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Verfahren zur Gewinnung von Zink Die Erfindung bezieht sich auf die
Herstellung von Zink und betrifft insbesondere ein Verfahren, bei dem das Zink:
aus einer Blei-Zink-Lösung ausgeschieden wird, die durch Kondensation von aus einem
Schmelzprozeß herrührendem Zinkdampf in einer Bleischmelze gewonnen wird.
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Bekannte Verfahren dieser Art haben nicht befriedigen können, einmal
wegen des hohen Kostenaufwandes für die erforderliche große Bleimenge und andererseits
wegen der Schwierigkeiten bei der Abscheidung des geringen Zinkgehaltes aus der
großen Bleimenge. Eine Hauptschwierigkeit entsteht dadurch, daß beim Einschmelzen
von Zinkerzen usw. im Schachtofen oder Elektroofen die anfallenden Zinkdämpfe mit
Kohlendioxyd gemischt sind, (las die Neigung besitzt, durch Reaktion mit dem Zink
eine erhebliche Menge von Zinkoxyd zu bilden.
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Ein älterer Vorschlag geht daher dahin, bei der Kondensation die noch
heiße Gasmischung durch innige Berührung mit einer umlaufenden Bleischmelze bei
einer Temperatur von nicht mehr als 55o° C schockartig abzukühlen, um das Gasgemisch
.schnell auf eine Temperatur zu bringen, bei der die Bildung von Zinkoxyd in wesentlichen
Mengen nicht mehr eintreten kann. Um bei diesem Verfahren das Zink auzuscheiden,
wird die Blei-Zink-Lösung im unteren Teil unter 418'C, jedoch nicht unter den Schmelzpunkt
von Blei abgekühlt; das dabei sich ausscheidende Zink steigt .in den oberen Teil
der Lösung empor, wo es wieder geschmolzen wird und eine obere Decksdhieht von
flüssigem
Zink bildet, die abgezogen wird, während die Bleischmelze der Kondensationsstufe
wieder zugeführt wird. Dieses Verfahren liefert an sich ausgezeichnete Ergebnisse,
seine Durchführung macht jedoch insofern Schwierigkeiten, als ein Teil der abgeschiedenen
Zinkkristalle sich an den Wandungen des Kessels absetzt und laufend abgekratzt werden
muß, damit die Wandungen nicht allmählich völlig isoliert werden.
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Bei dem Verfahren nach der vorliegenden Erfindung wird diese nachteilige
Wirkung vermieden und werden zugleich gewisse andere Vorteile erreicht. Dasselibe
bestecht darin, daß bei der Kondensation die Anreicherung der Bleischmelze mit kondensiertem
Zink so weit getrieben wird, daß der Sättigungspunkt des Bleis mit Zink für eine
Temperatur, die zwischen dem Erstarrungspunkt von "Zink und der Temperatur des Bleis
in der Kondensationszone liegt, erreicht wird, alsdann die gewonnene Blei-Zink-Lösung
in einer beruhigten Schmelze gesammelt und auf eine Temperatur oberhalb des Erstarrungspunktes
von Zink gekühlt wird, bei der gelöstes ,Zink sich im geschmolzenen Zustand abscheidet
und in der Schmelze unter Bildung einer Deckschicht von geschmolzenem Zink und einer
darnxnberliegenden Schicht von geschmolzenem Blei aufsteigt, worauf die Deckschicht
von Zink wenigstens teilweise entfernt und die restliche Bleischmelze wieder als
Aufnehmer für Zinkdampf der Kondensationsstufe zugeführt wind.
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Bei diesem Verfahren wird also die Blei-Zink-Lösung wicht so weitgekühlt,
daß Zinkkristalle ausfallen, vielmehr bleibt das geschmolzene Zink in der Bleischmelze
in Lösung und steigt wegen des Temperaturunterschiedes der unteren und oberen Schichten
an die Oberfläche der Schmelze, wo es leicht abgezogen und so von dem Blei getrennt
werden kann.
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Um die Bildung der Deckschicht von geschmolzenem Zink zu erleichtern,
wird erfindungsgemäß die bei der Kondensation erhaltene Blei-Zink-Lösung vorzugsweise
in einer Kühlzone gesammelt, die von der Kondensationszone getrennt ist. Außerdem
wird die Schmelze vorzugsweise auf eine Temperatur unter 5oo° C, aber oberhalb des
Erstarrungspunktes von Zink abgekühlt.
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Weiterhin sieht die Erfindung vor, die Kondensation von Zinkdampf
,in der Bleischmelze fortzusetzen, bis der Zinkanteil der Schmelze 1,7 Gewichtsprozent
übersteigt. Die Zweckmäßigkeit dieser Maßnahme wird durch das Phasendiagramm des
binären Systems Blei-Zink bestätigt, wonach bei Temperaturen oberhalb 4i8° C die
.bleireiche Komponente der flüssigen Phase 1,7% und mehr Zink enthält, so daß die
zinkreiche Komponente, aus der. allein Zinkbestandteile gewonnen werden können,
überhaupt nicht erreicht werden kann, wenn nicht der gesamte Zinkanteil 1,70/0 überschreitet.
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Der Umlauf der Bleischmelze .in der Kondensationszone, mit deren Hilfe
die Kondensation von Zinkdampf aus einer Gasmischung durchgeführt wind, kann mittels
eines drehbaren Schaufelrades oder einer "ähnlichen Einrichtung erreicht werden,
die än einer geschlossenen Kondensationskammer arbeitet und derart in eine Bleischmelze
eintaucht, daß ein Schauer von 'flüssigem Blei erzeugt wird, durch den die aus der
Schmelzzone kommende Gasmischung hindurchtreten muß. Die Bleischmelze wird mit dem
gelösten Zink ständig aus der Kondensationszone abgeführt und durch die Bleischmelze
ersetzt, aus dem der Zinkanteil wenigstens teilweise entfernt worden ist.
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An Stelle des drehbarer. Schaufelrades lcänn auch eine schwingende
Schaufel oder ein schneckenförmiger Rotor, der um eine senkrechte Achse umläuft,
oder irgendeine andere geeignete Einrichtung zur Anwendung gelangen, um das Bleibad
zu versprühen.
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Die .Kondensationskammer äst so dicht als nur irgend möglich am Au.slaß
des Schachtofens oder einer anderen Schmelzeinrichtung angeordnet, so daß die aus
der Schmelzzone ausströmende Gasmischung in die Kondensationszone ohne wesentlichen
Temperaturverlust eintritt. Dies ist insofern wesentlich, weil die Gase die Schmelzzone
bei einer Temperatur verlassen, die nicht wesentlich oberhalb der kritischen Temperatur
liegt, bei der eine Reaktion zwischen Zinkdampf, Kohlendioxyd, Kohlenoxyd und Zinkoxyd
eintritt, und zwar unter Berücksichtigung der Zusammensetzung der Gase, welche gewöhnlich
zusammentreffen. Diese Reaktion ist durch folzende Gleichunz anschaulich zu
machen: Zn .+ CO2 Zno -1- C O |
Bei Temperaturen unterhalb der kritischen Temperatur verläuft die Reaktion von links
nach rechts. Die 'kritische Temperatur dieser Reaktion steigt an, wenn der C02-Gehalt
der Gase im Verhältnis zu den anderen Bestandteilen der Gasmischung anwächst, und
der C02-Gehalt der Gase insbesondere aus einem Schachtofen oder in manchen Fällen
aus einem Elektroofen ist im Verhältnis zu dem Anteil von Zinkdampf und C O genügend
hoch, um die kritische Temperatur auf einem Betrag zu halten, welcher nicht sehr
weit von der Temperatur entfernt ist, .bei der die Gase die Schmelzzone verlassen.
Infolgedessen kann schon ein verhältnismäßig geringer Temperaturabfall zwischen
der Schmelzzone und der Kondensationszone ausreichen, um die oben angeführte Reaktion
in der Richtung zu beeinflussen, daß eine wesentliche Bildung von Zinkoxyd eintritt.
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Die Gewinnungszone besteht im wesentlichen aus einem Kessel oder Behälter,
in welchem die $lei-Zink-Lösung aus der Kondensationszone gebracht wird und der
mit den entsprechenden Einrichtungen ausgestattet ist, um die obere Deckschicht
von geschmolzenem Zink oder genauer Zinklegierung vorn der Oberfläche zu entfernen,
und auch Mittel aufweist, um die teilweise entzinkte Bleischmelze vom Boden des
Behälters zur RückkeIhr in die Kondensationszone abzuziehen.
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Die Erfindung betrifft fernerhin eine Abwandlung ,des Verfahrens mit
einer Kondensation in
zwei Stufen im Gegenstrom von Bleischmelze
und Gasmischung, :bei :dem der Kondenser in zwei Kammern unterteilt wird, von denen
jede ein Schaufelrad oder ähnliche Sprüheinrichtung aufweist. Die Gasmischung tritt
in die dem Zinkdampferzeuger zunädhst liegende Kammer ein und wird von hier durch
eine Öffnung in der Trennwand der beiden Kammern in die zweite Kammer eingeführt,
von der sie sdhließl-ich abgesaugt wird. Laie Bleischmelze wird in :die zweite Kammer
eingeführt und aus der ersten Kammer abgezogen, in die sie durch eine Verbindungsöffnung
fließt.
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Es wurde festgestellt, daß bei einer derartigen zweistufigen Kondensation
die frühere obere Grenze von 55o° C der Temperatur in der Kondensationszone, soweit
es sich um die erste Kondensationsstufe in der ersten Kammer handelt, vernachlässigt
werden kann, indem die Temperatur einen Betrag von 6oo° C oder sogar 62o° C erreichen
kann. Die zweite Kondensationsstufe kann so :geführt werden, daß die Temperaturerlhöhung
des Bleibades hierin gering ist, und: die Temperatur des Bleies, welches diese Stufe
verläßt, sollte vorzugsweise unter 5oo° C und auf jeden Fall nicht über 55o' C betragen.
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Die Erfahrung hat gezeigt, daß bei einer derart geführten zweistufigen
Kondensation die Zinkdampf enthaltenden Gase in der ersten Kondensationsstufe einem
ausreichenden Kälteschock unterworfen werden und ferner eine Schlackenbildung @in
der Kondensationskammer herabgesetzt wird, indem man die Temperatur der ersten Stufe
über 55o' C und vorzugsweise über ungefähr 6oo° C hält.
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In der Zeichnung ist beispielsweise eine Ausführungsforin einer Einrichtung
schematisch dar-,gestellt, mit der das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung
durchgeführt werden kann. Es zeigt Fig. i eine teilweise schematische Seitenansicht
einer Anlage zum Schmelzen und Gewinnen von Zink in einem Sc1iaclitofen und zwei
Kondensationsstufen finit Zinkgewinnungseinrichtung, und zwar teilweise gemäß der
Linie i-i der Fig. 2 geschnitten.
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Fig. eine teilweise schematische Draufsicht bzw. einen Schnitt l;emäß
der Linie 2-2 der Fig. i, Fig.3 eine Stirnansicht der Anlage in schematischer Darstellung,
Fig. 4 einen Schnitt gemäß der Linie 4-4 der Fig. i und 3, Fig. 5 einen Schnitt
gemäß der Linie 5-5 der Fig. 2 in vergrößertem -Iaßstabe, Fig. 6 einen vergrößerten
Teilschnitt gemäß der Linie 6-6 :der Fig. i und 2, Fig. 7 einen Querschnitt der
Zinkgewinnungseinridlitung gemäß der Linie 7-7 der Fig. 9, Fig. 8 einen Schnitt
gemäß der Linie 8-8 der Fig. 9, Fig. 9 die Zinkgewinnungseinrichtung in Draufsicht,
Fig. io einen Schnitt gemäß der Linie io-io der Fig. 7 und 8 und die Fig. ii und
12 Teilansichten einer.abgewandeltea Form ähnlich der Darstellung der.Fig. i ,und
2.
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Die Anlage zum Schmelzen von Zink gemäß den Fig. i bis 3 besteht aus
einem Schachtofen i i, zwei Kondensern i2, Zinkseparätoren 13 und. Ziakr sammlern
14. Die Ofengase enthalten .Stickstoff, Kohlenoxyd, Kohlendioxyd und., Zinkdämpf
und gehen vom Schachtofen in jeden Kondenser durch einen Auslaß 15 und einen abwärts
gerichteten Kanal 16 längs der Stawwand 17. Das Innere jeden Katedensers 12 ist
in zwei Kammern, 18 und: 1,9 :durch eine Trennwand 20 mit einer Öffnung 21 geteilt.
In der Kammer i8 ist ein horizontaler Rotor mit Vorsprüngen oder Taschen auf seinem
Umfang an, geordnet (Fig. i). Ein ähnlicher Rotor 23 befindet sich in der Kammer
i9;. unterhalb der Rotore, 22 Mnd 23 sind Sümpfe 24, 25 angeordnet, . und .die Rotoren
wenden in der Pfeilrichtung durch außerhalb .des Kondensers angeordnete, nicht gezeichnete
mechanische Mittel in Drehung versetzt.
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Der .Kondenser 12 endet an seiner dem Ofen,ii abgewandten Seite in
einen Auglaß 26, der mit einem Kamin 27 in Verbindung .steht, von dem.ein abwärts
gerichtetes Rohr 28 (Fig. 3) die Verbindung mit einer nicht dargestellten Gasreinigungsarnlage
herstellt. :Oben setzt sich der Kamin 27 in einem Ansatz 29 fort, . welcher
nozmalerweise von dem Kamin durch eine Klappe 3o abgeschlossen.isf, die, in Fig.
4 durch volle Linien in geschlossener Stellung und durch gestrichelte Linien in
Öffnung dargestellt ist.
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Die 'Kammern 18 und( i9 sind m,Bodien durch einen Durchgang 31 (s.
auch Fig. 6) miteinander verbunden. Der Boden des Kondensers ist längs der Trennwand
2o innerhalb der Kammer 18 erhöht und in dem erhöhten Teil ein flacher Trog 3a (s.
auch Fig. 6) angeordnet, dessen Wände eitle verschüedene Höhe aufweisen, -wobei
die die Unterkante .der Durchgangsöffnung 21 -bildende Wandung höber als die :andere
ist. An der dem Durchgang 2i ab-
gewandten Seite ist der Boden des Troges
3,2, abwärts geneigt und verbindet so den, Trog. durch eine Öffnung 33 in :der Kondensernvandung
mit einem äußeren Sumpf 34, wobei die 'Oberkante der Öffnung 33 unterhalb .des.
Bodens des horizontalen Teiles des Troges 32 liegt. Von dem oberen Teii des Sumpfes
34 führt ein mit dem Sumpf durch,eine Öffnung 36 in seinem Boden in Verbindung stehender
Trog 35 (s. auch Fig. 5) zu dem Zinkseparator 13. Der Sumpf 34 und Trog 35 sind,
mit einer feuerfesten Decke abgedeckt, die der Einfach; heit halber nicht dargestellt
wurde. Am Boden der Wandung der Kammer i9 des Kondensers ist eins Offnung 37 vorgesehen,
von der sich ein Rohr,38 an das Rohr 39 des nachstehenden Zinkseparators anschließt.
Der Zinkseparatoc 13 (Fig. 7) besteht aus einem zylindrischen Blechgehäuse mit geschlossenem
Boden, dessen Seitenwände mit einem feuerfesten Belag 40 von Siliciumkarbid und
dessen Boden mit feuerfesten Steinen 41 ausgekleidet- ist; Er ist an seiner Basis
42 unterstützt und mit einem Abzug 43 im Boden versehen, der normaletrovegse durch
einen nicht dargestellten Stopfen verschlosf
ist. Die Auskleidung
40a in seinem oberen Teil besteht aus Siliciumkarbid oder feuerfesten Steinen und
verengt sich in einen durch einen Stopfen 45 verschlossenen Hals. Die Auskleidung
4& erweitert sich an einer Seite unter Bildung eines Troges 46 als Fortsetzung
des Troges 35 '(Fig. x und 5) und an der Gegenseite unter Bildung eines Troges 5o,
der mit -dem Zinksammler 14 (Fig. i und 2) in Verbindung steht, der im wesentlichen
aus einem Geiß von rechtwinkligem Querschnitt aus einem geeigneten feuerfesten Material
besteht und mit nicht dargestellten Einrichtungen für den Abstich seines Inhaltes
versehen .ist.
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Der Trog 46 .verlängert sich zu einem bogenförmigen Trog 47 (Fig.
9), von dessen beiden Enden sich zwei Kanäle 48 in der Auskleidung 4oa nach abwärts
erstrecken und in den. Öffnungen, 49 (Fig. 7) im Innern des von der Auskleidung
4o und 4oa umschlossenen Gefäßes enden.
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An seinem inneren Ende ist der Trog 5o vertieft und bildet dort einen
Sumpf 5o° und. erstreckt sich unter einer Stauwand 51, denen Unterkante sich unterhalb
der Ebene des Trogbodens befindet. In dieser Weise wird ein Kanal 52 in der Auskleidung
40a gebildet, der gerade unterhalb des Halses 44 in einer inneren Öffnung 53 endet.
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In der Ebene, rechtwinklig zu der Mittellinie der Tröge 46 Und 5o
(Fig. 8 und io), springt die Auskleidung 40, 40a nach innen vor und bildet eine
innere senkrechte Rippe 54, welche durch einen winkelförmigen Träger 5,5 und eine
Konsole 55a unterstützt wird sowie den oberen Teil eines senkrecht angeordneten
Stahlrohres 56 umschließt, das in der Rippe durch Haken 57 seinen Halt findet und
sich vom Kopf bis zum Boden des Separators erstreckt. Oben ist das Rohr durch einen
Deckel 58 abgedeckt und ist an seinem unteren Ende in der Nähe des Separatorbodens
offen. Etwas unterhalb der Böden der Tröge 46 und 5o zweigt ein waagerechtes Rohr
59 vom Rohr 56 ab und ist mit dem obererwähnten Rohr 38 (vgl. Fig. 2 und
3) verbunden.
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Der obere Teil des Gehäuses 39 wird von einem Blechmantel 6o mit einem
Einlaß 61 und einem Auslaß 62 umgeben, wodurch der Mantel von Kühlluft durchströmt
werden kann. Ein ähnlicher Blechmantel 63 mit Einlaß 64 und Auslaß 65 gibt die Möglichkeit,
heiße Luft um den unteren Teil des Gehäuses 39 strömen zu lassen.
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Die zinkhaltigenDämpfe des Schachtofens (Fig. i und 2) verlassen den
Ofen durch den AusJaß 15 und den Durchgang 16 und treten ohne fühlbaren Temperaturverlust
in die Kondensationskammer i8 ein, wo sie mit einem Schauer von geschmolzenem Blei
in Berührung kommen, der durch den Rotor 22 aufgewirbelt wird. Hierbei werden sie
einem Kälteschock unterworfen, so daß ein Teil. ihres Zinkdampfgehaltes kondensiert
und in der Bleischmelze gelöst wird, ohne daß eine wesentliche Oxydation oder nachteilige
Mengen von Zinkoxyd auftreten; die Gase, welche noch immer etwas Zinkdampf enthalten,
gehen dann durch die Öffnung 21 in die Kammer i9, um hier einem zweiten Schauer
durch den Rotor 23 aufgewirbelten flüssigen Bleies ausgesetzt zu werden, wobei eine
weitere Kondensation und Lösung von Zink erreicht wird. Die nunmehr im wesentlichen
von Zinkdampf entblößten Gase verlassen schließlich den Kondenser durch den Auslaß
26, Kamin 27 und Rohr 28, um in die Gasreinigungseinrichtung einzutreten.
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Geschmolzenes Blei tritt fortlaufend in die Kammer i9 durch das Rohr
38 ein und verläBt diese Kammer durch den Kanal 31 in die Kammer 18, nachdem es
in der Kammer i9 etwas Zink aufgenommen hat und dann in der Kammer 18 eine weitere
Zinkmenge zu lösen. Ein Teil des durch den Rotor 22 aufgewiaibelten Bleies in dieser
Kammer fällt in den erhöhten Trog 32, von wo es durch die Öffnung 33, Sumpf 34 und
Trog 35 in. den Trog 46 des Zinkseparators 13 fließt, die Öffnungen 33 und 36 überflutend.
Ein etwaiger überlauf des Troges 32 gelangt über die niedrigere seiner Wandungen
in die Kammer r8 zurück. Die durch einen Teil der Trennwand 20 gebildete Stauwand
oberhalb der Öffnung 21 gibt unter Berücksichtigung der Umdrehungsrichtung
des Rotors 23 die Sicherheit, daß keine größere Menge von Blei aus der Kammer i9
unmittelbar in den Trog 32 gespritzt wird. Das vom Trog 46 aufgenommene Bleizink
(Fig. 9) fließt in den Bogentrog 47 und durch die Kanäle 48 und. Öffnungen 29 in
das Innere des Separators herab, während geschmolzenes Blei vorn Boden des Separators
mit einem geringeren Zinkgehalt in dem Rohr 56 (Fig. 2) nach eben steigt und durch
das Rohr 59 in die Kammer i9 des Kondensers über das Rohr 38 eintritt.
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Der obere Teil des Separators (Fig. 8 und io) wird durch die den Mantel
6o durchströmende Luft gekühlt und so bewirkt, daß ein Teil: des Zinkes sich aus
dem geschmolzenen Blei in Form einer zinkreichen Legierung mit einem nur geringen
Bleigehalt abscheidet und in den oberen Teil der in dem Separator befindlichen Schmelze
aufsteigt. Die Ebene der :Schmelze, in der die Ausscheidung erfolgt, ist in Fig.
8 durch die gestrichelte Linie 69 gekennzeichnet, welche oberhalb der Öffnungen
49 der Kanäle 48 liegt. Eine zur vorzeitigen Zinkausscheidung führende Kühlung der
Schmelze im Sumpf 34 und im Trog 35 wird durch die obererwähnte Abdeckung dieser
Anlegeteile verhindert.
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Das ausgeschiedene Zink fließt durch die Öffnungen 53, Kanal 52, Sumpf
5oa und Trog 5o in den Zinksammler 14 (Fig. 2), wobei die Stauwand 51 (Fig. 7) einen
Luftabschluß gegenüber denn Separatorinnern bewirkt.
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Der Schmelzspiegel .in dem Trog 46, Hals 4.4 und Trog 5o ist jeweils
.durch gestrichelte Linien 66 bzw.67 (Fig.7) angedeutet und der Spiegel von geschmolzenem
Blei in dem Rohr. 59 durch die Linie 68 (Fig. 8). Der Trog 5o endet über einen Ausguß
in dem Sammler 14, und die Ebene des Bodens des Troges 5o begrenzt den Spiegel
67 in engen Grenzen in Abhängigkeit von der Strömungsmenge, die durch den
Trog 5o fließt. Die Breite dieses Troges ist dabei so groß gewählt, daß er von einer
flachen Strömung von geschmolzenem
Metall durchflossen wird und
dabei die gewünschte Strömungsmenge aufrechterhalten wird, da hierdurch Veränderungen
der Höhe des Spiegels 67 infolge Veränderungen der Strömungsmenge nur Bruchteile
der mittleren Strömungstiefe darstellen und so in engen Grenzen gehalten werden
können. Der vertikale Abstand zwischen den Spiegeln 67 und 68 bestimmt die Tiefe
der Zinkschicht vom Spiegel 67 zu dem Ausscheidungsspiegel 69 nach
den Gesetzen der elementaren Hydrostatik unter Berücksichtigung des spezifischen
Gewichtes der beiden Flüssigkeiten, d. h. also Blei gesättigt mit "Zink, und Zink,
gesättigt mit Blei, bei der Temperatur in dem oberen Teil der Separatorkammer. Der
Umlauf wird aufrechterhalten durch, den infolge der Differenz zwischen dem
Spiegel 66 des Zinkbleies im Trog 46, dessen Höhe im Trog 32 (Fig. i) begrenzt
ist, und deren Spiegel 68 des Bleies im Rohr 59 gebildeten Überstand, wobei
kein größerer Dichtigkeitsunterschied der Flüssigkeitsfüllung in den iKanälen 48
und Trog 46 und 47 und der in den Rohren 56 und 59 besteht.
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Die Kanäle 48 sind geneigt angeordnet, so daß sie dem abwärts fließenden
Zinkblei einen tangen, tialen Eintritt in die Separatorkammer bieten und so seine
abwärts gerichtete Verteilung der Strömung in der Kammer unterstützen.
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Der Mantel 63 ist durch einten Thermostaten kontrolliert, um im unteren
Teil der Separatorkammer eine bestimmte Temperatur, beispielsweise 450° C, aufrechtzuerhalten,
die höher als der Schmelzpunkt des mit Blei gesättigten Zinkes, d. h. 418°' C liegt.
Zinkblei tritt durch die Öffnungen 49 in den Separator bei einer höheren Temperatur
ein.
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Sein Wärmeüherschuß wird durch die durch den Mantel 6o umlaufende
kühle Luft abgeführt und so der obere Teil des Separators im wesentlichen auf der
gleichen Temperatur wie der untere Teil ,gehalten, wobei eine etwaige Tendenz zur
Herabkühlung des oberen Teiles unter die in dem Unterteil aufrechterhaltene Temperatur
durch Convektion ,ausgeschaltet wird. Der Prozentsatz des in dem Separator aus dem
Blei ausgeschiedenen Zinkes entspricht der Differenz zwischen .der Zinkkonzentration
im Blei, welches den Auslaß 33 der Kondenserkammer i8 verläßt, und der Zinksättigung
mit Blei bei der Temperatur im Separator 13. Das den Kondenser verlassende Blei
ist im allgemeinen nicht mit Zink gesättigt.
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Das Blei tritt in die' Kondenserkammer, i9 aus dem Separator 13 mit
der im Separator aufrechterhaltenen Temperatur, also beispielsweise 55ö" C. Wenn
es den Kondenser im Gegenstrom zu den Ofengasen durchströmt und auf diesem Weg die
Zinkdämpfe kondensiert, nimmt es die Kondensationswärme auf und die äußere Wärme
von den nicht kondensierbaren Gasen, so daß seine Temperatur ansteigt. Die Temperatur
der Kammern 18 und i9 kann reguliert werden, indem beispielsweise der Betrag der
äußeren Wärmeabfuhr durch nicht dargestellte entferubare Isolierwände beeinflußt
wird, so daß das Blei die Kammer i9 durch den Kanal 31 hei einer Temperatur zwischen
450 und 50o° C und die Kammer i8 durch den Trog 32 und den Sumpf 34 bei einer Temperatur
zwischen 55o und 62o°' C verläßt.
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Es ist wesentlich, daß kein Zink sich ausscheiden kann, bis das Blei
wieder durch den Kondenser und Separator umgelaufen ist und die Bleifüllung im Separator
mit Zink bei der ,im Separator aufrechterhaltenen Temperatur gesättigt ist. Bei
41'8° C ist die Zinkkonzentration in dieser Bleifüllung ungefähr 1,7% und bei 450'
C ungefähr 2,20/0. Sobald diese Konzentration erreicht ist, wird alles weiterhin
aus dem Ofengas kondensierte Zink im wesentlichen vollständig ausgeschieden und
in den Sammler 1.4 abgeführt. Die Wirksamkeit der Abscheidung entspricht dann der
Wirksamkeit der Kondensation, und diese hängt ab a) von der . Temperatur, bei der
die Ofengase den Kondensator verlassen, die ideal ein wenig oberhalb der Temperatur
des Bleibades in der zweiten Kondenserzone i9 liegt, und b) von der Zinkdampfkonzentration
der Gase, die in die erste Kondenserzone i8 eintreten.
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Der erste Faktor a) bestimmt den Partialdruck des Zinkdampfes in den
die zweite Kondenserzone verlassenden Gasen und daher die Zinkdampfkonzentration
in den Abgasen. Der Kondetvsationseffekt wird gemessen. durch die Differenz des
anlänglichen und endgültigen Zinkdampfgehaltes zu inertem Gas, dividiert durch den
anfänglichen Gehalt. Wenn die Temperatur a) 45o° C beträgt, der Partialdruck von
Zinkdampf über Blei ungefähr
0,36 mm Hg. und die entsprechende Konzentration
in den Abgasen 0,047% gegenüber einer Anfangskonzentration .in den Abgasen von 5°%
beträgt, liegt der ideale Wirkungsgrad der Kondensation gerade etwas über 99%, wie
man .durch nachfolgende Gleichung veranschaulichen kann:
Wirkungsgrad (%) = ioo X 5i95-°,047/99 -
953 = 99, 11 |
5/95 |
In der Praxis wird in der Tat ein etwas geringerer Wirkungsgrad, erreicht, aber
wenn man in geeigneter Weise die Strömungsmenge der Ofengase im Verhältnis zur umlaufenden
Bleimenge im Kondensator und Separator aufeinander und auch das Fassungsvermögen
dieser Anlageteile zu der Leistungsfähigkeit des Schtaohtofens aufeinander abstimmt,
kann eine gute Annäherung an diesen idealen Wirkungsgrad erziellibar sein. In einer
Anlage der beschriebenen Art ist der Betrag des umlaufenden Bleies ungefähr ioomal
so hoch, wie die gewonnene Zinkmenge .gewichtsmäßig bestimmt, z. B. wird also für
einen Zit&awsstoß von io t täglich eine umlaufende Bleimenge von ungefähr iooo
t pro Tag erforderlich. Das gesamte Bleigewicht im @Unflauf ist nicht kritisch,
aber eine Anlage mit einem Ausstoß von io t Zink täglich muß etwa
70 t für
den Gesamtbetrag des Bleies im Umlauf aufwenden. .
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Die oben besc'hriebeneArbeitsweise kann auch abgewandelt und vereinfacht
werden, indem man eine einstufige Kondensation zur Anwendung bringt, wobei die Anlage
ähnlich, aber in der Weise abgewandelt
ist, wie es in Fig. i i
und 12 veranschaulicht ist. Die zweite Kondenserkammer i9 mit Rotor 23 nach Fig.
i bis 3 fällt fort, und das Rohr 38, welches mit dem Rohr, 39 des Separators
verbunden ist, steht mit einer öffnung 37 am Boden .der Kammer 18 in Verbindung,
während der Gasauslaß 26° entsprechend dem Auslaß 26 in Fig. i und 3 oberhalb des
Troges 32 in der Kammer. 18 angeordnet ist.
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Bei einer einstufigen Kondensation wird die Temperatur in der Kammer
18 so reguliert, daß das die Kammer durch ,den Trog 32 und den Sumpf 34 verlassende
Blei eine Temperatur zwischen 5oo und 55ti° C aufweist, während der Prozeß sonst
wie vorherbeschrieben verläuft.