DE1171622B - Titanlegierung und Verfahren zu ihrer Waermebehandlung - Google Patents

Titanlegierung und Verfahren zu ihrer Waermebehandlung

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DE1171622B
DE1171622B DEC23127A DEC0023127A DE1171622B DE 1171622 B DE1171622 B DE 1171622B DE C23127 A DEC23127 A DE C23127A DE C0023127 A DEC0023127 A DE C0023127A DE 1171622 B DE1171622 B DE 1171622B
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DE
Germany
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beryllium
sulfur
alloy
alloys
titanium
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Application number
DEC23127A
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English (en)
Inventor
Allan Jay Hatch
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CONTINENTAL TITANIUM METALS CO
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CONTINENTAL TITANIUM METALS CO
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C14/00Alloys based on titanium

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Titanlegierung und Verfahren zu ihrer Wärmebehandlung Die Erfindung bezieht sich auf Titanlegierungen vom Alpha-Beta-Typ. Es ist bekannt, daß die mechanischen Eigenschaften dieser Legierungen im Gußzustand und auch nach der Warmverarbeitung weitgehend von der Größe der Kristallite abhängen, die im Gußgefüge vorliegen. Es ist daher das Ziel der vorliegenden Erfindung, die Größe dieser Kristallite herabzusetzen, um dadurch die Festigkeit der Legierung zu erhöhen.
  • Eine Verminderung der Größe der im Gußblock vorliegenden Primärkristallite kann bei den in Rede stehenden Legierungen bekanntlich durch Zusatz von Beryllium erreicht werden. Außer Beryllium müssen die Legierungen noch einen Stabilisator für die a-Phase enthalten, etwa Aluminium, und einen Stabilisator für die ß-Phase, etwa Vanadium.
  • Es hat sich gezeigt, daß durch den Zusatz von Beryllium zu derartigen Legierungen zwar die Primärkorngröße bedeutend erniedrigt und dadurch die Zugfestigkeit erhöht werden kann, daß aber hiermit ein Verlust an Duktilität, vor allem im wärmebehandelten Zustand, verbunden ist. Der beobachtete Abfall der Duktilität ist um so größer, je höher der Berylliumgehalt gewählt wird. Bei Berylliumgehalten über 0,10'% tritt schließlich im wärmebehandelten Zustand sogar Versprödung der Legierung ein.
  • Ferner ist bekannt, daß die Zugfestigkeit von Titan und Titanlegierungen durch geringe Zusätze an Schwefel vergrößert werden kann, wobei ebenfalls die Duktilität absinkt. Auch der Zusatz von geringen Mengen Schwefel führt zu einer mitunter beträchtlichen Kornverfeinerung.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt das Ziel zu Grunde, die Größe der Primärkristallite in a-ß-Titanlegierungen, bestehend aus 4 bis 8% Aluminium, 3 bis 5'% Vanadium, Rest Titan, herabzusetzen und dadurch die Festigkeit dieser Legierungen in gegossenem und warmverformtem Zustand zu erhöhen, ohne einen nennenswerten Abfall der Zähigkeit in Kauf nehmen zu müssen. Dieses Ziel wird erreicht, wenn der Legierung außer Beryllium noch Schwefel in Mengen von 0,02 bis 0,071/o zugesetzt wird. Die erfindungsgemäßen Titanlegierungen weisen daher folgende Zusammensetzung auf: 4 bis 8 % Aluminium, 3 bis 5 °/o Vanadium, 0,05 bis 0,15% Beryllium, 0,02 bis 0,07% Schwefel, wobei der Gehalt an Beryllium und Schwefel mindestens 0,08% beträgt, Rest Titan mit erschmelzungsbedingten Verunreinigungen an Sauerstoff, Stickstoff und Kohlenstoff von zusammen höchstens 0,5010.
  • Legierungen der erfindungsgemäßen Zusammensetzung werden auf die gleiche Art hergestellt, wie dies auch bei den bereits bekannten Titanlegierungen üblich ist. Am besten bewährt hat sich das Schmelzen im Lichtbogenvakuumofen unter Anwendung einer Abschmelzelektrode. Versuche haben gezeigt, daß die Größe der im Gußgefüge enthaltenen Kristallite bei der erfindungsgemäß zusammengesetzten Legierung geringer als ein Viertel der Korngröße einer ähnlich zusammengesetzten Legierung ist, die jedoch ohne Beryllium- und Schwefelzusatz unter sonst gleichen Bedingungen erschmolzen und vergossen wurde. Der Anstieg der Festigkeit = und zwar sowohl der Zugfestigkeit als auch der Streckgrenze - beträgt an geschmiedeten Proben wenigstens 3,5 kg/mm2.
  • Der Gesamtgehalt an Beryllium und Schwefel in den erfindungsgemäßen Legierungen soll nicht kleiner als 0,08'% sein, da unterhalb dieser Grenze die erstrebte Kornverfeinerung nicht eintritt. Andererseits ist auch eine Erhöhung des Schwefel- und Berylliumgehaltes über insgesamt 0,22'% nicht erwünscht, da sonst doch ein gewisser Duktilitätsabfall eintritt. Wie bereits erwähnt, soll der Berylliumgehalt der Legierungen 0,05 bis 0,15% und der Schwefelgehalt 0,02 bis 0,07% betragen.
  • Tafel 1 zeigt die Verbesserung des Gußgefüges von Legierungsproben, die entsprechend der vorliegenden Erfindung zusammengesetzt sind, gegenüber Proben aus sonst vergleichbaren Legierungen ohne Zusätze an Beryllium oder Schwefel sowie mit Zusätzen von Beryllium bzw. Schwefel allein. Die in der Tafel wiedergegebenen Werte wurden an Gußblöcken erhalten, die unter Verwendung einer Abschmelzelektrode im Lichtbogenvakuumofen hergestellt wurden. Die Abschmelzelektroden waren aus Titanschwamm und den erforderlichen Legierungselementen zusammengesetzt und wurden in einem Tiegel mit einem Innendurchmesser von 6,35 cm abgeschmolzen. Die so erhaltenen Proben wurden nochmals in einem Tiegel von 8,90 cm Innendurchmesser und 10,1 cm Länge umgeschmolzen. Die Gußblöckchen wurden durchgeschnitten und die Größe der Kristallite ausgemessen.
    Die Weiterverarbeitung der Blöcke erfolgt durch Schmieden und Walzen. Das Schmieden kann bei etwa 1008° C und das Walzen bei etwa 955° C durchgeführt werden. Nach der Warmverformung werden die Proben etwa 2 Stunden bei 710° C geglüht und dann an Luft abgekühlt.
  • Tafel 2 gibt die Festigkeitseigenschaften der Proben bei Raumtemperatur im geglühten Zustand wieder.
    Die im Rahmen der Erfindung angestellten Untersuchungen ergaben, daß die Festigkeitseigenschaften der geschmiedeten und gewalzten Proben noch verbessert werden können, wenn diese etwa 1 Stunde lang auf 845° C erhitzt, in Wasser abgeschreckt, sodann 8 Stunden lang auf 482° C erhitzt und schließlich an Luft abgekühlt werden.
  • Diese Wärmebehandlung ist an sich für Titan-Aluminium-Vanadium-Legierungen, die kein Beryllium und keinen Schwefel enthalten, bekannt.
  • Tafel 3 zeigt die entsprechenden Werte der so wärmebehandelten Proben.
    Tafel 3 (Fortsetzung)
    0,21/0- Bruch- Bruch-
    Zug- ggkeit Streck- schnü- deh-
    Legierung grenze nung
    rung
    (kg/mm2) (kg/mm2) (%) (°/o)
    6 % Al
    4'% V
    Nr. 4 0,100/O S 113,4 105,7 43,2 17
    Rest Ti
    6 ro/o Al
    4 % V
    Nr. 5 * 012% Be 123,7 111,0 40,1 17
    0,0411/o s
    Rest Ti
    6 % Al
    4% V
    Nr.6 0,15% Be . 118,8 109,0 36,9 12,5
    0,021/o s
    Rest Ti
    Bei 840° C 1 Stunde mit Wasser und 460° C 8 Stunden
    mit Luft wärmebehandelte Proben.
    Aus Tafel t ist ersichtlich, daß der Zusatz von Beryllium allein (Legierung Nr. 2) die durchschnittliche Korngröße im Gußzustand bei einer Legierung mit 6'°/o Al - 4 % V (Legierung Nr. 1) von 5 mm auf 1,5 mm vermindert, während der Zusatz von Schwefel allein (Legierung Nr. 3 und 4) im analogen Fall keine Verringerung der durchschnittlichen Korngröße im Gußzustand bewirkt. Die Kombination von Beryllium und Schwefel setzt die durchschnittliche Korngröße im Gußzustand auf 0,5 mm herab, wie die Legierungen Nr. 5 und 6 zeigen. Das bedeutet, daß Beryllium und Schwefel zusammen eine stärker reduzierende Wirkung auf die Korngröße ausüben als ein Zusatz von 0,22°/o Beryllium allein.
  • Die Festigkeitseigenschaften der geschmiedeten Proben im geglühten Zustand sind in Tafel t zusammengestellt. Es ist daraus zu entnehmen, daß der bekannte Zusatz von Beryllium oder Schwefel die Zugfestigkeit erhöht, aber die Duktilität vermindert. Wird der Legierung außer Beryllium noch Schwefel zugesetzt, so ergeben sich im nur geglühten Zustand ähnliche Festigkeitseigenchaften wie bei einem Zusatz von Beryllium allein.
  • Dieser Sachverhalt ändert sich jedoch, wenn die Proben nach der Warmverformung einer zusätzlichen Wärmebehandlung unterworfen werden, wie sie oben beschrieben ist. Die entsprechenden Werte sind in Tafel 3 zusammengestellt. Es ist ersichtlich, daß die Legierung Nr. 2 eine geringe Duktilität aufweist, die zu einem Dehnungswert von weniger als 1011/o führt. Wird den Legierungen statt Beryllium oder Schwefel allein nunmehr Beryllium und Schwefel gemeinsam zugesetzt (Legierungen Nr. 5 und 6), so ergeben sich gegenüber der Schwefel- und berylliumfreien Legierung ebenfalls wesentlich erhöhte Zugfestigkeitswerte, ohne daß die Duktilität stärker absinkt. Die Legierungen nach der Erfindung entsprechen daher der praktischen Forderung nach möglichst hoher Duktilität bei gleichzeitig hoher Festigkeit und 0,2'% Streckgrenze von allen Legierungen (Nr. 1 bis 6) am ehesten.
  • Insgesamt bedeutet dies, daß die Festigkeitseigenschaften der beryllium- und schwefelhaltigen Legierungen im wärmebehandelten Zustand wesentlich besser sind als diejenigen der beryllium- und schwefelfreien oder der nur berylliumhaltigen bzw. nur schwefelhaltigen bekannten Legierungen.
  • Legierungen, die gemäß der vorliegenden Erfindung zusammengesetzt und wärmebehandelt sind, sind wegen ihrer guten Festigkeitseigenschaften mit Vorteil überall dort zu verwenden, wo geringes Gewicht und hohe Festigkeit erforderlich sind, wie dies etwa bei der Herstellung von Flugzeugen oder Flugzeugteilen der Fall ist.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Feinkörnige, auch im wärmebehandelten Zustand zähe Titanlegierung, bestehend aus 4 bis 8 % Aluminium, 3 bis 5 % Vanadium, 0,05 bis 0,15% Beryllium, 0,02 bis 0,07% Schwefel; wobei der Gehalt an Beryllium und Schwefel mindestens 0,08,% beträgt, Rest Titan mit erschmelzungsbedingten Verunreinigungen an Sauerstoff, Stickstoff, Kohlenstoff in Höhe bis insgesamt 0,5 %.
  2. 2. Verfahren zum Wärmebehandeln von Titanlegierungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die geschmiedete und gegebenenfalls auch gewalzte Legierung in an sich bekannter Weise etwa 1 Stunde auf 845° C erhitzt, in Wasser abgeschreckt, anschließend etwa 8 Stunden auf 482° C erwärmt und an Luft abgekühlt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 781535; USA.-Patentschrift Nr. 2 754 204; deutsche Auslegeschrift Nr. 1067 603; »Chemisches Zentralblatt«, 1958, S. 10774 (Referat über »Trans. Am. Soc. Metals«, 49, 1957, S. 300 bis 314); »Zeitschrift für Metallkunde«, 47 (1956), H.8, S. 548 bis 557; »Metall«, 12 (1958), H. 5, S. 381 bis 386.
DEC23127A 1960-02-18 1961-01-10 Titanlegierung und Verfahren zu ihrer Waermebehandlung Pending DE1171622B (de)

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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2754204A (en) * 1954-12-31 1956-07-10 Rem Cru Titanium Inc Titanium base alloys
GB781535A (en) * 1954-09-22 1957-08-21 Armour Res Found Improvements in and relating to titanium alloys
DE1067603B (de) * 1955-07-30 1959-10-22 Ver Deutsche Metallwerke Ag Titan-Beryllium-Legierungen

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