DE116294C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vr 116294 KLASSE 30/.

Die bisher gebräuchlichen medicinischen Licht-Heilapparate sind derart, dafs elektrische Glüh- oder Bogenlampen innerhalb der Sitz- und Liegevorrichtungen der Lichtbadeapparate angebracht werden. Diese Apparate haben jedoch sehr störende Mangel. Um eine gleichmäfsige und dauernde Einwirkung der Lichtstrahlen zu ermöglichen und einen schnellen Heilerfolg zu erzielen, kommt es darauf an, den ganzen Körpertheil bezw. grofse Körperflächen dauernd der Einwirkung der durch Parabolspiegel oder -Linsen concentrirten chemisch wirkenden Bogenlichtstrahlen auszusetzen. Dies ist bei den bekannten Apparaten nicht möglich, denn die benutzten chemischen, durch Parabolspiegel oder -Linsen concentrirten Strahlen sind nur stellenweise auf dem schwitzenden Körper zur Anwendung zu bringen.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Licht-Heilvorrichtung, welche die erwähnten Mängel in vollkommener Weise beseitigt.

In beiliegender Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand dargestellt, und zwar zeigt

Fig. ι die Vorrichtung in geschlossenem Zustande,

Fig. 2 die Reflectoren,

Fig. 3 die Glühlichtkästen,

Fig. 4 die Bogenlichtkästen,

Fig. 5 farbige Scheiben,

Fig. 6 Scheiben mit Vorrichtung zur Wasserspülung,

Fig. 7 einen auf einer Hängematte im Hohlräume ruhenden Patienten,

Fig. 8 eine mit sämmtlichen Einzeltheilen ausgerüstete Vorrichtung.

Die Vorrichtung ist, wie ersichtlich, in Form einer von vier Seitenwänden umgebenen Bettstelle gefertigt, deren Hohlraum dem Patienten die nöthige Bewegungsfreiheit gewährt, um den Körper theilweise oder allseitig bestrahlen zu lassen. Die obere Oeffhung des Hohlraumes wird durch eine Decke aus Stoff oder anderem Material geschlossen. Sämmtliche Wandungen des Apparates sind mit Oeffnungen versehen, welche durch Thüren geschlossen werden, die nach Bedürfnifs ausgehoben werden können, um das Licht in beliebiger Form, dem Patienten unerreichbar, eindringen zu lassen. Die Decke ist, wie aus Fig. 1 ersichtlich , theilbar. Fig. 1 zeigt einen einfachen Apparat mit geschlossenem Fenster. Bei Behandlung der Kranken werden die Thüren abcd ausgehoben und durch Lichtkästen oder Fenster ersetzt, wie aus Fig. 8 ersichtlich. Diese Lichtkästen oder Fenster werden mittels besonderer Aufhängevorrichtungen an den Wandungen befestigt, so dafs im Inneren des Apparates keine Lichtquellen vorhanden sind, sondern sämmtlich aufserhalb des Apparates dem Patienten unerreichbar angebracht sind. Zur völligen Ausnutzung des Lichts in beliebiger Form gehören zu dem Apparat die in der Fig. 2 dargestellten Reflectoren e, sowie die Glühlichtkästen f (Fig. 3), die Bogenlichtkästen g (Fig. 4), einzuschiebende farbige Scheiben h (Fig. 5) und die in Fig. 6 dar-' gestellten Scheiben mit Vorrichtung zur Wasserspülung i. Fig. 7 zeigt einen Apparat, in welchem ein Patient in einer im Hohlraum aufgehängten Hängematte k ruht. Der Patient wird vollständig von den Reflectoren bestrahlt.

Vermittelst einer im Inneren des Apparates angebrachten Vorrichtung läfst sich jede Körperstelle und auch innere Theile, wie After, Uterus etc., mit beliebiger Lichtform behandeln, event, unter Zuhülfenahme eines Speculums oder anderer geeigneter Apparate. Die Behandlung wird durch Anhängen der verschiedenartigen Lichtkästen und durch Einfügung der vorher gekennzeichneten Scheiben geregelt. Die Einrichtung ermöglicht das Eindringen des Lichts in einfachem und concentrirtem Zustande und regelt auch die Farbe, so dafs der Patient in einem abgeschlossenen Räume ohne Lichtquellen bei natürlicher Bewegungsfreiheit sich des Lichts in jeder nur erdenklichen Weise bedienen kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Licht-Heilapparat, gekennzeichnet durch einen mit beliebig verstellbaren Einlafsöffnungen versehenen, als Bettstelle ausgebildeten, im Inneren mit einer Hängematte ausgerüsteten Hohlraum, welcher an seinen Wandungen Vorrichtungen zum Bestrahlen einzelner Körpertheile oder des ganzen Körpers enthält.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.