DE1169677B - Verfahren zur Herstellung von Wolframpulver guter Verdichtbarkeit - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Wolframpulver guter VerdichtbarkeitInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22B—PRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
- C22B34/00—Obtaining refractory metals
- C22B34/30—Obtaining chromium, molybdenum or tungsten
- C22B34/36—Obtaining tungsten
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22F—WORKING METALLIC POWDER; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM METALLIC POWDER; MAKING METALLIC POWDER; APPARATUS OR DEVICES SPECIALLY ADAPTED FOR METALLIC POWDER
- B22F9/00—Making metallic powder or suspensions thereof
- B22F9/16—Making metallic powder or suspensions thereof using chemical processes
- B22F9/18—Making metallic powder or suspensions thereof using chemical processes with reduction of metal compounds
- B22F9/20—Making metallic powder or suspensions thereof using chemical processes with reduction of metal compounds starting from solid metal compounds
- B22F9/22—Making metallic powder or suspensions thereof using chemical processes with reduction of metal compounds starting from solid metal compounds using gaseous reductors
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: C 22 b
Deutsche Kl.: 40 a - 57/00
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
N 21841VI a/40 a
13. Juli 1962
6. Mai 1964
13. Juli 1962
6. Mai 1964
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Wolframpulver guter Verdichtbarkeit durch
Reduktion von Amrnoniumparawolframat mittels Wasserstoff unter Anwendung von Kaliumsilikat als
Aktivierungsmittel.
Nach einem allgemein angewendeten Verfahren wird dazu das Ammoniumparawolframat entweder
durch Erhitzen an der Luft in WO3 umgesetzt oder zu WO29 reduziert. Aus dem Wolframoxyd kann
darauf durch Erhitzen in einer reduzierenden Atmosphäre das Metall in Pulverform erhalten werden.
Die weitere Behandlung des Metallpulvers ist vom Verwendungszweck abhängig. Nach an sich bekannten
Verfahren kann es z. B. in sogenanntes duktiles Wolfram umgesetzt werden.
Für die Herstellung von Glühfäden für elektrische Lampen wird das Pulver zu Stäben gepreßt, die in
einem Ofen bei einer Temperatur von meist 1000 bis 1200° C vorgesintert und dann in einer Wasserstoffatmosphäre
durch direkten elektrischen Stromdurchgang bis zu der für die weitere Verarbeitung
erforderlichen Dichte erhitzt werden. Die Stromstärke wird dabei gewöhnlich auf etwa 90% der
Stromstärke gesteigert, bei der der Stab durchschmelzen würde.
Die auf diese Weise erzielten Sinterkörper können anschließend durch Hämmern und Ziehen auf den
gewünschten Durchmesser gebracht werden.
Es ist bekannt, daß die Ergebnisse dieses Verfahrens durch eine geringe Menge an Kaliumsilikat
und/oder dessen Reaktionsprodukten beeinflußt werden. Dieser Stoff beeinflußt nicht nur die Rekristallisationstemperatur
und die Form der nach der Rekristallisierung erzielten Wolframkristalle in den Glühfäden, sondern auch den Sintermechanismus
und den Verlauf der Reduktion des Wolframoxyds zu Metallpulver. In der Praxis wird das Kaliumsilikat
entweder dem WO3 oder dem WO29 zugesetzt.
Es ist erwünscht, daß die Stäbe vor dem Sintern bereits eine minimale scheinbare Dichte von etwa
10 g/ccm besitzen. Es ergibt sich, daß diese Dichte in vielen Fällen nur durch Anwendung äußerst hoher
Drücke beim Pressen von Stäben aus dem Metallpulver erreichbar ist, wobei das Dichtedruckdiagramm
häufig scharfe Knicke aufweist. In diesem Fall treten leicht Brüche und Risse in den Stäben
auf. Diese Ausschußquelle ist in wirtschaftlicher Hinsicht sehr nachteilig. Preßfehler treten insbesondere
auf, wenn das Metallpulver nach der Herstellung mit starken Säuren zur Entfernung eines Übermaßes
an unerwünschten Überresten von Aktivierungsmitteln gewaschen worden ist.
Verfahren zur Herstellung von Wolframpulver
guter Verdichtbarkeit
guter Verdichtbarkeit
Anmelder:
N. V. Philips' Gloeilampenfabrieken,
Eindhoven (Niederlande)
Vertreter:
Dipl.-Ing. H. Zoepke, Patentanwalt,
München 5, Erhardtstr. 11
Als Erfinder benannt:
Pieter van den Berg,
Thomas Antonius, Cornells Jacobs,
Arnoldus Wilhelmus Joseph Verheijen,
Eindhoven (Niederlande)
Beanspruchte Priorität:
Niederlande vom 17. Juli 1961 (267 184)
Es wurde festgestellt, daß durch Abänderung des beschriebenen Verfahrens zur Herstellung von
Wolframpulver aus Ammoniumparawolframat unter Anwendung von Kaliumsilikat als Aktivierungsmittel
das Auftreten von Preßfehlern völlig oder nahezu völlig vermeidbar ist. Nach der Erfindung wird dazu
das Ammoniumparawolframat durch Erhitzen zwischen 400 und 600° C in einer reduzierenden Atmosphäre
zu sogenannter »Ammoniumwolframbronze« reduziert, bis eine Ammoniumwolframbronze mit
einem Mindestammoniakgehalt von 0,5% erhalten ist, worauf das Aktivierungsmittel zugesetzt und das
Gemisch zu Wolfram reduziert wird.
Unter »Ammoniumwolframbronzen« werden Verbindungen mit der allgemeinen Formel (NH4)XWO3
verstanden, wo χ theoretisch ~ 0,3 ist. (NH4)0 3WO3
enthält etwa 2,1 Gewichtsprozent NH3.
Es hat sich ergeben, daß das für ein optimales Ergebnis erwünschte hexagonale Kristallgitter dieser
Verbindung während der ersten Reduktionsstufe bis zu Ammoniakprozentsätzen von etwa 0,5 Gewichtsprozent,
entsprechend einer Formel von
(NH4)^0106WO3,
aufrechterhalten wird. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Bronze hat eine blauschwarze
Farbe.
Die erste Reduktion wird bei einer Temperatur zwischen 400 und 600° C durchgeführt, wobei vor-
409 588/332
teDhaft von der Trennung des frei werdenden Ammoniaks
in Stickstoff und Wasserstoff bei der Erhitzung des Parawolframats Gebrauch gemacht werden
kann.
Vorzugsweise wird in der ersten Stufe eine Ammonium wolf rambrönze mit einem Ammoniakgehalt
von etwa 0,8 Gewichtsprozent entsprechend einer theoretischen Formel von (NH4)0>1WO3, hergestellt.
Dazu wird die Temperatur während der Reduktion auf 450° C ±30° C gehalten. Es hat sich
ergeben, daß mit dem aus dieser »Bronze« hergestelltem Wolframpulver in technologischer Hinsicht
optimale Ergebnisse erzielt werden.
Nach der ersten Reduktion wird die erzielte Ammoniumwolframbronze mit Kaliumsilikat und
gewünschtenfalls anderen Stoffen, wie z. B. Aluminiumnitrat, gemischt. Darauf wird die »Bronze«
durch Erhitzen in einer reduzierenden Atmosphäre reduziert.
Ammoniumparawolframat wird in 100 Minuten von 450 auf 475° C erhitzt. Dazu wird ein mit
Ammoniumparawolframat gefülltes Schiff mit einei Geschwindigkeit von 4 cm/Min, durch einen Rohrofen
mit einer Glühzone von 4 m, deren Anfangstemperatur 450° C beträgt und am Ende der Zone
allmählich auf 475° C ansteigt, fortgeschoben. In das Rohr wird während der Reduktion Wasserstoff
mit einem Überdruck von 20 cm Wassersäule im ganzen System eingeleitet. Es ergibt sich, daß das
Material nach der Abkühlung eine Ammoniumwolframbronze mit einem Ammoniakgehalt von
0,8 o/o, entsprechend einer Formel von (NH4)0^Wo3,
bildet.
Die »Bronze« wird mit einer solchen Kaliumsilikatmenge gemischt, daß 0,5 g Siliciumdioxyd je 100 g
»Bronze« vorhanden ist. Dazu wird das Ammoniumwolframbronzepulver mit einer wäßrigen Lösung
von Kaliumsilikat gemischt, worauf das Gemisch getrocknet wird.
Die mit dem Aktivierungsmittel versehene »Bronze« wird anschließend in üblicher Weise dadurch
zu Metall reduziert, daß sie durch einen Rohrofen mit einer Glühzone durchgeleitet wird, deren
Temperatur von 700 bis 900° C ansteigt. Das Metallpulver wird nach erfolgter Reduktion in üblicher
Weise mit starken Säuren und anschließend mit Wasser gewaschen.
Gewünschtenfalls kann in ganz ähnlicher Weise eine Ammoniumwolframbronze mit einem niedrigeren
oder höheren Ammoniakgehalt dadurch hergestellt werden, daß die Verweilzeit in der Glühzone
durch Änderung der Geschwindigkeit der Wasserstoffströmung oder des Temperaturverlaufs im Rohrofen
länger oder kürzer gewählt wird. Für den beschriebenen Effekt auf die Preßbarkeit der aus der
»Bronze« hergestellten Metallpulver ist es aber notwendig, den Ammoniakgehalt der »Bronze« nicht so
weit abfallen zu lassen, daß ein Material ohne hexagonale Kristallstruktur entsteht. Wie bereits erwähnt,
beträgt der minimal zulässige Ammoniakgehalt etwa 0,5 Gewichtsprozent.
Aus dem Beispiel und den Figuren ergibt sich die Wirkung des Verfahrens nach der Erfindung.
F i g. 1 zeigt einen Schnitt durch eine Matrize zum Pressen kleiner Pastillen und Metallpulver;
F i g. 2 zeigt eine graphische Darstellung, in der die Längenänderung in Millimeter (—JL) gegen die Belastung
in Tonnen je Quadratzentimeter (P) aufgetragen ist.
Von der gleichen Charge Ammoniumparawolframat wurde ein Teil nach der Erfindung zu Wolframpulver
umgesetzt (s. Beispiel 1), ein anderer Teil wurde zuerst durch Reduktion zu WO29 umgesetzt
und anschließend nach Zusatz von Kaliumsilikat, wie im Beispiel 1, zu Wolframpulver reduziert.
Den beiden Materialien wurde die gleiche Silikatmenge, wie im Beispiel 1 angegeben, zugefügt.
Von den beiden Mengen wurden stets 25 g in den Hohlraum einer Matrize der in F i g. 1 dargestellten
Form eingebracht, worauf der 40 kg wiegende Preßkolben 2 auf das Material gesetzt wurde. Darauf
wurde mittels einer selbstregistrierenden Anordnung (nicht dargestellt) die Längenänderung des Stabes 3
bei konstant zunehmender Belastung des Kolbens gemessen.
F i g. 2 zeigt zwei Kurven, welche die Längenänderung des Stabes 3 bei jedem Druck bis 2,4 t/cm2
darstellen. Kurve I gehört zu dem nach der Erfindung hergestellten Wolframpulver und Kurve II zu dem
nach dem bekannten Verfahren hergestellten Wolframpulver.
Aus den Kurven ist deutlich ersichtlich, daß die Verdichtbarkeit des Materials gemäß der Kurve I viel
allmählicher abnimmt als die des Materials gemäß der Kurve II und daß die gesamte Zusammendrückbarkeit
größer ist.
Dies bedeutet, daß die Dichte des zuerst genannten Materials unter Belastung viel allmählicher zunimmt.
Hierdurch werden Abscherungen und Spannungsunterschiede im Preßstab völlig oder nahezu völlig
vermieden. Der Ausschuß infolge Preßfehler ist in der Praxis um einen Faktor 5 bis 25 kleiner.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Wolframpulver guter Verdichtbarkeit durch Reduktion von Ammoniumparawolframat mittels Wasserstoff unter Anwendung von Kaliumsilikat als Aktivierungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß das Ammoniumparawolframat durch Erhitzen auf eine Temperatur von 450° C ± 30° C in einer reduzierenden Atmosphäre zu sogenannter »Ammoniumwolframbronze« [(NH4)^WO3, wobei χ ^ 0,3 ist] reduziert wird, bis eine Ammoniumwolframbronze mit einem Ammoniakgehalt von wenigstens 0,5 Gewichtsprozent entstanden ist, worauf das Kaliumsilikat zugesetzt und das Gemisch in bekannter Weise zu Wolfram weiter reduziert wird.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 1 078 333;
USA.-Patentschrift Nr. 2 806 774;
Gmelin, »Handbuch der anorganischen Chemie«, 8. Auflage, 1933, System Nr. 54, Wolfram, S. 235.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen409 588/332 4.64 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL1169677X | 1961-07-17 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1169677B true DE1169677B (de) | 1964-05-06 |
Family
ID=19870852
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEN21841A Pending DE1169677B (de) | 1961-07-17 | 1962-07-13 | Verfahren zur Herstellung von Wolframpulver guter Verdichtbarkeit |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1169677B (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT391434B (de) * | 1985-03-20 | 1990-10-10 | Tungsram Reszvenytarsasag | Verfahren zur herstellung von pulvermetallurgisch erzeugten, zuschlagfreien gesinterten wolframkoerpern |
US5785731A (en) * | 1995-03-03 | 1998-07-28 | Patent-Treuhand-Gesellschaft Fur Elektrische Gluhlampen Mbh | Process of making a non-sag tungsten wire for electric lamps |
US5795366A (en) * | 1995-03-03 | 1998-08-18 | Patent-Treuhand-Gesellschaft Fuer Elektrische Gluehlampen Mbh | Method of manufacturing a non-sag tungsten wire for electric lamps |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2806774A (en) * | 1955-06-21 | 1957-09-17 | Egyesuelt Izzolampa | Manufacture of tungsten metal powder and articles made therefrom |
-
1962
- 1962-07-13 DE DEN21841A patent/DE1169677B/de active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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