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Tischausleser, insbesondere für Müllereizwecke Die Erfindung betrifft
Tischausleser, wie sie in der Mühlentechnik zur Trennung von Körnern verschiedener
Wichte üblich sind mit hin- und herbeweglichem Tisch, dessen Schüttelfrequenz und
Amplitude verstellbar sind.
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Die Sortiergenauigkeit und die Mengenleistung von Tischauslesern sind
bekanntermaßen empfindlich von Änderungen bestimmter Betriebseigenschaften abhängig,
und zwar insbesondere auch von der Schüttelfrequenz und der Amplitude. Man hat sich
zwar in früheren Zeiten bei Maschinen, an die geringere Ansprüche hinsichtlich der
Sortierleistung auch bei Gütern mit unterschiedlichen Eigenschaften und Zusammensetzungen
gestellt wurden, zum Teil mit kontinuierlicher Verstellbarkeit der Amplitude begnügt;
jedoch hat man inzwischen erkannt, daß der Frequenzverstellbarkeit neben der Amplitudenverstellbarkeit
und weiteren Faktoren erhebliche Bedeutung zukommt. Da die jeweils beste Einstellung
der Maschine von Fall zu Fall mehr oder weniger ausprobiert wird und man wußte,
daß alle diese Einflüsse berücksichtigt werden müssen, machte man sie einzeln willkürlich
veränderbar, und zwar legte man Wert darauf, daß die Frequenzverstellung wegen ihres
starken Einflusses stufenlos verstellbar war. Stufenlose Frequenzverstellbarkeit
ist jedoch wegen des damit verbundenen Getriebeaufwandes teuer.
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Die Erfindung bringt demgegenüber bei gleicher Anpassungsfähigkeit
der Maschine eine erhebliche Vereinfachung und Verbilligung. Sie beruht auf der
Erkenntnis, daß sich die Einflüsse der Frequenzverstellung und der Amplitudenveränderung
bis zu einem gewissen Grade nahekommen. Die erfindungsgemäße Lehre besteht darin,
bei Maschinen der eingangs genannten Art die Frequenz grob stufenweise und die Amplitude
fein einstellbar zu gestalten. Das bei anpassungsfähigen Maschinen für unerläßlich
gehaltene kostspielige stufenlose Getriebe für den Schüttelantrieb wird damit entbehrlich.
Trotzdem können dieselben Vorteile dadurch erreicht werden, daß die einfache und
billige Feinverstellbarkeit der Amplitude vorgesehen wird, die von den älteren,
weniger anpassungsfähigen und weniger leistungsfähigen Maschinen ohne Frequenzverstellung
bereits benutzt wurde.
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Vorteilhafterweise ist die Tischneigung außerdem noch einstellbar.
Im Sinne einer einfachen Konstruktion kann es zwar zweckmäßig sein, sowohl Frequenz
als auch Amplitude nur im Maschinenstillstand einstellbar zu machen, jedoch wird
es vorgezogen, wenn die Amplitude während des Betriebes einstellbar ist. Bei einer
besonderen Ausführungsform der Erfindung sitzt der Kurbelzapfen des Kurbeltriebes
auf einem Schlitten, der auf einer Schiene verschoben werden kann, die auf dem Durchmesser
der Kurbelscheibe angeordnet ist. Die Verschiebung des Schlittens auf der Schiene
wird zweckmäßig durch Drehung einer Gewindespindel bewirkt.
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Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist der Kurbelzapfen
als Exzenterbolzen ausgebildet und an der Kurbelscheibe drehbar gelagert.
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Bei einer weiteren Ausführung treibt eine Kurbel mit unveränderlichem
Kurbelradius einen ortsfest gelagerten Hilfshebel an, auf dem ein Schlitten mittels
einer Gewindespindel verschoben werden kann. Von diesem geht eine zweite Schubstange
an den Tisch.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die Tischamplitude
auch bei laufender Maschine verstellbar ist. Dadurch kann die genaue Einregulierung
des Auslesevorgangs (Abstimmen von Amplitude und Frequenz zur jeweils eingestellten
Tischneigung) allein durch feine Verstellung der Amplitude während des Betriebes
erfolgen (Amplitudenregelung). Bei den bisher bekannten Ausführungen von Tischauslesern
erfolgte die genaue Einregulierung während des Betriebes durch feine, stufenlose
Regelung der Antriebsdrehzahl (Frequenzregelung). Das hatte zur Folge, daß die Qualität
eines Tischauslesers weitgehend von der Funktion und Lebensdauer des verwendeten
Regelgetriebes abhing. Getriebe minderer Qualität haben sich für diesen Zweck nicht
bewährt, so daß der Kostenanteil für das Getriebe unverhältnismäßig hoch war. Amplitudenregelung
an Stelle der bisherigen Frequenzregelung erspart das teure Regelgetriebe.
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Die Verstellbarkeit der Tischamplitude während des Betriebes kann
nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung dadurch bewirkt werden, daß
die Gewindespindel durch Andrücken von
Flächen an ein auf die Spindel
aufgesetztes Rad gedreht werden kann. Um die Spindel in beiden Drehrichtungen wahlweise
drehen zu können, werden die beiden Flächen vorzugsweise sich gegenüberliegend angeordnet
und über ein gemeinsames Gestänge je eine dieser Flächen, entsprechend dem gewünschten
Drehsinn, zur Anlage an das Rad gebracht.
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Bei einer anderen Ausführungsform für die Verstellbarkeit der Tischamplitude
während des Betriebes kann auf der Kurbelscheibe ein in seiner Drehrichtung umschaltbarer
Elektromotor angeordnet sein, der über ein Getriebe, z. B. Schneckengetriebe, die
Gewindespindel antreibt. Die Stromzufuhr erfolgt über Schleifringe auf der Kurbelwelle.
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Bei einer weiteren Ausführung für die Verstellbarkeit während des
Betriebes kann die Gewindespindel über eine Kardanwelle und eine axial verschiebbare
Mitnehmerhülse durch ein Handrad gedreht werden.
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Es ist auch ein Kurbelantrieb denkbar mit festem Kurbelradius und
einer Pleuelstange mit verstellbarem Längsspiel. Die Stange, die bei im Betrieb
befindlichen Ausleser in ständigem Wechsel Zug-und Druckkräfte zu übertragen hat,
verlängert und verkürzt sich in gleichem Rhythmus teleskopartig um das Maß des eingestellten
Längsspieles. Um das gleiche Maß vergrößert sich die Tischamplitude. Zu große Anschlagkräfte
können durch eingebaute vorgespannte Druckfedern ausgeglichen werden. Entsprechend
wirkt sich ein Kreuzschleifenantrieb aus, bei dem der Abstand der beiden Rollflächen
verstellbar ist. Der kleinste Abstand ist gleich dem Rollendurchmesser. Dann arbeitet
die Kreuzschleife spielfrei. Vergrößert man den Abstand, so tritt die gleiche Wirkung
auf wie bei der Pleuelstange mit Längsspiel und die Tischamplitude wird entsprechend
größer.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise veranschaulicht.
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F i g. 1 ist eine perspektivische Ansicht der auf dem Schwungrad der
Maschine aufgesetzten erfindungsgemäßen Amplitudenverstellung mit auf einem Schlitten
angeordnetem Kurbelzapfen; F i g. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht der auf dem
Schwungrad der Maschine aufgesetzten erfindungsgemäßen Amplitudenverstellung mit
als Exzenterbolzen ausgebildetem Kurbelzapfen; F i g. 2 a veranschaulicht eine Einzelheit
der Fig.2; F i g. 3 ist eine perspektivische Ansicht der auf einem besonderen Zwischenhebel
angeordneten erfindungsgemäßen Amplitudenverstellung.
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F i g. 4 stellt eine perspektivische Ansicht der auf dem Schwungrad
der Maschine aufgesetzten erfindungsgemäßen Amplitudenverstellung dar, die während
des Betriebes mittels Reibrad und Reibflächen verstellt werden kann; F i g. 5 ist
eine perspektivische Ansicht der auf dem Schwungrad der Maschine aufgesetzten erfindungsgemäßen
Amplitudenverstellung, die während des Betriebes mittels eines Elektromotors verstellt
werden kann.
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Gleiche Bezugszeichen bezeichnen in den Figuren gleiche Teile.
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In F i g. 1 ist der Kurbelzapfen 1, der mittels der Schubstange 2
den Tisch in hin- und herschwingende Bewegung versetzt, auf dem Schlitten 3 angeordnet.
Dieser kann auf der senkrecht zur Schwungradwelle 4 auf dem Schwungrad 11 befestigten
Führungsschiene 5 gleitend verstellt werden, so daß sich der Kurbelradius und damit
die Amplitude des schwingenden Tisches ändert. Der Schlitten wird mittels der Gewindespindel
6 verstellt. Das Schwungrad wird über den Riemen 12 durch den Motor, 13 angetrieben.
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In F i g. 2 ist der Kurbelzapfen 1 als Exzenterbolzen ausgebildet
und um seine senkrecht stehende Achse drehbar im Schwungrad 11 gelagert. Seine Verdrehung
kann durch den kraftschlüssig mit ihm verbundenen Verstellhebel 16 erfolgen und
bewirkt eine Änderung des Kurbelradius und damit auch der Tischamplitude. Der Verstellhebel16
wird am Umfang des Schwungrades durch Festziehen der in die T-Nut 17 eingreifenden
Schraube 18 an der gewünschten Stelle festgesetzt (F i g. 2 a).
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In F i g. 3 wird durch den fest auf dem Schwungrad 11 angeordneten
Kurbelzapfen 1 über die Schubstange 2 ein im Lager 19 ortsfest
gelagerter Zwischenhebel 20 mit konstanter Amplitude angetrieben. An einen mittels
der Gewindespindel 23 auf dem Zwischenhebel 20 gleitend verstellbaren
Schlitten 21
ist die Schubstange 22 angelenkt, die den Tisch antreibt. Da
der Zwischenhebel konstante Amplitude hat, der Hebelarm für den Tischantrieb aber
veränderlich ist, ist auch die Tischamplitude proportional dem Hebelarm veränderlich.
Die Gewindespindel kann über die axial verschiebbare Mitnehmerhülse 24 und
die Kardanwelle 25 durch das ortsfest gelagerte Handrad 26 gedreht werden.
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In F i g. 4 ist auf der den Schlitten 3 verstellenden Gewindespindel
6 ein Gummirad 7 angeordnet, das jedesmal dann ein wenig gedreht wird, wenn es mit
dem umlaufenden Schwungrad 11 an der ortsfesten Fläche 8 vorbeibewegt wird
und diese mit seiner Lauffläche reibend berührt. Entsprechend, jedoch mit umgekehrtem
Drehsinn, erfolgt eine Drehung des Gummirades, wenn es statt der Fläche 8 die Fläche
9 reibend berührt. Diese Berührungen können durch das Gestänge 10 wahlweise bewirkt
werden, das den Doppelhebel 14 bewegt, an dem die Flächen 8 und
9 angesetzt sind und der an der Kon-
sole 15 drehbar gelagert ist.
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In F i g. 5 ist auf der den Schlitten 3 verstellenden Gewindespindel
6 ein Schneckenrad 26 angeordnet, das durch den auf dem Schwungrad 11 befestigten
Elektromotor 24 mit Hilfe einer Schnecke 27 gedreht wird, sobald der
Motor eingeschaltet wird. Der Motor, der in seiner Drehrichtung umschaltbar ist,
erhält Stromzufuhr über die auf der Schwungradwelle 4 befestigten Schleifringe
25.
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An Stelle des Pleuelantriebes kann auch ein sogenannter Kreuzschleifenantrieb
verwendet werden.