DE1155602B - Verfahren zur Herstellung nicht entflammbarer Kunststoffe - Google Patents
Verfahren zur Herstellung nicht entflammbarer KunststoffeInfo
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- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
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- C08K5/02—Halogenated hydrocarbons
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
C 081; g
S 44226 IVd/39 c
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 10. OKTOB E R 1963
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 10. OKTOB E R 1963
Die Flammsicherheit hochhalogenierter organischer Verbindungen ist an sich bekannt. Die Verwendung
solcher Verbindungen als Flammschutzmittel für Kunststoffe ist aus der USA.-Patentschrift 2 669 521
bekannt, in welcher beschrieben wird, einem thermoplastischen Stoff einen üblichen anorganischen Hemmstoff
und eine organische, perhalogenierte Verbindung mechanisch zuzumischen. Dabei muß die perhalogenierte
Verbindung jedoch hochmolekular sein, d. h. mindestens 8 Kohlenstoffatome im Molekül enthalten,
da sie sich sonst bei höheren Temperaturen verflüchtigt und die erstrebte Wirkung ausbleibt. Aus dem
gleichen Grund bzw. zur Vermeidung einer Zersetzung der gewählten perhalogenierten Verbindung
müssen die Verarbeitungstemperaturen der Mischung möglichst niedrig gehalten werden. Solche relativ
hochmolekularen, perhalogenierten Verbindungen sind außerdem schwierig herzustellen.
Es wurde auch schon bekannt (USA.-Patentschrift 2 680105), Kunststoffe dadurch flammsicher zu
machen, daß man eines der verwendeten Monomeren zum Teil durch das chlorsubstituierte Monomere ersetzt,
welches dann in das fertige Polymere eingebaut wird. Abgesehen davon, daß viele Polymere sich nicht
oder nur schwer halogenieren lassen, ist die Herstellung der halogenierten Monomeren in der Regel kostspielig.
Ferner müssen die solcherart flammsicher gemachten Polymeren noch Zusätze, wie Kaolin, Fasern,
Zinkstearat und Bariumcarbonat, enthalten, wodurch der eigentliche Charakter des Polymeren verlorengeht
und die erhaltenen Produkte undurchsichtig werden.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung nicht entflammbarer Kunststoffe durch Polymerisation
oder Polykondensation polymerisierbarer Massen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
eine polymerisierbare oder polykondensierbare Masse verwendet, die Hexachloräthan im Gemisch mit
weniger als 15 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte Mischung einschließlich des Kunststoffs, als
Flammschutzmittel bekannter Metalloxyde, organischer Phosphate und/oder Borverbindungen beigemischt
enthält. Hierdurch wird ein ganz ausgezeichneter und hundertprozentig wirksamer Flammschutz
für Kunststoff erzielt. Das erfindungsgemäß zu verwendende Gemisch wird dem Kunststoff vor beendeter
Polymerisation oder Kondensation zugegeben. Die erzielte Wirkung ist äußerst überraschend, da
man bei der bekannten leichten Flüchtigkeit des Hexachloräthans auf Grund des Standes der Technik
erwarten mußte, daß es sich verflüchtigt, ohne wirksam zu werden. Bekanntlich sublimiert Hexachloräthan
bereits bei Raumtemperatur.
Verfahren zur Herstellung
nicht entflammbarer Kunststoffe
nicht entflammbarer Kunststoffe
Anmelder:
Andre Albert Samuel,
St. Maur des Fosses (Frankreich)
St. Maur des Fosses (Frankreich)
Vertreter: Dipl.-Ing. E. Prinz, Patentanwalt,
München-Pasing, Bodenseestr. 3 a
München-Pasing, Bodenseestr. 3 a
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 8. Juni 1954 (Nr. 670 516)
Frankreich vom 8. Juni 1954 (Nr. 670 516)
Diese überraschende Wirkung beruht nun darauf, daß das Hexachloräthan in einer topochemischen
Reaktion während der Polymerisation oder Polykondensation in den Maschen des Molekülgitters mechanisch
eingefangen und darin wie in einem Käfig festgehalten und selbst bei späterer Erwärmung über
seinen Sublimations- oder Siedepunkt nicht mehr freigegeben wird.
Die auf die erfindungsgemäße Weise flammsicher gemachten Kunststoffe sind glasartig durchsichtig und
verfärben sich auch über längere Zeiträume nicht; sie sind ferner völlig geruchlos und behalten ihre
Flammsicherheit unbeschränkt lange bei, was ein Beweis für den festen mechanischen Einbau des Hexachloräthans
ist.
Das erfindungsgemäß zu verwendende Gemisch aus Hexachloräthan und dem anderen bekannten Flammschutzmittel
ist bereits in sehr kleinen Mengen mit Hexachloräthananteilen von bis zu 10 Gewichtsprozent,
bezogen auf die gesamte Mischung, voll wirksam.
Ein mit Styrol vernetztes Polyesterharz aus Maleinsäureanhydrid
und einem mindestens dreiwertigen Alkohol soll gemäß der Erfindung nicht entflammbar
gemacht werden.
Man geht von einem handelsüblichen Vorpolymerisat des Polyesters aus, das je nachdem eine noch
309 727/327
vergießbare oder wachsartige Beschaffenheit haben kann, und mischt in dieses Vorpolymerisat 10 Gewichtsprozent
Hexachloräthan und 10 Gewichtsprozent Trikresylphosphat, jeweils bezogen auf die
gesamte Mischung, sowie das Styrol, Benzoylperoxyd als Katalysator und einen üblichen Beschleuniger ein,
worauf man zu Ende polymerisiert. Dabei ist infolge der Wirkung des Katalysators und Beschleunigers eine
äußere Wärmezufuhr nicht mehr erforderlich. Die Masse erwärmt sich natürlich durch die frei werdende
Reaktionswärme etwas von selbst. Das Hexachloräthan wird dabei in die Maschen des Polymerisats fest
eingebaut. Es kann dann anschließend ohne weiteres zur endgültigen Vervollständigung der Polymerisation
nochmals erhitzt werden, wobei das Hexachloräthan aber nicht mehr entweichen kann.
Man erhält einen unbedingt nicht entflammbaren Stoff, während bei Anwesenheit von nur der angegebenen
Menge Hexachloräthan die Entflammbarkeit des Polymerisats lediglich herabgesetzt wird.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Flammschutzmittel werden dem Monomeren oder einem
Vorpolymerisat vor dessen vollständiger Polymerisation zugesetzt. Im Falle thermoplastischer Polyester
werden sie entweder dem Monomeren oder dem Polykondensat vor Beendigung der Kondensation zugesetzt.
Im Falle eines unter Verwendung eines Diallylphthalats erhaltenen Polymerisats eignet sich als zusätzlicher
Hemmstoff zusammen mit dem Hexachloräthan Trikresylphosphat oder Triphenylphosphat.
Man mischt und behandelt in der Wärme durch inniges Durcharbeiten bei einer Temperatur, bei welcher
das Polystyrol sehr flüssig ist
Gewichtsteile
90
Polystyrol (nicht auspolymerisiert)
Hexachloräthan
Trikresylphosphat
und polymerisiert in üblicher Weise durch Erwärmen weiter.
Man erhält ein absolut nicht entflammbares, farbloses Polystyrol von glasartiger Beschaffenheit.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung nicht entflammbarer Kunststoffe durch Polymerisation oder Polykondensation polymerisierbarer oder polykondensierbarer Massen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine polymerisierbare oder polykondensierbare Masse verwendet, die Hexachloräthan im Gemisch mit weniger als 15 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte Mischung einschließlich des Kunststoffs, als Flammschutzmittel bekannter Metalloxyde, organischer Phosphate und/oder Borverbindungen beigemischt enthält.In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschriften Nr. 2 680 105, 2 669 521.Bei der Bekanntmachung der Anmeldung ist ein Prioritätsbeleg ausgelegt worden.1 309 727/327 10.
Applications Claiming Priority (1)
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ID=9649660
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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US2680105A (en) * | 1951-09-28 | 1954-06-01 | Allied Chem & Dye Corp | Self-extinguishing composition from chlorine containing alkyds and antimony trioxide |
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Patent Citations (2)
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