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Umlaufende Fördertrommel mit beweglichen Förderfingern zum Aufnehmen
des Gutes und Abgeben an einen nachgeschalteten Förderer Die Erfindung bezieht sich
auf eine umlaufende Fördertrommel mit beweglichen Förderfingern zum Aufnehmen des
Gutes und Abgeben an einen nachgeschalteten Förderer, wobei die Finger vom Trommelmantel
geführt und auf einer im Trommelinneren exzentrisch festliegenden Achse gelagert
sind.
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Bekannte Fördertrommeln, insbesondere bei Mähdreschern, erstrecken
sich über die gesamte Breite der Mähtische, um das gemähte Gut zu erfassen und es
einem Hubförderer zuzuführen, der es in den Mähdreschern hineinbefördert. Um den
Transport oder die Bewegung des Erntegutes vom Mähtisch zum Hubförderer zu unterstützen,
ist es bekannt, Förderfinger der obengenannten Art zu verwenden, die sich zum Fördern
in das Fördergut hinein und, wenn sie sich aus dem Bereich des Fördergutes entfernt
haben, wieder in entgegengesetzter Richtung bewegen. Die Verwendung derartiger bekannter
Förderfinger erweist sich jedoch auf die Dauer als recht kostspielig Bei Fördertrommeln,
in denen diese bekannten Förderfinger verwendet werden, ist als Fingerträger eine
exzentrisch angeordnete Achse vorgesehen, an welcher die Finger mit Lagern befestigt
sind. Beim Arbeiten rotieren die Finger in ihren Lagern um die Achse. Dabei werden
sie jedoch mit ihren auf das Fördergut einwirkenden Enden wie auch mit ihren Lagern
sehr starken Belastungen ausgesetzt, so daß eine starke Abnutzung auftritt und ein
häufiges Auswechseln erforderlich ist. Das Auswechseln der Förderfinger bedingt
jedoch nicht nur den Ausbau der Fördertrommel, sondern es muß diese auch selbst
noch auseinandergenommen werden. Die für derartige Montagearbeiten benötigte Zeit
ist daher beträchtlich groß, so daß empfindliche Zeit- und Geldverluste entstehen.
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Es liegt nun die Aufgabe vor, die Förderfinger so zu lagern, daß
mehrere oder einzelne Förderfinger mit ihren Lagern einfach und schnell ausgewechselt
werden können, ohne dazu den gesamten Förderer ausbauen oder zerlegen zu müssen.
Dabei soll außerdem Wert darauf gelegt werden, daß zum Auswechseln der Förderfinger
nur einfache und gebräuchliche Werkzeuge erforderlich sind.
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Zur Lösung dieser Aufgabe kennzeichnet sich eine Fördertrommel der
eingangs genannten Art erfinz dungsgemäß dadurch, daß die Förderfinger auf der Achse
mittels zweiteiliger Lagerschalen gelagert sind, die durch ein Paar elastisch federnder
und gegen axiale Verschiebung festgehaltener Klemmen zusammengehalten werden.
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Durch den zweiteiligen Aufbau der Lage der Förderfinger werden bei
der erfindungsgemäß ausgebildeten Fördertrommel die bereits genannten nachteiligen
Montagearbeiten vermieden, denn nach dem Lösen der federnden Klemmen können die
beiden Lagerschalenhälften voneinander getrennt und von der Achse gelöst werden.
Dabei läßt sich eine Lagerschalenhälfte sofort entnehmen, und der Förderfinger kann
aus seiner Führung im Trommelmantel herausgezogen werden. Zu dieser Arbeit werden
keine Spezialwerkzeuge od. dgl. benötigt, sondern es genügt ein Schraubenzieher
od. dgl., um die Klemmen zu lösen.
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Die neue Ausgestaltung der Fördertrommel führt weiterhin zu einer
Vereinfachung des Aufbaues, Bei bekannten Fördertrommeln ist es erforderlich, die
Lebensdauer der Lager der Förderfinger so groß wie nur irgend möglich zu machen,
um häufige Montagearbeiten zu vermeiden. Dazu sind aber nicht nur hochwertige und
daher auch teuere Lagerwerkstoffe, sondern auch eine Schmierung der Lager erforderlich.
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Bei der neuen Fördertrommel kann sowohl auf eine Schmierung als auch
auf den Einsatz hoch-
wertiger Werkstoffe verzichtet werden, denn
das Auswechseln unbrauchbar gewordener Lager bereitet keine Schwierigkeiten und
nimmt nur wenig Zeit in Anspruch. Somit führt die neue Ausgestaltung der Fördertrommel
auch zu einer Senkung der Herstellungskosten.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der neuen Fördertrommel sieht
die Erfindung vor, daß zur axialen Festlegung der Klemmen Ringnuten in einer Lagerschalenhälfte
vorgesehen sind, in die die Klemmen einrasten.
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Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß die Nuten in einem Abstand
von den Enden der Lagerschalenhälfte angeordnet sind, der größer ist als die Breite
der Nuten.
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Durch die letztgenannte Ausgestaltung der neuen Fördertrommel wird
eine weitere Vereinfachung der Montagearbeit erzielt. Die Federklemmen brauchen
beim Auswechseln eines Förderfingers nunmehr nicht aus dem Trommelinneren herausgenommen
und anschließend wieder eingesetzt zu werden, sondern können, nachdem sie aus der
Ringnut des auszuwechselnden Förderfingers bzw. dessen Lagerschale herausgehoben
sind, zwischenzeitlich auf das Ende der benachbarten Lagerschale aufgeschoben werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 eine teils geschnittene Seitenansicht des Vorderteiles eines Mähdreschers,
der mit den erfindungsgemäß ausgebildeten Förderfingern versehen ist, Fig. 2 ein
vergrößertes Schnittbild des Förderers aus Fig. 1, Fig. 3 den Förderer nach Fig.
2 in perspektivischer, teils geschnittener Darstellung, Fig.4 Einzelheiten der Fingerbefestigung
in perspektivischer und vergrößerter Darstellung und mit auseinandergezogenen Einzelteilen.
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In den Figuren bzw. Fig. 1 ist der vordere Teil eines Mähdreschers
10 dargestellt, wobei insbesondere die Mäheinheit 11 und eine Fördertrommel 12 als
Strohförderer gezeigt sind. Die Fördertrommel 12 ist mit zurückziehbaren Förderfingern
15 versehen. Der Strohförderer ist in der Mäheinheit oberhalb eines Mähtisches 16
gelagert, und er empfängt das geerntete Gut von einer umlaufenden Haspel 17 und
dem Mähmesseransatz 18. Das auf dem Mähtisch 16 befindliche Erntegut wird von dem
Förderer 12 zu einem weiteren Hubförderer 19 bewegt, welcher es einer Dreschtrommel
20 zuführt.
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Die Fördertrommel 12 weist einen langen Mantel 25 auf, der an beiden
Enden mit Schneckengängen 26 versehen ist. Die Schneckengänge weisen gegensinnige
Steigungen auf und führen das Erntegut infolge der Drehbewegungen, die der Förderer
ausführt, zur Mitte des Mähtisches. Die Förderfinger 15 sind im mittleren Bereich
der Fördertrommel 12 vorgesehen und so angeordnet, daß sie in das gesammelte Erntegut
hineinbewegt werden können und es bei der Drehbewegung des Förderers nach hinten
mitnehmen und durch eine Öffnung 27 dem Hubförderer 19 zuführen.
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Die Förderfinger 15 sind als stabartige Elemente ausgebildet, die
in Öffnungen 28 des Trommelmantels 25 gleitend geführt sind und mit zylindrischen
Lagern 29 auf einer ruhenden Achse 30 (s. insbesondere Fig. 4) befestigt sind. Die
Achse 30 ist über ein Paar Schenkel 31 und 32 exzentrisch
zum Trommelmantel 25 gehalten.
Der Schenkel 32 ist an einem Achsstumpf 33 befestigt, der mittels eines Lagers 34
in einer Wand 35, welche fest innerhalb der Trommel angeordnet ist, vorgesehen ist.
Der Schenkel 31 ist an einer verlängerten Welle 36 befestigt, die durch ein Lager
37 in einer zweiten Wand 38 der Trommel hindurchragt. Die Welle 36 erstreckt sich
bis zu einem Ende des Förderers 12 und ist mit diesem am Rahmen der Mäheinheit 11
gegen Drehung gehalten. Die Achse 30 verbleibt somit in ihrer Lage zur Mäheinheit
11, während die Trommel 25 um eine Achse, die durch die Mittelpunkte der Lager 34
und 37 hindurchführt, umläuft.
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Die Förderfinger 15 sind gleichförmig über den Umfang des Trommelmantels
25 verteilt angeordnet (s. Fig. 2). Wenn der Förderer 12 in Richtung des Pfeiles
41 bewegt wird, dann wird jeder der Förderfinger in bezug auf die Trommel nach vorn
und unten in das auf dem Mähtisch 16 befindliche Erntegut hineinbewegt. Dabei nehmen
die Förderfinger das Erntegut mit und bewegen es bei Betrachtung von Fig.2 nach
rechts, um sich danach wieder in das Innere der Trommel 25 zurückzuziehen, wenn
die Fördertrommel eine vollständige Umdrehung beendet.
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Die beschriebene Anordnung und Arbeitsweise der Teile ist an sich
bekannt.
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Die Förderfinger 15 sind im Gegensatz zu dem Bekannten an einer halbzylindrischen
Lagerschale 45 befestigt. Eine zweite halbzylindrische Lagerschale 46 und ein Paar
elastisch federnder Klemmen 47 und 48 ergeben mit der Lagerschale 45 ein vollständiges
zylindrisches Lager 29 für die Befestigung des Förderfingers. Alle im Förderer vorgesehenen
Förderfinger 15 und ihre Lager 29 sind gleichartig ausgebildet.
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Die Lagerschalen 45 und 46 sind mit Laufflächen 51 und 52 (s. Fig.
4) versehen, die sich gleitend um die Welle 30 legen, wenn die beiden Lagerschalen
zusammengesetzt sind.
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Die Klemmen 47 und 48 sind aus einem Federstahldraht gefertigt, welcher
kreisförmig gebogen ist, so daß sich die Enden etwas überlappen, wobei jedoch an
den Enden kurze, nach außen abgebogene Verlängerungen 53 vorgesehen sind. Die Klemmen
47 und 48 sind mit einem geringeren Durchmesser zu einem Kreis gebogen, als der
Durchmesser der Lager 29 beträgt, und sie müssen daher gegen ihre Federkraft aufgeweitet
werden, wenn sie auf das Lager aufgesetzt werden sollen. Auf diese Weise wird von
den Klemmen ein Druck auf das Lager ausgeübt, der die beiden Lagerschalen 45, 46
elastisch federnd zusammenhält.
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Die Lagerschale 46 ist mit Nuten 54 und 55 versehen, damit die Klemmen
47, 48 durch Einsetzen in diese Nuten an einer axialen Verschiebung gehindert werden.
Die Nuten sind in einem Abstand von den Enden der beiden Lagerschalen 45 und 46
auf der Lagerschale 46 vorgesehen, der größer ist als die Stärke bzw. der Durchmesser
des Federstahldrahtes, aus welchem Klemmen 47 und 48 gefertigt sind. Auf diese Weise
besteht ein hinreichend großer Raum zwischen den Nuten der Lagerschalen und ihren
Enden, der es ermöglicht, daß die Klemmen eines benachbarten Lagers 29 vorübergehend
durch Verschieben in axialer Richtung auf den Enden der Lagerschalen angeordnet
werden können. Aus dem gleichen Grund sind die Schenkel31, 32 mit ihren jeweils
zu den Lagern 29 weisenden Teilen durch die Anordnung halsförmiger Ansätze 61, 62
für eine
zwischenzeitliche Aufnahme von Klemmen 47, 48 neben ihnen
liegender Fingerlager 29 geeignet.
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Die einzelnen Handgriffe, die notwendig sind, um einen der Finger
15 mit seinem Lager 29 aus dem Förderer zu entfernen und gegen einen anderen (neuen)
auszuwechseln, werden im folgenden beschrieben. In Fig.4 sind zu diesem Zweck die
einzelnen Teile perspektivisch und auseinandergezogen dargestellt, wobei ein Finger
15 gewählt wurde, der unmittelbar neben einem Schenkel der Achse 30 liegt.
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Um einen Finger 15 von der Achse 30 zu lösen, wird zunächst das Lager
29 auseinandergenommen, indem man mit einer Drahtzange od. dgl. die beiden verlängerten
Enden 53 der Klemme 47 zusammendrückt bzw. derartig betätigt, daß sich die Klemme
aufweitet, so daß sie bequem durch seitliches Verschieben auf den halsförmigen Ansatz
61 des Schenkels 31 aufgesetzt werden kann. In gleicher Weise wird die Klemme 48
geöffnet und durch seitliches Verschieben auf das benachbarte Lager 29 aufgebracht.
Dabei ist zu bemerken daß das benachbarte Lager 29 die Klemme 48 leicht und bequem
aufzunehmen vermag, weil die Klemme 47 dieses Lagers in einem Abstand von dem Ende
desselben angeordnet ist und von der Nut 54 in diesem Abstandggehalten wird.
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Wenn die beiden Klemmen 47, 48 auf diese Weise entfernt sind, können
die Lagerschalen 45, 46 einfach voneinander getrennt und von der Achse 30 abgenommen
werden, so daß damit der gewünschte Ausbau bereits beendet ist. Wenn nur der Förderfinger
15 abgenutzt ist, kann die Lagerschale 46 wieder verwendet werden. Es können aber
auch beide Lagerschalen und der Finger ersetzt werden. Die Lagerschalen des neuen
Fingers werden nunmehr wieder auf die Achse 30 aufgebracht, zusammengesetzt und
unter Verwendung z. B. einer Zange mit den auf dem halsförmigen Ansatz 61 bzw. benachbarten
Lager 29 vorübergehend angeordneten Klemmen 47, 48 versehen, welche die beiden Lagerschalen
nunmehr
zusammenhalten. Somit ist der Einbau eines neuen Fingers beendet.
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Der Trommelmantel 25 ist mit mehreren Montageöffnungen 65, welche
normalerweise von Deckplatten 66 verschlossen gehalten werden, versehen. Zur Befestigung
der Deckplatten dienen Schrauben 67.
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Somit ist zum Auswechseln eines Förderfingers 15 zunächst die Deckplatte
der Montageöffnung 65 zu entfernen, durch welche der auszuwechselnde Finger zugänglich
ist. Auf diese Weise ist es möglich, einzelne Finger innerhalb der Trommel auszuwechseln,
ohne den gesamten Förderer 12 auseinanderzunehmen und alle Finger und Lager 29 zu
entfernen.