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Getreide-Reinigungsmaschine, insbesondere für Mähdruschgetreide Gegenstand
der Erfindung ist eine Getreide-Reinigungsmaschine, die in erster Linie zur Nachreinigung
von Mähdruschgetreide bestimmt ist, welches auf diese Weise z. B. noch vom Erzeuger
selbst vor der Ablieferung zum Trocknen und Einlagern so weit von groben und feinen
Verunreinigungen befreit wird, daß keine Schwierigkeiten in den Lagerhäusern, Silos
und Mühlen entstehen. Die Maschine soll auch zur Aufbereitung von Gerste und Saatgut,
zur Reinigung von Ölfrüchten und Mais und zur Verbesserung von Futtergetreide durch
Beseitigung von schädlichem Fremdbesatz dienen.
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Es sind Getreidereinigungsmaschinen bekannt, bei denen das zu reinigende
Körnergut durch eine umlaufende Siebtrommel geleitet und einem Sichter-Luftstrom
ausgesetzt wird. So schließen sich z. B. einem Grobsiebtrornmelteil Schüttelsiebe
und entsprechende Windsichtorgane an, was zu verhältnismäßig aufwendigen Anordnungen
führte.
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Es sind ferner Getreide-Reinigungsmaschinen bekannt, bei denen die
notwendigen und seit jeher gebräuchlichen Reinigungsvorgänge, nämlich Grob-und Feinsieben
sowie Windsichten, an mehreren hintereinandergeschalteten Bearbeitungsstellen erfolgen,
nämlich die Abscheidung grober Verunreinigungen mittels einer von außen beaufschlagten
Siebtrommel, die Windsichtung des von den groben Verunreinigungen befreiten Körnergutes
in einem anschließenden Steigsichter mit Expansionsräumen und getrennter Abführung
verschiedener Fraktionen und schließlich die Absiebung von Sand, Feinkorn u. dgl.
in einem dreiteiligen klassischen Trommelsieb. Eine derartige Maschine beansprucht
viel Platz und ist durch die verschiedenen Bearbeitungsstellen mit ihren entsprechenden
Antrieben, den zahlreichen bewegten Teilen, den vielen Umlenk- und Auffangstellen
außerordentlich kompliziert und kostspielig in Herstellung, Wartung und Betrieb.
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Ziel der Erfindung ist demgegenüber ein Gerät zu schaffen, das mindestens
dieselben Reinigungsmöglichkeiten bietet, aber auf gedrängtem Raum und mit so einfachen
Mitteln, daß es auf jedem Bauernhof zu verwenden ist. Das Gerät soll mit einem Mindestmaß
an bewegten Teilen arbeiten und bei einfachster Bedienung und Regelung auch durch
ungelerntes Personal mit einem einzigen Durchgang das vom Feld kommende Mähdruschgetreide
der Genossenschaft, dem Landhandel, der Mühle usw. so weit vorgereinigt anliefern,
daß die höheren Anteile an Verunreinigungen aller Art, die ursprünglich das aus
den zeitgemäßen Ernteverfahren hervorgehende Gut beim Mäh-, Feld- und Häckseldrusch
gegenüber einem Scheunendruschgut aufweist, nicht mehr störend in Erscheinung treten.
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Ein diesen Anforderungen entsprechendes Gerät enthält erfindungsgemäß
als wesentliches Element eine Siebtrommel, die aus mehreren hintereinanderliegenden,
gemeinsam auf derselben Drehwelle umlaufenden Abschnitten verschiedener Lochungsgröße
besteht; einem ersten, als Schrollen- oder Grobsieb dienenden Abschnitt, welcher
durch das zu reinigende Gut von außen beaufschlagt und gleichzeitig einem von innen
nach außen gerichteten Absaugluftstrom ausgesetzt wird, so daß die groben Verunreingungen
außerhalb der Trommel bleiben, die übrigen Gutanteile aber in das Innere der Trommel
in eine dort befindliche Auffangmulde gelangen; einem zweiten, als Sand- oder Feinkorbsieb
dienenden Abschnitt, in welchen das Reinigungsgut von der Auffangmulde aus einläuft
und den zweiten Abschnitt unter Absieben von Sand und Feinkorn von innen beaufschlagt,
und, zweckmäßig gleichfalls in derselben Siebtrommel vereinigt, einem dritten, als
Körnersieb dienenden Abschnitt, in welchem das Reinigungserät von innen nach außen
gesiebt und gleichzeitig einer Auslaufbesaugung unterworfen wird. Zum Transport
und zum gleichzeitigen Durchmischen und Auflockern des Reinigungsgutes im (zweiten)
Feinsiebabschnitt dient eine in geringem Abstand von der ganzen inneren Rundung
dieses Siebtrommelabschnittes verlaufende Transportschnecke mit Querstäben.
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Der Gesamtaufbau ist auf diese Weise außerordentlich einfach gestaltet,
da außer der einen umlaufenden Trommel -abgesehen von dem Exhaustor der Besaugungseinrichtung
- praktisch keine weiteren bewegten Teile vorhanden sind. Die seitliche Abführung
des Reinigungsgutes., das von außen durch die erste grobe Siebtrommel fällt, erfolgt
mit Hilfe der genannten Auffangmulde, die entweder als sogenannte Fallmulde oder
in der Art einer normalen
Trieurmulde mit Schneckentransport arbeitet.
Die geschilderte Kombination eines außen beaufschlagten Grobsiebes mit einem anschließenden
innenbeaufschlagten Sand- oder Feinkornsieb in ein und demselben Siebzylinder bietet
eine besonders einfache Konstruktion. In dem anschließenden dritten Teil, dem Körnersieb,
erfolgt die Verteilung des Reinigungsgutes auf die ganze Saugbreite einmal durch
das Sieb selbst, zum andern durch einen Stauschieber. Durch das Anstauen des Getreides
hinter dem Schieber wird gleichzeitig das Eindringen des Luftstromes in den Raum
des Körnersiebes an dieser Stelle verhindert, der die Gesamtsaugleistung beeinträchtigen
würde. Denn wenn der durch den Stauschieber geschaffene Schlitz an irgendeiner Stelle
offenbleiben würde, so könnte dort ziemlich stark Luft oberhalb des Getreidestromes
hineingesaugt werden, weil dieser Luftweg kürzer ist als der durch den Getreidestrom
von unten. Das könnte das Luftvolumen an der Saugstelle verringern und außerdem
dazu führen, daß Leichtgut gegen das Körnersieb gesaugt wird.
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Auch die Entstaubung und Steigsichterreinigung sowie die Trennung
der verschiedenen Reinigungsfraktionen voneinander gestaltet sich bei der auf derselben
Drehwelle umlaufenden Siebtrommel mit ihren verschiedenen Abschnitten besonders
einfach, wenn in den (dritten) Körnersiebabschnitt ein Absaugstutzen der Auslaufbesaugung
mündet und Reinigungsluft durch einen im oberen Teil des Siebabschnittes gelegenen
Sektor des Siebes einsaugt, während das Körnergut durch den unteren Teil der Siebtrommel
fällt und von dort einer Auslaufbesaugung mit Expansionskammer und Austragklappen
für die abgesaugten Gutanteile zugeführt wird. Außerdem verläuft von dem oberen
Teil des Körnersiebabschnittes gelegenen Ansaugsektor aus ein am Feinsiebabschnitt
der Trommel vorbeiführender Luftkanal zur Absaugstelle am Einlauf des Grobsiebabschnittes,
so daß die gleichzeitig durch den Absaugstutzen im Körnersiebabschnitt abgesaugte
Luft den Einlaufteil bzw. die ganze Maschine entstaubt. Zur Ausnutzung der unterschiedlichen
Zentrifugalkraft der Steigsichteranteile wird auch noch von der Auslaufbesaugungsstelle
ein an den Steigsichterkanal anschließender Luftzuführungskanal rund um den Körnersiebabschnitt
hinweg zur gegenüberliegenden Seite dieses Trommelabschnittes und zu der dort gelegenen
Expansionskammer mit den Austragklappen für die schweren Teile des abgesaugten Gutes
geführt, welche durch die Zentrifugalkraft auf der Außenbahn des um das Körnersieb
herumgeführten Luftkanals zu den genannten Austragklappen gelangen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der Zeichnung beschrieben.
In dieser zeigt F i g. 1 einen schematisch gehaltenen Längsschnitt durch einen Mähdruschreiniger
nach der Erfindung, F i g. 2 einen Querschnitt durch dasselbe Gerät längs der Linie
A -A der F i g. 1, F i g. 3 einen entsprechenden Querschnitt längs der Linie
B-B und F i g. 4 einen weiteren Querschnitt längs der Linie C-C.
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In einem Gehäuse 1 läuft um eine Mittelwelle 2 eine aus mehreren Abschnitten
bestehende Siebtrommel um, z. B. mit 30 Umdrehungen in der Minute. Der erste Abschnitt
3 dient als Schrollensieb, durch den also das aus dem Einlaufstutzen 4 zugeführte
Reinigungsgut hindurchfällt und in die innen angeordnete Auffangmulde 5 gelangt.
Die Welle ist dabei in einer in die Muldenfläche eingeschweißten Hohlwelle 6 geführt.
Alle groben Verunreinigungen bleiben außerhalb des Schrollensiebes und gelangen
durch den Abführstutzen 7 ins Freie.
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Wie durch die Pfeile in der Zeichnung angedeutet, wird dieser Trommelabschnitt
ständig von einem Absaugluftstrom von innen nach außen durchflossen, wobei in dieser
Einlaufbesaugung Staub u. dgl. durch den längs des Trommelkörpers entlanggeführten
Luftkanal 8 abgeführt wird.
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Der zweite Trommelsiebabschnitt 9 trägt eine feinere Lochung, durch
die Sand und Feinkorn nach außen fallen und durch den Stutzen 10 abgeführt werden.
Zum Transport, Durchmischen und Auflockern des Körnergutes in diesem zweiten Trommeisiebabschnitt
dient eine an den Lagersternen der Welle gehaltene Schnecke, deren Gänge 11 in geringem
Abstand von der Innenwand der Trommel liegen und durch quer durch die Schneckengänge
gelegte, also in Längsrichtung der Trommel verlaufende Stäbe 12 miteinander
verbunden sind. Schnecke und Stäbe führen mit der bewegten Trommel eine Dreh-, Förder-
und Rührbewegung aus. Auch dieser Trommelsiebabschnitt steht unter der ständigen
Reinigungswirkung des hindurchgesaugten Luftstromes.
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Der dritte Trommelsiebabschnitt bildet das eigentliche Körnersieb
13, durch welches das Körnergut in den Auslaufschacht 14 fällt und vorher noch einer
kräftigen. Auslaufbesaugung unterworfen wird. Ein Stauschieber 15 dient zur
Regulierung. Nach Passieren dieser Stelle werden die nicht vollwichtigen Gutanteile
durch den Steigsichterluftstrom im Kanal 16
mit hochgenommen. Der Luftstrom
wird erzeugt durch ein von einem Motor 17 angetriebenes Sauggebläse 18, welches
an seiner Saugseite in einen im Innern des dritten Trommelsiebabschnittes 13 angeordneten,
schräg nach oben offenen Teilzylinder 19
mündet. Eine Drosselklappe 20 dient
zur Einstellung der Saugstärke. Der Saugstrom führt die abgesaugten Leichtgutteile
in eine Expansionskammer 21, von der die leichten Anteile durch einen Ausblasstutzen
22 abgeführt werden, während Schmachtkorn u. dgl. durch einen mit Klappen
23 versehenen Stutzen 24 die Maschine verläßt. Der Austritt des gereinigten
Gutes ist durch einen dicken Pfeil bezeichnet.
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Die Arbeitsweise des Gerätes ist also folgende: Das Reinigungsgut,
z. B. Mähdruchgetreide, wird über den Verteilertrichter 4 (dicker Pfeil) auf das
Schrollensieb 3 geleitet, welches Stroh und alle groben Teile abscheidet. Das so
vorgereinigte Getreide gelangt über die Auffangmulde 5 in die beiden hintereinanderliegenden
Trommelsiebabschnitte 9 und 13, von welchen der Abschnitt 9 mit der dem Transport
und der gleichmäßigen Verteilung des Gutes dienenden Schnecke und den Wurfstäben
ausgerüstet ist. Die Siebabschnitte der Trommel haben eine Rollenreinigung (in der
Zeichnung nicht dargestellt) und sind auswechselbar. (Anschließend kann im Bedarfsfalle
auch noch ein Flachsieb die Aussortierung grober Beimengungen vornehmen.) Dann läuft
das Getreide in einen Steigsichter mit großem Querschnitt und gut einstellbarer
Besaugung, deren Stärke sich nach der Fruchtart richtet. Schmachtkörner und leichte
Teile werden über einen Expansionsraum ausgeschieden. Der Staub wird durch den Exhaustor
ausgeblasen. Der Exhaustor ist auf einem drehbaren Flansch befestigt,
der
jede beliebige Ausblasstellung erhalten kann. Eine zusätzliche Aspirationsleitung
sorgt für staubfreien Betrieb. Für eine Leistung von 5000 kg pro Stunde beträgt
die Länge des Gerätes z. B. nur etwas über 3 m, der Kraftbedarf für den Trommelantrieb
0,5 PS und für den Exhaustor 2 PS bei einer Steigsichterhöhe von 1,30 m.