-
Gemeinschaftsantenne mit weit verzweigtem Kabelnetz Es ist bekannt,
einzelne Häuser oder Wohnblocks mit Gemeinschaftsantennen zu versehen, wobei die
von einer gemeinsamen Antenne aufgenommenen Antennensignale über ein Verteilemetz
den einzelnen Teilnehmern zugeführt werden. Besonders bei Gebieten mit einer großen
Anzahl von Teilnehmern auf kleinem Raum kann es zweckmäßig sein, z. B. eine ganze
Siedlung oder einen Stadtteil von einer zen-'tralen Stelle aus über Kabel mit den
Rundfunk-und/oder Fernsehsignalen zu versorgen. Gegenüber den üblichen Gemeinschaftsantennenanlagen
können dadurch die sonst für jedes Haus notwendigen Empfangsantennenanlagen eingespart
werden. Andererseits wird durch die zentrale Versorgung eines Gebietes die übertragung
der Fernseh- bzw. Rundfunksignale über größere Kabelstrecken erforderlich. Hierbei
ergeben sich Schwierigkeiten, weil die Kabeldämpfung mit zunehmender Frequenz immer
größer wird, wovon besonders Fernsehkanäle mit höheren Frequenzen betroffen werden,
die z. B. im Bereich der Fernsehbänder IV und V liegen.
-
Es ist bekannt, bei Gemeinschaftsantennenanlagen von der Frequenzumsetzung
Gebrauch zu machen, wobei die Kanäle der oberen Fernsehbänder in freie Kanäle niedriger
Bänder umgesetzt werden. Da jedoch aus Gründen der Selektion die Belegung unmittelbar
benachbarter Kanäle nicht in allen Fällen zweckmäßig erscheint, können auf diese
Weise in den Fernsehbändem I und III nur sechs Kanäle untergebracht werden. Mit
zunehmender Zahl der zu empfangenden Programme reichen diese sechs Kanäle jedoch
nicht aus, so daß eine darüber hinausgehende Anzahl von Fernsehkanälen zu Schwierigkeiten
Anlaß gibt.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Weg aufzuzeigen, durch
den die genannten Schwierigkeiten bei der übertragung von Fernsehkanälen vermieden
werden können. Gemäß der Erfindung, welche sich auf eine Gemeinschaftsantennenanlage
mit Frequenzumsetzung und einem Kabelnetz größerer Länge bezieht, welches für die
Versorgung einer größeren Zahl von Teilnehmern ausgelegt ist, wird dies dadurch
erreicht, daß für die Kanäle der oberen Fernsehbänder, insbesondere der Bänder IV
und V, in der Nähe der zugehörigen Empfangsantenne eine Frequenzumsetzung auf niedrigere
Frequenzen vorgenommen wird,. deren Lage im Frequenzspektrum so gewählt ist, daß
sie in freien Bereichen zwischen den Fernsehbändern liegen, und daß im Bereich der
Teilnehmeranschlußstellen eine erneute Frequenzumsetzung auf freie Kanäle der oberen
Fernsehbänder vorgesehen ist. Auf diese Weise können mit Sicherheit ausreichend
viele Fernsehkanäle übertragen werden. Außerdem ergibt sich der Vorteil, daß infolge
der niedrigeren ÜBerg tragungsfrequenz nach der ersten Umsetzung eine geringere
Dämpfung für die übertragungsleitung auftritt. Dadurch können die Verstärker in
entsprechend größeren Abständen eingesetzt werden. Da in den meisten Fällen Kanäle
der unteren Fernsehbänder ohne Umsetzung übertragen werden, ist der Frequenzabstand
zwischen diesen und den umgesetzteri Kanälen wesentlich geringer, so daß vielfach
mit Breitbandverstärkem ein großer Teil oder alle der vorhandenen Femsehkanäle verstärkt
werden können und nicht mehrere parallel geschaltete Verstärkerstreifen mit entsprechenden
Umgehungsweichen od. dgl. erforderlich werden.
-
Es ist zweckmäßig, das Verteilernetz aus drei Grundeinheiten so aufzubauen,
daß in einem primären, der Antenne nachgeschalteten Netz die Kabeldämpfung wesentlich
größer ist als die Ab-
zweigdämpfung, in einem sekundären Netz die Kabeldämpfung
ungefähr in der Größenordnung der Abzweigdämpfung.liegt, während in einem tertiären
Netz die Abzweigdämpfung überwiegen kann. Die übertragung der umgesetzten, niedrigeren
Frequenz erfolgt vorzugsweise im Bereich des primären Netzes mit seinem starken-
Anteil der Kabeldämpfung, während die zweite Frequenzumsetzung im sekundären oder
tertiären Netz vorgenommen wird.
-
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind an Hand eines Ausführungsbeispiels
erläutert. Es zeigt # F i g. 1 das Frequenzspektrum von 50 bis
900 MHz, F i g. 2 das Blockschaltbild einer Gemeinschaftsantennenanlage
für eine sehr große Teilnehmerzahl.
In F ig. 1 sind über
den Frequenzen von 50 bis 900 MHz die von den einzelnen Fertisehbändern
1
bis V belegten Femsehbereiche eingezeichnet. Der Bereich II entspricht dabei
dem UKW-Rundfunkband. Zwischen den Fernsehbändern 111 und IV sowie zwischen
den Bändern II und 111 und unterhalb Bandl sind schraffierte Frequenzbereichef.,
f.
und f4 eingezeichnet, in die die aus den Bändern IV und V stammenden Kanäle
umgesetzt werden können.
-
In F i g. 2 sind an einer zentralen Stelle angebrachte Antennen
1 und 2 angedeutet, die stellvertretend für eine größere Anzahl von Antennen
stehen. Die Antenne 2 ist über einen Verstärker 3
und eine Koppeleinrichtung
4 auf ein primäres Netz 5 geschaltet, das aus mehreren hintereinandergeschalteten
Abzweigstellen 6 und Verstärkern 7 besteht und welches am Ende über
einen Widerstand 8
reflexionsfrei abgeschlossen ist. Die durch die Antenne
2 angedeuteten Antennen arbeiten in einem der Fernsehbänder 1 odrr III, während
die Antenne 1 stellvertretend für die Antennen der Bänder IV und V steht.
Der oder den Antennen der oberen Fernsehbänder sind Frequenzumsetzer 9 nachgeschaltet,
durch welche die empfangenen Frequenzen fl auf Kanäle innerhalb der in F i
g. 1 schraffiert angedeuteten Bereiche f", f" oder f4 umgesetzt werden. Da
die Frequenzen f. bis f4 in der Nähe der Bänder I bzw. III liegen, können
die Verstärker 7
des primären Netzes so ausgelegt werden, daß sie sowohl die
Fernsehbänderl bzw. III verstärken als auch die benachbarten Frequenzbereiche f2,
f3 oder f4, An den Auskoppelstellen 6 werden über eine Weiche
10 die Frequenzbereiche so getrennt, daß die Fernsehbänder I bzw.
111 einem Verstärker 11 zugeführt werden, während die Frequenzen
f., f. oder f4 über Umsetzer 12 wieder in freie Kanäle der Fernsehbänder
IV bzw. V zurückversetzt werden. Die Umsetzung wird für die Kanäle eines dieser
Zwischenbereiche vorzugsweise breitbandig, d. h. mit einem gemeinsamen Oszillator,
vorgenommen. Diese Kanäle sollten deshalb bei der ersten Umsetzung auf den im Bereich
IV/V üblichen Frequenzabstand von 8 MHz gebracht werden. Es können also mehrere
oder alle Kanäle der Fernsehbänder IV/V gemeinsam in einem Schritt umgesetzt werden,
wodurch der Aufwand an Umsetzem wesentlich geringer wird. Bei der ersten Umsetzung
nach den Antennen ist dies besonders dann zweckmäßig, wenn die empfangenen Kanäle
nahe beieinander liegen. Die umgesetzten Frequenzen lassen sich dagegen frei wählen,
so daß sie mit einem Abstand von jeweils einem Kanal nebeneinanderliegen und dadurch
ohne allzu großen Bandbreitenbedarf alle zusammen oder in Gruppen umgesetzt werden
können. Dem Umsetzer 12 ist ein Verstärker 13 nachgeschaltet, der zusammen
mit dem Ausgang des Verstärkers 11 über eine Weicheneinrichtung 14 auf das
eigentliche sekundäre Netz 15
zusanunengeschaltet ist, das aus einer großen
Anzahl von Abzweigstellen 16 sowie einem Verstärker 17
und einem Abschlußwiderstand
18 besteht. Die Leitungsdämpfung und die Abzweigdämpfung liegen in diesem
sekundären Netz etwa in der gleichen Größenordnung. Nach den Abzweigstellen
16 sind nach Zwischenschaltung der Verstärker 19 und der Verteiler
20 die eigentlichen Teilnehmeranschlußstellen 21 in Form von Antennensteckdosen
vorgesehen, wobei die Enden der Stammleitungen 23 über einen ohmschen Widerstand
22 reflexionsfrei abgeschlossen sind. Das nach der Auskoppelstelle 16
folgende
tertiäre Netz entspricht somit einer herkömmlichen Gemeinschaftsantennenanlage,
z. B. für einen Wohnblock, ohne deren Antenneneinrichtung. In manchen Fällen kann
es, besonders bei weitverzweigten sekundären Netzen, zweckmäßig sein, die Umsetzung
erst nach den Abzweigstellen 16 im tertiären Netz vorzunehmen. Dadurch kann
eine erhöhte Kabeldämpfung für die Frequenzen der Bänder IV und V nach der zweiten
Umsetzung vermieden werden. Es ist ferner vorteilhaft, wenn nach zweimaliger Umsetzung
die Kanäle nicht mehr ihre ursprüngliche Frequenz, mit der sie von den Antennen
1 empfangen wurden, erhalten, weil andernfalls Interferenzerscheinungen zwischen
durch Direkteinstrahlung und über Kabel zugeführten Hochfrequenzschwingungen eintreten
können.