunkt
des Abstriches gehalten, wobei dieser durch eine an geeigneter Stelle angeordnete
Öffnung abgeführt werden kann, so daß das obenerwähnte Abstreichen von Hand fortfällt.
-
So wird die heiße Schmelze grundsätzlich durch Beimischen von umlaufender
kälterer Schmelze gekühlt, so daß der Abstrich sich innerhalb der Masse der Mischung
trennt. Infolgedessen ist die Bildung von festen Ablagerungen an den Wänden des
Ofenraums od. dgl. grundsätzlich vermieden.
-
Die Temperatur der zulaufenden Schmelze vor der Mischung der umlaufenden
Schmelze liegt vorteilhaft in der Größenordnung von 1100°C, während die Temperatur
der Mischung vor der Kühlung bei etwa 400°C liegt und der Temperaturabfall, der
durch den Kühlvorgang hervorgerufen wird, etwa 30° C beträgt.
Die
Kühlung der Mischung kann auf jedem geeigneten Wege erfolgen. So kann z. B. ein
bekannter Umlaufkühler in der Kammer angeordnet werden, durch die das geschmolzene
Metall mit geeigneter Geschwindigkeit gepumpt wird. Der Umlaufkühler ist vorteilhaft
so angeordnet, daß er in geeigneter Weise entfernt und durch einen auswechselbaren
Kühler ersetzt werden kann, damit die Ablagerungen, die sich an seiner Oberfläche
bilden, entfernt werden können, ohne daß der Raffinierungsprozeß unterbrochen wird.
-
In einer anderen Ausführungsform, die bevorzugt wird, kann die Mischung
der Schmelze dadurch gekühlt werden, daß man sie durch einen Kanal leitet, der auf
seiner Länge an verschiedenen Stellen mehrere auswechselbare Tauchkühler enthält,
wie dies weiter unten beschrieben wird.
-
Das erwähnte Bad, in dem der heiße und der kühlere Strom der Schmelze
miteinander gemischt werden, hat vorzugsweise eine beachtliche Tiefe, damit ein
ausreichendes Höchstmaß von thermischer Trägheit vorgesehen werden kann, wie später
beschrieben wird, so daß unter anderem die Kontinuität des Prozesses nicht die kontinuierliche
Zufuhr der heißen Schmelze zu dem Bad erforderlich macht.
-
Wie später beschrieben wird, kann, wenn es gewünscht wird, der Prozeß
so durchgeführt werden, daß er sowohl zum Entfernen des Arsens als auch des Kupfers
dient. Ein wesentlicher Vorteil dieser Arbeitsweise besteht darin, die Notwendigkeit
zu vermeiden, die Schmelze einer Entantimonierung zu unterwerfen, bevor sie entsilbert
wird. Denn während Arsen, wenn es vorhanden ist, den Entsilberungsvorgang stört,
wirkt Antimon nicht in dieser Weise und kann in der Schmelze bis zu einem späteren
Arbeitsvorgang verbleiben.
-
Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens, die aus einem Ofen besteht, der ein tiefes Bad der Schmelze, mehrere
unter der Badoberfläche liegende Wände, die den unteren Teil des Ofens in mehrere
Kammern trennen, enthält. So entstehen ein Vorratsraum, ein Mischraum und ein Zuflußraum
für die gekühlte Schmelze. Die Vorrichtung enthält ferner Einrichtungen zum Entfernen
der Schmelze aus dem Mischraum, Einrichtungen zum Kühlen der so abgezogenen Schmelze,
Einrichtungen zum Rückleiten der gekühlten Schmelze in den Zuflußraum und Einrichtungen
zum kontinuierlichen Abführen eines Teils der gekühlten Schmelze.
-
Im einzelnen sind der Mischraum und der Zuflußraum nebeneinander angeordnet.
Weiter sind Vorrichtungen zum Beheizen der Oberfläche des Metallbades in dem Ofen
vorgesehen.
-
Die Erfindung soll nachstehend im einzelnen unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen beschrieben werden. In diesen zeigt F i g. 1 eine Aufsicht der Vorrichtung
nach der Erfindung, F i g. 2 einen Längsschnitt nach Linie 2-2 der Fig.l. F i g.
3 einen Querschnitt nach Linie 3-3 der F i g. 1, F i g. 4 einen Querschnitt nach
Linie 4-4 der Fig.l. F i g. 5 eine Aufsicht auf eine kontinuierlich arbeitende Vorrichtung
mit einer abgeänderten Kühleinrichtung für die Schmelze nach der Erfindung, F i
g. 6 und 7 Querschnitte entsprechend der Linie 6-6 und 7-7 der F i g. 5, F i g.
8 einen Querschnitt nach Linie 8-8 der Fig.5, F i g. 9 eine Längsansicht eines Eintauchkühlers
nach Linie 9-9 der F i g. 8 und F i g. 10 einen Schnitt nach Linie 10-l0 der F i
g. 9. Der kontinuierlich arbeitende Kupferabstrichofen 10 nach F i g. 1 bis 4 hat
im Grundriß eine rechtwinklige Gestalt. Zum Zwecke der Beschreibung kann angenommen
werden, daß er etwa 5 m lang, 1,8 m breit und 2,4 m hoch ist. Im Betrieb enthält
er ein Schmelzbad in der Größenordnung von etwa 1,45 m Tiefe.
-
Der Innenraum des Ofens ist unter der freien Oberfläche der Schmelze
durch drei querverlaufende Trennwände 12,14 und 16 von verschiedener Höhe
unterteilt. Die Wand 12 liegt etwa in der Mitte zwischen den beiden Enden
des Ofens und ist beispielsweise 0,9 m hoch, so daß seine Oberkante etwa 0,5 m unter
der Oberfläche der Metallschmelze liegt.
-
Die Wand 14, die etwa 0,75 m von einer Endwand entfernt ist, ist etwa
0,6 m hoch, während die dritte Trennwand 16 etwas mehr als 0,3 m hoch ist und zwischen
den Wänden 12 und 14 liegt. Auf diese Weise ist der Boden des Ofens
in vier querliegende Kammern unterteilt, und zwar durch unter der Oberfläche der
Schmelze liegende Wände von verschiedener Höhe. Diese Kammern sollen mit
A, D, E und G bezeichnet werden.
-
Ein Ende der Kammer A steht durch eine Öffnung 18 in der entsprechenden
Seitenwand des Ofens dicht über dessen Boden mit einer Kammer B, die eine Umlaufpumpe
enthält, in Verbindung, wobei die Innenwand der Kammer B durch die Ofenwand gebildet
wird. Eine zweite Außenkammer C, die von der Kammer B durch eine gemeinsame Trennwand
getrennt ist, steht mit dem Boden der benachbarten Ofenkammer D durch eine Öffnung
20 in der Ofenwand in Verbindung.
-
Eine Umlaufpumpe 22 ist in der PumpenkammerB angeordnet. Das durch
die Pumpe geförderte geschmolzene Metall tritt in die Kammer C durch eine Öffnung
28 der gemeinsamen Trennwand unter, aber nahe der Oberfläche der Metallschmelze
in dieser.
-
Die Kammer C ist eine Kühlkammer. Für diesen Zweck ist eine vertikal
angeordnete Kühltrommel 30 in die darin befindliche Schmelze eingetaucht. Die Kühleinrichtung
besteht aus einem Hohlzylinder oder einem kegelförmigen, nach unten sich verjüngendem
Stahlkegel, der an dem unteren Ende einer vertikalen Hohlspindel 32 befestigt
ist, die ihrerseits in geeigneter Weise über dem Ofen abgestützt ist und in jeder
beliebigen Weise angetrieben werden kann. Ein feststehendes Zulaufrohr 34 führt
Kaltwasser in axialer Richtung durch die Hohlspindel in das Innere der Trommel,
während das Wasser aus der Trommel durch einen ringförmigen Abfluß abgeführt wird,
der zwischen dem Rohr und dem inneren Umfang der Spindel angeordnet ist. Ein vertikales
Saugrohr 36 ist vorzugsweise innerhalb der Trommel angeordnet und liegt an dem unteren
Ende des Wasserzulaufrohres, um den thermisch-syphonartigen Umlauf des Wassers in
der Trommel zu steuern.
-
Diese Kühltrommel ist eine hochwirksame Kühleinrichtung, da eine hohe
Wärmeübergangszahl mit der Vorrichtung erreicht werden kann, indem man hohe Geschwindigkeiten
sowohl für das geschmolzene
Blei als auch für das Wasser vorsehen
kann, die die Außen- und Innenflächen der Wandung entsprechend berühren.
-
An der gegenüberliegenden Seite ist ferner eine weitere Außenkammer
F angeordnet, die mit dem Ofen durch eine Öffnung 40 in der Ofenwand in Verbindung
steht. Diese führt an dem Boden der etwa in der Mitte des Ofens liegenden Kammer
E in diese. Die Kammer F enthält eine untergetauchte Entleerungspumpe 42 für die
behandelte Schmelze und ist ähnlich konstruiert wie die Kammer B.
-
Zur Zuführung der heißen Schmelze zu dem Außenende des Raumes G aus
einem Schachtofen sind geeignete Einrichtungen vorgesehen. So kann für diesen Zweck
in der Deckenwand des Ofens eine Beschickungsöffnung 44 angeordnet werden. Die Temperatur
der Schmelze liegt üblich bei 900° C. Temperaturen dieser Größenordnung sind zu
hoch für übliche Pumpen, so daß es notwendig ist, die Schmelze absatzweise mit Gießpfannen
zuzuführen. Trotzdem verhindert infolge des großen Fassungsraumes und der thermischen
Trägheit des Ofens eine solche absatzweise Zuführung der Schmelze nicht das kontinuierliche
Abstreichen des Kupfers, wie dies nachstehend beschrieben wird. Dabei dient der
Ofenraum G als Vorratskammer für die heiße Schmelze.
-
An der Zuführungsseite des Ofens ist ein Brenner 46 angeordnet,
dessen Gasabzug 48 an der gegenüberliegenden Ofenseite liegt, so daß die
heißen Gase über das Metall entlangstreichen und so die Oberfläche des Metallbades
auf einer Temperatur von beispielsweise 1100° C halten, wobei die Schicht des Abstriches,
der sich dort sammelt, in geschmolzenem Zustand gehalten wird.
-
Im Betrieb fördert die Pumpe 42 in der Kammer F das geschmolzene
Blei aus dem Ofenraum Ein einer durchschnittlichen Menge, beispielsweise 25 t je
Stunde, nach außen. Diese Menge wird dem Ofen durch die Beschickungsöffnung 44 zugeführt,
während die Umlaufpumpe 22 in der Kammer B so arbeitet, daß eine größere Metallmenge,
beispielsweise 600 t je Stunde, aus dem Ofenraum A abgezogen und in die Kühlkammer
C gefördert wird. Von dieser sinkt die Schmelze auf den Boden der benachbarten quer
zum Ofen liegenden Kammer D ab, die somit als Zuflußkammer für die gekühlte Schmelze
dient.
-
Das Blei, das in diese Kammer D mit einer Temperatur von beispielsweise
380° C eintritt, strömt in dieser mit einer Menge von 600 t je Stunde nach oben
und teilt sich dann in zwei Ströme, die über die benachbarten Wände 14 und 16 in
die Kammern A und E an den gegenüberliegenden Seiten der Kammer D treten. Die Menge,
die auf diesem Wege in die Kammer E tritt, ist durch die Entnahmemenge der Pumpe
42 in der Entnahmekammer F bestimmt, beträgt also etwa beispielsweise 25 t je Stunde.
-
Die Ausgleichmenge des Bleies, die der Kammer D zugeführt wird, tritt
dann in die Kammer A mit einer Menge von etwa 575 t je Stunde und mischt sich dort
mit der heißen Schmelze, die dort von der Oberfläche mit einer Menge von etwa 25
t je Stunde nach unten fließt. Die zufließende Schmelze in dem betrachteten Beispiel
wird auf einer Temperatur von etwa 1100° C gehalten, so daß die Mischung etwa eine
Temperatur von etwa 410° C hat. Dieses Blei von einer Temperatur von 410° C tritt
über die Kammer B in die Kühlkammer C mit einer Menge von 600 t je Stunde und verläßt
diese Kammer mit einer Temperatur von 380° C.
-
Die heiße Schmelze, die, wie oben ausgeführt, auf der rechten Seite
der Kammer G zugeführt wird, fließt mit einer Menge von 25 t je Stunde über die
Kammern E und D zu der links liegenden Mischkammer A, in der es nach unten fließt
und sich mit der kälteren umlaufenden Schmelze mischt, wie dies bereits ausgeführt
wurde.
-
Infolgedessen wird die zufließende heiße Schmelze in oder über der
Kammer A durch Mischung mit der umlaufenden Schmelze gekühlt. Die Zone, in der diese
Zumischung stattfindet, ist ausreichend weit von den Ofenwänden entfernt. Die Abstrichteilchen
trennen sich infolgedessen aus der Masse der Mischung und haben das Bestreben, nach
oben an die freie Oberfläche des Bades zu fließen. Dabei sammeln sie sich an der
Oberfläche an, wobei das Ausmaß der Abwärtsströmung in der Kammer A nicht über das
Ausmaß hinausgehen darf, in dem die Abstrichteilchen in dieser Kammer nach oben
fließen.
-
Die Schmelze mit der mittleren Temperatur, die aus dem Boden der Kammer
A entnommen wird, ist infolgedesen vergleichsweise frei von Abstrich, während eine
weitere Trennung eintritt, wenn die gekühlte Schmelze in die Kammer D aus der Kühlkammer
tritt. Infolgedessen ist das Blei, das in die Kammer E zur Entnahme aus dem Ofen
tritt, im wesentlichen frei von Abstrich.
-
Wenn die Kühltrommel 30 ordnungsgemäß arbeitet, hat ihre Oberfläche
eine höhere Temperatur als der Schmelzpunkt des Bleies, so daß festes Blei sich
an ihr nicht absetzen kann. Es können aber Ablagerungen von Bestandteilen mit höherem
Schmelzpunkt, z. B. Sulfide, Arsenate und Antimonverbindungen, auf der Oberfläche
der Kühltrommel erwartet werden. Deshalb wird es von Zeit zu Zeit nötig sein, den
Kühler herauszunehmen und ihn durch einen anderen zu ersetzen, damit die Ablagerungen
entfernt werden können. Dieser Arbeitsvorgang kann durch eine Bearbeitung oder bei
kegelförmig nach unten verjüngten Trommeln durch Abpressen der kragenförmigen Ablagerungen
durch einen hydraulischen Preßstempel durchgeführt werden.
-
F i g. 5 bis 10 zeigen eine andere Ausführungsform einer Vorrichtung
zum Kühlen der Schmelze, obwohl solche abgeänderten Ausführungsformen der Kühlvorrichtung
an sich nicht imstand der Erfindung
sind. Der kontinuierlich atende Abstrichofen und |
die mit ihm verbundenen Axßenkammern nach
F i g. 5, 6 und 7 sind im wese die gleichen wie |
in den vorhergehenden Figuren, wobei dir. entsprechenden Teile durch die gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet sind. In dieser Ausführungsform bildet aber die Kammer
C nur einen Schacht für die Rückführung der gekühlten Schmelze zu dem Inneren des
Ofens, so daß sie keine Kühlvorrichtung ähnlich dem Kühler 30, der vorstehend beschrieben
ist, enthält. Die Kammer C steht auch nicht in unmittelbarer Verbindung mit der
danebenliegenden Kammer B.
-
Oberhalb des Spiegels der Scbxwlze in dem Ofen ist eine außenliegende,
längere jene Rinne 50 von U-förmigem Querschnitt angeordnet. Eine ihrer Enden ist
geschlossen und neben der Kammer B angeordnet, so daß die Schmelze, die aus der
Ofenkammer A durch die Umlaufpumpe 22 abgezogen wird, zweckmäßig unmittelbar in
die Rinne durch die
Ausflußleitung 24 abgeführt wird. Das Innere
dieser Leitung ist durch eine topfförmige Öffnung 26 zugänglich, die in F i g. 6
dargestellt ist. Das gegenüberliegende Ende der Rinne ist offen und so angeordnet,
daß die gekühlte Schmelze unmittelbar oben in die Kammer C eintreten kann, wie dies
F i g. 7 zeigt.
-
Die Rinne neigt sich unter einem kleinen Winkel von ihrer Einflußseite
zu ihrer Entleerungsseite und ist in ihrer Tiefe und Schmalseite im Querschnitt
nach F i g. 8 gestaltet. Beispielsweise kann der Binnenkanal etwa 30 cm tief sein
und das geschmolzene Blei in einer Tiefe von etwa 17 bis 25 cm enthalten, ohne daß
ein Verspritzen zu befürchten ist, während die Breite des Kanals von seiner Oberkante,
an der er etwa 17 bis 25 cm breit ist, nach unten zu abnimmt.
-
Die Rinne enthält normalerweise mehrere hohle Eintauchkülfler 52,
die in einer Reihe längs der Rinne in ihrer Mitte angeordnet sind Die Kühler 52
bestehen aus senkrechten Platten, wie dies in der Zeichnung dargestellt ist, und
können beispielsweise 60 cm lang, 40 cm hoch und 5 cm dick sein. Sie sind mit ihrem
unteren Ende dicht, aber oberhalb des Bodens angeordnet. An seiner Oberkante ist
jeder Kühler an eine Zufluß- und Abflußleitung 54 bzw. 55 für Kühlwasser angeschlossen.
In seinem Inneren ist er mit Leitwänden 53 versehen, die das Wasser durch den Kühler
auf einem vorgesehenen Wege leiten. Die Seiten- und Stirnflächen des Kühlers verjüngen
sich vorzugsweise kegelförmig in einem solchen Ausmaß, daß die Ablagerungen von
festen Ausscheidungen leicht entfernt werden können.
-
Jeder Kühler hängt an einem entsprechenden pneumatischen Preßstempel
58, der an einer Rahmenkonstruktion 60 angeordnet ist, so daß der Kühler aus der
Rinne herausgezogen und wieder eingebracht werden kann, wobei Winkelbewegungen des
Kühlers durch Führungsstangen 59 vermieden werden, die in Abstand voneinander vertikal
angeordnet sind und sich nach oben erstrecken, wobei sie durch festliegende Manschetten
61 gleitbar in dem Rahmen geführt werden.
-
Wenn die Schmelze an den eingetauchten Kühlern 52 entlangfließt, bildet
sich eine Schicht 57 aus Metall auf jedem von ihnen, deren Dicke zunehmend wächst.
Diese festen Ablagerungen, die sich auf die Stirn- und Seitenflächen des Kühlers
erstrecken, bilden einen Überzug, der die Wärmeübertragung vermindert und auch den
wirksamen Kanalquerschnitt verkleinert, so daß der Spiegel des geschmolzenen Metalls
in der Rinne steigt. Deshalb ist erforderlich, diese Ablagerungen in geeigneten
Zeiträumen zu entfernen. Dies kann man dadurch tun, daß man den Zufluß des Kühlwassers
abwechselnd bei jedem Kühler abstellt, so daß die festen Abscheidungen an dem betreffenden
Kühler wieder schmelzen.
-
Vorzugsweise wird jedoch jeder Kühler aus der Rinne abwechselnd durch
Betätigung des zugeordneten pneumatischen Preßstempels 58 herausgehoben. F i g.
6 zeigt einen der Kühler in herausgezogener Stellung. Der Kühlwasserstrom durch
die Kühler fließt weiter, wenn der betreffende Kühler herausgehoben ist. Dann ergibt
sich eine Wärmezusammenziehung, die im Zusammenwirken mit der kegelförmigen Form
des Kühlers dazu führt, daß die Ablagerungen in den Kanal zurückfallen, in dem sie
vollständig oder teilweise wieder schmelzen.
-
Die Kühler, wie sie in der Zeichnung dargestellt sind, erstrecken
sich auf beiden Enden zu festen vertikalen Flügeln 53. Diese Flügel kühlen nicht
so schnell wie der wassergekühlte Körper 52 des Kühlers, wenn der betreffende
Kühler herausgezogen ist, so daß dünnere Zonen in der umhüllenden Metallschicht
57 in der Nähe der Verbindung zwischen den Flügeln und den gekühlten Teilen entstehen.
Dies erleichtert die gewünschte Trennung der Ablagerungen.
-
Vorzugsweise werden die Kühler automatisch gehoben und gesenkt, und
zwar durch eine geeignete Steuerung eines Zeitschalters, der nicht Gegenstand der
Erfindung ist.
-
Um die Ablagerungen 57 unter Kraftanwendung zu trennen, wenn die Kühler
52 aus der Rinne herausgezogen werden, kann sich jeder Kühler gleitend durch eine
entsprechende fest angeordnete Abstreifplatte erstrecken, die in strichpunktierten
Linien 56 in F i g. 8 angedeutet ist.
-
Statt die festen Abscheidungen in die Rinne zurückzuführen, kann es
vorteilhaft sein, sie in die heiße Zone des Ofens einzuführen. Für diesen Zweck
kann jeder Kühler, nachdem er in senkrechter Richtung aus der Rinne herausgezogen
ist, seitwärts aus der Kühlerreihe herausbewegt werden, bevor die Ablagerungen von
ihm abgestreift werden.
-
Unabhängig von der Art, in der die Ablagerungen entfernt werden, wird
diese Arbeit vorzugsweise nacheinander mit den verschiedenen Kühlern durchgeführt,
so daß die gesamte Kühlwirkung nicht wesentlich vermindert wird während der Betriebszeit.
-
Das Ausmaß, in dem die Wärme aus dem geschmolzenen Metall entfernt
wird, kann dadurch geregelt werden, daß man die Zahl der in das geschmolzene Metall
eingetauchten Kühlplatten ändert. Man kann auch die Zeit zwischen dem aufeinanderfolgenden
Entfernen der Ablagerungen von den Kühlplatten ändern. Dadurch gestattet das Verfahren
und die Vorrichtung nach der Erfindung eine wirksame Regelung der Temperatur des
aus dem Kanal austretenden Metalls.
-
In F i g. 7 ist ein Rührer 62 in der Kammer C angeordnet, der Verstopfungen
in dem oberen Teil dieser Kammer durch ungeschmolzene Teile des festen Metalls verhindern
soll, die von den Kühlern 52 entfernt wurden.
-
Zur Entnahme des geschmolzenen Metalls vom Boden des Ofenraumes E
in die Kammer F ist eine nach oben geneigte Röhre 42 vorgesehen. Aus der Kammer
F wird dann das geschmolzene Metall durch eine Pumpe 66 in einen Aufnahmekessel
68 gefördert.
-
Ein wesentlicher Vorteil des hier beschriebenen Verfahrens zum Abstreichen
des Kupfers besteht darin, daß die Hitze der Schmelze, die dem Ofen zugeführt wird,
dazu benutzt wird, den Abstrich zu schmelzen, so daß eine beachtliche Ersparnis
an Brennstoff erreicht wird.
-
Es ist jetzt gut bekannt, daß bei der üblichen Kupferentfernung aus
dem Bad zur Erleichterung des Abstreifens es notwendig ist, ein genaues Gleichgewicht
des Schwefels zum Kupfer in der Schachtofenschmelze aufrechtzuerhalten. Bei der
vorliegenden Erfindung, bei der der Abstreifvorgang dadurch beseitigt wird, daß
man eine Oberflächenschicht des Abstrichs in flüssigem Zustand vorsieht, vermeidet
man dieses Erfordernis, so daß ein niedrigeres Verhältnis zwischen Schwefel und
Kupfer angewendet werden kann.
-
Versuche haben gezeigt, daß, wenn dieses Verhältnis genügend vermindert
wird, das Arsen das Bestreben
hat, mit dem Kupferabstrich sich
abzuscheiden. Infolgedessen betrifft auch die Erfindung den Verfahrensschritt einer
Kupferzugabe zu dem Ofen, um den Arsenanteil der Schmelze auf einen ausreichend
niedrigen Wert zu vermindern.
-
Wenn dies geschehen ist, kann die Silbereritfernung durchgeführt werden,
bevor die Entantimonierung vorgenommen wird, was den Raffinierungsprozeß erheblich
erleichtert.
-
Infolgedessen betrifft die Erfindung auch eine Aufeinanderfolge von
Raffinierungsvorgängen, bei denen Kupfer und Arsen im wesentlichen, wie vorstehend
beschrieben, entfernt werden, worauf die Schmelze, vorzugsweise durch einen kontinuierlichen
Vorgang, von Silber befreit wird, bevor sie einem Entantimonierungsvorgang unterworfen
wird.