DE1164597B - Verfahren zur Erzeugung permanent gekraeuselter bzw. ondulierter vollsynthetischer organischer Faeden oder Fadenbuendel - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung permanent gekraeuselter bzw. ondulierter vollsynthetischer organischer Faeden oder Fadenbuendel

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DE1164597B
DE1164597B DEH19838A DEH0019838A DE1164597B DE 1164597 B DE1164597 B DE 1164597B DE H19838 A DEH19838 A DE H19838A DE H0019838 A DEH0019838 A DE H0019838A DE 1164597 B DE1164597 B DE 1164597B
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Dr Georg Heberlein
Ernst Weiss
Philippe Lang
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Heberlein and Co AG
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    • D02YARNS; MECHANICAL FINISHING OF YARNS OR ROPES; WARPING OR BEAMING
    • D02GCRIMPING OR CURLING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, OR YARNS; YARNS OR THREADS
    • D02G1/00Producing crimped or curled fibres, filaments, yarns, or threads, giving them latent characteristics
    • D02G1/02Producing crimped or curled fibres, filaments, yarns, or threads, giving them latent characteristics by twisting, fixing the twist and backtwisting, i.e. by imparting false twist
    • D02G1/0206Producing crimped or curled fibres, filaments, yarns, or threads, giving them latent characteristics by twisting, fixing the twist and backtwisting, i.e. by imparting false twist by false-twisting
    • D02G1/022Producing crimped or curled fibres, filaments, yarns, or threads, giving them latent characteristics by twisting, fixing the twist and backtwisting, i.e. by imparting false twist by false-twisting while simultaneously drawing the yarn

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Description

  • Verfahren zur Erzeugung permanent gekräuselter bzw. ondulierter vollsynthetischer organischer Fäden oder Fadenbündel Es ist bekannt, künstlichen Fäden bzw. Fadenbündeln eine permanente Kräuselung zu erteilen, indem man sie auf einer Zwirnspindel anomal hochdreht, auf der Spule einer Dämpfung unterwirft, trocknet und sodann wieder auf normale Drehung oder über den Nullpunkt hinaus zurückdreht. Es ist ferner bekannt, die Fäden in kontinuierlicher Arbeitsweise mit Hilfe einer Falschzwirnvorrichtung vorübergehend hochzudrehen und sie auf diese Weise zu kräuseln. Solche Falschzwirnvorrichtungen sind beispielsweise in den schweizerischen Patentschriften 239 737 und 245 643 beschrieben. Bei der praktischen Durchführung des kontinuierlichen Hoch- und Zurückdrehens durchlaufen die von der Fadenliefervorrichtung kommenden Fäden beispielsweise eine erste Fadenfördervorrichtung, sodann eine Behandlungsstrecke, auf welcher sie einer Naß- und/oder Wärmebehandlung unterworfen werden, durchlaufen darauf den Drallgeber der Falschzwirnvorrichtung und schließlich eine zweite Fadenfördervorrichtung. Die Fäden bzw. Fadenbündel befinden sich dabei schon kurz nach der ersten Fördervorrichtung in hochgedrehtem Zustand und werden unmittelbar nach dem Drallgeber wieder zurückgedreht.
  • Die Erfindung bezieht sich nun auf das Kräuseln von Fäden bzw. Fadenbündeln aus Polyamiden oder anderem vollsynthetischem organischem Material durch vorübergehendes Hochdrehen mittels einer Falschzwirnvorrichtung. Es hat sich hierbei gezeigt, daß den Fäden beim Eintritt in die Falschzwirnanlage mit Vorteil eine gewisse Nacheilung gegeben wird, d. h. die erste Fadenfördervorrichtung etwas langsamer angetrieben wird als die zweite, so daß die Fäden zwischen den beiden Fördervorrichtungen eine mindestens leichte Verstreckung erfahren.
  • Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Verfahren zur Erzeugung permanent gekräuselter bzw. ondulierter vollsynthetischer organischer Fäden oder Fadenbündel durch vorübergehendes Hochdrehen der bereits einer Orientierungsstreckung unterworfenen glatten, normal gedrehten oder ungedrehten Fäden mittels einer Falschzwirnvorrichtung, bei dem die Fäden im hochgedrehten Zustand einer Naß- und/oder Wärmebehandlung unterworfen werden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Fadenzufuhr am Anfang der Falschzwirnanlage gegenüber dem Fadenabzug am Ende der Anlage derart verzögert wird, daß die Fäden beim Durchlaufen der Anlage eine zusätzliche Verstreckung ungefähr zwischen 0,5 und 20 °/o, vorzugsweise zwischen 4 und 10 °/a, erfahren.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist überraschend; denn normalerweise mußte angenommen werden, daß den die Falschzwirnanlage durchlaufenden Fäden beim Eintritt in die Anlage eine gewisse Voreilung gegeben werden muß, d. h., daß die erste Fadenfördervorrichtung etwas schneller angetrieben werden muß als die zweite, damit die Fäden während des Hochdrehens nicht zu stark gespannt sind. Bei der immerhin beachtlichen mechanischen Beanspruchung der Fäden während des Hochdrehens waren selbst bei einem sehr elastischen Material bei zu hoher Spannung Fadenbrüche zu erwarten. Insbesondere mußte jeder Fachmann annehmen, daß es während des Anlaufens, wo eine Verkürzung der Fäden infolge des Drehungseinschlages erfolgt, unerläßlich ist, denselben beim Eintritt in die Falschzwirnanlage eine Voreilung zu geben. Tatsächlich ist aber genau das Gegenteil der Fall, und es hat sich unerwarteterweise gezeigt, daß ein vorübergehendes Hochdrehen von Fäden aus vollsynthetischem organischem Material zwecks Kräuselung derselben bedeutend reibungsloser vor sich geht, wenn die Fadenzufuhr beim Eintritt in die Falschzwirnanlage gegenüber dem Fadenabzug am Ende der Anlage etwas verzögert wird.
  • Es ist zwar auch nicht mehr neu, vollsynthetische Fäden während des Kräuselns mittels des Falschdralles gleichzeitig zu strecken. Bei diesem bekannten Verfahren, bei welchem frisch gesponnene Vinylidenchloridfäden von normaler Kristallinität zwecks Orientierung der Kristallite in stark abgekühltem Zustand einer gleichzeitigen Streckung und Falschzwirnung unterworfen werden, wird der mit einer Temperatur von etwa 190°C aus der Spinndüse kommende Faden in Eiswasser abgekühlt; hierauf wird ihm in einer Falschzwirnvorrichtung ein Falschzwirn von etwa 240 Drehungen je Meter erteilt. Gleichzeitig wird der Faden verstreckt, wodurch eine Ausdehnung des Fadens von 3000/, bewirkt wird.
  • Es handelt sich also bei dem bekannten Verfahren um einen ausgesprochenen Kaltstreckprozeß zwecks Orientierung der Kristallite. Die gleichzeitig vorgenommene Falschzwirnung bezweckt die Veränderung des Querschnittes der Einzelfäden und eine gewisse Ondulierung derselben in Längsrichtung, damit die Fäden beim Verarbeiten zu Garnen, Geweben oder Gewirken eine weniger glatte Oberfläche und einen höheren Reibungswiderstand aufweisen.
  • Das bekannte Verfahren läßt sich mit dem vorliegenden Verfahren nicht vergleichen, bei welchem von bereits verstreckten orientierten Fäden ausgegangen wird, wie sie im Handel erhältlich sind. Diese handelsüblichen Fäden werden auf einer Falschzwirnvorrichtung auf eine sehr hohe vorübergehende Drehung gebracht und im hochgedrehten Zustand einer Hitzefixierung unterworfen. Hierbei werden die Fäden zusätzlich noch bis zu 20 °/o ihrer Ausgangslänge verstreckt, d. h. zusätzlich zu der Länge der bereits der Orientierungsstreckung unterworfenen Fäden.
  • Auf diese Weise erhält man hochelastische, intensiv gekräuselte Fäden bzw. Fadenbündel mit einer Elastizität von 200 bis 300 °/o.
  • Die nach dem bekannten Verfahren behandelten Fäden weisen demgegenüber infolge der relativ geringen vorübergehenden Drehung von nur 240 T/m, die sie beim Falschzwirnen erhalten, keine intensive Kräuselung, sondern nur eine gewisse Ondulation auf. Ferner beträgt ihre Elastizität höchstens einen Bruchteil derjenigen, wie sie mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bei Fäden bzw. Fadenbündeln erreicht wird.
  • Die Fäden bzw. Fadenbündel können beim vorliegenden Verfahren entweder im Sinne ihrer ursprünglichen Drehrichtung oder entgegengesetzt zu derselben über den Nullpunkt hinaus hochgedreht werden. Außerdem können nachträglich je zwei Fäden bzw. Fadenbündel, von denen eines in .Z-Richtung und das andere in S-Richtung vorübergehend hochgedreht wurde, miteinander in Z- oder S-Richtung auf normale Drehung verzwirnt werden. Man erhält so ein regelmäßiges Produkt, dessen innerer Spannungszustand völlig ausgeglichen ist. Bei aus solchen zweifachen Zwirnen hergestellten Wirkstücken tritt die sonst häufig beobachtete schraubenförmige Verdrehung derselben nicht auf.
  • Die Erfindung bezieht sich in erster Linie auf das Kräuseln von Fäden bzw. Fadenbündeln aus Polyamiden, z. B. solchen, die aus Hexamethylendiamin und Adipinsäure oder aus Epsilon-Caprolactam hergestellt sind. Es kommen jedoch auch Fäden aus anderem vollsynthetischem organischem Material in Betracht, beispielsweise solche auf Polyvinylbasis oder solche aus Polyestern.
  • Die Erfindung ist nachstehend an Hand einiger Ausführungsbeispiele näher erläutert. Beispiel l Ein Fadenbündel aus Polyhexamethylen-Adipamid (Nylon 66) 70/1 den mit 23 Einzelfäden 100 Dr/m S, durchläuft eine Falschzwirnvorrichtung, in welcher es vorübergehend über den Nullpunkt auf 3000 Dr/m Z hochgedreht wird. Das Fadenbündel wird durch ein Walzenpaar mit einer Geschwindigkeit von 20,0m/Min. von einer konischen Kreuzspule abgezogen, es durchläuft sodann in etwa 7 Sekunden ein auf 200°C erhitztes Rohr und eine freie kalte Zone, anschließend den Drallgeber und schließlich ein zweites, mit 21,2 m/ Min. Umfangsgeschwindigkeit unlaufendes Walzenpaar. Infolge der verschiedenen Umfangsgeschwindigkeit beider Walzenpaare wird das Fadenbündel um 6 °/o verstreckt.
  • Es entsteht ein wollähnlich gekräuseltes Material. Durch nachträgliches Dämpfen des entspannten Produktes wird die Kräuselung bedeutend intensiver.
  • Beispiel 2 Ein normales Fadenbündel aus Nylon 66 30/1 den 70 Dr/m S durchläuft in etwa 10 Sekunden eine Falschzwirnvorrichtung, in welcher es um 5 °/o verstreckt wird. Nach dem ersten Walzenpaar durchläuft es in etwa 8 Sekunden ein auf 190°C erhitztes Metallrohr, in welchem die Luft durch auf 190°C überhitzten Wasserdampf verdrängt wird. Durch den Drallgeber wird das Fadenbündel vorübergehend über den Nullpunkt auf 4600 Dr/m Z hochgedreht.
  • In analoger Weise wird ein 30/ 1-den-Nylon-66-Fadenbündel 210 Dr/m Z vorübergehend auf 4600 Dr/m S hochgedreht, worauf dann beide Fadenbündel mit 70 Dr/m S verzwirnt werden. Es entsteht ein weiches, gleichmäßiges, sehr voluminöses und dicht gekräuseltes Produkt, dessen innere Spannungen völlig ausgeglichen sind.
  • Beispiel3 Ein normales Fadenbündel aus Nylon 66 150/1 den 100 Dr/m S wird durch ein Walzenpaar mit einer Geschwindigkeit von 27,6 m/Min. in die Falschzwirnvorrichtung gezogen und vorübergehend auf 2000 Dr/m Z hochgedreht. Es durchläuft dann in etwa 5 Sekunden ein Metallrohr, in welches Sattdampf von 3,5 Atmosphären Überdruck eingeleitet wird, und den Drallgeber. Das zweite Walzenpaar zieht das behandelte Fadenbündel mit einer Geschwindigkeit von 30 m/Min. ab, so daß das Material in der Apparatur um 8,7 °/o verstreckt wird.
  • Das derartig behandelte Fadenbündel ist außerordentlich dicht und gleichmäßig gekräuselt. Beispiel 4 Ein normales 60/1-den-Polyamid-Fadenbündel, hergestellt aus Epsilon-Caprolactam, das unter der Bezeichnung Nylon 6 im Handel bekannt ist und das eine Drehung von 50 Dr/m S aufweist, läuft mit einer Geschwindigkeit von 18 m/Min. in die Falschzwirnvorrichtung. Das vorübergehend auf 3000 Dr/m Z hochgedrehte Fadenbündel verweilt während etwa 9 Sekunden in einem auf 170°C erhitzten Rohr, durchläuft eine Kühlzone und den Drallgeber, um schließlich die Anlage mit einer Geschwindigkeit von 19 m/Min. zu verlassen. Die Verstreckung beträgt 5,60/,.
  • Ein 60/1-den-Nylon-6-Fadenbündel mit 150 Dr/m Z wird unter gleichen thermischen und mechanischen Bedingungen vorübergehend auf 3200 Dr/m S hochgedreht. Wenn beide derart behandelten Fadenbündel mit 50 Dr/m S verzwirnt werden, entsteht ein sehr regelmäßiges und intensiv gekräuseltes Produkt.
  • Beispiel s Ein ausPolyacrylnitrilhergestelltes 150/1-den-Fadenbündel (80 Einzelfäden) 13 Dr/m Z, wird durch ein Walzenpaar mit einer Geschwindigkeit von 30 m/Min. in die Falschzwirnvorrichtung gezogen, wo es vorübergehend auf 2500 Dr/m S hochgedreht wird. Es durchläuft ein elektrisch auf 175°C erhitztes Rohr, eine Kühlzone und den mit 75 000 T/Min. drehenden Drallgeber, um schließlich durch ein zweites Walzenpaar mit einer Geschwindigkeit von 32,1 m/Min. die Vorrichtung zu verlassen. Die Verstreckung beträgt somit 7 0/0.
  • Das Material ist gleichmäßig wollähnlich gekräuselt. Beispiel 6 Ein Fadenbündel aus Polyäthylenterephthalat mit dem Titer 70/1 den (35 Einzelfäden) und 20 Dr/m S wird unter der Verstreckung von 6 0/0 durch die Falschzwirnvorrichtung gezogen, wobei es in 8 Sekunden ein auf 195°C erhitztes Rohr, eine kalte Zone und den Drallgeber durchläuft. Letzterer erteilt dem Fadenbündel eine vorübergehende Drehung von 3000 Dr/m Z.
  • Das behandelte Material ist gleichmäßig und stark gekräuselt.
  • Beispiel ? Vier normale Fadenbündel aus Nylon 66 70/1 den (23 Einzelfäden) 900 Dr/m Z werden mit Hilfe eines Walzenpaares mit einer Geschwindigkeit von 20m/Min. gleichzeitig von vier konischen Kreuzspulen abgezogen. Sie durchlaufen im auf 3000 Dr/m Z hochgedrehten Zustand ein 180 cm langes, mit Sattdampf von 5 Atmosphären Überdruck gespeistes Dampfrohr und etwa 80 cm freien Weg, durchlaufen sodann den Drallgeber und verlassen die Falschzwirnvorrichtung durch ein zweites, umlaufendes Walzenpaar mit einer Geschwindigkeit von 21,2 m/Min., was einer Verstreckung um 6 0/0 entspricht. Nach dieser Behandlung liegen die vier Fadenbündel vollkommen offen vor, was ihre Trennung ermöglicht. Beim Dämpfen in losem Zustand zeigen die Fadenbündel eine außergewöhnliche Neigung zu intensiver Ondulation und erhalten dann einen crepeartigen Charakter.
  • Beispiel 8 Fünf gefachte Einzelfäden (Monofile) 15 den aus Nylon 66 gelangen mit einer Geschwindigkeit von 30 m/Min. von einer Scheibenspule durch ein Walzenpaar in die Falschzwirnvorrichtung. Das Material wird auf 3000 Dr/m hochgedreht, durchläuft ein 60 cm langes Dampfrohr, in welches Sattdampf von 160°C eingeleitet wird, verbleibt anschließend während etwa 11/, Sekunden an der kalten Luft, durchläuft den Drallgeber und verläßt die Vorrichtung in offenem Zustand durch eine gegenüber dem ersten Walzenpaar um 5 0/0 schneller angetriebene Fördervorrichtung. Die Monofile, welche sich leicht voneinander trennen lassen, weisen eine sehr feine und permanente Ondulierung auf.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein permanent gekräuseltes voluminöses Fadenbündel mit sehr günstigen mechanisch-physikalischen Eigenschaften erhalten, dessen »potentielle Dehnung«, berechnet nach der Formel: a = mit einer Grundbelastung von 0,002 g/den gemessene Fadenlänge, b = mit einer Belastung von 0,8 g/den gemessene Fadenlänge, mindestens 1501)1, beträgt.
  • Zur Veranschaulichung der Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in der Zeichnung ein Vergleich der »potentiellen Dehnung« und der Reißfestigkeit der Fäden mit der während des Falschzwirnens erfolgenden Verstreckung der Fäden in Prozent ihrer ursprünglichen Länge graphisch dargestellt. Es sind die Werte zweier verschiedener Nylonfadenbündel ersichtlich. Die gestrichelte Kurve A-A zeigt die Wirkung der Verstreckung während des Falschzwirnens auf die Reißfestigkeit, ausgedrückt in Gramm, bei einem Fadenbündel aus Nylon 66, 70 den, 23 Einzelfäden, 170 Dr/m Z, und die Kurve B-B zeigt diese Wirkung bei einem Nylon-66-Fadenbündel, 70 den, 23 Einzelfäden, 30 Dr/m Z. Die Kurve I-1 zeigt den Verlauf der »potentiellen Dehnung« in Abhängigkeit von der Verstreckung während des Falschzwirnens bei einem Nylon-66-Fadenbündel, 70 den, 23 Einzelfäden, 170 Dr/m Z, und Kurve II-11 zeigt diesen Verlauf bei einem Nylon-66-Fadenbündel, 70 den, 23 Einzelfäden, ,30 Dr/m Z.
  • Die beiden Fadenbündel wurden in Parallelversuchen unter folgenden Bedingungen behandelt: Sie durchliefen mit einer Geschwindigkeit von etwa 40 m/Min. eine Falschzwirnvorrichtung, deren Drallgeber mit 120 000 T/Min. rotierte, und wurden dabei vorübergehend auf 3000 Dr/m S hochgedreht. In der Falschzwirnvorrichtung durchliefen sie ferner ein 180 cm langes Metallrohr, in welches Sattdampf von 4,5 Atmosphären Überdruck eingeleitet wurde. Während des Falschzwirnens wurden die Fäden um 40, 30, 20, 15, 10, 5, 0 und -5111, bezogen auf die Umfangsgeschwindigkeiten der beiden Walzenpaare für die Fadenzufuhr und den Fadenabzug, verstreckt. Der Wert -50/0 bedeutet, daß das erste Walzenpaar gegenüber dem zweiten eine Voreilung aufweist.
  • Von den Sechszehn Fadenvarianten wurden kleine 50-m-Strähnen abgehaspelt, diese nach der üblichen Methode gewaschen, getrocknet, lose gedämpft und in eine Atmosphäre von 650/, relativer Feuchtigkeit bei 20°C gebracht. Bei den so erhaltenen Fäden wurden sodann die Reißfestigkeit und die »potentielle Dehnung« geprüft, wobei folgende Resultate erhalten wurden
    Nylonfadenbündel 70 den, 170 Dr/m S
    Reißfestigkeit potentielle
    Dehnung
    a) Verstreckung 400/, 330 g 2030/,
    b) Verstreckung 300/, 333 g 1840/,
    c) Verstreckung 200/, 333 g 2180/0
    d) Verstreckung 150/0 336 g 2640/0
    e) Verstreckung 100/, 335 g 2700/,
    f) Verstreckung 50/, 328 g 2550/,
    g) Verstreckung 00/, 309 g 2740/,
    h) Voreilung 590 291 g 2890/,
    Nylonfadenbündel 70 den, 30 Dr/m Z
    Reißfestigkeit Potentielle
    Dehnung
    a) Verstreckung 400/0 285 g 2600/,
    b) Verstreckung 3001, 314 g 240/0
    c) Verstreckung 200/, 304 g 2710/0
    d) Verstreckung 1501, 307 g 3230/0
    e) Verstreckung 100/, 325 g 3200/,
    f) Verstreckung 501, 291 g 3490/,
    g) Verstreckung 00/, 299 g 3800/,
    h) Voreilung 50/0 288 g 3840/0
    Aus der vorhergehenden Tabelle sowie aus der graphischen Darstellung der Zeichnung geht hervor, daß die optimale Qualität der Kräuselung unter den im schraffiierten Bereich liegenden Bedingungen erhalten wird, wo einerseits die Reißfestigkeit ihre Höchstwerte erreicht und andererseits die »potentielle Dehnung« noch genügend hohe Werte aufweist.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur Erzeugung permanent gekräuselter bzw. ondulierter vollsynthetischer organischer Fäden oder Fadenbündel durch vorübergehendes Hochdrehen der bereits einer Orientierungsstrekkung unterworfenen glatten, normal gedrehten oder ungedrehten Fäden mittels einer Falschzwirnvorrichtung, bei dem die Fäden im hochgedrehten Zustand einer Naß- und/oder Wärmebehandlung unterworfen werden, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß die Fadenzufuhr am Anfang der Falschzwirnanlage gegenüber dem Fadenabzug am Ende der Anlage derart verzögert wird, daß die Fäden beim Durchlaufen der Anlage eine zusätzliche Verstreckung ungefähr zwischen 0,5 und 200/0, vorzugsweise zwischen 4 und 100/0, erfahren. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 618 050; französische Patentschrift Nr. 946 205; belgische Patentschrift Nr. 504 255; britische Patentschrift Nr. 464 981; USA.-Patentschrift Nr. 2 332 485. In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 1 064 193.
DEH19838A 1954-03-31 Verfahren zur Erzeugung permanent gekraeuselter bzw. ondulierter vollsynthetischer organischer Faeden oder Fadenbuendel Pending DE1164597B (de)

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