DE1163921B

DE1163921B - Anordnung zur AEnderung der Zeitkonstanten von RC-Gliedern

Info

Publication number: DE1163921B
Application number: DES60016A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Gerhard Pilz
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1958-09-26
Filing date: 1958-09-26
Publication date: 1964-02-27

Description

Anordnung zur Änderung der Zeitkonstanten von RC-Gliedem Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Änderung der Zeitkonstanten der RC-Glieder, insbesondere in Schaltungen zur selbsttätigen Verstärkungsregelung, unter Verwendung von umschaltbaren Widerständen und Kondensatoren.
Es ist bereits bekannt, z. B. zur Erzielung eines selbsttätigen Schwundausgleiches in Kurzwellenempfängern Zeitkonstantenglieder mit unterschiedlicher Lade- und Entladezeitkonstante zu verwenden. Dabei gelangen richtungsabhängige Widerstände (Richtleiter) zur Anwendung, die so gepolt sind, daß sich beim Ladevorgang nur der geringe Durchgangswiderstand auswirkt, während der Entladevorgang über den hohen Sperrwiderstand oder einen dem Richtleiter parallel geschalteten Widerstand erfolgt. Wegen der praktisch bei allen in Frage kommenden Halbleitern auftretenden großen Exemplarstreuung und Temperaturabhängigkeit ist die einwandfreie und definierte Festlegung der Wirkung der Richtleiter in solchen Schaltungsanordnungen einigen Schwierigkeiten unterworfen.
Es ist auch bekannt, in Empfängerschaltungen die Regelzeitkonstanten der Schwundregelspannung von charakteristischen Größen der Empfangsspannung abhängig zu machen, indem z. B. bei Betätigung des Wellenbereichumschalters die Regelzeitkonstante beeinflussende Kondensatoren oder Widerstände zu-oder abgeschaltet werden.
Es hat sich erwiesen, daß es in zahlreichen Fällen erforderlich ist, die Entladezeitkonstante von Zeitkonstantengliedern ändern zu können, ohne daß eine an sich zwangläufig damit verknüpfte Änderung der Ladezeitkonstante eintritt. Zum Beispiel bei Telegrafieempfang kann die erwünschte große Entladezeitkonstante nicht benutzt werden, weil die dadurch bedingte Ladezeit zu groß geworden ist.
Diese Nachteile werden gemäß der Erfindung dadurch behoben, daß die einander zugeordneten, in an sich bekannter Weise über einen für den Ladestrom durchlässigen Gleichrichter zu einem RC-Glied zusammenschaltbaren Widerstände und Kondensatoren so bemessen sind, daß das Produkt aus Widerstands-und Kapazitätswert in jeder der möglichen RC-Kombinationen bei geändertem Verhältnis des ohmschen zum kapazitiven Anteil gleich groß ist.
In Fortführung des Erfindungsgedankens wird der Richtleiter vorteilhafter-weise durch einen ohmschen Widerstand, der in die Größenordnung des Sperrwiderstandes des Richtleiters fällt, überbrückt.
Ein Ausführungsbeispiel einer Schaltungsanordnung gemäß der Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert. Die an der Eingangsklemme E zugeführte Hochfrequenzenergie wird durch den Gleichrichter Gll gleichgerichtet und dem Arbeitswiderstand R 5 zugeführt. Die am Widerstand R 5 abgegriffene Spannung dient der Erzeugung einer Regelspannung mittels einer umschaltbaren RC-Anordnung. Im Längszweig des auf den Widerstand R 5 folgenden Zeitkonstantengliedes sind z. B. drei ohmsche Widerstände R 1, R 2 und R 3 angeordnet, die wahlweise durch den Schalter S 1 eingeschaltet werden können. Daran schließt sich ein Gleichrichter G12 an, der einpolig mit allen drei Widerständen R 1, R 2 und R 3 verbunden und durch einen Widerstand R 4 überbrückt ist. Im Querzweig des Zeitkonstantengliedes sind über einen Schalter S 2 drei verschiedene Kapazitäten C 1, C2, C3 wahlweise anschaltbar. Die mechanischen Teile der Schalter S 1 und S 2 können zweckmäßig zu einem Schalter vereinigt werden, so daß in jeder Schaltstellung nur zwei bestimmte, einander zugeordnete Schaltelemente wirksam sein können, z. B. R 1 und C 1, R 2 und C2 usw. Der Richtleiter G12 ist so gepolt, daß beim Ladevorgang sein geringer Durchlaßwiderstand wirksam ist. Die umschaltbaren Widerstände und Kapazitäten, die in Verbindung mit dem Widerstand R 4 parallel zum Richtleiter G12 liegen, sind so bemessen, da.ß die Ladezeit in allen Schaltstellungen nahezu gleich groß ist, während die Entladezeit in weiten Grenzen veränderbar ist.
An einem folgenden Zahlenbeispiel soll das näher verdeutlicht werden.

Bemessung der Widerstände und Kapazitäten: R1= 10k9 C1 =10,F R2= 47k9 C2= Zl,F R3 =470 k9 C3= 0,2F R4= 1M9 R5= 50k9

Schaltstellung Tiade Tentlude

1 @. 104. 10-5 = 0,1 s 10--' - 7.06 - 108 = 10,6 s

11 4,7-104-2-10-8=0,094s 2-10-e-1,1-108= 2,2s

111

47 - 104 - 0,2 - 10-8 = 0,094 s 0,2-10-6.1.52-106- 0,3s

Das Produkt der einander zugeordneten Widerstands- und Kapazitätswerte in den einzelnen Schaftstellungen ist konstant, während sich das Verhältnis des ohmschen zum kapazitiven Anteil ändert. Die erzielte Ladezeitkonstante verhält sich in diesem speziellen Fall wie 1 :7: 35.

Claims

Patentansprüche: 1. Anordnung zur Änderung der Zeitkonstanten der RC-Glieder, insbesondere in Schaltungen zur selbsttätigen Verstärkungsregelung, unter Verwendung von umschaltbaren Widerständen und Kondensatoren, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t, daß die einander zugeordneten, in an sich bekannter Weise über einen für den Lade-Strom durchlässigen Gleichrichter zu einem RC-Glied zusammenschaltbaren Widerstände und Kondensatoren so bemessen sind, daß das Produkt aus Widerstands- und Kapazitätswert in jeder der möglichen RC-Kombinationen bei geändertem Verhältnis des ohmschen zum kapatitiven Anteil gleich groß ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Richtleiter durch einen ohmschen Widerstand, der in die Größenordnung des Sperrwiderstandes des Richtleiters fällt, überbrückt ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 738 733; schweizerische Patentschrift Nr. 245 231.