DE1174060B - Verfahren zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PolyurethanschaumstoffenInfo
- Publication number
- DE1174060B DE1174060B DE1962M0054622 DEM0054622A DE1174060B DE 1174060 B DE1174060 B DE 1174060B DE 1962M0054622 DE1962M0054622 DE 1962M0054622 DE M0054622 A DEM0054622 A DE M0054622A DE 1174060 B DE1174060 B DE 1174060B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- snx
- catalyst
- acid
- dibutyltin
- production
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G18/00—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates
- C08G18/06—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen
- C08G18/08—Processes
- C08G18/16—Catalysts
- C08G18/22—Catalysts containing metal compounds
- C08G18/24—Catalysts containing metal compounds of tin
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G18/00—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates
- C08G18/06—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen
- C08G18/08—Processes
- C08G18/16—Catalysts
- C08G18/22—Catalysts containing metal compounds
- C08G18/24—Catalysts containing metal compounds of tin
- C08G18/242—Catalysts containing metal compounds of tin organometallic compounds containing tin-carbon bonds
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Polyurethanes Or Polyureas (AREA)
Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
Internat. Kl.: C 08 g
Deutsche Kl.: 39 b-22/04
Nummer: 1174 060
Aktenzeichen: M 54622 IVc/39 b
Anmeldetag: 26. Oktober 1962
Auslegetag: 16. Juli 1964
Bekanntlich kann man Polyurethane herstellen durch Umsetzung eines organischen polyfunktionellen
Isocyanates mit einer Polyhydroxylverbindung, d. h. einer organischen Verbindung mit reaktionsfähigen
Wasserstoffatomen (bestimmt nach der Zerewitinoff-Methode),
wie sie z. B. in Polyestern, Polyesteramiden, Polyalkylenglykoläthern, Polyacetalen oder Polyalkylenthioäthern
vorliegen. Wenn man diese Umsetzung unter wasserfreien Bedingungen durchführt, ist das
erhaltene Polyurethan nicht porös. Wenn man ein zelliges oder geschäumtes Produkt wünscht, kann man
Wasser und einen Überschuß an Polyisocyanat dem Gemisch zusetzen. Man kann ein Hilfstreibmittel,
wie eine flüchtige FluorkohlenstofTverbindung, verwenden. Bei der Umsetzung des Wassers mit den
überschüssigen freien Isocyanatgruppen bildet sich Kohlensäure, die im Reaktionsgemisch eingeschlossen
ist. Die Gelierzeit des Reaktionsgemisches wird üblicherweise so eingestellt, daß sie etwas länger ist als
die Steigzeit, so daß die sich verfestigende Masse das Kohlendioxyd einschließt und hierdurch ein geschäumtes
Produkt ergibt.
Es ist bekannt, verschiedene Verbindungen als Katalysatoren oder Aktivatoren bei der Herstellung
von Polyurethanen zu verwenden. Die üblichsten Verbindungen sind Amine, ζ. B. tertiäre Amine, wie
N-Äthylmorpholin. Diese Katalysatoren regeln vorwiegend
die Gasbildungsreaktion, obwohl sie auch die Gelierreaktion beschleunigen können. Die üblicherweise
verwendeten Amine werden im allgemeinen als unerwünscht angesehen, da sie einen oder mehrere
der folgenden Nachteile besitzen: hohe Flüchtigkeit, die eine hohe Verdampfungsgeschwindigkeit aus dem
Reaktionsgemisch zur Folge hat, unangenehmen Geruch, hohe Lösungsmittelaktivität, die Anstrichfarben
oder andere Überzugsmaterialien beeinträchtigt, Giftigkeit usw. Die mit Hilfe eines Amins als Katalysator
hergestellten Polyurethanprodukte besitzen ebenfalls diese unerwünschten Eigenschaften. Der unangenehme
Geruch schränkt die Anwendung dieser Materialien stark ein. Vom Standpunkt der Produktion ist die
Stabilität der üblichen Aktivatoren in den Formulierungen kurz, im allgemeinen kürzer als z. B. 4 bis
5 Stunden, und man muß bei der kontinuierlichen Erzeugung sorgfältig darauf achten, daß die Aktivatoren
bei der Verwendung aktiv sind.
Eine große Anzahl anderer Katalysatoren wurde verwendet. Insbesondere beim Einstufenverfahren
erfordert die Herstellung geschäumter Polyurethane eine vorherbestimmte Steuerung sowohl der Treibgas
bildenden Reaktion, bei der Kohlendioxyd in Freiheit gesetzt wird, als auch der Gelier- oder Härtungs-Verfahren
zur Herstellung von
Polyurethanschaumstoffen
Polyurethanschaumstoffen
Anmelder:
Metal and Thermit Corporation,
Rahway, N. J. (V. St. A.)
Rahway, N. J. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. H. Fincke,
Dipl.-Ing. H. Fincke, Dipl.-Ing. H. Bohr
und Dipl.-Ing. S. Staeger
Patentanwälte, München 5, Müllerstr. 31
und Dipl.-Ing. S. Staeger
Patentanwälte, München 5, Müllerstr. 31
Als Erfinder benannt:
William James Considine, New Brunswick, N. J.,
Michael Anthony Ricciardi, Hazleton, Pa.
(V. St. A.)
Michael Anthony Ricciardi, Hazleton, Pa.
(V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 1. November 1961
(149 171)
reaktion, bei der das flüssige Gemisch in einen mehr oder weniger steifen Schaum übergeht. Es wurde festgestellt,
daß die erwünschte Schäumzeit oder Steigzeit etwa 70 bis 120 Sekunden, im allgemeinen 90 Sekunden
(gemessen bei etwa 250C) betragen soll. Ebenso wurde
festgestellt, daß die Gelierzeit mindestens solange wie die
Steigzeit dauern soll. Eine erfolgreiche Verschäumung erfordert eine Gelierzeit von etwa 70 bis 130 Sekunden,
vorzugsweise 110 Sekunden. Offensichtlich muß die Gelierzeit genügend lange andauern, damit die
Schäumreaktion vollständig ablaufen kann.
Es wurden zwar zahlreiche Katalysatorsysteme versucht, doch gibt es kein einfaches System, das die
Erzeugung von Polyurethanschaumstoffen unter Zusatz von Katalysatoren erlaubt, die keine der obenerwähnten
Nachteile, die im Zusammenhang mit Aminen stehen, aufweisen. Trotz dieser Nachteile,
insbesondere auf Grund des Geruches, der die Anwendung der Schaumstoffe stark einschränkt, werden
409 630/405
3 4
Amine allgemein verwendet, da kein befriedigender Wenn X' der negative Rest eines Phenols ist, kann
Ersatz, insbesondere beim Einstufenverfahren, ge- das Phenol Phenol selbst, tert.-Butylbrenzcatechin,
funden worden ist. Hydrochinon, Diphenylolpropan (Bisphenol A), bis-
In der deutschen Auslegeschrift 1 091 324 ist bereits (Tributylstannoxymethyl-tert.-butylphenyl)-sulfid, Penein
Verfahren zur Herstellung von Polyurethanen 5 tachlorphenol, o-Phenylphenol, p-Phenylphenol, p-Ocbeschrieben,
bei dem als Katalysator entweder Ver- tylphenol, p-Methoxyphenol, p-Nitrophenol, /3-Naphbindungen
der Formel R2SnX2 oder R3SnX verwendet thol od. dgl. sein.
werden. In keinem Fall wird die gemeinsame Ver- Wenn X' der negative Rest einer Halogenwasserwendung
beider Verbindungen erwähnt, und die beiden stoffsäure ist, kann die Säure Chlorwasserstoff oder
Verbindungsklassen werden als gleich wirksam ange- io Bromwasserstoff sein.
sehen. In den Beispielen werden entweder Verbindun- Typische bevorzugte Verbindungen, die als Treibgen der Formel R2SnX2 oder R3SnX verwendet. katalysatoren verwendet werden können, sind z. B.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der neuen Trimethylzinnlaurat, Tributylzinnchlorid, Tributyl-Erkenntnis,
daß die beiden bei der Herstellung von zinnlaurat, Triphenylzinnlaurat, Tributylzinnlauryl-Polyurethanschaumstoffen
wichtigen Reaktionen, näm- 15 mercaptid, Tributylzinn-p-methoxyphenoxyd, Trilich
die erwähnte Gelierreaktion und die Treibreaktion butylzinn-2-äthylhexylat oder 2,2-bis-(p-Tributylunabhängig
durch die beiden Verbindungsklassen stannoxyphenyl)-propan, d. h. das Kondensations-R2SnX2
bzw. R3SnX katalysiert werden. Es wurde produkt von bis-(Tri-n-butyIzinnoxyd und Bisphenol A.
gefunden, daß die Treibreaktion, durch die CO2 in Im Gelierkatalysator R2SnX2 kann R ein Kohlen-Freiheit
gesetzt wird, durch die Verbindungen der ao wasserstoffrest sein, welcher der gleiche ist wie R'.
Formel R3SnX katalysiert wird, während die Gel- R und R' können gleich oder verschieden sein. In
bildungsreaktion, die dem Schaum seine Festigkeit allen Fällen müssen weder alle Reste R noch alle
verleiht, unabhängig davon durch die Verbindung Reste R' gleich sein. X kann aus der gleichen Gruppe
R2SnX2 katalysiert wird. Die Möglichkeit, diese Reak- wie X' ausgewählt werden; sie können gleich oder
tionen durch zwei verschiedene Katalysatoren unab- 25 verschieden sein. In allen Fällen müssen weder alle X8
hängig voneinander zu steuern, erlaubte die Erzielung noch alle X'2 gleich sein,
maximaler Eigenschaften der Polyurethanschaumstoffe. Typische verwendbare spezielle Gelierkatalysatoren
maximaler Eigenschaften der Polyurethanschaumstoffe. Typische verwendbare spezielle Gelierkatalysatoren
Demgemäß betrifft die Erfindung ein Verfahren zur sind z. B. Dibutylzinndilaurat, Dibutylzinn-di-2-äthyl-
Herstellung von Polyurethanschaumstoffen aus Poly- hexoat, Dibutylzinndilauromercaptid, Dibutylzinn-
hydroxylverbindungen und organischen Polyisocyana- 30 /9-mercaptopropionat, Dimethylzinnisooctylmercapto-
ten, Wasser und katalytischen Mengen eines Kataly- acetat, Dibutylzinnlaurat-maleat, Dibutylzinn-bis-iso-
sators der allgemeinen Formel R2SnX2 oder R'3SnX', octylmaleat, Dibutylzinnisopropylmaleat, Di-n-pro-
das dadurch gekennzeichnet ist, daß als Katalysatoren pylzinn-bis-pelargonat oder Diphenylzinndichlorid.
solche der allgemeinen Formel R2SnX2 zusammen mit In der Praxis können der Gelierkatalysator und der
solchen der allgemeinen Formel R'3SnX' verwendet 35 Treibkatalysator in Mengen von 0,01 bis 5 Teilen,
werden, wobei R und R' Kohlenwasserstoffreste und z. B. 1 Teil des erstgenannten je Teil des letztgenannten
X und X' Acyl-, Mercapto-, Alkoxy-, Phenoxygruppen Katalysators, verwendet werden. In einer bevorzugten
oder Halogenwasserstoffreste bedeuten. Ausführungsform beträgt bei Verwendung von 2,2-bis-
Erfindungsgemäß wird ein Treibkatalysator R'3SnX' (p-Dibutylstannoxyphenyl)-propan und Dibutylzinn-
zusammen mit einem Gelierkatalysator R2SnX2 ver- 40 dilaurat das Mengenverhältnis etwa 1:1.
wendet. In der allgemeinen Formel R'3SnX' bedeutet Vorzugsweise ist das Katalysatorgemisch in kataly-
R' einen Kohlenwasserstoffrest, z. B. einen Alkyl-, tischen Mengen entsprechend 0,01 bis 5, z. B. 0,6 Ge-
Aryl-, Alkaryl-, Aralkyl-, Alkenyl- oder Cycloalkyl- wichtsteilen je 100 Teile Polyhydroxylverbindung vor-
rest. R' kann Methyl, Äthyl, Propyl, Isopropyl, η-Butyl, handen.
Isobutyl, tert.-Butyl, n-Amyl, 3-Methylbutyl, 2-Methyl- 45 Beispielsweise kann das Katalysatorsystem die fol-
butyl, 1-Methylbutyl, Cyclopentyl, n-Hexyl, Cyclo- genden Kombinationen einschließen, in denen zuerst
hexyl, Heptyl, Octyl oder ein anderer Alkylrest, Vinyl, der Treibkatalysator und dann der Gelierkatalysator
Propen-1-yl, Allyl, Buten-1-yl, Buten-2-yl oder ein aufgeführt ist:
anderer Alkenylrest, Phenyl, o-Methylphenyl, p-Me-
anderer Alkenylrest, Phenyl, o-Methylphenyl, p-Me-
thylphenyl, 2,5-Dimethylphenyl oder ein anderer Aryl- 50 1. tri-n-Propylzinnmaleat
rest, Benzyl, ß'-Phenvlvinyl, Furoyl usw. sein. Es Dibutylzinndichlorid,
müssen nicht alle Reste R' gleich sein, doch sind sie 2 Triphenylzinnchlorid
in der bevorzugten Ausführungsform gleich. Diäthylzinndiacetat,
In der bevorzugten Ausführungsform ist R' ein
niederer Alkylrest, d. h. ein Alkylrest mit weniger als 55 3· Trivinylzinnchlorid
etwa 10 Kohlenstoffatomen. Vorzugsweise ist R' ein Dimethylzinndilaurat,
n-Butylrest. 4. Tri-n-octylzinnbenzoat
X' ist der negative Rest einer organischen Carbon- Divinylzinndibutyrat oder
säure, z. B. einer Cyclohexylcarbonsäure, Maleinsäure, , _ . , . . . . .
Benzoesäure, Cyanursäure, Ölsäure, Pelargonsäure, 60 5· Tncyclohexylzinnphenolat
Stearinsäure, Methacrylsäure, Laurinsäure oder Butter- Dipropylzinndichlond.
säure.
säure.
Wenn X' der negative Rest eines Mercaptans ist, Im erfindungsgemäßen Verfahren können eine Vielkann
das Mercaptan Laurylmercaptan, 2-Äthylhexyl- zahl organischer polyfunktioneller Isocyanate verwenthioglykolsäureester,
Thiophenol oder Octylmercaptan 65 det werden. Vorzugsweise werden Diisocyanate in den
usw. sein. Wenn X' der negative Rest eines Alkohols Ansätzen verwendet. Geeignete polyfunktionelle Isoist,
kann der Alkohol Methanol, 2-Äthylhexanol, cyanate sind z. B. Alkylendiisocyanate, wie Hexa-Äthanol,
Cyclohexanol od. dgl. sein. methylendiisocyanat oder Decamethylendiisocyanat,
Arylendiisocyanate, wie Phenylendiisocyanate, Toluylendiisocyanate,
Naphthylendiisocyanate oder4,4'-Diphenylmethandiisocyanate, oder Isomere oder Gemische
oder vorstehend genannten Verbindungen. Triisocyanate, die im allgemeinen durch Umsetzung
von 3 Mol eines Arylendiisocyanats mit 1 Mol eines dreiwertigen Alkohols hergestellt sind, z. B. das aus
3 Mol Toluylendiisocyanat und 1 Mol Hexantriol oder Trimethylolpropan hergestellte Produkt, können
ebenfalls verwendet werden. Ein bevorzugtes Polyisocyanat ist das Isomerengemisch aus 80% 2,4-Toluylendiisocyanat
und 20 % 2,6-Toluylendiisocyanat.
Die verfahrensgemäß verwendbaren Verbindungen mit aktiven Wasserstoffatomen sind organische Verbindungen,
die mit organischen polyfunktionellen Isocyanaten unter Bildung von hochmolekularen Polyurethanen
reagieren. Diese Polyhydroxyverbindungen, die im allgemeinen ein Molekulargewicht von mindestens
etwa 500 haben, sind z. B. Polyester, Polyäther, polyisocyanatmodifizierte Polyester, polyisocyanatmodifizierte
Polyesteramide, Polyalkylenglykole, PoIymercaptane, Polyamine oder polyisocyanatmodifizierte
Polyalkylenglykole. Es ist ersichtlich, daß diese Polyhydroxylverbindungen aktive primäre oder sekundäre
Hydroxylgruppen enthalten können.
Zur Herstellung von Polyestern eignen sich z. B. folgende aliphatische oder aromatische zweibasische
Carbonsäuren: Adipinsäure, Fumarsäure, Sebacinsäure oder Phthalsäure. Geeignete Alkohole sind z.B.
Äthylenglykole, Diäthylenglykole oder Trimethylolpropan. Die Fettsäureglyceride können solche Verbindungen
einschließen, die eine Hydroxylzahl von mindestens etwa 50 haben, wie Rizinusöl, hydriertes
Rizinusöl oder geblasene natürliche Öle.
Polyäther, die ein anderer bevorzugter Typ sind, können z, B. Polyalkylenglykole einschließen, wie
Polyäthylenglykole oder Polypropylenglykole, die vorzugsweise ein Molekulargewicht von mindestens 200
haben.
Die Bildung der bevorzugt verschäumten Produkte nach der Erfindung kann in einem Einstufenverfahren
durch Umsetzung der Polyhydroxylverbindung mit überschüssigem polyf unktionellem Isocyanat in Gegenwart
von Wasser und Zellmodifiziermitteln, wie SiIiconen,
z. B. Dimethylpolysiloxanen, deren Endgruppen mit Trimethylresten blockiert sind, durchgeführt
werden. Das polyfunktionelle Isocyanat ist im allgemeinen in Mengen von 5 bis 300 %>
beispielsweise 40 Gewichtsprozent, bezogen auf die Polyhydroxylverbindung, vorhanden. Das Wasser soll in solchen
Mengen vorhanden sein, daß es mit dem Polyisocyanat unter genügender Gasentwicklung zur Herstellung
eines Schaumstoffes mit den erwünschten physikalischen Eigenschaften reagiert. Wasser in
Mengen von 0,5 bis 10 %> z. B. 5%, ergibt gute Ergebnisse. Das Vermischen der Bestandteile kann bei
erhöhter Temperatur oder bei Raumtemperatur durchgeführt werden.
Bei einem typisch zweistufigen Verfahren kann man die Polyhydroxylverbindung mit überschüssigem polyfunktionellem
Isocyanat in Abwesenheit von Wasser umsetzen. Anschließend kann man dem Gemisch Wasser und andere Verbindung zwecks Verschäumung
zusetzen.
In einer speziellen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines typischen
biegsamen Einstufenpolyätherurethanschaumstoffes vermischt man a) 100 Teile Polyalkylenglykol (das
durch Addition von Propylenoxyd an Glycerin hergestellte Polyäthertriol mit einemMolekulargewicht von
etwa 3000 und einer Hydroxylzahl von etwa 56) mit b) 1,0 Teilen eines zellmodifizierenden Silicons (ein
Dimethylpolysiloxan, dessen Endgruppen mit Trimethylgruppen blockiert sind), c) 38,6 Teilen Toluylendiisocyanat
(Isomerengemisch des 2,4- und 2,6-Isomeren 80:20), d) 2,9 Teilen entsalztem Wasser,
e) 0,3 Teilen Treibkatalysator R'3SnX' und f) 0,3 Teilen
Gelierkatalysator R2SnX2. In jedem Beispiel in
der Tabelle I ist zuerst der Treibkatalysator und dann der Gelierkatalysator aufgeführt.
Beispiel
1
2
3
4
7
g
g
10
11
11
12
13
14
13
14
2,2-bis-(p-Tributylstannoxyphenyl)-propan
Dibutylzinndilaurat
Dibutylzinndilaurat
2,2-bis-(p-Tributylstannoxyphenyl)-propan
Dibutylzinn-di-2-äthylhexoat
Tributylzinnlaurat
Dibutylzinn-di-2-äthylhexoat
Tributylzinnchlorid
Dibutylzinn-di-2-äthylhexoat
Tributylzinnlaurat
Dibutylzinndilaurat
Tributylzinnlaurylmercaptid
Dibutylzinndilaurat
2,2-bis-(p-Tributylstannoxyphenyl)-propan
Dibutylzinndilauromercaptid
Dibutylzinndilauromercaptid
2,2-bis-(p-Tributylstannoxyphenyl)-propan
Dibutylzinn-/?-mercaptopropionat
Dibutylzinn-/?-mercaptopropionat
2,2-bis-(p-Tributylstannoxyphenyl)-propan
Dimethylzinnisooctylmercaptoacetat
2,2-bis-(p-Tributylstannoxyphenyl)-propan
Dibutylzinnlauratmaleat
2,2-bis-(p-Tributylstannoxyphenyl)-propan
Dibutylzinn-bis-isooctylmaleat
2,2-bis-(p-Tributylstannoxyphenyl)-propan
Dibutylzinn-bis-isopropylmaleat
Tributylzinnmethoxyd
Dibutylzinn-di-2-äthylhexoat
Tributylzinn-(2-äthylhexoat)
Dibutylzinndilaurat
In jedem der Beispiele wurden die Bestandteile der Ansätze beim Vermischen kräftig gerührt. Die Umsetzung
setzte praktisch sofort ein, was sich durch das Schäumen zeigte. Als Steigzeit wurde die Zeit
bestimmt, bis der Schaum seine maximale Höhe erreicht hatte. Die exotherme Reaktionswärme wurde
mit Hilfe eines Thermometers im Schaum und Ablesen der höchsten Temperatur gemessen. Unmittelbar
nachdem die Masse geschäumt war, wurde die Oberfläche mit einem Spatel gekratzt. Dies wurde in
5-Sekunden-Abständen durchgeführt. Die Gelierzeit war die Zeit, bis das Material nach dem Kratzen
nicht mehr zusammenfloß. Die bei diesen Versuchen erhaltenen Gelier- und Steigzeiten können mit den in
der Praxis erhaltenen leicht in Beziehung gesetzt werden. Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt.
Steigzeit | Gelzeit | Reaktionswärme, | |
Bei | in Sekunden | in Sekunden | maximale |
spiel | Temperatur | ||
95 | 110 | 0C | |
1 | 95 | 105 | 110 |
2 | 110 | 120 | 110 |
3 | 125 | 180 | 109 |
4 | 100 | 120 | 109 |
5 | 110 | 128 | 109 |
6 | 110 | 150 | 101 |
7 | 155 | 180 | 101 |
8 | 165 | 185 | 101 |
9 | 120 | 150 | 101 |
10 | 115 | 135 | 102 |
11 | 110 | 130 | 102 |
12 | 100 | 110 | 106 |
13 | 120 | 150 | 116 |
14 | 114 | ||
Ebenso wurden Reaktionen unter Verwendung anderer Polyhydroxylverbindungen, z. B. insbesondere
mit einem Polyester der Adipinsäure mit einer Hydroxylzahl von 49 bis 55, durchgeführt. Die Schaumstoffe
waren mit den in der vorstehenden Tabelle angeführten vergleichbar.
Ein Vergleichsversuch wurde unter Verwendung von 0,3 Teilen Tributylzinnlaurat als Gelierkatalysator
und 0,3 Teilen N-Äthylmorpholin als Treibkatalysator
durchgeführt. Das erhaltene Produkt hatte einen unerwünschten Amingeruch, die Steigzeit betrug
235 Sekunden, und das Gel wies keine Festigkeit auf. In einem anderen Vergleichsversuch wurden 0,3 Teile
Tributylzinncyclohexoat als Gelierkatalysator und 0,3 Teile N-Äthylmorpholin als Treibkatalysator verwendet.
Die Steigzeit betrug 120 Sekunden, und der Schaum hatte keine Gelfestigkeit.
Wenn die Steigzeit oder die Gelierzeit kürzer ist als die obengenannten bevorzugten Werte, kann sie durch
Verringerung der Menge an Treibkatalysator oder Gelierkatalysator oder umgekehrt erhöht werden. Diese
Schaumstoffprodukte sind vollständig frei von dem sich vom Amin ableitenden unerwünschten Geruch,
wie er bei Verwendung solcher Amine, wie N-Äthylmorpholin, als Treibkatalysator auftritt. Somit können
diese Schaumstoffe z. B. ohne weiteres in Kleidung verwendet werden, bei denen bisher bekannte Schaumstoffe
wegen ihres unangenehmen Geruchs nicht eingesetzt werden konnten.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen aus Polyhydroxylverbindungen und organischen Polyisocyanaten, Wasser und katalytischen Mengen eines Katalysators der allgemeinen Formel R2SnX2 oder R'3SnX', dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysatoren solche der allgemeinen Formel R2SnX2 zusammen mit solchen der allgemeinen Formel R'3SnX' verwendet werden, wobei R und R' Kohlenwasserstoffreste und X und X'Acyl-, Mercapto-, Alkoxy-, Phenoxygruppen oder Halogenwasserstoffreste bedeuten.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 091 324.409 630/405 7.64 @ Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US14917161A | 1961-11-01 | 1961-11-01 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1174060B true DE1174060B (de) | 1964-07-16 |
Family
ID=46062894
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1962M0054622 Pending DE1174060B (de) | 1961-11-01 | 1962-10-26 | Verfahren zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1174060B (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1091324B (de) * | 1957-09-25 | 1960-10-20 | Union Carbide Corp | Verfahren zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen |
-
1962
- 1962-10-26 DE DE1962M0054622 patent/DE1174060B/de active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1091324B (de) * | 1957-09-25 | 1960-10-20 | Union Carbide Corp | Verfahren zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2710901C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyurethanen, gegebenenfalls Polyurethanschaumstoffen mit Integralhaut | |
DE1134377B (de) | Verfahren zur Beschleunigung der Reaktion zwischen einer wenigstens einen Isocyanat-oder Isothiocyanatrest enthaltenden organischen Verbindung und einer reaktionsfaehigen Wasserstoff enthaltenden organischen Verbindung | |
DE2138403A1 (de) | Katalysator für die Herstellung von Polyurethan | |
DE1176841B (de) | Verfahren zur Herstellung von gegebenenfalls verschaeumten Polyurethanen | |
DE602004002361T2 (de) | Katalysatormischungen zur Herstellung von Polyurethanschäumen mit niedriger thermischer Desorption | |
DE1194577B (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen | |
DE2753458C2 (de) | ||
DE1244394B (de) | Verfahren zur einstufigen Herstellung von Polyurethanschaumstoffen | |
EP0056576B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von gegebenenfalls geschäumten Polyurethanen | |
DE2511277A1 (de) | Verfahren zur herstellung von zelligem polyurethan | |
DE1239468B (de) | Verfahren zur Herstellung von Urethangruppen enthaltenden Schaumstoffen | |
DE1154269B (de) | Verfahren zur Herstellung von Urethangruppen enthaltenden Schaumstoffen | |
DE2138402C2 (de) | Katalysatorkombination für Polyurethane | |
DE1194576B (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen | |
DE1174060B (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen | |
DE4108326C1 (en) | Silicone foams prodn. - by reacting di- or poly:isocyanate and propellant with linear organo-polysiloxane(s) in presence of tert. amine and organo-tin cpd. | |
DE1168633B (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyurethan-schaumstoffen | |
DE2139317C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von gegebenenfalls verschäumten Polyurethanen | |
DE1157775B (de) | Verfahren zur Herstellung von Urethangruppen enthaltenden Schaumstoffen | |
DE1130448B (de) | Verfahren zur Beschleunigung der Reaktion zwischen einer wenigstens einen Isocyanat- oder Isothiocyanatrest enthaltenden organischen Verbindung und einer reaktionsfaehigen Wasserstoff enthaltenden organischen Verbindung | |
DE2722658A1 (de) | Lagerfaehiges vorprodukt zur herstellung von harten polyurethanschaeumen | |
DE1222666B (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen | |
DE1161686B (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen | |
DE1193244B (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen | |
DE1168069B (de) | Verfahren zur Herstellung von, gegebenenfalls verschaeumten, Polyurethanen |