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Verfahren zur selbsttätigen elektrohydraulischen Elektrodenregelung
bei Lichtbogenöfen und Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur selbsttätigen elektrohydraulischen Elektrodenregelung der Position
der Elektroden bei Lichtbogenöfen in Abhängigkeit von den elektrischen Werten des
Lichtbogens mittels eines den Flüssigkeitsdruck liefernden Flüssigkeitsumlaufes,
der auf einen Steuerkolben wirkt, sowie eine Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens.
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In direkten Lichtbogenöfen werden gewöhnlich drei bewegliche, an einen
Dreiphasentransformator angeschlossene Elektroden verwendet, die in senkrechter
Lage von quer zu dem Ofengewölbe verlaufenden, waagerechten Elektrodenarmen getragen
werden. Die Elektroden verlaufen nach unten durch das Ofengewölbe dicht bis zum
Schmelzgut und werden vertikal mit einem an die Elektrodenarme gekuppelten Mechanismus
bewegt. Diese senkrechte Bewegung wird entweder durch an die Arme gekuppelte Seil-und
Windeneinrichtungen oder durch hydraulisch betätigte Kolben erreicht, wobei die
letztgenannten infolge ihrer größeren Zuverlässigkeit bevorzugt werden. Die Abwärtsbewegung
der Elektrode erfolgt dadurch, daß aus dem Druckzylinder Arbeitsmittel entnommen
wird, wodurch sich der Elektrodenarm und die Elektrode infolge der Schwerkraft nach
unten bewegen, während die Umkehrbewegung durch die Einleitung von Arbeitsmittel
in den Zylinder erreicht wird.
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Während des Betriebes des Ofens ändert sich der Betriebszustand des
Lichtbogenkreises plötzlich, so daß eine sehr schnelle Bewegung der Elektrode erforderlich
ist, um die Änderung auszugleichen und den Stromkreis in den gewünschten Zustand
zurückzuführen. Ungeeignetes Ansprechen der Elektrode kann zu einer Unterbrechung
des Lichtbogens, zum Eintauchen der Elektrode in das Schmelzgut oder zum Kurzschluß
des Lichtbogenkreises für übermäßig lange Perioden führen.
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Es sind Regeleinrichtungen zum Signalisieren von Zustandsänderungen
des Lichtbogenkreises bekannt, bei denen die abgeleiteten Signale verstärkt und
auf die Motoren und Pumpen oder Winden übertragen werden, die mit den Elektroden
verbunden sind. Die Reaktion der Anlage auf ein solches Signal geschieht jedoch
infolge der solchen Einrichtungen anhaftenden Trägheit nicht augenblicklich, so
daß eine beträchtliche Zeitverzögerung zwischen der Erzeugung eines solchen Signals
und der darauf ansprechenden Bewegung der Elektrode vorhanden ist. Die im allgemeinen
verwendeten Signalisierungseinrichtungen sind trotz zufriedenstellender Eigenschaften
in einigen Beziehungen verhältnismäßig teuer und kompliziert. Eine bekannte elektrohydraulische
Reguliereinrichtung umfaßt keine geregelten Vorrichtungen zur Einstellung des Flüssigkeitsabflusses
aus dem Zylinder, in welchem der Elektrodenkolben arbeitet.
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Bei zwei weiteren bekannten Einrichtungen ist beabsichtigt, die Ruhestellung
in einer neutralen Lage vorzunehmen, d. h., die Elektrode wird zum Stillstand gebracht.
Ein Ventil befindet sich zwischen dem Druckfluidum und dem Kolben, welches den Kolben
in eine Ruhelage während des Regelvorganges bringen kann. Die meisten Regler haben
einen sogenannten toten Bereich, d. h., der Regler wird so eingestellt, daß er eine
bestimmte Spannung hält. Infolge des toten Bereiches würde eine Bewegung einer Elektrode
erst auftreten, wenn ein Lichtbogen die Toleranzgrenze erreicht hat, wonach dann
die Korrekturbewegung eingeleitet werden würde. Dies trifft auch für die folgenden
Einrichtungen zu.
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Weiterhin ist eine Einrichtung zur selbsttätigen elektrohydraulischen
Elektrodenregelung bei Lichtbogenöfen bekannt, bei der die Elektroden und ihr Gerüst
mittels eines Steuerkolbens von dem Druck einer Flüssigkeit getragen werden, wobei
die Förderleistung eines den Flüssigkeitsdruck liefernden Flüssigkeitsumlaufs in
Abhängigkeit von den elektrischen Werten des Lichtbogens geregelt wird. In den Druckflüssigkeitsumlauf
ist eine den Druck regelnde Kolben- oder Rotationspumpe eingeschaltet, deren Förderung
über einen Antriebsmotor in Abhängigkeit von den elektrischen Werten des Lichtbogens
gesteuert wird. In dem Rücklauf zwischen Druckzylinder und Sammelbehälter liegt
ein regel- und einstellbares
Drosselorgan. Bei dieser bekannten
Einrichtung wird eine stromempfindliche Vorrichtung dazu benutzt, das relative Drehmoment
eines Motors zu regeln, das auf ein federbelastetes Hebelelement wirkt, um abwechselnd
die Funktion von zwei federbelasteten Ventilen zu steuern. Die Verwendung einer
Ausströmöffnung oder eines veränderbaren Drosselorgans ist nachteilig, da sich unter
anderem insofern eine unerwünscht veränderbare Größe ergibt, als der Durchfluß einer
Flüssigkeit durch eine Öffnung hinsichtlich des Volumens zunimmt, wenn sich die
Viskosität des Druckmittels, z. B. durch Temperaturerhöhung, vermindert. Bei Erneuerung
der Elektrode durch Anbringung eines Graphitabschnitts am oberen Elektrodenende
wird das Gewicht des vom Kolben getragenen Teiles der Anordnung und daher der hydraulische
Druck in dem Zylinder erhöht, so daß der Durchfluß durch die Öffnung zunimmt. Außerdem
treten beim Betrieb eines Lichtbogenofens plötzliche starke Änderungen des durch
den Lichtbogen fließenden Stromes auf, die sehr schnelle Beschleunigung oder Bremsung
des Motors erfordern. Diese Beschleunigung verlangt Energie, die durch eine Druckzunahme
zugeführt werden muß. .Dieser Druckanstieg vergrößert auch den Durchfluß durch die
Öffnung und neutralisiert den gewünschten Effekt, so daß sich ein träges Ansprechen
einer solchen Regelanlage ergibt. Ein weiterer Nachteil von Ausströmöffnungen oder
Drosselorganen ist die leichte Möglichkeit einer Beschädigung, insbesondere die
Bildung eines Durchflußkanals, die zu einer Vergrößerung der Querschnittsfläche
führt. Bei dieser bekannten Regeleinrichtung muß ein verhältnismäßig großer Motor
verwendet werden, der große Trägheit der Regelung bedingt und auch teuer ist. Die
Schwierigkeiten bei der Regelung erhöhen sich noch dadurch, daß ein Gleichstrommotor
verwendet werden muß, bei dem der im Motorkreis auftretende Spannungsabfall die
Funktion des Quadrates des erforderlichen Stromes ist. Falls der Speisestrom des
Ofens oder der Regelstrom ausfällt, fällt die Elektrode in die Schmelze, wenn das
Druckmittel durch die öffnung ausströmt. Dies kann einen Schmelzenverlust infolge
übermäßiger Kohlenverunreinigung aus einer Lösung der Elektrode oder auch Verlust
oder Bruch der Elektrode zur Folge haben.
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Bei einer anderen bekannten Regulieranordnung wird die Elektrode normalerweise
von dem Bad weg durch ein unter konstantem Druck stehendes Fluidum gedrückt, dessen
Zufuhr von einem Ventil gesteuert wird. Die Betätigung dieses Ventils wird ansprechend
auf veränderbaren Luftdruck bewirkt, der in übereinstimmung mit der an die Elektrode
gelieferten elektrischen Leistung zugeführt wird. Diese bekannte Anordnung enthält
eine ziemlich komplizierte Regelanordnung, die nicht nur auf die Lichtbogenspannung
anspricht. Außerdem wirkt ein Relaisventil in der Weise, daß es gleichzeitig das
Volumen des Druckfluidums regelt, das den Druckzylindern zugeführt und diesen entzogen
wird, in denen die Kolbenelektrode arbeitet.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer verbesserten elektrohydraulischen
Reguliereinrichtung der definierten Art, bei der die erwähnten Nachteile der bekannten
Anordnungen beseitigt sind und im besonderen kein toter Bereich vorhanden ist, so
daß die Einrichtung auch auf schwächste Signale sicher anspricht. Dies wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß der Umlauf durch zwei Motoren aufrechterhalten wird, wobei
der eine Motor die Flüssigkeit in den Steuerzylinder hineindrückt, der andere sie
aus dem Zylinder abzieht und wobei aus dem Verhältnis der Fördermengen sich bei
Überwiegen des Zuflusses eine Bewegung des Kolbens und damit der Elektrode nach
oben, bei Überwiegen des Abflusses eine Bewegung nach unten und bei Gleichheit von
Zu- und Abfluß Stillstand des Kolbens bzw. der Elektrode ergibt. Der Flüssigkeitsabfluß
aus dem Steuerzylinder kann innerhalb eines Bereiches variiert werden, der sich
von annähernd Null bis zu der im wesentlichen zweifachen Menge des Flüssigkeitszuflusses
in den Steuerzylinder erstreckt.
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Eine Einrichtung zur Ausübung dieses Verfahrens ist erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß der Motor zur Regelung des Abflusses aus dem Zylinder
ein in einer Richtung wirkender Motor mit veränderlicher Drehzahl ist und antriebsfähig
mit einer Pumpe in Verdrängerbauart gekuppelt ist, die an die Ausströmöffnung des
Zylinders angeschlossen werden kann, und daß der andere Motor zur Regelung des Flüssigkeitszuflusses
in den Zylinder antriebsfähig mit einer zweiten Pumpe in Verdrängerbauart gekuppelt
ist, die an die Einströmöffnung des hydraulischen Servomotors angeschlossen werden
kann.
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Besonders vorteilhaft bei dem Verfahren und der Einrichtung nach der
Erfindung wirkt sich aus, daß die Verwendung einer Ausströmöffnung oder eines veränderbaren
Drosselorgans vermieden und dafür ein in Abwärtsrichtung wirkender Regelmotor verwendet
wird. Erfindungsgemäß wird der Ausstoß eines Druckmittelvolumens erreicht, das der
Motordrehzahl direkt proportional ist, unabhängig von Druckdifferenzen zwischen
dem Eingang und Ausgang der Pumpe und von Viskositätsänderungen des Druckmittels
oder anderen veränderbaren Größen. Jede Bewegung der Elektrode wird bei Energieausfall
unterbrochen, und die Elektrode wird an ihrem Platz gehalten oder nach oben aus
dem Gefahrenbereich gedrückt, bis der Strom wieder einsetzt, da der erfindungsgemäß
verwendete, in Aufwärtsrichtung wirkende Motor von einer Nutzleistung und nicht
von dem Ofen gespeist wird und es sich dabei um einen kleinen Wechselstrommotor
und nicht um einen großen Gleichstrommotor handelt.
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Die Einrichtung nach der Erfindung ermöglicht eine schnelle Änderung
der Elektrodenanlage in Abhängigkeit von einer Änderung des Betriebszustandes des
Lichtbogenkreises mit einem Kleinstwert an Verzögerung infolge Trägheit und anderer
Ursachen. Die Einrichtung nach der Erfindung ist leicht bedienbar, verhältnismäßig
billig, in hohem Grad ansprechempfindlich, dauerhaft und leistungsfähig. Die Betriebssicherheit
wird wesentlich erhöht.
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Die Erfindung ist als Beispiel in der Zeichnung veranschaulicht. Es
zeigt F i g. 1 einen schematischen Aufriß eines Lichtbogenofens mit der elektrohydraulischen
Elektrodenregeleinrichtung, F i g. 2 ein Schaltbild einer geeigneten elektrischen
Regeleinrichtung für die elektrohydraulische Elektrodenregeleinrichtung, F i g.
3 ein Schaltbild einer abgeänderten Ausführungsform der Regeleinrichtung und F i
g. 4 ein Schaltbild einer anderen Ausführungsform der elektrischen Regeleinrichtung.
In
den Figuren ist jeweils nur die Regeleinrichtung für eine Elektrode dargestellt;
für die Regelung der drei Elektroden eines Dreiphasenlichtbogenofens bedarf es also
drei der dargestellten Einrichtungen.
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In F i g. 1 ist ein Lichtbogenofen dargestellt, der einen mit einer
feuerfesten Auskleidung 11 ausgefütterten Mantel 10 hat und zur Aufnahme
eines elektrisch leitenden Schmelzgutes 12 geeignet ist. Ein mittels einer Leitung
14 geerdeter Stab 13 steht in elektrischer Verbindung mit dem Schmelzgut 12. Der
Ofen ist durch eine Abdeckung 16 mit einer Öffnung 17 für eine senkrecht angeordnete
Kohle- oder Graphitelektrode 18 verschlossen. Ein waagerechter Elektrodenarm 19
trägt die Elektrode 18 sowie eine Stromzuführungsschiene 21, die die Elektrode über
biegsame Leitern 22 mit der Sekundärwicklung eines Netztransformators 23 verbindet.
Veränderbare Induktivitäten 25 auf der Primär- oder Sekundärseite des Transformators
23 dienen zur Regelung des Transformators.
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Mit dem Elektrodenarm 19 ist ferner ein senkrecht angeordneter Zylinder
24 verbunden, der in senkrechter Richtung zwischen von einer Winkelstütze am Mantel
10 getragenen Rollen 26 bewegbar ist. Innerhalb des Hohlzylinders 24 ist ein Steuerzylinder
28 mit einem Steuerkolben 29 gelagert, wobei der Steuerkolben 29 an dem Elektrodenarm
19 angreift, so daß die Elektrode 18 bei Verschiebung des Kolbens auf und ab bewegt
wird.
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Ein Speicher 31 ist mit einem Lufteinlaßventil 32, einem Flüssigkeitsauslaß
33 und einem Flüssigkeitseinlaß 34 versehen. Der Auslaß 33 ist mit zwei Rückschlagventilen
36 und 37 verbunden, wobei das Ventil 36 mit dem Einlaß einer Verdrängerpumpe 38
in Verbindung steht. Hierbei kann es sich um eine Zahnrad- oder Kapselpumpe handeln.
Der Auslaß der Pumpe 38 steht über eine Rohrleitung 39 mit einem ersten Einlaß 41
des Steuerzylinders 28 in Verbindung. Ein weiterer Einlaß 42 des Steuerzylinders
28 ist über eine Rohrleitung 43 mit dem Einlaß eines federbelasteten Rückschlagventils
44, dem Auslaß des Rückschlagventils 37 und einem Einlaß für eine zweite Verdrängerpumpe
46 verbunden. Die Auslaßseite des federbelasteten Rückschlagventils 44 ist mit dem
Speichereinlaß 34 und der Druckseite eines weiteren Rückschlagventils 47 verbunden,
dessen Eimaß mit dem Auslaß der Pumpe 46 in Verbindung steht.
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In F i g. 2 ist ein Schaltbild der Regeleinrichtung dargestellt. Die
Primärwicklung 49 eines Transformators 48 ist einerseits mit einem der Leiter 22
möglichst nahe an der Elektrode 18 und andererseits mit der Leitung 14 des Massekontaktes
13 verbunden. Damit liegt die Primärwicklung 49 im Nebenschluß zu einem Lichtbogen,
der sich zwischen der Elektrode 18 und dem Schmelzgut 12 bildet. Die Sekundärwicklung
51 des Transformators 48 ist mit einem Gleichrichter 52 verbunden, dessen Ausgang
an einen Anker 53 eines Gleichstrommotors 54 angeschlossen ist, der hier mit einer
im Nebenschluß liegenden Feldwicklung 56 versehen ist. Ein veränderbarer Widerstand
57 ist in dem Ausgangskreis des Gleichrichters 52 angeordnet, um den durch den Anker
53 fließenden Strom zu ändern. Die Feldwicklung 56 kann. von einer konstanten Gleichstromquelle
gespeist werden. Der Motor 54 treibt die Pumpe 46 in der Richtung an, daß sie Flüssigkeit
aus dem Steuerzylinder 28 in den Speicher 31 pumpt. Ein mit konstanter Drehzahl
umlaufender Wechselstrommotor 58 treibt die zweite Pumpe 38 in der Richtung an,
daß sie Flüssigkeit aus dem Speicher 31 in den Steuerzylinder 28 pumpt.
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Da unter Umständen der Luftdruck in dem Speicher 31 nicht ganz ausreicht,
um das Gewicht der Elektrode 18 und des Armes 19 auszugleichen, kann zusätzlich
Druckluft in den Speicher 31 durch das Ventil 32 eingeführt werden, wobei die Rückschlagventile
44 und 47 so eingestellt werden, daß bei Nichtumlaufen der Pumpen 38 und 46 die
Flüssigkeitsströmung von dem Steuerzylinder 28 in den Speicher 31 gesperrt ist.
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Die Wirkungsweise dieser Anordnung ist folgende: Bei Betriebsbeginn
wird die Elektrode 18 oberhalb des Schmelzgutes 12 gehalten, bis die Pumpen 38 und
46 durch Erregung der Motoren 54 und 59 in Betrieb gesetzt sind. Die Förderleistung
der Pumpe 46 soll annähernd doppelt so groß sein, wie die der Pumpe 38, um auch
bei maximaler Drehzahl des Motors 54 einen Leistungsüberschuß zu haben. Da die Stromkreise
zu der Elektrode 18 und den Motoren 54 und 58 zunächst geschlossen sind, ist kein
Lichtbogen zwischen der Elektrode 18 und dem Schmelzgut 12 vorhanden. An der Primärwicklung
49 des Transformators 48 liegt also die gesamte Elektrodenspannung,
so daß auch die volle Ausgangsspannung des Gleichrichters 52 am Anker 53 des Motors
54 liegt. Der Motor 54 läuft also mit maximaler Drehzahl, so daß die Förderleistung
der Pumpe 46 diejenige der Pumpe 38 wesentlich überschreitet. Die von der Pumpe
46 gelieferte Flüssigkeit wird durch das Rückschlagventil 47 in den Speicher 31
zwecks Rückumlauf gedrückt. Gleichzeitig wird Flüssigkeit aus dem Steuerzylinder
28 entnommen, so daß sich die Elektrode mit hoher Geschwindigkeit nach unten bewegt.
Bei Berührung des Schmelzgutes 12 durch die Elektrode 18 fällt der Widerstand zwischen
der Elektrode und dem Schmelzgut 12 im wesentlichen auf Null, so daß sich der zu
der Primärwicklung 49 des Transformators 48 fließende Strom wesentlich verringert.
Dadurch nimmt der zum Anker 53 fließende Strom ab, so daß die Motordrehzahl schnell
sinkt und die Pumpe 38 den Steuerkolben 29 nach oben treibt. Dadurch entsteht ein
Lichtbogen zwischen der Elektrode 18 und dem Schmelzgut 12. Wenn der Lichtbogen
gezogen ist, nimmt der Stromfluß durch die Primärwicklung 49 allmählich zu, wodurch
sich die Drehzahl des Motors 54 erhöht, bis der Lichtbogen die gewünschte Länge
erreicht hat. Zu diesem Zeitpunkt sind die Fördermengen der Pumpen 46 und 38 gleich.
Wenn der Lichtbogen unterbrochen wird oder nicht zündet, wird der Motor
54 stark beschleunigt, so daß die Elektrode 18 wieder gesenkt wird.
Dadurch wird der Lichtbogen gezündet oder wieder hergestellt. Der Arbeiter kann
die gewünschte Lichtbogenlänge durch Einstellung des Widerstandes 57 wählen, der
die Drehzahl des Motors 54 regelt.
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Da die Motoren 54 und 58 ständig laufen, steht ein relativ großes
Drehmoment bei Drehzahländerungen zur Verfügung. Auch bleibt die Wirkung des Schlupfes
oder einer geringfügigen Undichtigkeit in der Pumpe ohne Folgen. Da die Umlaufrichtung
der Motoren zu keinem Zeitpunkt umgekehrt wird, werden unerwünschte Reibung oder
andere nachterdige hydraulische Verhältnisse, die sich aus stationären oder bewegungslosen
Zuständen ergeben, vermieden.
In F i g. 3 ist ein Wechselstrommotor
62 mit konstanter Drehzahl dargestellt, der mit einer Pumpe 46
verbunden
ist, und ein Motor 63 mit veränderbarer Drehzahl, der an die Pumpe 38 gekuppelt
ist. Der Motor 63 ist ein Gleichstromnebenschlußmotor, dessen Anker 64 über einen
veränderbaren Widerstand 66 an eine konstante Gleichstromquelle angeschlossen ist.
Der Transformator 48 speist wie in F i g. 2 den Gleichrichter 52, der aber hier
nur etwa die halbe Ausgangsspannung hat. Wie zur vollen Erregung einer Feldwicklung
67 für den Motor 63 nötig wäre. Der Ausgang des Gleichrichters 52 ist deshalb in
Reihe mit der Feldwicklung 67 und mit einem zweiten Gleichrichter 68 geschaltet,
der die gleiche Ausgangsspannung hat, aber von einer konstanten Stromquelle gespeist
wird. Die Ausgangsspannungen der Gleichrichter 52 und 68 werden somit summiert und
liefern. die erforderliche maximale Spannung für die Feldwicklung 67.
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Die Wirkungsweise dieser Anordnung ist folgende: Im Betrieb wird die
Primärwicklung 49 des Transformators 48 vollständig erregt, wenn kein Lichtbogen
zwischen der Elektrode 18 und dem Schmelzgut 12 vorhanden ist. Die Ausgangsspannung
des Gleichrichters 52 erreicht dabei einen Maximalwert, so daß in Verbindung mit
der Ausgangsspannung des Gleichrichters 68 die Feldwicklung 67 des Motors 63 voll
erregt wird. Der Motor 63 läuft also mit seiner normalen Drehzahl. Die von dem Motor
62 angetriebene Pumpe 46 reicht somit aus, um die Elektrode 18 mit der gewünschten
Geschwindigkeit nach unten zu bewegen. Wenn die Elektrode 18 das Schmelzgut 12 berührt,
wird die Erregung des Transformators 48 wesentlich vermindert, wodurch der Ausgang
des Gleichrichters 52 abnimmt und das Feld 67 abschwächt. Dadurch kann sich die
Drehzahl des Motors 63 erhöhen, so daß die Elektrode 18 gehoben wird und der Lichtbogen
entsteht. Die Erregung der Feldwicklung 67 ändert sich nur zwischen bestimmten Grenzen,
wobei die untere Grenze durch die Ausgangsspannung des Gleichrichters 68 festgelegt
ist.
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Eine besonders gute Ansprechgeschwindigkeit hat die Anordnung nach
F i g. 4. Dort liegt der Ausgang des Gleichrichters 52 in Reihe mit einer Gleichstromquelle,
die, wie dargestellt, aus einem an eine konstante Spannungsquelle angeschlossenen
Gleichrichter 68 bestehen kann. Die summierten Spannungen beider Gleichrichter erregen
eine Feldwicklung 73 eines Gleichstromnebenschlußmotors 74, welche in Reihe zwischen
die Gleichrichter 68 und 52 geschaltet wird. Der Motor 74 ist mit der Pumpe 38 (F
i g. 1) verbunden. Sein Anker 76 ist zwischen die Leitung 77, die den Gleichrichter
52 mit dem Gleichrichter 68 verbindet, und die Leitung 78 geschaltet,
die den Gleichrichter 68 mit der Feldwicklung 73 verbindet. Die Pumpe 46 ist an
einen Gleichstromnebenschlußmotor 79 angeschlossen, dessen Nebenschlußwicklung 81
in Reihe mit dem Anker 86 liegt. Der Anker 82 des Motors 79 ist zwischen die Leitung
77 und die Leitung 83 geschaltet, welche die Feldwicklung 73 mit dem Gleichrichter
52 verbindet. Ein veränderbarer Widerstand 84 kann in den Stromkreis des Ankers
82 für die Drehzahlregelung eingefügt werden. - i Die Wirkungsweise dieser Anordnung
ist folgende: Wenn kein Lichtbogen zwischen dem Anker 18 und dem Schmelzgut 12 auftritt
und der Transformator 48 vollständig erregt ist, fließt der maximale Strom zu dem
Anker 82 des Motors 79 sowie zu dem Feld 73 des Motors 74. Die Drehzahl des Motors
79 erreicht infolgedessen einen maximalen Wert, während die Drehzahl des Motors
74 einen Kleinstwert hat, so daß sich die Elektrode 18 mit der gewünschten
maximalen Geschwindigkeit nach unten bewegt. Wenn die Elektrode 18 das Schmelzgut
12 berührt, wird die Ausgangsspannung des Gleichrichters 52 vermindert, die
nicht nur den zu dem Anker 82 fließenden, den Motor 79 verlangsamenden Strom reduziert,
sondern auch das Feld 73 abschwächt, das die Drehzahl des Motors 74 erhöht, so daß
die Elektrode nach oben bewegt wird. Die Bedienung des Widerstandes 84 durch
den Arbeiter regelt die Lage der Elektrode 18.
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Die hier beschriebene Regelanlage ist auch auf ein- und zweiphasige
Elektroofenstromkreise anwendbar.