-
Plattenförmiges Verkleidungselement und Verfahren zu seiner Herstellung
Die Erfindung bezieht sich auf ein plattenförmiges Verkleidungselement und richtet
sich ferner auf ein Verfahren zur Herstellung solcher Verkleidungselemente.
-
Es sind Verkleidungselemente bekannt, die aus einer äußeren Glasplatte,
die emailliert sein kann, und aus einer starren Rückwandplatte zur Verstärkung und
zur Befestigung des Verkleidungselementes am Gebäude bestehen, wobei ein geeignetes
Klebmittel zur Verbindung der Rückwandplatte mit der Glasplatte dient. Es ist auch
bekannt, die Glasplatte und die starre Rückwandplatte durch Isoliermaterial, vorzugsweise
Schaumglasblöcke, zu trennen. Dabei verwendet man üblicherweise einen metallischen
Rahmen, welcher das Verkleidungselement zusammenhält und zur Abdichtung der Plattenränder
dient. Es ist ebenfalls bekannt, die einzelnen Schichten eines mehrschichtigen Verkleidungselementes,
das aus einer vorgespannten Glasplatte, einer starren Rückwandplatte und dazwischen
angeordneten Schaumglasblöcken besteht, mit einem Spezialkleber zu verbinden.
-
Bei der Herstellung großflächiger Verkleidungselemente treten jedoch
Schwierigkeiten bei der Verklebung der Glasplatte mit der aus Schaumglasblöcken
bestehenden Isolierschicht auf. So sind alle großen vorgespannten Glasplatten, die
für diese Zwecke Verwendung finden, infolge des Vorspannprozesses gebogen oder verworfen,
da es zu teuer sein würde, die Oberflächen vollständig eben auszubilden. Bei großen
vorgespannten Glasplatten von 200 bis 250 cm Länge und etwa 6 bis 7 mm Dicke treten
beispielsweise Abweichungen von der Ebene infolge Durchbiegung oder Verwerfung in
der Größenordnung von 7,9 bis 12,7 mm auf. Auch bei den Schaumglasblöcken sind keine
gleichmäßigen Abmessungen, insbesondere keine gleichmäßige Dicke vorhanden. Bei
diesen Eigenschaften der Teile, aus denen sich das Verkleidungselement aufbaut,
ist selbst bei sorgfältigstem Arbeiten eine Verklebung, bei der die Glasplatte und
die Schaumglasblöcke auf ihrer ganzen Fläche aufliegen, nur sehr schwer zu erreichen.
-
Ziel der Erfindung ist deshalb die Schaffung eines Verkleidungselementes
der genannten Art, bei dem eine gute und an den Rändern dichte Verklebung der Glasplatte,
auch wenn diese nicht ganz eben ist, mit den Schaumglasblöcken auf ihrer ganzen
Fläche gewährleistet ist, ohne daß unzulässige Kräfte in dem Element auftreten.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines geeigneten Verfahrens zur
Herstellung solcher Verkleidungselemente. Die- Erfindung geht also aus von einem
plattenförmigen Verkleidungselement, bestehend aus einer vorgespannten Glasplatte,
einer starren Rückwandplatte und dazwischen angeordneten Schaumglasblöcken, die
mit der Glasplatte und der Rückwandplatte verklebt sind, und ist dadurch gekennzeichnet,
daß die am Rand des Elementes angeordneten Schaumglasblöcke mit der Außenkante dicht
an der Glasplatte anliegen und die der Glasplatte zugekehrte Oberfläche dieser Blöcke
zur Mitte des Elementes geneigt ist und daß der die Schaumglasblöcke untereinander
und mit der Glasplatte verbindende Klebstoff aus einem nachgiebigen, geschäumten
Kunstharz besteht.
-
Das plattenförmige Verkleidungselement gemäß der Erfindung wird vorzugsweise
derart hergestellt, daß nach dem Aufsetzen der Schaumglasblöcke auf die mit einem
Kunststoff versehene Rückwandplatte schaumfähiges Kunstharz zusammen mit einem Schaummittel
auf die Schaumglasblöcke aufgebracht wird, die Glasplatte aufgelegt wird, das Ganze
mit einem derartigen Druck gepreßt wird, daß die Außenkanten der am Rand des Elementes
angeordneten Schaumglasblöcke an der Glasplatte brechen, und daß der Druck so lange
aufrechterhalten bleibt, bis die Klebstoffe verfestigt sind.
-
Die Erfindung wird im folgenden an Hand des in der Zeichnung wiedergegebenen
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht
eines Verkleidungselementes gemäß der Erfindung; F i g. 2 einen Querschnitt durch
das Verkleidungselement nach F i g. 1 längs der Linie II-11 dieser Figur und F i
g. 3 die Draufsicht auf das Verkleidungselement nach F i g. 1 in verkleinertem Maßstab.
-
Das in der Zeichnung wiedergegebene Verkleidungselement weist an der
Außenseite eine Glasplatte 10 auf, die mehr oder weniger stark durchgebogen oder
verworfen sein kann. Eine Rückwandplatte 12 ist von der Glasplatte 10 durch mehrere
Schaumglasblöcke 14, 15 und 16 getrennt. Eine Schicht aus wasserfestem,
nicht dehnbarem Klebstoff 18 verbindet die Schaumglasblöcke mit der Rückwandplatte.
Die Räume zwischen den Blöcken selbst und zwischen den Blöcken und der Glasplatte
sind mit einem Klebstoff aus nachgiebigem, geschäumtem Kunstharz 20 gefüllt, welcher
diese Räume vollständig ausfüllt und die Blöcke miteinander sowie die Glasplatte
mit den Blöcken verbindet.
-
Die am Rand angeordneten Schaumglasblöcke 14
und 16 sind
an ihrer der Glasplatte zugewendeten Oberfläche so ausgebildet, daß die Dicke an
den Außenkanten 22 die Dicke an anderen Punkten übertrifft. Bei der Herstellung
des Verkleidungselementes brechen die Kanten dieser Blöcke etwas, so daß eine feuchtigkeitsdichte
Verbindung entsteht und die Blöcke sich den längs dieses Teils der Glasplatte bestehenden
Unregelmäßigkeiten anpassen.
-
Das geschäumte Kunstharz 20, welches die Räume zwischen den
Schaumglasblöcken 14, 15, 16 und zwischen der Glasplatte 10 und diesen Blöcken
ausfüllt, weist eine starke Klebfähigkeit auf. Die Füllung dieser Räume ist sichergestellt,
da das geschäumte Kunstharz einen Druck in der Größenordnung von 0,7 bis 1 atü ausübt,
welcher das Harz in alle freien Räume drückt. Dieser Druck würde ausreichen, um
die Blöcke zu verschieben, wenn nicht die Reibung vorhanden wäre, die durch die
Brechung der Außenkante der äußeren Blöcke durch die vorgespannte Glasplatte hervorgerufen
ist. Die elastische Nachgiebigkeit des Schaumes ist notwendig, weil sie einen gewissen
Schutz gegen Beschädigung bei Schlagbeanspruchungen gibt und weil sie der Glasplatte
in dem fertigen Verkleidungselement Formänderungen ermöglicht, so daß die bei der
Herstellung eingeführten Kräfte ausgeglichen werden.
-
Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Verkleidungselementes wird
die Rückwandplatte 12 in eine geeignete Form eingelegt, worauf man den sich nicht
ausdehnenden Klebstoff 18, beispielsweise einen wasserfesten Leim, aufbringt. Vor
dem Trocknen des Leims werden die Schaumglasblöcke in die Form auf den Leim aufgesetzt.
So verwendet man beispielsweise 40 Blöcke mit Abmessungen von 30 - 33 cm im allgemeinen
für Platten von 100 - 360 cm, wobei die außenliegenden Blöcke am Außenrand dicker
als die in der Mitte liegenden Blöcke sind. Dann wird so viel schaumfähiges Harz
zusammen mit einem Schäummittel eingefüllt, daß die vorhandenen Zwischenräume vollständig
gefüllt werden. Nunmehr legt man die Glasplatte auf und preßt die gesamte Anordnung
in einer Presse, die einen Druck von etwa 1 kg/cm2 aufzubringen vermag. Beim Aufbringen
des Druckes brechen die Kantenflächen der äußeren Blöcke unter dem über die Glasplatte
10 aufgebrachten Pressendruck, so daß dadurch die Kanten abgedichtet werden. Das
Element verbleibt in der Presse, bis Harz und Leim abgebunden haben. Dies dauert
wenige Sekunden bis mehrere Minuten, je nach dem verwendeten Material.
-
Bei den vorgesehenen Abmessungen des Verkleidungselementes muß man
mehrere Schaumglasblöcke verwenden, da diese nur in beschränkten Größen erhältlich
sind. Solche Schaumglasblöcke weisen keine gleichmäßige Dicke auf. Infolgedessen
besteht ein zusätzlicher Vorteil der Verbindung der Blöcke mit der Glasplatte durch
ein schaumfähiges Klebmittel darin, daß dieses Klebmittel die verschiedenen Abstände
zwischen der Glasplatte und den Blöcken gut auszü= füllen vermag.
-
Die Blöcke werden mit der Rückwandplatte durch einen nicht elastischen
Klebstoff verbunden. Man kann für diese Zwecke beispielsweise die verschiedenen
wasserfesten Klebstoffe, nicht dehnfähige Neoprengummiarten, nicht schäumende Silikongummi,
bituminöse und Asphaltzusammensetzungen verwenden.
-
Zur Verbindung der Glasplatte mit den Schaumglasblöcken sind die verschiedensten
elastischen nachgiebigen Schaumharze verfügbar. So kennt man eine Reihe von brauchbaren
Polyurethanschäumen. Nur kurz seien genannt Reaktionsprodukte von Diisozyanaten
mit Polyestern, Polyesteramiden, Alkylenglykolen, PolyoxyalkylengIykolen u. dgl.
Beim Mischen der beiden Reaktionskomponenten fügt man im allgemeinen einen Katalysator
oder ein anderes Gas erzeugendes Mittel hinzu, welches das Reaktionsprodukt in den
gewünschten Schaum- oder Zellkörper verwandelt. Man kann auch eine geringe Menge
Wasser hinzufügen, welches mit dem Isozyanat unter Freisetzung von den Schaum erzeugenden
Kohlendioxyd reagiert.
-
Andere für die Zwecke der vorliegenden Erfindung geeignete Schäume
sind im Handel erhältliche elastische Silikongummischäume. Diese Schäume setzt man
insbesondere dann ein, wenn man eine optimale Feuerfestigkeit wünscht. Sie besitzen
eine ausgezeichnete Biegsamkeit über einen weiteren Temperaturbereich und entwickeln
einen geringen Schäumdruck, so daß man nur sehr leichte Formen benötigt. Eine ausgezeichnete
Haftung an Metallen und anderen glatten Substanzen erhält man, wenn man die Oberflächen
mit einem besonderen im Handel erhältlichen Grundlack behandelt.
-
Neben den bereits angegebenen Vorteilen kompensiert die Elastizität
des Schaumes jegliche unterschiedliche Ausdehnung der einzelnen Schichten des Verkleidungselementes
bei Wärmeeinwirkung oder sonstiger Gelegenheit. Dies ist von besonderer Bedeutung
bei Verwendung von bemalten oder auf der Rückseite eingefärbten Glasplatten, da
bei Verwendung gewöhnlicher Klebmittel die unterschiedliche Ausdehnung von Glas
und Schaumglas den Farbfilm von der Glasplatte ablösen oder brechen würde.