DE1167556B

DE1167556B - Anordnungen zur Dunkelstromkompensation bei Fotointegratoren mit einem Ladekondensator

Info

Publication number: DE1167556B
Application number: DEL36591A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Phys Dr Helmuth Frenk
Original assignee: Ernst Leitz Wetzlar GmbH
Current assignee: Ernst Leitz Wetzlar GmbH
Priority date: 1960-07-15
Filing date: 1960-07-15
Publication date: 1964-04-09
Also published as: US3209153A

Description

Anordnungen zur Dunkelstromkompensation bei Fotointegratoren mit einem Ladekondensator Die Erfindung bezieht sich auf Anordnungen zur Dunkelstromkompensation bei Fotostromintegratoren.
Es ist bekannt, bei der Verwendung von Sekundärelektronen-Vervielfachern den Dunkeistrom durch eine entsprechende Gegenspannung zu kompensieren.
Dies hat aber zur Voraussetzung, daß der Dunkelstrom einigermaßen konstant ist.
Auch sindZeitschaltvorrichtungen für fotografische Kopiergeräte vorbeschrieben, bei denen zur Berücksichtigung des Schwarzschildexponenten Mittel zur Veränderung des Potentials einer Elektrode einer gittergesteuerten Elektronenröhre während des Schaltzeitablaufs vorgesehen sind. Bei den verwendeten Schaltungsanordnungen ist mit einem fotolektrischen Empfänger ein Kondensator in Reihe geschaltet, der während der Ruhezeit der Anordnung mittels eines Schalters kurzgeschlossen und damit abgeschaltet wird, so daß während dieser Zeit ein vorhandener Dunkelstrom ohne Einwirkung auf den Kondensator bleibt.
Es ist eine Belichtungsautomatik bekannt, wie sie im Prinzip in F i g. 1 dargestellt ist. Ein Kondensator 10, der zwischen die Anode einer Multiplierröhre 11 und die Kathode einer gasgefüllten Relaisröhre 12 geschaltet ist, lädt sich so lange auf, bis die Zündspannung der Relaisröhre erreicht ist. Bei Zündung der Röhre 12 wird ein Relais 13 erregt, das beispielsweise den Belichtungsvorgang beendet. Die Zündung erfolgt auch bei Verwendung kleiner Kapazitäten noch einwandfrei, so daß außerordentlich kleine Fotoströme, die von sehr schwachem Lichteinfall herrühren, noch ausgenutzt werden können. Jedoch macht sich bei kleinen Fotoströmen das Vorhandensein eines Dunkelstromes, der sich dem Fotostrom addiert, dergestalt bemerkbar, daß sich die Zeit bis zur Zündung der Röhre 12 nicht beliebig verlängern läßt. Es stellt sich z. B. auch bei völliger Dunkelheit eine endliche Zeitdauer ein, die gleichzeitig die äußerste erreichbare Belichtungsdauer darstellt. Als Spannungsindikator können beispielsweise statt der Relaisröhre 12 auch Röhren oder elektrostatische Meß anordnungen angewendet werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zu schaffen, mit deren Hilfe die aufgezeigten Grenzen überschritten werden können. Die einfachste Möglichkeit zur Erreichung der Zeitdauer oo bei völliger Dunkelheit ist das Parallelschalten eines vorzugsweise veränderbaren Widerstandes zur Kapazität 10. Dadurch aber verliert die gezeigte Schaltung ihre Empfindlichkeit bei kleinen Fotoströmen, so daß eine Aufladung der Kapazität bis zum Zündpunkt nicht mehr gewährleistet ist. Außer- dem wäre ein variabler Widerstand der Größenordnung > 108 Q erforderlich, den es aber nur in kostspieliger Sonderausführung gibt.
Die oben beschriebenen Zeitschaltvorrichtungen sind nicht zur Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe geeignet, die ja doch darin besteht, daß der Dunkelstrom während der Messung schwachleuchtender oder schwach beleuchteter Objekte unschädlich gemacht werden soll.
Um den aufgezeichten Schwierigkeiten zu begegnen, wird gemäß der Erfindung eine Anordnung zur Dunkelstromkompensation bei Fotointegratoren vorgeschlagen, die mit einem Ladekondensator, einem Multiplier und einem Spannungs indikator ausgerüstet ist und die sich gegenüber Bekanntem dadurch auszeichnet, daß mit dem Ladekondensator ein periodisch zuschaltbares RC-Glied verbunden ist, daß dem Ladekondensator in einem einstellbaren periodischen Schaltverhältnis einen so großen Teil seiner Ladung entzieht, wie der durch den Dunkel strom bewirkten Überladung des Kondensators entspricht. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird der Ladungsentzug durch kurzzeitiges Kurzschließen des Kondensators eines RC-Gliedes bewirkt. Zum Kurzschließen ist gemäß einem weiteren Gedanken der Erfindung eine Relaisröhre verwendet, deren Zündzeitpunkt mittels eines einem weiteren RC-Glied zugeordneten Widerstandes einstellbar ist.
Die Anordnung gemäß der Erfindung unterscheidet sich von Bekanntem dadurch vorteilhaft, daß sie einfach im Aufbau und trotzdem sehr wirksam ist. Mit ihr lassen sich, wie die Praxis zeigt, beispielsweise bei Belichtung relativ unempfindlichen Filmmaterials nahezu beliebig lange Belichtungszeiten erreichen.
Die Erfindung ist nachfolgend an Beispielen beschrieben. Es zeigt Fig. 2 eine Schaltungsanordnung gemäß der Erfindung, F i g. 3 eine Schaltungsanordnung mit automatischer Steuerung.
In F i g. 2 ist eine Schaltungsanordnung dargestellt, bei der parallel zum Kondensator 10 und zur Relaisröhre 12 eine RC-Serienschaltung 15, 16 gelegt ist, die teilweise durch einen periodisch gesteuerten Schalter 17 mit wählbarer Periodendauer überbrückt werden kann. Die Kapazität des Kondensators 15 ist sehr klein gegenüber der des Kondensators 10 bemessen. Durch Schließen des Schalters 17 findet eine Entladung des Kondensators 15 statt, so daß beim Öffnen des Schalters dem Kondensator 10 die für den Kondensator 15 notwendige Ladeenergie entzogen wird. Auf diese Weise läßt sich für kleine Dunkelströme das Erreichen des Zündpunktes der Anordnung verhindern, für beliebig kleine Fotoströme aber erreichen.
In Fig. 3 ist eine Anordnung dargestellt, bei der als Schalter eine Relaisröhre 18 verwendet ist, deren Zündfolge mittels einer RC-Schaltung 19, 20 steuerbar ist.
Mit den gezeigten Anordnungen läßt sich der Dunkelstrom völlig kompensieren, so daß die oben aufgezeigten Schwierigkeiten und Nachteile der bekannten Anordnung vermieden sind. Es bleibt noch zu erwähnen, daß eine Anordnung gleicher Wirkungsweise auch zur Berücksichtigung des Schwarzschildeffektes benutzt werden kann.

Claims

Patentansprüche: 1. Anordnung zur Dunkelstromkompensation bei Fotointegratoren mit einem Ladekondensator, einem Multiplier und einem Spannungsindikator, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Ladekondensator ein periodisch zuschaltbares RC-Glied verbunden ist, das dem Ladekondensator in einem einstellbaren periodischen Schaltverhältnis einen so großen Teil seiner Ladung entzieht, wie der durch den Dunkelstrom bewirkten Überladung des Kondensators entspricht.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ladungsentzug durch kurzzeitiges Kurzschließen des Kondensators eines RC-Gliedes bewirkt wird.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kurzschließen mittels einer Relaisröhre erfolgt, deren Zündzeitpunkt mittels eines einem weiteren RC-Glied zugeordneten Widerstandes einstellbar ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 046497; H. Simon, R. Suhrmann, »Der lichtelektrische Effekt und seine Anwendungen«, 2. Auflage, Springer-Verlag, 1958, S. 385.