DE1163386B - Dynamischer Kopfhörer nach dem Zweiwegsystem. - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES W¥W PATENTAMT Internat. Kl.: H 04 m

AUSLEGESCHRIFT

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

Deutsche Kl.: 21 a2-2/01

A 38568 VIII a / 21 a2
16. Oktober 1961
20. Februar 1964

Die Fortschritte der Elektroakustik haben es mit sich gebracht, daß die Ansprüche an die Qualität der Schallwiedergabe durch elektroakustische Wandler gestiegen sind.

Diesen Forderungen wurde in der Einkanalübertragung durch die Entwicklung besonderer Lautsprecher, insbesondere von Hoch- und Tieftonlautsprechern, Rechnung getragen, so daß heute bei entsprechendem Aufwand durchaus hochwertige Anlagen, die praktisch allen Anforderungen entsprechen, aufgestellt werden können. Bei der Stereophonischen Wiedergabe von Schallereignissen wird der Aufwand noch größer, so daß viele Musikliebhaber dazu übergegangen sind, stereophonische Aufzeichnungen mit Kopfhörern abzuhören.

Hierzu sind jedoch nur hochwertige Hörer zu verwenden, so daß die noch immer verbreiteten elektromagnetischen Hörersysteme durch dynamische Systeme verdrängt wurden, die einen ausgeglicheneren Frequenzgang und einen größeren Frequenzumfang ao aufweisen. Es hat sich nun gezeigt, daß selbst diese Übertragungsorgane noch immer nicht allen höheren Anforderungen genügen und es wünschenswert ist, diese weiter zu verbessern. Insbesondere treten Schwierigkeiten auf, wenn der Hörer nicht dicht am Ohr anliegt.

Die Erfindung betrifft eine Verbesserung bei dynamischen Kopfhörern. Sie besteht darin, daß in den Kopfhörer zwei konzentrisch zueinander angeordnete Antriebssysteme eingebaut sind, von denen zweckmäßig das innere zur Wiedergabe der hohen, das äußere zur Wiedergabe der tiefen Töne dient, wobei vorzugsweise die Membrane des Tieftonsystems in die ausgenommene Hörermuschel hineinragt.

Der sich aus der Erfindung ergebende Vorteil liegt darin, daß jedes System für den ihm zukommenden Frequenzbereich optimal dimensioniert werden kann, so daß daraus eine wesentliche Erweiterung des gesamten vom Hörer übertragenen Frequenzbandes erzielt wird. Die Anwendung des dynamischen Systems ergibt dabei die geringstmöglichen nichtlinearen Verzerrungen.

Im Lautsprecherbau ist es zwar bereits bekannt geworden, Hoch- und Tieftonsystem konzentrisch anzuordnen, ein ähnlicher Vorschlag für Kopfhörer ist aber bis jetzt, trotz des hohen Standes der Technik, nicht bekanntgeworden. Man hielt offenbar den zur Verfügung stehenden Raum als nicht ausreichend, um zwei Systeme, von denen eines sogar eine verhältnismäßig große Membrane erhalten kann, gemeinsam unterzubringen, oder man glaubte, daß es bei Kopfhörern keinen Gewinn bringen würde, mit Dynamischer Kopfhörer nach dem
Zweiwegsystem

Anmelder:

Akustische u. Kino-Geräte Gesellschaft m. b. H., Wien

Vertreter:

Dipl.-Ing. W. Paap, Dipl.-Ing. H. Mitscherlich
und Dipl.-Ing. K. Gunschmann, Patentanwälte,
München 22, Mariannenplatz 4

Als Erfinder benannt:
Dr. Rudolf Görike, Wien

Beanspruchte Priorität:

Österreich vom 28. April 1961 (Nr. A 3350/61)

zwei Systemen in einer Hörermuschel zu arbeiten.

Während die Tieftonmembrane des Hörers weich gelagert sein kann, kann die Hochtonmembrane hart gelagert und an ihrer Rückseite durch eine niedrige Luftkammer abgeschlossen sein. Dadurch ist es möglich, auch bei lose am Ohr sitzendem Hörer, eine kräftige Baßwiedergabe bei voller Höhenwiedergabe zu erhalten.

Eingehende Untersuchungen und Messungen zeigten, daß der Gewinn an Qualität beträchtlich ist, auch wenn der Hörer nicht dicht am Ohr anliegt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in F i g. 1 der Zeichnung dargestellt.

In dem Gehäuse 1, das mit einem schrägen Flansch la versehen ist, befindet sich in der Achse des Hörers der Magnetstöpsel 3 für das Hochtonsystem mit der Membrane 4 und der Tauchspule 4 a, das beispielsweise von einem topfförmigen Weicheisenteil umgeben ist. Dieser Weicheisenteil bildet nicht nur das erforderliche Schlußjoch für das innenliegende Hochtonsystem, sondern an seiner Außenseite auch einen Teil des Ringspaltes für das Tieftonsystem, für welches ein ringförmiger Dauermagnet 6 vorgesehen ist. Die Tieftonmembran 7 mit Tauchspule Ta liegt mit ihrem Rande auf einer kreisförmigen Stufe 1 b des Gehäuseflansches 1 α auf, an dem sie befestigt, vorzugsweise angeklebt ist. Der Gehäuseflansch 1 α trägt an seinem äußeren Rand ein Gewinde, auf das die Hörermuschel 8 aufgeschraubt wird, die dabei gleichzeitig die Membrane 7 des Tief-

'--■' ' « 409 509/281

tonsystems schützend überdeckt, ohne sie jedoch in ihren Bewegungen zu behindern. Bei 9 können Öffnungen sein, die in an sich bekannter Weise durch einen akustischen Reibungswiderstand ausgefüllt sind, und bewirken, daß trotz nicht dicht am Ohr anliegenden Hörer eine kräftige Baßwiedergabe erfolgt. Insbesondere eignet sich ein mit zwei erfindungsgemäßen Muscheln ausgerüsteter Kopfhörer zum Abhören stereophonischer Aufzeichnungen, die in vollendeter Naturtreue wiedergegeben werden.

Die F i g. 2 zeigt die Frequenzkurve eines Hörers mit nur einer Membrane, gemessen an einem Kuppler mit 2 cm³. Die gestrichelte Fläche ist jener Bereich, der durch den erfindungsgemäßen Hörer mit zwei Membranen verbessert wird.

An Stelle von zwei konzentrischen Luftspalten der Magnetsysteme kann auch, wie vom Lautsprecherbau her bekannt auch nur ein einziger ringförmiger Luftspalt vorgesehen sein, in den beide Tauchspulen eintauchen. Der konstruktive Aufbau des Magnetsystems und die Anordnung der Membranen können in Anlehnung an den Lautsprecherbau getroffen werden. Die notwendige Verkleinerung der Bauelemente wird dank des Fortschrittes der Magnettechnik ermöglicht. Die Abstimmung der Membranen und des Wirkungsgrades der Einzelwandler kann durch an sich bekannte elektrische, mechanische oder magnetische Mittel vorgenommen werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Dynamischer Kopfhörer, dadurch gekennzeichnet, daß in jede Muschel zwei konzentrisch zueinander angeordnete Antriebssysteme mit je einer Membran und Tauchspule eingebaut sind, von denen zweckmäßig das innere zur Wiedergabe der hohen, das äußere zur Wiedergabe der tiefen Töne dient, wobei vorzugsweise die Membrane des Tieftonsystems in den am Ohr anliegenden, einen Hohlraum einschließenden Teil der Muschel hineinragt.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Französische Patentschrift Nr. 1124 361;
   britische Patentschrift Nr. 349 630.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   409 509/281 2.64 θ Bundesdruckerei Berlin